Das ist anderswo möglich

In der Schweiz – in Sursee – beobachtete ich auf einem Platz, wie von Kindern wie Erwachsenen Türme und Burgen aus den frei zugänglichen Spielhölzern gebaut wurden. Im zweiten Baukasten befanden sich die Spielfiguren für das Schachspiel am Boden.

Ebenfalls dort fand sich diese Brücke ohne Geländer.
Offenbar trauen die Schweizer ihren Bürgern verantwortliches Verhalten zu, wo bei uns immer die Sicherheit. die Versicherungen und Prophylaxe im Vordergrund stehen.
Aber auch mitten im Ort waren hölzerne Übergänge und Zugänge zum Bach ohne Geländer zu finden, wo die Menschen einfach die Füße ins Wasser baumeln ließen.

Für uns jedoch deutlich relevanter:

Ein Fahrradweg in Sursee CH,
klar gekennzeichnet
mit farbigem Splitt
als wassergebundener Decke.

Beeindruckend auch das freundliche “Grüezi”, das regelmäßig von vorbeikommenden Erwachsenen wie Kindern zu hören war.

Aber auch in Frankreich – Nähe Barr im Elsass – sind innovative Wegeführungen für Fahrräder und Autos möglich:

Im Elsass ist reichlich Radverkehr – auch von radelnden Urlauber/innen -, aber offenbar kein Konflikt mit motorisierten Fahrzeugen, die die volle Straßenbreite nutzen, wenn der Weg frei ist. Andernfalls wird auf die Radler Rücksicht genommen.

Selbst in Deutschlang – in Thomasberg im Siebengebirge – sind Mini-Kreisel als flache Inseln zur Verkehrsberuhigung an vielen Kreuzungen und Straßeneinmündungen möglich. Barken am Rand sorgen zusätzlich für langsames achtsames und rücksichtsvolles Fahren.

Fotos: Lindemann

Die Gemeindewerke Biebertal informieren

Die Biebertaler Kläranlage ist für 13.000 Menschen ausgelegt; ist also leicht überdimensioniert für Biebertal.
Dennoch gehören nicht alle Dinge in den Abfluss. Vieles, was dann technisch abgeschieden werden muss, sorgt für hohe Entsorgungskosten, da diese Reste in Verbrennungsanlagen verbracht werden müssen.

Dies ist die grobe Absiebung des Abwassers, bevor weitere Reinigungsverfahren erfolgen

Nicht in die Kanalisation gehören:

Benutzte Feuchttücher (Vlies, o.a.)
Sie sollten immer über den Hausmüll entsorgt werden, niemals über die Kanalisation.
Alternativ kann Toilettenpapier befeuchtet oder Feuchttücher aus Papier verwendet werden, ebenso ist die Nutzung von Waschlappen zu empfehlen.

Mit dieser Verhaltensweise kann jeder ganz einfach einen Beitrag für einen störungsfreien Betrieb der Abwasserbeseitigungsanlagen leisten.

Rohrverstopfung vermeiden – Folgende Stoffe können zu Verstopfungen von Rohrleitungen führen und dürfen grundsätzlich nicht über die Toilette entsorgt werden:

Fett und Speiseöl, (Frittierfett aus der Fritteuse usw.), Essensreste allgemein.
Windeln, Feuchttücher, Hygieneartikel, Watte, Wattestäbchen
Zigarren- und Zigarettenreste,
Katzenstreu, Kleintiersand

Die vorgenannten Artikel sind nur einige Beispiele für Abfälle, die in jedem Fall über den Hausmüll zu entsorgen sind. Außerdem führt ihre Entsorgung über die Kanalisation zu Problemen im Bereich der technischen Anlagen sowie den biologischen Reinigungsabläufen auf der Kläranlage.

Quelle: biebertal.de, Fotos, Video Senger, Renell

FAIR-Wandelbar

Als Initiative von Menschen unserer Gemeinde und aus dem Umland setzen wir uns für ein nachhaltiges, ökologisch orientiertes Leben in unserer Region ein und möchten Sie mit unseren regelmäßig erscheinen Tipps ermutigen, auch Ihre Gewohnheiten im eigenen Tempo in alltagstauglichen und praktischen kleinen Schritten zu verändern.

