Kindheitstrauma hängen mit Erkrankungen im Erwachsenenalter zusammen

Passend zu den Protesten der Eltern für eine gute Kita-Versorgung in Biebertal im Januar 2024 wurde im Deutschen Ärzteblatt eine große Untersuchung mit 156.807 Patienten vorgestellt, die auf erhöhte Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten von körperlichen wie psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter im Zusammenhang mit Kindheitstraumata aufmerksam macht.

Der Begriff Kindheitstrauma umfasst in dieser Untersuchung emotionalen, psychischen und sexuellen Missbrauch sowie emotionale und physische Vernachlässigung während Kindheit und Jugend.
In anderen Untersuchungen (Weleff und Potter) werden zudem schlechtes Gesundheitsverhalten, schlechte psychische Gesundheit und biologische Veränderungen mit in die Belastungssituationen von Kindern hinzugerechnet.

In Deutschland berichten 20-30 % der Erwachsenen, mindestens eines dieser Kindheitsbelastungen erlebt zu haben.
Insbesondere Teilnehmer/innen ab 40 Jahre berichteten häufiger über Kindheitstrauma. Ein Drittel davon berichtete von mehrfachen Traumata-Arten betroffen gewesen zu sein. Geschlechtsunterschiede zeigten sich nur in geringem Maße im Zusammenhang von Kindheitstrauma und Erkrankungswahrscheinlichkeit.
Je früher solche Ereignisse erlebt werden mussten, um so schwerer waren die späteren Krankheitsverläufe.
Nach körperlichem Missbrauch wurden altersabhängige Zusammenhänge für nahezu alle Erkrankungen beobachtet.
Für Angst und Depression waren Altersunterschiede am wenigsten von der Trauma-Art abhängig; sie kommen jedoch gehäuft zusätzlich als psychische Reaktion zu den körperlichen Erkrankungen vor.

Da Kindheitstraumata ein Teil der individuellen Vergangenheit sind, die durch die betroffene Person kaum oder gar nicht beeinflusst, zum Teil (wegen der kindlichen Anmesie) nicht einmal erinnert werden können, werden diese Erfahrungen im Erwachsenenalter oft nicht mit den verbundenen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
All das hat aber langfristige persönliche wie gesellschaftliche Belastungen zur Folge!

Körperliche Vernachlässigung in der Kindheit bedeute für die Risiken Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Depression eine um 14-27 % höhere Auftretenswahrscheinlichkeit. Der Zusammenhang von Missbrauch und emotionalen Kindheitstraumata zeigte für Krebs 12-23 % und beim Schlaganfall eine um 43-59 % höhere Wahrscheinlichkeit, Typ 2Diabetes 20-50 % und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) 65-89 %.
Interessanterweise zeigten in diese Zusammenhang verhaltensbezogene Risikofaktoren für solche Erkrankungsbilder wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Übergewicht im Vergleich nur einen geringen Effekt.
Für psychische Erkrankungen, insbesondere Depression und Ängste, waren die Zusammenhänge nach emotionalen Kindheitstraumata am größten – etwa 3-fach höhere Wahrscheinlichkeit (67-83 %).

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 121, Heft 1, 12. 1. 2024,
Video: https://www.youtube.com/watch?v=mo3aC0cpU2E

Erwischt! – wieso Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerz?

Moin zusammen, (so schreibt ein Bilderbogen-Redakteur in den Team-Gruppen-Chat) ich bin zwar wieder im Lande, ABER, mich hat es leider schon wieder voll erwischt: Bronchitis.
Ich muss nun, trotz Reha am Meer – Corona-Infektion inklusive -, so einige leckere Tabletten nehmen; Antibiotika und noch weitere.
Alfons, Du bist doch Arzt: Ich hatte am Donnerstag einen Schüttelfrost vom Feinsten. Das ging von 21 bis knapp 24 Uhr. Sowas hatte ich noch nie. Am Freitag morgen hatte ich ein Gefühl, als hätte ich ´nen 10-Kampf gemacht. Mir hat alles wehgetan. Fieber hatte ich auch, das wurde dann beim Doc festgestellt: 38 Grad waren es in der Praxis noch.
Kannst du mal einen Bericht dazu schreiben? Du kannst Dich da ruhig auf mich beziehen.

