Mit einem Maskottchen geht die Arbeit leichter von der Hand (Foto Renell)
Nachdem ich früher als geplant nach Hause fuhr, bin ich am folgenden Dienstagnachmittag wieder vor Ort und bewege mich vor allem im Erdgeschoss. Es sind erheblich mehr Kunden und Kundinnen im Raum, auch ganz viele Stammkunden. Ein Paar verlässt nach langer Suche ohne Ware den Laden. Ein Familienvater von 4 Kindern sucht sehr sorgfältig und kommt mit einem Arm voll Pullovern und Sweat-Shirts in guter Qualität an die Kasse. Dem Aufdruck auf seiner Jacke nach arbeitet er für eine Frankfurter Reinigungsfirma. Ich höre Gesprächsfetzen. Wenn man will, kommt man hier offenbar sehr schnell in politische Diskussionen.
Hallo zusammen, heute gibt es einen Gastbeitrag von meiner lieben und guten Freundin, Diana Schad. Sie hatte am 28.10.2023 imAktivita in Heuchelheim die Kinder Halloween Party organisiert. Hier wurde zwei Stunden lang getanzt, gespielt und Halloween gefeiert.
Der große Kursraum wurde komplett von Tanz & Event Schad in eine gruselige Halloween Lokation umgebaut mit vielen verschiedenen Lichteffekten, verschiedene Nebel-Maschinen haben eine tolle Atmosphäre geschaffen. Hier geht zum ganzenBericht.
Ines Seifert und Peter im Kleiderladen Rodheimer Straße 29 in Gießen (Foto Renell)
Als Alltagsheld möchte Peter gesehen werden, den ich bei meiner 2. Hospitation im DRK-Kleiderladen in der Rodheimer Straße 29 in Gießen kennenlerne. Er stammt ursprünglich aus Thüringen wie auch die Filialleiterin Ines Seifert. Die beiden fühlen sich mittlerweile in Gießen angekommen. Peter belud gerade gemeinsam mit Felix einen Kleintransporter mit Säcken von ausrangierten Kleidungsstücken. Felix leistet 120 Sozialstunden ab, arbeitet gern unter Ines´ Regie. Die ausrangierte Kleidung wird zu einem Leipziger Unternehmen gebracht und dort nach dem Reißwolf z.B. zu Malervlies oder Polstermitteln für Autositze umgewandelt.*1) Peter und Ines sind fest beim DRK angestellt. Peter fährt alle Filialen in Gießen und Marburg*2) ab, besorgt, entsorgt, hilft, wo er kann. Ines begann vor 7 Jahren als Ehrenamtliche in Wieseck. Seit drei Jahren ist sie in der Rodheimer Straße als Filialleiterin tätig mit 120 Stunden im Monat.
Sa 28.10. 17.00 Uhr Vernissage in den Kukuk-Räumen in Wettenberg-Wßmar, Goethestraße 4b
Künstler des KukuK und der GGL-Kunst-AG*) haben sich in den Wettenberger Ortschaften umgetan und nach Motiven Ausschau gehalten. In dieser Ausstellung wollen sie ihre Eindrücke einem breiten Publikum präsentieren. Begleitet wird die Ausstellung von Veranstaltungen von Wettenberger Gruppen und Vereinen. *) GGL = Gesamtschule Gleiberger Land, die auch von sehr vielen Biebertaler SchülerInnen besucht wird.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos! Gerne können Sie eine Spende für Verzehr, Getränke und zur Unterstützung der Arbeit des KuKuK dalassen!
Meine beiden Enkel, 10 und 6 Jahre jung, waren noch nie mit dem Zug gefahren. Also plante ich, sie in ihren Ferien bei uns per Bahn nach Hause zu bringen. Dem Kleinen war das ziemlich egal. Der Große hätte Angst davor, erzählte mir meine Tochter, woraufhin ich ihm einen Brief schrieb und über die schönen Bahnerlebnisse in meiner Kindheit berichtete. Daraufhin wollte er es probieren – und ich konnte die Fahrt buchen. Im Gießener Bahnhof durften die beiden sich eine Süßigkeit für unterwegs aussuchen, danach bestiegen wir die Lahn-Eifel-Bahn, bestehend aus 2 Triebwagen. Sie stand lange vor der Abfahrt mit warmen Abteilen bereit, so dass es Gelegenheit gab, den Bahnhof zu betrachten. Wieviel Uhren sieht man von hier? Die Wagen sind oft schön bunt. Das sind aber eine Menge Schienen! Ob mal ein Zug ganz nah an uns vorbeifährt? Dann ging es auf die Minute pünktlich los Richtung Wetzlar. Kaum losgefahren, kam schon der Schaffner. Als ich sagte, dass es die erste Bahnfahrt der beiden sei, bekamen sie eine extra Kinderfahrkarte mit einem schönen Bild drauf geschenkt. Und der Schaffner nahm sich Zeit für einige Erklärungen. „Oma, schau mal, da ist der Berg mit dem Fernsehturm, den man von euch sieht.“ Ein See! Nein die Lahn, korrigierte ich. Und hinter Wetzlar passierte etwas, was die meisten von uns von Schulausflügen kennen, kaum ist man unterwegs……Bei den beiden normalerweise schlechten Essern hatte ich es nicht erwartet: Die zu Hause geschmierten Brötchen wurden ausgepackt und genussvoll verspeist.
