Brasilianer und Argentinier siegen ohne

Vier Nationen aus Südamerika sowie eine aus Mittelamerika und zwei aus Afrika stehen unter den ersten 20 der aktuellen Weltrangliste der besten Fußballspieler.*)
1. Brasilien, 2. Argentinien, 15. Mexiko, 16. Uruguay, 17. Kolumbien;
11. Marokko, 19. Senegal
12. Schweiz, 13. USA, 14. Deutschland

Ich nehme mal an, dass die Argentinier und Afrikaner zum Fußball gekommen sind, weil sie anfangs auf der Straße oder irgendwo auf einer freien Fläche gekickt haben. Meiner Ansicht nach sind sie so weit nach vorne gekommen, weil sie mit Spielfreude und Kampfgeist bei der Sache sind. Vermutlich gibt es in ihren Ländern für Kinder- und Jugendmannschaften keine Kunstrasenplätze.

Von den Europäern stehen die Niederlande aktuell auf Platz 7 der Weltrang-Liste. Der niederländische Fußballverband erlaubt Kunstrasenplätze, zahlt aber den Vereinen eine Prämie, die einen Naturrasenplatz anlegen. Die Spitzenteams setzen sich für Naturrasenplätze ein. 2017 nahm man sogar an, dass der Rückstand der Niederländer darauf zurück zu führen sei, dass sie bevorzugt auf Kunstrasen übten. https://www.goal.com/de/meldungen/niederlande-team-kapitaene-fordern-verbot-von-kunstrasenfeldern/vcqyw15rzr1r16ytll58mmtt7

Der Deutsche Fußballbund verpflichtet zum Spiel auf Hybrid- oder Naturrasenplätzen.

Lediglich in den skandinavischen Ländern wird bevorzugt auf Kunstrasen gespielt – was man auch den langen Wintern zurechnet.

*)Fifa-world-ranking/men?

Quellen: stadionwelt.de/Kunstrasenplätze im europäischen Profifussball Übrigens stehen neben dem Artikel die Logos von 35 Firmen, die Kunstrasen anbieten.

Also eine Frage: Wenn die weltbesten Teams nicht auf Kunstrasenplätzen groß geworden sind, was will die FSG Biebertal erreichen, wenn die Fußballer auf einem Kunstrasenplatz bestehen? Auf der Homepage des Vereins konnte ich nicht erkennen, in welchen Ligen gespielt wird. Das gelang mir erst, nachdem ich Christophs Rat Fußball.de gefolgt bin. Auf der Webseite des TSV Fellingshausen finde ich zum Kunstrasenplatz nur einen Zeitungsartikel von 2021. Tägliche Besucher 1-2. Die einzigen Kommentare beziehen sich auf die Rocknacht und enden logischerweise 2019.
Von Seiten der Mitglieder gibt es also keine Diskussion über den Kunstrasenplatz. Daher die nächste Frage: Wer steckt eigentlich dahinter, dass die Gemeindevertreter bereit sind, 500.000€ dafür in den Haushalt 2023 einzustellen?

Nachtrag: Bevor ich auf Fußball.de fündig wurde, stieß ich nach einiger Sucherei endlich bei der FSG Biebertal auf die Seite Fußball in Biebertal.
Die FSG Biebertal, eine Spielgemeinschaft der Biebertaler Vereine:
SKG-Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, SpVgg Frankenbach, SG Grün-Weiß Vetzberg

Jugendfußball
JSG Biebertal, eine Spielgemeinschaft der Biebertaler Vereine
SKG-Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, SpVgg Frankenbach, SG Grün-Weiß Vetzberg

Dort kann man einige Fotos und kurze Berichte finden, wie Fußball in Biebertal geht – und steht.