Um das Geschehen bei einer Infektion, bei Fieber und Schüttelfrist zu verstehen, hier meine kurze Erklärung vom Frühstückstisch in den Team-Gruppen-Chat:

Gute Besserung!
Du hast, wie Du schreibst eine Infektion, die versucht Dein Körper zu bekämpfen.
Mit Temperaturerhöhung = Fieber werden a) die eigenen Stoffwechselprozesse beschleunigt, b) die Membranen von Viren und manchen Bakterien instabiler und so für das Immunsystem besser zugänglich.
Normalerweise aber hält unser Körper die Körpertemperatur stabil zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius.

Bei einem Angriff auf unsere Gesundheit durch Infektionserreger “will” unser Körper jedoch die Temperatur steigern. Dazu muss er arbeiten, d.h. seine Muskeln bewegen. Denn wenn Du arbeitest, das kennst Du aus vielen Alltagserfahrungen, steigt die Körpertemperatur, Das geht dann in Richtung “Fieber”.
Um jedoch eine Überwärmung = Fieber (also eine Körpertemperatur über 37,5 Grad) zu vermeiden, schwitzen wir und nutzen die Verdunstungskälte zum Kühlen. Auf der Haut fühlt sich das oft kaltschweißig an. Bei wirklich hohen Körpertemperaturen schwitzen wir so sehr, so dass a) die Bettwäsche durchweicht wird und b) viel Flüssigkeit und Elektrolyte verloren gehen, die z.B. durch Trinken wieder aufgefüllt werden müssen.
Da wir als Kranke eher ruhen, als arbeiten – also unsere Muskeln keine großen Bewegungen machen lassen -, kommt es zu kleinen Muskelbewegungen = Zittern = gefühlt als Schüttelfrost (oder in anderen aufregenden Situationen auch als nervöse Unruhe erlebt), d.h. Du arbeitest und verbrauchst dabei Energie.
Dein Gefühl, einen 10-Kampf gekämpft oder einen Marathon gelaufen zu sein, ist also eine korrekte Wahrnehmung; auch wenn Du mit Deiner Muskelarbeit keinen sichtbaren Meter voran gekommen bist und nichts Sichtbares geschafft hast, so war Deine Arbeit dennoch anstrengend, vielleicht sogar erschöpfend oder von Muskelkater begleitet, der weh tat.
Zudem kann der Gliederschmerz durch die Infektion, also durch Entzündungsprozesse in verschiedenen Körpergeweben, wie z.B. Muskeln, Knochen, Organen, hervorgerufen sein.
Mehr zum Thema Fieber finden Sie in einem Artgikel von Moritz Klenk

Foto: pixabay

Gewalt – Safety or security?

(safety = Sicherheit, or = oder, security = Schutz)

Vor Kurzem wurde im “Frankenbacher Augenblick” mit Frau Prof. de Nève diskutiert: „Mit welcher konkreten Politik können wir der zunehmenden Tendenz zu rechtsextremen Parteien entgegenwirken?“ Zu diesem Themenkomplex gehört das Thema Gewalt, z.B. mit den von AfD-Vertretern aufgeworfenen Bürgerkriegsphantasien in Deutschland, oder der medial in den vergangenen Jahren immer wieder aufgeworfen Vermutung einer gesamtgesellschaftlichen Zunahme von Gewalt, vor allem aber gegen Rettungskräfte, Polizei und Krankenhauspersonal.

Stimmt es, dass die Gewalt hierzulande zunimmt?
Betrachtet man verschiedene Statistiken, kann man in der Dokumentation eine deutliche Zunahme der Anzeige und Dokumentation von tätlichen Übergriffen dieser Art feststellen. Real aber, so zeigen Studien, lässt sich kein Anstieg von Übergriffen und Gewalttaten zeigen. Es ist sogar seit langem ein deutlicher Rückgang an Gewalt und Gewaltkriminalität zu messen.
Zugleich aber ist im Alltag eine größere Sensibilität für weltpolitisch reale und vermutete Bedrohungsszenarien entstanden: verbale Gewalt, Mikroaggression, strukturelle Gewalt, sexuelle Gewalt usw.. Die Wahrnehmungsschwelle ist durch diese höhere Sensibilisierung und stärkere Fokussierung auf Sicherheit niedriger geworden.
Mit dem so häufiger entstehenden Unsicherheitsgefühl bekam das Thema Sicherheit Hochkonjunktur. Nach dem Zusammenbruch von Banken fragten sich die Anleger, ob ihre Ersparnisse noch sicher sind. Seit dem Ende der Corona-Pandemie besteht die Frage, ob man in Bus und Bahn nicht doch lieber weiterhin einen Mundschutz trägt. Oder, wie sicher ist mein Arbeitsplatz angesichts zunehmenden Einflusses von künstlicher Intelligenz? Kann ich im nächsten Winter heizen, bzw. sind unsere Vorräte an Öl und Gas gesichert? Wie sicher sind meine Daten in einer immer stärker digitalisierten Gesellschaft? Wie sicher sind die Daten meines Mobilfunktelefons oder in der Politik? Wie stabil ist unsere Demokratie? Kann ich unseren Volksvertretern trauen? Wieso sind rechte Parteien so kurz nach der Weltkriegskatastrophe noch immer und wieder populär?
Aus diesem Sicherheitsbedürfnis entstehen Forderungen nach: Mehr Überwachung, stärkerer Reglementierung, härteren Strafen, Möglichkeiten zur Selbstbewaffnung und stärkerem Ausschluss von vermeintlich bedrohlichen Personengruppen.