Ein ganz aktuelles Bild vom 27.1.23 vorneweg (rechts): Die ersten Windkraftrotorblätter sind angekommen.
Meine ersten Bilder aus dem Auto im Vorbeifahren geschossen. Mittlerweile dürfe es schon allen bekannt sein, an der Kreisstraße 3047 entsteht ein Umladeplatz der Rotorblätter für die in Blasbach geplanten Windkrafträder.
Karte: Openstreetmap – Ortsausgang von Fellingshausen
Vor ein paar Jahren hatte die Gemeinde Biebertal die Anfrage, ob eine Baustraße für den Transport der Rotorblätter am Festplatz in Fellingshausen vorbei gebaut werden dürfe. Heute wissen wir, dass wäre prima Umgehungsstraße für das geplante Baugebiet Dreispitz III, zumal die Baukosten von den Bauherren der Windräder übernommen worden wären. Damals war das nicht gewollt, da die langen Rotorblätter von der K3047 durch den Ort Fellingshausen hätten geführt werden müssen.
Jetzt werden die Rotorblätter über Frankenbach, Erda und Hohensolms zum Windpark nach Blasbach transportiert. Dort herrscht ab dem 26. 10. 2023 absolutes Parkverbot auf beiden Seiten der Hauptstraßen. Geplant sind die Transporte der Rotorblätter zum Windpark – wetterabhängig – tagsüber im Zeitraum vom 31. Oktober bis Ende November. Der Umladeplatz an der Landesstraße 3047 zwischen Krofdorf und Frankenbach, gegenüber der Einmündung der Kreisstraße 24 Richtung Fellingshausen, nimmt immer mehr Konturen an. Inzwischen sind dort rund 8.000 m² Schwerlastplatten für eine temporäres Zwischenlager für die knapp 75 m langen Rotorblätter verlegt worden. In der Nacht von Donnerstag, 26. 10., auf Freitag soll der erste Schwertransport aus Dänemark ankommen; für Mittwoch, 1. 11., auf Donnerstag ist die nächste Lieferung geplant.
Fotos: Lindemann
Auf den verlegten Platten werden die Windradrotoren für ca. 14 Tage abgelegt, zwischengelagert, umgeladen und sukzessive abtransportiert. Weiter geht es tagsüber mit einem spezielle für die Rotorblätter entwickelten “Selbstfahrer”-Fahrzeug, das von Hand durch die Straßenkurven gesteuert wird. Dabei werden die Rotorblätter in den engen Kurven teilweise aufgestellt. Bei mehr als 6 m/sec. Windgeschwindigkeit kann kein Transport mit dem Selbstfahrer stattfinden, um die Rotorblätter, die eine große Angriffsfläche für Wind bieten, nicht in Gefahr zu bringen. Die Bäume an der Strecke wurden bereits gestutzt.
Die Koehler-Group wird die Umladefläche bei Fellingshausen voraussichtlich bis Mitte November verhalten; anschließend wird zurück gebaut.
Die Turmteile und das Maschinenhaus werden aus nördlicher Richtung über Herborn, Mittenahr und Hohensolms an ihr Ziel in Blasbach gebracht.
Was uns da erwarten wird kann man in einen Youtube-Video der Mitteldeutschen Zeitung wunderbar sehen. Wir vom Bilderbogen werden natürlich mit der Kamera vor Ort sein und hinterher über den Transport berichten.
Blick auf die einzelnen Straßenelemente, die auf dicken Filz ausgelegt werden. Der LKW stammt von der Firma SLT aus dem Landkreis Rostock. Der Kleintransporter trägt ein litauisches Kennzeichen. Die Stapel an Straßenelementen werden später an der Windkraftanlage verbaut. -Fotos 6.10-Ev.Renell
Die Windkraftanlage in Blasbach soll rund 23.000 MWh an Strom produzieren, was dem jährlichen Bedarf von rund 9.000 durchschnittlichen Zweipersonenhaushalten entspricht.