FAIR-Wandelbar Netzwerk für Nachhaltigkeit und Integration

Nachdem die Gemeinde Biebertal mit Bürgermeisterin Patricia Ortmann und unserer Initiative im Februar dieses Jahres unter dem Motto WeltFAIRbesserer viele verschiedene Personen, Institutionen, Gruppen und Vereine aus allen vier Gemeinden des Gleiberger Landes zu einem Kooperationstreffen für Klima- und Umweltschutz eingeladen hatte, wurde lose ein Netzwerk für Nachhaltigkeit im Gleiberger Land ins Leben gerufen. Gleichzeitig bot uns Martin Evenius, Geschäftsführer der Evenius Sonnenstrasse GmbH, die Möglichkeit an, das ehemalige Betreuungsbüro in der Gießener Str. 2 in Rodheim neben dem internen Freizeitangebot für Klient*innen als Treffpunkt der Initiative zu nutzen und für weitere Interessent*innen zu öffnen. So entstand die FAIR-Wandelbar, ein Ortfür Integration und Nachhaltigkeit.

Wir laden Sie ab dem 20. Juli jeden 3. Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr zu einer offenen Grünen Stunde in die FAIR-Wandelbar ein.

Hier können Sie uns kennenlernen und mit uns diskutieren, in loser Folge sind auch Lesungen, Vorträge oder Filmvorführungen zu Themen der Nachhaltigkeit, des Klima- und Umweltschutzes geplant. Zusätzlich denken wir gemeinsam mit dem ehemaligen Energiescout des Biebertaler Energiebeirates Klaus Marotzki über ein Informationsangebot zur Energieberatung nach.

Auch Meredith Wicklund von der Gemeinwesenarbeit des Landkreises Gießen (ZAUG gGmbH) ist aus dem Rathaus der Gemeinde Biebertal in die FAIR-Wandelbar umgezogen und bietet dort dienstags nachmittags ihre Sprechstunden an. Sie berät zu verschiedenen Themen wie Ehrenamt, Jugendpartizipation und Seniorenarbeit, zudem ist sie zuständig für Integrationsprojekte für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund.

Die Spieleabende des Biebertaler Brettspielvereins finden nun ebenfalls in der FAIR-Wandelbar statt.

Darüber hinaus wird es dort ein Offenes Bücherregal der Biebertaler Bücherei geben sowie ein Verschenkeregal für gut erhaltene Haushaltswaren, Dekoartikel, Spiele etc.

Die FAIR-Wandelbar in Rodheim verbindet also aktuelle, kontrovers diskutierte Themen unserer Gesellschaft mit Begegnung und persönlichem Austausch. Ihre Tür steht allen Interessierten und neugierigen Bürger*innen Biebertals, im Rahmen unserer Initiative aber auch allen Menschen der vier Gemeinden des Gleiberger Landes offen.

Wünschen Sie sich einen Tipp zu einem bestimmten Thema? Oder möchten Sie in unserer Initiative mitmachen? Schreiben Sie uns unter biebern-sie mit@posteo.de, besuchen Sie uns in unserer Facebook-Gruppe oder kommen Sie zur Grünen Stunde in die FAIR-Wandelbar. Wir freuen uns auf Sie!

Quelle: Biebern Sie mit!  – Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land

Schlafstörungen bei Erwachsenen

Schlafstörungen sind häufig, werden aber viel zu oft nicht angemessen behandelt.
Der häufigste Fehler ist, dass die Ursachen nicht hinreichend abgeklärt und vorschnell Medikamente angesetzt werden. Dabei sind Beeinträchtigungen des Nachtschlafes zumeist kein Behandlungsgrund für therapeutische Maßnahmen wie Tabletten. Denn die meisten Schlafprobleme werden durch unangemessenes Verhalten provoziert.
Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite.

Gerade jetzt im Sommer wo es lange hell ist, zeigt sich: Es gibt keine Normwerte für eine Mindestsschlafdauer.
Die physiologischen Schlafbedürfnisse und -muster sind individuell sehr variabel. Eine Behandlungsbedürftigkeit entsteht vorrangig, wenn eine Beeinträchtigung der Tagesbefindlichkeit, insbesondere beeinträchtigende Müdigkeit oder plötzliches Einschlafen zu beobachten sind.

Wird nächtliches Wachliegen beklagt, sind die Hauptprinzipien der Schlafhygiene:
– Abklärung und Behandlung der Grunderkrankung
– Verkürzung der Bettzeit, damit sich ausreichender Schlafdruck aufbaut
– Vermeiden von Hinlegen tagsüber, um das nächtliche Defizit zu kompensieren
– konsequentes Verlassen des Bettes und des Schlafzimmers (auch mitten in der Nacht)
– kehren Sie erst ins Bett zurück, wenn Sie Müdigkeit verspüren
(Durch diese letzten beiden Punkte werden – im Sinne einer Konditionierung – Bett und Schlafzimmer mit dem Schlaf gekoppelt.)