Gegenargumente
Allerdings ist z.B. aus zahlreichen Studien bekannt, dass das Risiko für Gewalttaten durch das Vorliegen einer psychischen Erkrankung nur bei wenigen Symptomatiken und nur geringfügig erhöht ist. Im Gegensatz dazu belegen internationale Studien seit Jahren, dass Personen mit einer psychischen Erkrankung in einem weitaus höheren Ausmaß selbst Opfer von Gewalt sind. Erkrankte haben ein 5-12fach erhöhtes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden.
Andererseits stellt Gewalterfahrung häufig eine Ursache für die psychische Erkrankung dar.

Vermehrte Überwachungskameras im öffentlichen Raum schützen aber nicht vor Angriffen; sie können maximal zur späteren Identifizierung von Tätern beitragen. Oder, in den USA gibt es 120 Schusswaffen pro 100 Einwohner, so dass im Jahr 2020 dort 20.000 Menschen erschossen wurden, d.h. mehr als 50 pro Tag; und 2020 sind Schussverletzungen erstmals die häufigste Todesursache für Kinder- und Jugendliche dort.

Begriffsklärungen
Sicherheit ist ein weitreichender und nicht eindeutig zu definierender Begriff. Das lateinische Wort für Sicherheit “securitas” hat seinen Ursprung in “sine cura”, meint also “ohne Sorgen”. Laut Duden wird darunter verstanden: „ein Zustand, der für Individuen, Gemeinschaften sowie Lebewesen, Objekte und Systeme frei von unvertretbaren Risiken oder Gefahren ist“. Dabei ist dann noch zu unterscheiden zwischen objektiver Sicherheit, also dem tatsächlichen Nichtvorhandensein von Gefahren, und subjektiver Sicherheit, dem Gefühl des Nichtbedrohtseins.

Wahrgenommen wird Sicherheit in erster Linie als subjektives Sicherheitsgefühl. Das ist hochgradig individuell und gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Dabei greifen nach dem Schweizer Psychotherapieforscher Klaus Grawe sowohl das Bedürfnis nach Orientierung, Kontrolle und Kohärenz, das Bedürfnis nach Lust (und Unlustvermeidung), das Bedürfnis nach (sicherer) Bindung und das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbt(wert)schutz ineinander und sorgen für eine subjektiv gutes und sicheres Selbst- und Umwelterleben.
Der Soziologe Niklas Luhmann verweist allerdings darauf, dass es keine Entscheidung ohne Risiko gibt. “Sicherheit in Bezug auf das Nicheintreten künftiger Nachteile gibt es nicht.” Der Sicherheitsbegriff sei folglich ein Leerbegriff, eine soziale Fiktion. Sicherheit ist immer auch mit Unsicherheit und damit mit Risiko und Gefahr verbunden.
Daher ist es von besonderer Bedeutung, wie wir mit Unsicherheiten und Risiken umgehen.

Als Schutz gelten Handlungen, Maßnahmen oder Dinge, die eine Gefährdung abhalten oder einen möglichen Schaden abwehren oder eine Gefahr verringern, die Sicherheit verbessern.

Am Ende ist festzustellen, dass durch die gesellschaftliche Forderung nach größerer Sicherheit eine Unsichertheits-Intoleranz entsteht, in deren Folge „unsichere“ Situationen schwerer ausgehalten und nach Möglichkeit vermieden werden. Das resultierende “Abtauchens” aber wird in einem politisch höchst unsicher erlebten Klima zur realen Gefahr für die Demokratie und für die hierzulande mögliche Freiheit, sein Leben weitgehend nach eigener Vorstellung zu gestalten.