Diese Berichte sagen nur Insidern etwas. Falls jemand von außen Interesse an den Vereinen hat, wird er – oder sie – eher enttäuscht sein.
Siehe Fussball-in-biebertal.de

Einkauf – Fruchtzucker und Übergewicht

Hoffentlich haben Sie heute den Wochenendeinfkauf noch vor sich.
Denn wie Oliver Welke in der Sendung >heute-show< vom 3. März 2023 sinngemäß kalauerte:
“Nahrungsmittel die enden auf “OSE”, führen zu enger Hose”.
Es handelt sich nämlich bei den auf “Ose” endenden chemischen Bezeichnungen von Nahrungsmitteln um Zucker, z.B. Fructose = Fruchtzucker, Glucose = Traubenzucker, Lactose = Milchzucker, Maltose = Malzzucker, Saccharose = Haushalts- oder Kristallzucker, bestehend aus Glucose + Fruktose

Beim Einkauf sollten Sie insbesondere achtsam sein beim Kauf von Soft-Drinks, Smoothies oder den bei Kindern beliebten “Quetschies” sowie bei Fertignahrung. Es lohnt, die Etiketten mit den Inhaltsangaben genau zu lesen;
der Gesundheit wegen.

Seit der industriellen Revolution ging es mit dem Saccharosekonsum steil bergauf, und parallel dazu nahm die Zahl der übergewichtigen Menschen zu. In Deutschland sind – aktuellen Zahlen zufolge – etwas mehr als die Hälfte der Menschen übergewichtig und jeder 5. leidet an Adipositas (= Fettsucht) (BMI über 30 kg/m²)
z.B. wurde im 18. Jh. rund 1 kg Fructose / Kopf und Jahr konsumiert. Heutzutage verbrauchen wir 35-mal so viel.
Das entspricht fast zwei Flugzeugkoffern reinen Fruchtzuckers pro Jahr und Person.
Nach vorläufigen Ergebnissen der Versorgungsbilanz Zucker des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft wurden im Wirtschaftsjahr 2019/20 4,3 Millionen Tonnen Zucker hergestellt. Der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 33,8 Kilogramm.

Normalerweise wird das Körpergewicht minutiös geregelt. Jedes Mal, wenn wir Energie aufnehmen oder verbrauchen, läuft ein genau orchestriertes Hormonkonzert ab, das uns entweder Hunger oder Sättigung signalisiert. Essen wir eine Zeit lang zu viel, merkt das unser Körper und bring sein Gewicht wieder zum Ausgangszustand zurück.
Wenn also unser Körpergewicht so gut geregelt ist, warum verzeichnen wir weltweit einen solch alarmierenden Anstieg von krankhaften Übergewicht?
Neue Erkenntnisse lassen biochemische Zusammenhänge zur steigenden Adipositasraten erkennen: es könnte sein, dass Fruktose unseren Stoffwechsel auf einen “Survival-Modus”, also Notfall-Überlebensmodus umschaltet.
Das funktioniert auf mehreren Wegen, indem unserer Hormonsystem beeinflusst wird. Damit steigert Fruktose unsere Kalorienaufnahme, weil das Sättigungsgefühl ausgeschaltet wird, die Nährstoffaufnahme im Darm wird verbessert und zugleich lässt sie den Stoffwechsel des Körpers auf Sparflamme arbeiten. Dadurch gerät das Energiegleichgewicht aus dem Takt; es wird mehr Energie aufgenommen, als verbraucht wird. Die Extrakalorien werden bevorzugt als Fettreserven gespeichert. Hinzu kommt eine selektive Insulinresistenz im Muskel und in den Bauchorganen, was dazu führt, dass mehr Glucose ins Hirn geleitet wird, wo sie in Hungerzeiten gebraucht wird. Der Blutdruck steigt, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten und auch das Immunsystem wird zum Schutz vor Krankheiten stimuliert.
Bei der Vermittlung dieser Prozesse spielt die Harnsäure, ein Abbauprodukt beim Fleischkonsum, eine Rolle.