Foto: Pixabay


Spielplatz am Wäldchen

Hallo Ihr Eltern und Kinder in Rodheim oder Vetzberg, oder aus welchem Ort ihr auch immer kommt. Ich habe ja vor ein paar Tagen geschrieben, dass sich hier was tut am Spielplatz. Und, ja. Es ist ein neuer großer Sandkasten da. In der Mitte steht ein “kleiner Bagger”. Rundherum sind Baumstämme gelegt worden. Und noch einige Baumstämme sind zum Klettern hingestellt worden. Ich habe schon oft viele Kinder mit Ihren Eltern dort gesehen. Und das nach so kurzer Zeit. Danke, Gemeinde Biebertal.
Aber, mal so eine kritische Anmerkung: Kommt da noch ebbes nach? Eine neue Rutsche oder so?

Hier erstmal die Bilder zum tollen neuen Sandkasten:

Aber, so sieht es auch noch aus… evtl kommt hier ja noch was nach. Es hat beim Sandkasten auch ein wenig länger gedauert. Gut Ding will Weile haben, ne??

Fotos: F.Scholz

Bauausschuss 5.7.23 Baugebiet Dreispitz III

Binnen einer Stunde hatte der Ausschusses Bauen, Infrastruktur, Verkehr und Gemeindeentwicklung am 05.07.2023 in öffentliche Sitzung Vorstellung und Diskussion der eingegangenen Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung des Bauleitplanverfahrens „Dreispitz III – Erweiterung West“ absolviert. Die vom Publikum erwartete Auseinandersetzung um die Einwendungen von BürgerInnen und der Vertreter öffentlicher Belange blieb aus, da einige Untersuchungsergebnisse und Abstimmungen noch nicht vorlagen.

Die Bilder der Vorstellung durch das Planungsbüro Groß & Hausmann GbR auf unserer Politik-Seite.

Foto: Lindemann

Veranstaltung über Klärschlammvererdung

am 30. Juni 2023 im Bürgerhaus Bieber

Etwa 20 Personen waren zu dieser Veranstaltung gekommen, die Frau Ortmann mit kurzer Einleitung eröffnete, um dann den Vertretern von The Pauly Group das Wort zu erteilen.
Das Thema Klärschlammvererdung war schon 2020 Thema im Rathaus. Inzwischen ist die Entwicklung weiter gediehen. Die Gemeinde hat eine Fläche angekauft, auf der die Vererdungsanlage eingerichtet werden kann. Sie liegt etwas entfernt von der Kläranlage, so dass eine Unterführung (Düker) des Bieberbaches erforderlich wird. Alle benötigten Gutachten sind positiv, auch von der Unteren Naturschutzbehörde. Baubeginn könnte bereits 2024 sein; zuvor muss allerdings noch eine Ausschreibung erfolgen. Die Anfahrt für die LKWs wäre über eine alte Umgehungsstraße möglich.

Die Referenten von Eco terra, Marvin Klapproth und Martin Herchl


Martin Herchl https://www.xing.com/profile/Martin_Herchl2 stellte gemeinsam mit Marvin Klapproth das System der Klärschlammvererdung vor, wie es von The Pauly Group durchgeführt wird. Als Referenzen wurde auf bereits funktionierende Anlagen z.B. in Grünberg-Allendorf, Bodenwerder, Gudensberg verwiesen.
Von besonderem Interesse für die Gemeinde sind natürlich die Kosten*0) und die Frage, was mit der abgebaggerten Erde passiert. Das wird durch die beiden eingefügten Videos aus Gudensberg-Maden und Brevörde anschaulich dargestellt.

In Biebertal fallen jährlich etwa 675 Tonnen angetrockneter Klärschlamm an. Bis 2019 wurden diese zur BASF nach Ludwigshafen transportiert. Momentan gehen sie in die Verbrennung nach Offenbach
EVO Energiewerk. Monoklärschlammverwertung
Es macht Sinn, die Anlage auf drei Becken mit je 3500 m² Grundfläche mit je einer Aufnahmekapazität von 230 t Klärschlamm zu konzipieren.