Foto: Pixabay
Zu diesem Text anregende Textquellen: Nienaber A., Breinbauer I., Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht; in Nervenheilkunde 2023, 42:836-842 und
Lieselotte Mahler, und Anna Oster, Safety or security?, in Nervenheilkunde 2023, 42:855-863

Literaturhinweise:
Frevel B., Sicherheit: ein (un)stillbares Grundbedürfnis, Berlin, Springer, 2016
Grawe K., Neuropsychotherapie, Göttingen, Hogrefe, 2004
Roedinger E., Schematherapie: Grundlagen, Modell und Praxis, Stuttgart, Schattauer, 2016
Bowlby J., Ainsworth MDS., Frühe Bindung und kindliche Entwicklung, München Ernst Reinhardt,2005
Luhmann N., Soziologische Aufklärung, Wiesbaden, Springer, 2005

HPV-Impfung für Mädchen und Jungen

Aktuelle (Dez. 2023) Meldungen zeigen, dass Impfungen bei Kindern und Jugendlichen stark rückläufig sind.
Nach den Corona-Impfungen scheint sich eine gewisse Impfmüdigkeit und Impfskepsis eingestellt zu haben, vermutlich aufgrund von Meldungen in den (a)sozialen Medien. Das aber ist fahrlässig und unverantwortlich gegenüber der nächsten Generation. Sprechen Sie also unbedingt mit dem Arzt, der Ärztin Ihres Vertrauens!
Fast alle Menschen stecken sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit HPV an.

Humane Papillomaviren (HPV) gehören zu den sexuell übertragbaren Erregern. Daher entsteht der beste Schutz, wenn der Impfschutz vor dem ersten sexuellen Kontakt aufgebaut ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV im Alter von 9 bis 14 Jahren nicht nur für Mädchen, sondern seit Juni 2018 auch für alle Jungen. Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich und noch vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Eine Infektion mit Humanen Papillom-Viren (HPV) kann langfristig Krebs verursachen. Die Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und kann damit das Risiko für Krebserkrankungen am Gebärmutterhals, an After, Penis oder in Mund und Rachen senken. Auch Feigwarzen entstehen durch HP-Viren-Infektion. Das sind spitze, wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große Warzen im Genitalbereich. Obwohl Feigwarzen in der Regel harmlos sind, werden sie oft als störend empfunden. Zudem ist häufig eine längere ärztliche Behandlung erforderlich.

Gebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch HPV verursacht. Wenn die Erkrankung bzw. die Vorstufen im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung rechtzeitig erkannt werden, können sie in der Regel gut behandelt werden. Wichtiger Hinweis: Nach der Impfung ist eine Infektion mit anderen HPV-Typen weiter möglich. Deshalb ist es auch für geimpfte Frauen wichtig, regelmäßig zur Krebs-Früherkennungsuntersuchung zu gehen.

Mehr lesen Sie über folgenden Link auf unserer Gesundheitsseite

Quellen: Gießener Anzeiger 15.11.2023; Impfempfehlungen und Foto: RKI 

Zombie-Pflanzen oder ungewöhnliche Veränderungen an einigen Sommerblumen

Kammbildung bei einem Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus), Foto Renell

Die von mir geleitete VEN*-Gruppe Mittelhessen hat seit dem Frühjahr 2023 ein Schaubeet in den Hardtgärten (Ludwig-Schneider-Weg in Heuchelheim) angelegt. Ab Ende März wurden dort 12 verschiedene Erbsensorten gesät, später 9 Sorten Bete (Rote, gelbe, weiße Bete in verschiedenen Formen = Gemüse des Jahres) gepflanzt, zum Schluss etliche Blattkohlarten. Der Wegrand wurde mit Studentenblumen (Tagetes) und eine größere Ecke mit anderen Sommerblumen bepflanzt.
Im Juli fiel mir eine völlig untypische Studentenblume (=Tagetes) auf. Sie sah aus wie ein Hexenbesen und zeigte, während überall Knospen und die ersten Blüten gebildet wurden, nicht die leisesten Anzeichen dafür. Sie war also eindeutig steril – bis heute. Erst als ich im September auch an einer Cosmea ungewöhnliche Veränderungen beobachtete – siehe Foto oben – ging ich dieser Sache weiter nach.

*VEN= Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt nutzpflanzenvielfalt.de

Weiterer Text mit Fußnoten unter: Wissen.biebertaler-bilderbogen.de/Ursachen…

Das Internet – web1 – web2 – web3 (1)

Der biebertaler-bilderbogen.de ist eine Informations-Homepage im Internet. Es gab den Bilderbogen im Laufe der Entwicklung als web1-Installation (2019) und ist jetzt eine web2 Installation (seit 2020). Was aber bedeuten die im Titel genannten Begriffe web1 und web2 ? Und was ist web3? Wird es für uns als Bürger wichtig werden? Die Bezeichnungen stellen die zeitliche und strukturelle Entwicklung des Netzes dar.