Fruktose ist wie Glucose ein Einfachzucker und damit ein schneller Energielieferant, der allerdings im Körper anders verstoffwechselt wird. Während Glucose mithilfe von Insulin kontrolliert in jede Körperzelle aufgenommen wird, wird Fruktose – ähnlich wie Alkohol – fast ausschließlich in der Leber metabolisiert = verstoffwechselt. Dabei wird Fruchtzucker zum größten Teil in Fett umgewandelt; im Gegensatz zum Traubenzucker, der als Glykogen gespeichert wird, einem schnell verfügbaren Vielfachzucker aus Glucose.
Dabei hat Fruchtzucker den Ruf eines gesunden Süßmachers, schließlich wurde früher sogar Diabetiker-Schokolade damit gesüßt. Vor allem aber ist auch Fruchtzucker lecker, fördert die Aufnahme des nächsten Süßreizes und macht kaum satt, weswegen man sogar sagt, das seien “leere Kalorien” – was natürlich nicht stimmt.
Daher sind die Folgen Leberverfettung, Dyslipidämie = Fettstoffwechselstörung und Übergewicht. Oft gesellt sich dann noch ein Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit oder sogar ein gefährliches metabolisches Syndrom hinzu.

Kann auch Obst gefährlich werden?
Nein, Früchte enthalten viel weniger Fruktose, die zudem an Ballaststoffe gebunden sind. Der Körper kann sie aus der intakten pflanzlichen Zellstruktur heraus nur langsam aufnehmen. Zudem werden im Darm bereits geringe Mengen Fruktose eigenständig abgebaut, bevor sie in den Körper gelangen.

Was tun?
Cem Özdemir, (Grüne), seit dem 8. Dezember 2021 Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft verkündete hierzu, dass er die Werbung für ungesunde, zuckerhaltige Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, verbieten will.
Kinder sind leicht manipulierbar und langfristige Kunden. Kinder sind also besonders schutzbedürftig.
Kinder werden jedoch nicht durch Werbung dick, sondern durch die vielen offenen und versteckten Zuckermengen in Nahrungsmitteln, Süßigkeiten und Getränken.
In Deutschland werden rund 240 ml Softdrinks pro Kopf und Tag konsumiert und ca. 600 g Fertignahrung pro Tag.
Das ist deutlich zu viel und sollte beim Einkauf beachtet werden.
In Großbritannien z.B. gibt es seit 2016 eine Steuer auf stark gezuckerte Getränke, die von den Herstellern zu entrichten ist: umgerechnet 0,20 Euro pro Liter auf Getränke, die mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Bei mehr als 8 Gramm erhöht sich die Abgabe auf 0,27 Euro pro Liter. Danach senkte Coca-Cola den Zuckergehalt bei seinen Marken Fanta und Sprite für den britischen Markt von 6,9 auf 4,6 beziehungsweise von 6,6 auf 3,3 Gramm pro 100 Milliliter. – Zum Vergleich: In Deutschland enthalten Fanta und Sprite 9 Gramm Zucker pro 100 Milliliter.
Erste Auswertungen zeigen bereits einen Rückgang von Adipositas bei jungen Mädchen in Großbritannien. Deutschlandweit, besser Europaweit, wäre eine solche Steuer ein hilfreicher Beitrag – meinetwegen flankiert von Werbeverboten -, wenn zugleich die Steuern für gesunde Lebensmittel gesenkt würden, so dass gesunde Lebensmittel auch und gerade für einkommensschwache Haushalte erschwinglich werden.

Quellen: Evolutionärer Vorteil könnte sich umkehren = Deutsches Ärzteblatt, Jg. 120, Heft 10, 10. 3. 2023, A 437-439;
Zuckersteuer in Großbritannien = DW made for minds,
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Amphibienwanderung, Schilder und Sperrungen

Der Bornweg in Rodheim

Am Bornweg in Rodheim lebt eine der größten Salamanderpopulationen in Hessen.
Aber nicht nur dort sind sie zu finden. In Fellingshausen stehen zwar regelmäßig Hinweisschilder, in diesem Jahr ist zudem eine Straßensperrung hinzugekommen.