Die Pauly-Gruppe träte als Generalunternehmer auf – mit folgenden Leistungen:

Bauliche Leistungen

1.Vermessung (GPS), bodenkundliches Gutachten, Abziehen des Oberbodens; Bodenaushub bis 1,6 m Tiefe
2. Erd- und Rohrleitungsbau, verwendete Erde für Wälle
3. Aufbringen von 1,5 mm dicker Folie mit Doppelschweißnähten*1)
4. Dränagekörper einbringen
5. Pflanzerde aufbringen
6. pflanzen von Schilf aus der eigenen Anzuchtgärtnerei*2)

Als weitere Dienstleistungen werden angeboten
– die Überwachung der Anlage von oben (Drohnen), um das Schilfwachstum zu dokumentieren und ggfs zu korrigieren
– die Analyse der Erden
– Hilfe beim Absatz
– Einarbeitung der Mitarbeiter vor Ort

Kostenentwicklung:

Die Anlage hätte sich je nach Eintrag nach 30-40 Jahren amortisiert, d.h. die Kosten in Höhe von 2 Millionen € im Vergleich zu den jetzigen Kosten wieder eingebracht.
– Man rechnet mit 1/6 des Energieaufwandes,
– weniger Personal
– kaum Maschineneinsatz, z.B. müssten die Rührwerke (Dekanter), die normalerweise nur 12 Jahre funktionieren und pro Stück 1/2 Million € kosten, nicht ersetzt werden. Siehe dazu auch das folgende Video:

Erdabräumung in der Vererdungsanlage Gudensberg
Ausbringen von untersuchter Erde aus der Vererdungsanlage Brevörde/Niedersachsen
Um der aktuellen Düngemittelverordnung zu genügen, wurde die Erde mit Calcium versetzt = Eco terra Ca++

Nach dem Vortrag wurden aus dem Publikum viele Fragen gestellt. Wieder zu Hause fiel uns auch noch etliches ein, bei dem wir weiteren Informationsbedarf haben. Das betrifft vor allem die Pflanzen. Von daher wird ihnen nach weiterer Recherche noch ein Beitrag zu diesem Thema gewidmet werden.


Filme: The Pauly-Group, Fotos: Renell

*0) siehe dazu den Bericht im Bilderbogen vom 3. September 2020

*1) Unter die Folie könnte ein Elektrokabelnetz gelegt werden, dass z.B. Risse anzeigt, so dass nur kleinflächig abgeräumt werden muss

*2) Bei dem Schilf handelt es sich um die botanische Art Phragmites australis

CoWorking im alten Bauhof – Teil 2

Wieder waren alle Gemeindevertreter und Interessierte eingeladen, Ideen zum Projekt, das im IKEK-Prozess gewünscht wurde, beizusteuern. Neben der Bürgermeisterin und Herrn Heßler vom Bauamt waren jedoch lediglich 2 Personen aus der Gemeindevertretung unter den insgesamt 17 Workshopteilnehmern.
Bei den politischen Parteien scheint also kein großes Engagement für dieses Projekt vorzuliegen; ganz im Gegensatz zu Frau Ortmann, die ein „Projekt mit Strahlkraft für den ländlichen Raum“ sieht.

Den gesamten Artikel finden Sie auf unserer Gemeindeseite.

Nach einer Begrüßung folgte ein Rundgang durch das Gebäude, um anschließend in Kleingruppen wie im Plenum die Ideen und Bedarfe für Biebertal – inkl. Gleiberger Land – aufzuschreiben, vorzustellen und zu sammeln. Später soll es noch eine allgemeine Online-Umfrage geben, in der alle Bürgerinnen und Bürger gebeten werden, ihr Votum beizusteuern. Denn die Räume, mit kleineren Büros, Werkstätten und Lagerflächen in der ehemaligen Zigarrenfabrik sind großzügig … und voller Chancen …

Die Anfangshypothese, die Frau Dr. Model vorstellte, lautet:

Fotos: Senger, Lindemann

Vorsicht ! – K.-O.-Tropfen

Aus aktuellem Anlass wird hier informiert und gewarnt,
dass derzeit in Gießener Kneipen wieder gehäuft Narkotika in die Getränke geschmuggelt werden.

So können Sie sich vor K.o.-Tropfen schützen

Nehmen Sie keine offenen Getränke von Fremden an beziehungsweise Flaschen nur mit Originalverschluss. Lassen Sie Getränke niemals unbeobachtet stehen. (Sie können beispielsweise im Freundeskreis vereinbaren, gegenseitig auf die Gläser aufzupassen und gemeinsam den Heimweg anzutreten.)
Bei plötzlichem Unwohlsein, Schwindel oder Enthemmung sollten Sie das Ihren Freunden mitteilen, damit diese auf Sie aufpassen und rechtzeitig ärztliche Hilfe holen können.
Wer also akute Symptome einer Vergiftung mit K.o.-Tropfen an sich bemerkt, sollte dem Personal oder mitfeiernden Freund*innen Bescheid geben, damit sich diese um ärztliche Hilfe – Krankenwagen Tel. 112 – kümmern können. Bleiben Sie also in Kontakt mit Freundinnen – auch wenn Sie auf die Toilette gehen. Außerdem zeigen den K.o.-Tropfen-Verdacht an, indem Sie frühzeitig (bevor Verletzungen, z.B. durch Stürze passieren, oder fragwürdige Hilfe Sie “in Sicherheit bringt”) die Polizei rufen.
Wer beobachtet, wie jemand einer anderen Person unbemerkt etwas ins Glas schüttet, sollte das potenzielle Opfer warnen und die Beobachtung dem (Security-)Personal oder Veranstalter*innen oder der Polizei melden.