Das aktuelle Internet (web2)

Können Sie sich dem Internet im Alltag entziehen?
wohl nur sehr schwer und umständlich. Daher erscheint es mir wichtig, schon jetzt aufzuzeigen, welche weitere Entwicklung im Internet bereits seit etwa 10 Jahren in der Einführung ist: Das als web3 bezeichnete Internet. Dies gibt es bereits bei Kryptowährungen, aber auch die Kunst, die Musik, das Vertragswesen und mehr werden diese Form des Miteinander in naher Zukunft nutzen. Es wird sich vieles in unserem täglichen Alltag ändern; sehr stark ändern. Zuvor aber einiges über Prognosen des bisherigen Internets.
Fehlprognosen über das Internet und das iphone
Wie funktioniert das Internet?

Die Entwicklung des Internet kann man zeitlich aber auch strukturell in drei Abschnitte unterteilen, die oft als web1, web2 und web3 bezeichnet werden.
Im Zeitabschnitt web1 (ab 1993) konnte man vor allem Informationen im Internet abrufen. Eine Art Bibliothek. Rückmeldungen, wie Kommentare waren nicht möglich. Das www (world wide web) war geboren.
Im Zeitabschnitt des web2 (nach 2004) konnten Rückmeldungen eingegeben werden. Es ist die Zeit der sozialen Netzwerke. Twitter und facebook entstanden. In den Homepages konnten Kommentare eingegeben werden, es konnten online-Geschäfte entstehen.
Im Zeitabschnitt web3 (nach 2008) wird eine dezentrale Struktur im Mittelpunkt stehen. Die heute bekannte App (Anwendung) wird dann zur dApp (dezentrale Anwendung). Grundlage dieser dezentralen Struktur ist die Blockchain-Technologie, die hier zu erklären viel zu umfangreich wäre.
Bei dApps handelt es sich um selbstständige Anwendungen, die dezentral, auf dem eigenen Rechner arbeiten. Sie sind nicht auf Unternehmensserver angewiesen, sondern nutzen direkte Verbindungen von Rechner zu Rechner. Jeder Rechner hat ja eine eigene Adresse. Es werden Funktionen direkt von Rechner zu Rechner ausgeführt, zum Beispiel wird eine Geldüberweisung ausgeführt ohne eine Bank einzuschalten. Die Kryptowährungen arbeiten damit bereits seit 2009 in dem ersten Netzwerk des Bitcoin. Auch im Bereich des Vertragswesen, bei online-Spielen und der Musik-Industrie wird es zu großen Umwälzungen kommen.


Wie wäre das Leben ohne Internet? Wir wissen es nicht, da das Rad wohl nicht mehr zurückzudrehen ist.
Jeder für sich persönlich kann aber eine internetfreie Welt probieren: Nutzen Sie das Internet einfach nicht!


Wenn man sich die Vernetzung der Homepages im Internet (siehe Bild oben) ansieht, kann man auf den Gedanken kommen, dass in unserem Gehirn auch eine solche Vernetzung existiert. Und man könnte geneigt sein, den Begriff “Künstliche Intelligenz” als nachgebaute natürliche Intelligenz des Gehirns zu definieren.
Das ist allerdings in vielfacher Hinsicht nicht richtig. Schon ein oberflächlicher Blick auf die Art der Vernetzung im Gehirn, soweit man das jetzt kennt, zeigt, das dies völlig anders ist.

Das Gehirn

Während im Internet web1 und web2 sich die Verbindungen immer sternförmig von Knoten zu Knoten verbinden, gibt es im Gehirn alle möglichen direkten Verbindungen.

Im zukünftigen Internet web3 werden diese direkten Verbindungen aber auch realisiert. Und es gibt sie schon, die direkten Verbindungen ohne cloud. Man kennt den Nutzen und die Risiken dieser neuen Verbindungsart im Internet, zum Beispiel bei Kryptowährungen. Diese Technik wird zum Beispiel von Russland aktuell eingesetzt, um Sanktionen von Regierungen im Finanzwesen zu umgehen. Aber auch jede Privatperson kann diese Technik nutzen, aktuell im Geldbereich (Kryptowährungen) und in sehr naher Zukunft (2023/2024) in der Musik-Branche und bei Spielen.