Sackgasse,die alte Verbindung von Fellingshausen nach Krofdorf
Blick in die Marschallstraße, rechts die Gaststätte “Zur Post”

Diese Straßensperre und das Schild “Achtung: Krötenwanderung” sind in Fellingshausen zu finden.

alte Verbindungsstraße nach Krofdort – gesperrt – wozu?

Als Ortsvorsteher von Fellingshausen wurde ich über diese Maßnahme nicht informiert, wie in so vielen Fällen, in denen der Ortsbeirat ein Wort mitzusprechen hätte oder Ortskenntnis beitragen könnte.
Die hier gezeigte Straßensperrung ist nämlich völliger Unsinn, auch wenn unsere Umweltbeauftragte Frau Steiger argumentiert, dort kämen Amphibien vor, Weinbergschnecken und Blindschleichen. Seit Jahren, wenn ich mit meinem Hund über diese Route komme, waren dort niemals auch nur eine tote Kröte, ein überfahrener Salamander, Blindschleiche oder Schnecke zu finden.

Dafür jedoch finden sich regelmäßig tote Salamander auf der Marschallstraße, die jedes Jahr lediglich mit einem “Achtung”-Schild bestückt wird.
Das aber hält kaum jemanden ab, die nur für Anlieger freie Straße als kurzen Weg zur Gastsätte “Zur Post” zu nutzen – insbesondere in den folgenden Wochen der Amphibienwanderung und der Theateraufführungen des TSV-Theaterstückes “Der verfluchte Baron” von Mitte bis Ende April 2023. Diese drei Funde auf einer Strecke von nur 100 m stammen aus der regenreichen Zeit vor Ostern etwa in der Mitte der Marschallstraße zwischen Bachstraße und der Gaststätte “Zur Post”.

Sinn würde es für mich machen, die Straßensperre etwa auf Höhe des Achtung-Schildes neben der Gaststätte “Zur Post” aufzustellen. Damit würde die Marschallstraße zwar zeitweilig für die wenigen dort wohnenden Anlieger zur Einbahnstraße. Da der meiste Verkehr von den Häusern jedoch sowieso Richtung Rodheim geht, wäre dies für die Betroffenen kaum eine Behinderung. Der rege verkehrs(schild)widrige Durchgangsverkehr zur und von der Gaststätte “Zur Post“ wäre unterbunden – dem Umweltschutz ein Dienst erwiesen. Vielen Dank

Fotos: Lindemann

Beratung durch den Energiebeirat Biebertal …

… wird es so nicht mehr geben.

Bislang bot die Gemeinde mit sogenannten Energie-Scouts unverbindliche und kostenlose Beratungsgespräche an. “Sie wollen Ihr Haus energetisch sanieren, die Fenster erneuern, eine neue Heizung einbauen oder einfach Ihren Stromverbrauch senken und suchen einen Gesprächspartner mit dem Sie Ihre Vorstellungen diskutieren können. Dann wenden Sie sich doch an einen unserer Energiescouts! Bei einer Ortsbegehung stellen Sie gemeinsam mit ihm fest, welche Sanierungs- und Energiesparmassnahmen für Sie sinnvoll sind.
Anhand eines gemeinsam mit Ihnen erarbeiteten Konzeptes können Sie dann überlegen, ob eine Beratung durch die Verbraucherberatung und/oder die Einschaltung eines Energieberaters sinnvoll ist. Dieser berät Sie hinsichtlich der möglichen Fördermittel, stellt – wenn erforderlich –  die entsprechenden Anträge und führt auch die fachliche Begleitung der Baumaßnahme durch”, so war es auf der Homepage der Gemeinde Biebertal zu lesen.

Nun ziehen sich die ehrenamtlich tätigen Scouts aus Altersgründen zurück.