Für weitere ausführliche Informationen zum Thema, zu Symptomen und Wirkungen, diesen Link anklicken.

Quellen: Sächsische.de und Sarah Baumann, Medizinredakteurin und Biologin | Miriam Müller, Medizinredakteurin
Fotos: TU Dresden
, Wikipedia

65 Jahre Gleichberechtigungsgesetz

Lesung dazu im Bürgerhaus Rodheim am 6. Juli, 19 Uhr

1958 war das Gesetz wenig beachtet, … klassische Rollenmuster waren damals selbstverständlich; und
2023 der angestrebte Gesetzesinhalt noch immer keine Realität, wie Spielwelten oder Gender Pay Gap und vieles anderes zeigen.

Im Foto rechts: Angela Merkel – die erste Bundeskanzlerin in der BRD-Geschichte – 2005-2021

Das Foto links zeigt Elisabeth Schwarzhaupt – die erste Ministerin in der deutschen Geschichte – 1986

Foto: DNEVNO.hr

Gleichberechtigung, so wie wir sie heute als „selbstverständlich“ ansehen, ist in den Ideen von Humanismus und Aufklärung verwurzelt und Wesenskern der Menschenwürde.
Doch tief verwurzelt in der europäischen Vorstellungswelt ist die philosophische Gratwanderung zwischen Körperleib und Geist, zwischen Natur und Idee, zwischen weiblich und männlich(er) Dominanz.
Ein prägender Punkt war die in PlatonSymposion vertretene Ideenlehre; wobei sich die in der Antike übliche “Knabenliebe” (der sexuelle Missbrauch) zwischen pubertären Knaben und älteren Mentoren zu einem angeblich rein intellektuellen Zeugungsakt metaphorisiert und als Beleg männlicher = geistiger Überlegenheit gegenüber der weiblichen Natur stilisiert wurde.

(vgl. Christoph TürckeSexus und Geist).

Als der Mann noch gottgleich war

so titelte die TAZ 2008, zu „50 Jahre Gleichberechtigung per Gesetz„.
Nach alten Recht konnte der Mann hierzulande bis 1958 über das in die Ehe eingebrachte Vermögen der Frau zu entscheiden. Eine Berufstätigkeit konnte die Frau nur dann ausüben, wenn der Ehemann zustimmte. In allen Angelegenheiten besaß er ein „Letztentscheidungsrecht“.
Diese Passagen wurden im neuen Gesetz zwar gestrichen. Die traditionelle Rollenverteilung war damals jedoch selbstverständlich. Also stand auch im neu gefassten Paragrafen 1356 des Bürgerlichen Gesetzbuchs: „Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist“. Erst 1977 wurde der § 1356 neu gefasst. Darin heißt es nun: „Die Ehegatten regeln die Haushaltsführung in gegenseitigem Einvernehmen … Die Ehegatten sind berechtigt, erwerbstätig zu sein. Bei der Wahl und Ausübung einer Erwerbstätigkeit haben sie auf die Belange des anderen Ehegatten und der Familie die gebotene Rücksicht zu nehmen.“

Über den Tellerrad hinausgeblickt …

… zeigt sich eine weitere schreckliche Facette der männlichen Angst vor der Kraft der weiblich assoziierten Natur: die weibliche Genitalverstümmelung, die bei diesem Thema nicht vergessen werden sollte.
Denn auch in Deutschland kommen derartig widerwärtige, frauenverachtenden Beschneidungen vor … ebenso wie es hierzulande eine Rekonstruktionschirurgie gibt – z.B. bei PD Dr. med. Dan O´Dey am Luisenhospital in Aachen. Im UKGM Gießen gibt es seit 2022 eine Spezialsprechstunde unter Leitung von Dr. med. Leonie Ströbele in der Frauenklinik für von FGM betroffene Frauen und Mädchen – incl. gesondert geschultem Personal und kultursensiblen Dolmetscher/innen.
Den vollständigen Artikel dazu lesen Sie unter folgendem Link

Quelle: Hessisches Ärzteblant 6/2023