Dieser Beitrag wird fortgesetzt und dann unter wissen.biebertaler-bilderbogen.de gesammelt.

Quellen:
Der Unterschied von web1 bis web3
Der Aufstieg von web3
Die Regeln von web3

Projekt “Ein Traum wird wahr”

Stimmen Sie ab für das Projekt der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich,
für den Publikumspreis 2023 „Verein(t) für gute Kita und Schule“

In der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich läuft seit einigen Jahren ein Projekt, das bereits einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Auch meine Berufserfahrung als Diplom-Ingenieur fließt mit ein. Nun wird das Projekt im Dezember in Berlin von der Stiftung Bildung ausgezeichnet und gleichzeitig wird ein Publikumspreis vergeben für dasjenige Projekt, das die meisten Stimmen bei einer elektronischen Abstimmung erhält. Sie können sich an der Abstimmung beteiligen, um das Projekt und die Schüler zu unterstützen.

Es ist der erste Satellit, der von einer europäischen Schule ins Weltall befördert wird.


Zwei Astronauten berichten, was sie erlebt haben. Der ehemalige Astronaut Ulrich Walter hat
die Licher Projekt-Teilnehmer zu sich nach München eingeladen, um eine Zusammenarbeit zu vereinbaren.

Der ehemalige Astronaut Ulrich Walter kann jedem nur empfehlen, selbst mal ins All zu fliegen.

Link der Süddeutschen

Ulrich Walter 1982
Ulrich Walter jetzt bei einem Vortrag

“Mein größter Traum”:
Astronaut Maurer will zum Mond.

Beitrag des ZDF in der Mediathek


Die Schüler der Dietrich-Bonhoeffer-Schule und ihr Lehrer Bernhard Krenig haben natürlich ihren eigenen Traum und sind mitten drin, ihn zu realisieren. Der Satellit wird 10 cm hoch und hat einen Durchmesser von 10 cm. Er ist also richtig Mini. Er soll zusammen mit anderen Satelliten 2024 die Reise ins All antreten. In dem rechts unten gezeigten Gehäuse werden noch das Experiment, der Mikrocomputer, die Stromversorgungs-Elektronik und vor allem der Sender eingebaut. Denn ohne Funk gibt es keine Verbindung zu dem, was der Satellit oben etwas unterhalb der ISS in 400 km Höhe misst. Es wird auf einer Amateurfunk-Frequenz gesendet (434 MHz), und das Teil bekommt deshalb natürlich ein Amateurfunk-Rufzeichen. So wie es aussieht wird es das Rufzeichen des Funkamateurs DL9FCG sein, der seine Amateurfunk-Station in Fellingshausen hat.

So sehen die einzelnen Teile des Bausatzes aus, der von einer Firma in den USA gekauft wurde. Zunächst einmal schwer zu erkennen, wie das Ganze zusammengehört.
So sieht die erste Phase des Zusammenbaus aus: Der Rahmen mit den Solar-Modulen. Ins Innere kommen: Der Mini-Computer, die Stromversorgungs-Elektronik, ein Experiment und natürlich ein Sender,
Es gibt viel Detail-Arbeit. Hier die Montage der Solar-Module an das tragende Gehäuse.
Die Schüler beim Interview mit dem Hessischen Rundfunk anläßlich der Ausstellung “Hessen in Space”

Für dieses Projekt abstimmen


Fotos: Winfried Senger und wikipedia

Kleine Taschenlampe brenn

So heißt ein Song von Markus, den er 1983 veröffentlichte. Aber damit eine Taschenlampe brennt, braucht sie in der Regel Batterien oder Akkus – auch beim Handy muss der Akku geladen sein.

Oft hat man nicht die passenden Batterien griffbereit oder die in der Taschenlampe haben sich selbst entladen1. Was aber, wenn es mal wirklich zu einem Blackout in Deutschland kommt und es keinen Strom mehr gibt. Dann kann man keine Akkus oder Handys mehr laden.

Wie wäre es mit einer Taschenlampe, die man ca. 30 Sekunden in eine Flüssigkeit stellt und somit lädt?