In der Sitzung des Ausschusses Umwelt, Klima, Energie, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft wurden die, nach dem Tod von Lothar Stamm im Beirat verbliebenen Berater geehrt und verabschiedet. Bürgermeisterin Patricia Ortmann und der Ausschussvorsitzenden Jonas Rentrop bedankten sich für die vielen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit bei Klaus Marotzki, Lothar Laucht und Manfred Quack.

Klaus Marotzki engagiert sich weiter über die Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land. Dort ist er auch ansprechbar.

Foto: Lindemann

Unbeliebte Naturbewohner 

Wieder und wieder findet sich, hier inmitten von natürlichen Überbleibseln aus der Waldwirtschaft,
illegal entsorgter Müll in der Natur – hier aktuell am Heegstrauch zwischen Rodheim und Fellingshausen.

Dabei ist die Müllannahme in der Lahnstraße in Gießen nicht wirklich weit entfernt – und auf der Internet-Seite des Landkreises finden sich vielerlei Hinweise zum Thema Abfall und Entsorgung.

Auch die Gemeinde Biebertal betreibt einen Wertstoffhof in der Verlängerung der Kehlbachstraße, der von den Einwohnern des Landkreises Gießen genutzt werden darf.

Das nachfolgende Plakat aus Baiersbronn, das ich auch bei uns schon an Spazierwegen gesehen habe, passt hervorragend zum Thema “Biebertaler Umweltjahr”, das wir vom Bilderbogen gerne mit Beiträgen unterstützen.

Freundlicherweise bekamen wir vom >Zweckverbands “Im Tal der Murg”< die Erlaubnis, deren Plakat im Bilderbogen zu nutzen,

Eigentlich sollte jeder dieses Bild mit sich tragen, um sich stets daran zu erinnern, welche Folgen es hat, seine Mitbringsel in Wald und Flur zu hinterlassen. Schon in der Schule sollte es ein wichtiges Thema sein und die Eltern dürfen tatkräftig vorleben und dafür sorgen, dass die Bonbonpapiere der draußen verzehrten Süßigkeit wieder in der Tasche und später daheim im Mülleimer landen. Ganz clevere Eltern beschränken die ungesunden Nahrungsmittel, wie sie auch hier im Bild zu sehen sind, ja sowieso – ihren Kindern zuliebe! Gesundheit und Wohlbefinden werden dadurch gemehrt, jetzt und, wie man ebenfalls im Plakat erkennt, auch späteren Mitbürgern.

Foto: Lindemann

Transgender – DetransAwarenessDay

Mitglieder der Gruppe Col·lectiu de Transsexuals de Catalunya 
bei einem Protest in Barcelona 2001; Foto:
Wikipedia

Bereits am 15. Februar, einen Monat zu früh für den am 12. März stattfindenden “DetransAwarenessDay” hatte ich einen Bericht zur Gender-Debatte “Let´s talk about Sex” geschrieben. Dort verlinkt sind auch die um die Weihnachstszeit entstandenen aufklärenden Artikel “Jesus hätte auch ein Mädchen sein können”Teil 1 + Teil 2 zur Entwicklung der Geschlechtsidentität zu erreichen.
Trans oder “Transition” meint den Übergang von einem in einen anderen Zustand, z.B. hier Geschlechtsumwandlung, was inhaltlich die Änderung der äußeren Geschlechtsmerkmale meint. “Detrans = Detransition” meint hier, dass eine Geschlechtsumwandlung für manche Menschen nicht die erhoffte “Befreiung” aus der gefühlt misslichen Lage, sich im falschen Körper zu erleben, herausstellt und rückgängig gemacht werden soll.