Glaubt ihr nicht? Aber genau das gibt es mittlerweile.
Es ist die sogenannte Waterlamp.
Hier ein paar Merkmale der Waterlamp:

Länge: 17,6 cm
Durchmesser: 6,7 cm
Gewicht: 113 g
Leuchtweite: ca. 35 m
Leuchtkraft: 67 Lumen2
Leuchtdauer nach Aktivierung: 24-80 Std.
gesamte Leuchtdauer: bis zu 1500 Std.
Leuchtmittel: 0,5 Watt LED

Wenn ich jetzt zum Beispiel mal eine klassische Maglite als Vergleich heran ziehe, ja dann leuchtet die Maglite auch 10 mal weiter und es kommen mit 178 Lumen fast 3 x so viel Licht aus ihr heraus.. Dafür ist sie aber auch fast 3 x so groß und gleich 12,5 x schwerer als die Waterlamp. Und ich habe wieder das Problem der Batterien.

Die Waterlamp ist sogar günstiger als die Maglite und passt in jede Handtasche. Eins könnt ihr zudem Glauben – das Gesicht, wenn man jemanden nach einem Schälchen mit Wasser gefragt hat, um seine Taschenlampe zu laden, ist unbeschreiblich. So war es mir zumindest auf dem Dünsberg ergangen.

Fazit: Ich finde die Waterlamp super. Eine echt hervorragende Erfindung, die in keinem Notfallequipment fehlen darf, denn Flüssigkeiten (gerade Wasser) gibt es draußen immer irgendwo.

Bilder: waterlamp.de
Videos: C. Haus
Quelle: waterlamp.de, maglite.eu


1 = Grundsätzlich tritt Selbstentladung bei allen Batterien und Akkumulatoren auf. Ursachen sind Nebenreaktionen oder interne Kurzschlüsse. Nebenreaktionen in den Elektroden führen dazu, dass das elektrochemisch aktive Material verbraucht wird und dann nicht mehr für die Entladereaktion zur Verfügung steht. Nebenreaktionen werden oft durch Verunreinigungen verursacht oder beschleunigt. Interne Kurzschlüsse treten auf, wenn die elektrochemisch aktiven Materialien in Anode und Kathode in elektrischen Kontakt geraten und so direkt miteinander reagieren können. Dies ist bei mangelhafter Separation zwischen der Anode und Kathode der Fall.


Quelle: chemie.de

2 = Das Lumen (lateinisch für LichtLeuchteGlanz) ist die SI-Einheit des Lichtstroms. Es gibt also an, wie viel Licht (fachsprachlich: welche Lichtmenge) eine Lichtquelle pro Zeitspanne insgesamt abgibt.Das Lumen darf nicht mit dem Lux verwechselt werden, der Einheit der Beleuchtungsstärke, die angibt, wie viel Licht pro Zeitspanne und pro Fläche auf dieser auftrifft (umgangssprachlich die „Helligkeit“ an einem beleuchteten Ort).

Quelle: wikipedia

Bei der Angabe von Lumen kann man Taschenlampen direkt miteinander vergleichen, weil das angibt, wieviel Licht vorne rauskommt. Dabei spielt es keine Rolle, wie breit der Lichtkegel ist und in welcher Entfernung der beleuchtete Gegenstand sich befindet. Lux gibt an, wie hell die beleuchtete Fläche wird. Um diese Werte miteinander zu vergleichen zu können, müsste man wissen, wie groß denn die beleuchtete Fläche überhaupt ist. Bei gleicher Lumenstärke gilt: je stärker der Lichtstrahl fokussiert ist, also je kleiner der Lichtkegel ist, umso größer wird der Lux-Wert. Je dichter sich die beleuchtete Fläche an der Taschenlampe befindet, umso kleiner wird die beleuchtete Fläche und umso heller wird sie, der Lux-Wert steigt. Um das ineinander umzurechnen, müsstest du die Lumen-Stärke durch die Größe der beleuchteten Fläche teilen, dann erhältst du den Lux-Wert.

Quelle: gutefrage,net

Den Dünsberg durchleuchten? Geht das?

Ja, es geht ! Mit den allgegenwärtigen natürlichen kosmische Teilchen !

Der Dünsberg am frühen Morgen (Foto: Simone Bachmann)

Nur gibt es kein Interesse an einer Durchleuchtung, weil weder Gefahren vom Berg ausgehen noch große verborgene Geheimnisse im Inneren vermuten werden.
Das ist bei anderen Bergen anders: Es geht um jene Berge, die Feuer und Asche spucken: Die Vulkane.

Der Vesuv-Krater heute – Er kann jederzeit wieder ausbrechen

Ein uns nahegelegener Vulkan ist der Vesuv.
Im Jahre 78 nach Christi hat der Vesuv eine ganze Stadt mit 25 m Asche zugedeckt: Pompeii.
Zuletzt hat der Vesuv 1944 Feuer und Asche gespuckt.
Nur wann wird er wieder ausbrechen? Er ist noch aktiv.
Das wollen Forscher mit einer Technik vorhersagen können, die sehr an die Röntgenstrahlen erinnert, die wir aus der Medizin kennen.