Wie das selbstverletzende Verhalten, im Sinne von Ritzen, Tattoo, Piercing oder gar Branding, zu einer Mode geworden ist, so steht heutzutage auch das Thema Transgender hoch im Kurs der Diskussion. Auch Magersucht oder Bulimie sind die Methoden, um auf Probleme aufmerksam zu machen. Heute kann es gleich bis hin zum Wunsch auf komplette Geschlechtsumwandlung gehen. Selbstoptimierung liegt in Trend, insbesondere die “Optimierung” des äußeren Erscheinungsbildes. Sie gewinnt gerade immer breitere Akzeptanz, wird gar zur “Normalität”, zum normativen Druck, verbunden mit vermehrten Injektionen des Nervengiftes Botulinumtoxin = Botox oder Hyaluronsäure und schönheitschirurgischen Eingriffen.
Oft genug werden diese “verschönernde” Eingriffe auf Wunsch der Klienten von Ärztinnen und Ärzten ohne Facharztweiterbildung in Plastischer und Ästhetischer Chirurgie, wie auch von Heilpraktikern und anderen sich berufen fühlenden Personen, die sich in Wochenendkursen Anleitungen geholt haben, vorgenommen. Da kann auch schon mal etwas schief gehen, so dass Infektionen vorkommen oder andere Formen der Verstümmelung dabei herauskommen.

In Großbritannien etwa zählten im Jahr 2009 offizielle Stellen 77 Personen unter 18 Jahren, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen wollten. Im Jahr 2019 waren es 2590. Bereits im November 2017 stellte der Guardian fest, dass 70 Prozent der überwiesenen Patienten junge Frauen waren.

Nun stehe ich, als einer der Autoren diesen Beitrages jeden Morgen an der Bushaltestelle. Umgeben von zahlreichen jungen Mädchen im pubertären Alter. Keiner von Ihnen steht allerdings abseits oder hat keine Freundin. Das beruhigt erst einmal, Allerdings kann man nie in den Kopf gucken. Keiner weiß, ob die ein oder andere nicht auch diesem Trend hinterher eifern.

Ob schlanke Models oder strahlend schöne Transgender-Persönlichkeiten, die in den Medien gezeigt werden, sie setzen damit vor allem die Mädchen unter einem immensen Druck. Dabei sind alle Menschen einzigartig und etwas besonderes. Denkt bitte daran: Hättet ihr am Anfang eures Lebens nicht das Rennen gewonnen, wärt ihr heute nicht unter uns und Weise ist man meist erst im Rückblick.

Deshalb appellieren wir an alle junge Menschen da draußen bei uns in der Gemeinde. Tut nichts, was ihr später bereut. Es spielt keine Rolle, ob kurze Haare bei Mädchen oder lange Haare bei Jungs. Seid selbstbewusst und lebt euer Leben und macht das, woran ihr Spaß habt. Dies gilt auch später im Beruf. Wenn die junge Frau lieber an Autos schraubt und der junge Mann sich lieber der Erziehung von Kindern widmet, dann macht das und lasst euch nicht davon abbringen, nur weil es einige immer noch nicht verstanden haben. Echte Freunde(innen) sind die, die meinen Ihr müsstet verändert oder gar verbessert werden, nämlich nicht.

Unternimmt jemand frühzeitig Schritte, können sich die nach weiterem Reifen als falsch erweisen, so dass die vorgenommenen Veränderungen rückgängig gemacht werden sollen. Daran erinnert der DetransAwarnessDay.
Auch wenn Ihr Euch schon groß fühlt, so könnt Ihr oft die langfristigen Konsequenzen Eures Tuns noch nicht abschätzen. Denn je jünger man ist, um so weniger weiß man von der Welt, die über die Zeit noch als Erfahrungsraum auf einen zukommt.