Standort der Meßstation

An dieser Stelle des Vesuv ist ein Detektor aufgestellt, der wie ein Empfänger Myonen erfasst. Myonen sind jene Teilchen, die aus dem Weltall unsere Erde treffen und soviel Energie besitzen, dass sie hunderte von Metern Gestein durchdringen können.
Aus den Signalen, die der Detektor erfasst, werden Bilder erzeugt, die das Innere des Vulkans zeigen, vor allem wo sich Magma befindet und wie sich das Innenleben des Vulkans verändert.

Strahlengand der Teilchen

So wie Röntgenstrahlen von einer Röntgen-Röhre ausgehend zum Beispiel unser Gewebe und unsere Knochen durchdringen, können die Myonen selbst Berge durchdringen. Je nach durchdrungener Materie verlieren sie dabei Energie. In den Detektor-Platten am Fuß des Vesuv werden die unterschiedlichen Intensitäten der Myonen aufgezeichnet und zu einem Bild zusammengesetzt, ganz wie bei einer Röntgen-Aufnahme.

Aber nicht nur Berge können durchleuchtet werden, um Katastrophen vorherzusagen.
Es gibt auch Interesse am Innenleben von Pyramiden oder Hochöfen und noch weitere sehr interessante Forschungsbereiche im Zusammenhang mit den kosmischen Teilchen.

Was sind Myonen und woher kommen sie und wobei gibt es einen Zusammenhang mit Biebertal?
Lesen Sie mehr unter WISSEN


Quellen:
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/anwendung-medizin/diagnostik/roentgen/roentgen_node.html
Durchleuchteter Vulkan
https://www.scienceinschool.org/de/article/2016/muons-de/
https://cds.cern.ch/record/1312698?ln=en
https://indico.cern.ch/event/843258/contributions/3610598/attachments/1929370/3195199/03_DErrico.pdf

Künstliche und natürliche Intelligenz

JUWELS”-Computer im Supercomputing Centre in Jülich
ist einer von Europas schnellsten Computern
The HBP (Human Brain Projekt) hat einen Atlas des Gehirns entwickelts mit einer bisher nicht bekannten Genauigkeit

KI ist die Kurzform des Begriffes “künstliche Intelligenz” und derzeit sehr viel in den Medien und in unseren persönlichen Computern zu finden. Was derzeit allerdings geboten wird, ist lediglich der erste Schritt in diese Richtung, die unser Gehirn jederzeit leistet. Eine Intelligenz kann ich ihr allerdings noch nicht zuordnen. Trotzdem leistet diese Technik schon vieles, was wir sonst mit unserer natürlichen Intelligenz erst zusammensuchen müssten.

Vielmehr gibt das HUMAN BRAIN PROJECT einen Einblick in den Aufbau unseres Gehirns und ist so etwas wie Google Maps, nur eben eine Karte von unserem Gehirn und seiner Arbeitsweise.

ChatGPT

“künstliche Intelligenz”

wikipedia: Ob “ChatGPT” der Firma AI oder “Bard” von Google, sie sind sogenannte “Chatbots”, die Datenbanken einsetzen, um mit Nutzern über Nachrichten und Bilder zu kommunizieren. Chatbots nutzen moderne maschinelle Lerntechnologie, um Antworten zu generieren, die natürlich klingen und für das Gespräch relevant sein sollen. Ob sie es auch sind, ist aktuell noch nicht gesichert.

Chatbot: Chatbot ist ein Dialogsystem, das eine Kommunikation mit einem technischen System erlaubt. Dabei werden das in Datenbanken vorhandene Wissen zusammengesetzt.

HUMAN BRAIN PROJECT

Das menschliche Gehirn

wikipedia: “Das Human Brain Project (HBP) ist ein Forschungsprojekt der Europäischen Kommission, welches das gesamte Wissen über das menschliche Gehirn zusammenfassen und mittels computerbasierten Modellen und Simulationen nachbilden soll. Als Ergebnis werden neue Erkenntnisse über das menschliche Hirn und seine Erkrankungen sowie neue Computer- und Robotertechnologien erwartet.
Die Ergebnisse des Projektes wurden Ende September 2023 veröffentlicht.

Weiterlesen unter wissen


Quellen:
https://www.humanbrainproject.eu/en/
wikipedia