Zum Abschluss möchten wir noch die Worte einer jungen Frau zitieren, die unter dem Pseudonym „shesindetransition“ ihr Gefühlsleben auf einem Blog in folgenden Worten fasst:

Die Lüge war, zu glauben, dass ich mich verändern und etwas Besseres werden kann. Dass ich meine alte Haut abstreife und darunter etwas Anderes, etwas Wunderschönes zum Vorschein kommt. (…) Wir alle versuchen am Ende nur, uns selbst irgendwie zu ertragen. Unsere Verletzlichkeit, unsere Bedürftigkeit, unsere Hilflosigkeit, unsere Wut, unsere Scham. Das ungeliebte Kind und den tiefen Riss in unserem Selbst, wir alle tragen etwas dieser Art in uns. Diese Welt kennt keine Gerechtigkeit. Diese Welt kennt keine Wahrheit. (…)

Hier artikuliert sich die reflektierte Einsicht einer jungen Frau, die ein pubertierender Teenager noch nicht haben kann. Die Einsicht nämlich, dass man „das ungeliebte Kind“ im Inneren der Seele nicht einfach äußerlich wegoperieren kann.
Sich darüber mitzuteilen hilft, sich Hilfe suchen ist ein Zeichen von Intelligenz, auch wenn es Mut braucht, sich zu zeigen. Daher Augen auf, wem Ihr Euch anvertraut.

Quelle: demofueralle.de, Dt. Ärzteblatt, Jg. 120, Hevt 10, 10. 3. 23, A426-427

Zum Weltfrauentag am 8. März: Geschichte der Frauen – erlesen und erlebt

Unter Einbeziehung des Buches von Eveline Hasler “Die Wachsflügelfrau”

Dieses Buch kann man in der Bücherei Biebertal ausleihen unter dem Zeichen Zba 74 Has. Der Titel kommt nicht von ungefähr, er zitiert die Geschichte von Dädalus und Ikarus. Dädalus konstruierte für sich und seinen Sohn Ikarus Flügel aus Federn, gebunden und mit Wachs befestigt. Dädalus warnte seinen Sohn, nicht zu hoch zur Sonne zu fliegen. Doch der Sohn war ungehorsam, das Wachs schmolz und er stürzte ab.

Ähnlich erging es Emily Kempin-Spyri, der ersten Juristin Europas, nebenbei eine Nichte von Johanna Spyri, deren Roman Heidi seit 1880 bis heute noch immer neu aufgelegt und regelmäßig verfilmt wird. Emilys Vater behandelte seine Tochter während deren Kindheit wie den ersehnten Sohn, nannte sie auch Emil. Als sie in die Pubertät kam, wurde sie von ihm in die typische weibliche Rolle gedrängt. Der Ehemann missfiel dem Vater, also verweigerte er die Mitgift. Geldsorgen waren ständige Begleiter der Ehe, wie kam man zu Geld? Der Ehemann erlebte einen Misserfolg nach dem anderen.

Lesen Sie weiter unter: Wissen. Zum Weltfrauentag

Ärztehaus, Kita und Tagespflege

Hinter der Großsporthalle, neben dem Neubau für Feuerwehr und Bauhof plant die Gemeinde auf dem Grundstück “Hinter dem Rillscheidt II” eine neue “soziale Mitte”.
Bei der Gemeindevertretersitzung am 8. Februar 2023 wurden die ersten Schritte zur Realisierung der neuen Idee,
Jung und Alt zusammen und mit einer ärztlichen Versorgung im Sinne moderner Hausarztpraxis gefasst. Die Flächen werden, wie man sieht, aktuell noch landwirtschaftlich genutzt, die Bedarfe für Kinder wie auch für einen neuen Ort für die Tagespflege sind jedoch hoch. In diesem Jahr soll die Tagespflege ja aus der “Alten Schule” in Rodheim ausziehen und in eine Containerlandschaft hinter das Feuerwehrgerätehaus in Fellingshausen ausweichen.

Fotos: Lindemann

Lesungen und Bücherflohmarkt in der Bücherei

Diese Lesung passt recht gut in das Konzept des Biebertaler Umweltjahres 2023. Die Veranstaltungsreihe startet mit dem Buch von Annette Kehnel, einer deutschen Historikern mit dem Schwerpunkt Mittelalter. Im Buch geht es um viele gesellschaftskritische Themen. Welche davon Rita Kotschenreuther ausgewählt hat? Lassen wir uns überraschen!

Screenshot aus dem unten verlinkten Video


Klicken Sie auf diesen Link, um eine kurze Vorstellung der beiden Buchautoren zu sehen: google.com/search?die Weisheit der Fuechse

Als letzte Veranstaltung dieser Reihe folgt am Samstag den 25. März ab 14.00 ein Bücherflohmarkt. Nur die Bücherei bietet Bücher an, denn regelmäßig ist unser Lagerraum überfüllt. Bitte bringen Sie selber k e i n e Bücher mit! Mit Kuchen und Getränken, Zeit zum Stöbern und für Gespräche über Bücher oder mit den Bücherei-Ehrenamtlichen.

Es sollten doch 4 x 90 Minuten sein? Wir haben die Frankenbacher Momente mit aufgenommen, die vom Stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins der Bücherei Biebertal organisiert werden. Veranstaltungsort ist in diesem Falle das Bürgerhaus Frankenbach.

Die elektronische Patientenakte

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) ist überzeugt, dass die elektronische Patientenakte (ePA) einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung und der medizinischen Forschung leisten kann. Zukünftig soll jede Patientin und jeder Patient eine ePA erhalten, außer es wird aktiv widersprochen.
E-Rezept und E-Krankschreibung sind ja bereits eingeführt.
Ärzte, wie ich z.B., die sich nicht an dieses Datennetz angeschlossen haben, sind damit von bestimmten Leistungen für ihre Patienten ausgeschlossen. (So sollen alle auf Kurs gebracht werden). Was aber, wenn mal der Strom weg ist?

Verfügbare Informationen können die Versorgung verbessern, so die Theorie – wobei (aus meiner Sicht) die Gefahren des Datenklaus von sensiblen Gesundheitsdaten klein geredet wird. Hackerangriffe sind mittlerweile alltäglich und die Sicherheitsvorkehrungen, wie das know how dazu, werden nicht systematisch überall installiert. Das bleibt den einzelnen Nutzern überlassen, die zwar am System teilzunehmen haben, aber oft IT-Laien sind.
So wird über die Vorteile besserer und schnellerer Information für z.B. den Rettungsdienst, die Notaufnahme oder die Intensivstation argumentiert: Ein in der ePA hinterlegter Notfalldatensatz (Infokasten 1) könne über Leben und Tod entscheiden. (In diesem Zusammenhang sei an den Roman und den Film “The Circle” erinnert.)

Infokasten 1

Daten zu weiteren Themenfeldern sollen dann zunehmend in der ePA gespeichert werden. Dazu zählen etwa persönliche Erklärungen wie der Organspendeausweis, die Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht oder Impfpass, Mutterpass, Medikationspläne, Laborbefunde, Aufnahmen von bildgebenden Untersuchungen, die Ergebnisse apparativer Untersuchungen, Arztbriefe zu stationären und ambulanten Behandlungen von Haus- und Fachärzten, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten und anderen Heilberufen, Zahnbonusheft, usw..
Da wird dann vielleicht schön dokumentiert und hoffentlich auch aktualisiert (statt sich um die Patient/innen zu kümmern), aber bei so vielen Daten dürfte auch klar sein, …
dass für ein ausführliches Studium der möglichen Informationen im medizinischen Arbeitsalltag keine Zeit sein dürfte, dass dort vor allem messbare Befunde zu sehen sein werden und
sensible Daten, die im Rahmen ärztlicher Kunst und Erfahrung durch Anschauen, Befragung (Anamnese) und körperliche Untersuchungen zustande kommen, werden weiter ins Hintertreffen geraten werden.

Quellen: Elektronische Patientenkarte – Gute Datenbasis verbessert die Versorgung – Dtsch Arztebl 2023; 120(3): A-76 / B-68; Bundesministerium für Gesundheit; Foto: gematik-E-Patientenakte (Auszug)