Gießen erstellt derzeit eine Sportentwicklungsplanung für Sportstätten und Outdoor-Sportinfrastruktur.
Und Biebertal?
… da fehlt der große Überblick, da wird planlos gestückelt und gemacht, was gerade geht, was nicht mehr aufgeschoben werden kann, was gemacht werden muss oder wo erfolgreiche Lobbyarbeit sich durchsetzt.
Bei der Gießener Evaluation wird durch Onlinebefragung von Bürger/innen und unterschiedlichen Sportakteuren – wie Sportvereine, Schulen, Hochschulsport, kommerzielle Sportanbieter, aber auch selbstorganisiert Sportreibenden – ein wichtiger Baustein in der Sportentwicklungsplanung in Gießen angegangen. Im Auftrag der Stadt bearbeitet das Berliner Planungsbüro Gruppe Planwerk, zusammen mit dem Sportwissenschaftler Dr. Arne Göring von der Georg-August-Universität Göttingen, das Projekt. Ziel der Sportentwicklungsplanungen ist es, einen umfassenden Überblick über die bestehende Sportinfrastruktur und das dort stattfindende Sportgeschehen in der Stadt Gießen zu erhalten. Zudem sollen die Sportanlagenbedarfe unterschiedlicher Akteure erhoben und ein Meinungsbild, beziehungsweise Trends und Wünsche für die Weiterentwicklung der Outdoor-Sportinfrastruktur eingeholt werden.
Mit der vom 29. September, bis zum 27. Oktober stattfindenden Online-Beteiligung auf www.Gießen- DIREKT.de sind alle selbst organisierte Sportreibenden und sportinteressierten Gießener eingeladen, sich mit ihren Hinweisen und Ideen an der Sportentwicklungsplanung zu beteiligen. »Berichten Sie uns, welche Outdoor-Bewegungsorte Sie in Gießen für Ihre selbst organisierten Sportaktivitäten nutzen und welche sportbezogenen Verbesserungs- und Entwicklungsvorschläge Sie für die öffentlichen Grün- und Freiräume haben. Die Einbeziehung der Sportvereine in die Sportentwicklungsplanung erfolgt durch einen Vereins-Workshop am 13. Oktober mit anschließender Online-Befragung. Auch zur Abfrage der Belange des Schulsports und der kommerziellen Sportanbieter wird es eine eigenständige Online-Befragung geben.
Zu Besuch in einer Zweigstelle der “Dillenburger Werkstätten”
Sabine Hofmann organisiert den Bücherverkauf im Internet
Dieter Scholz von der Bücherei Biebertal fährt nahezu jeden Monat eine Wagenladung voller Bücher nach Haiger. Eine eigene Aufräumaktion und die Haushaltsauflösung bei einer Freundin bescherten uns selber ein volles Auto. Die Abgabe der Bücher nutzten wir dazu, die Werkstätten zu besichtigen, geführt vom Gruppenleiter Herrn Ebert, freundlich angenommen von etlichen Mitarbeiter/innen.
Die Filiale in Haiger wird auf der Webseite der “Dillenburger Werkstätten” folgendermaßen beschrieben: “Die Werkstatt Haiger ist eine Werkstatt mit dem fachlichen Schwerpunkt „psychische Erkrankung und Suchterkrankung“. Hier sind auch die Gruppe des Wildparks Donsbach und die Gruppe der Stadtbücherei Haiger angebunden. Die Einrichtung selbst beherbergt neben dem Arbeitsbereich mit spanender Metallverarbeitung, der Sandstrahlerei und dem Internet-Gebrauchtbuchhandel als Besonderheit einen Berufsbildungsbereich für die genannte Zielgruppe.“
Ich fand es schon immer toll, dass die Teilnehmer/innen durch ihre Arbeit zur Finanzierung des Projektes beitragen können. Ich wusste, dass die Bücher im Internet erfolgreich angeboten und verkauft werden, auch dass mit ihnen neue Werkstücke entstehen. Für die berufliche Bildung und die Möglichkeit der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ist es von Vorteil, dass es verschiedene Werkstätten gibt, in denen die Teilnehmer/innen angelernt werden und sich ausprobieren können.
In der Woche des Ehrenamtes ging es kürzlich um das Thema Bildung. Ein Dauerbrenner ist jedoch die grundsätzliche Alphabetisierung. Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz (KMK) von 2018 beinhalten folgende Zahlen: 6,2 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Das entspricht 12% der Deutsch sprechenden Erwachsenen. Die Anzahl ist jedoch rückläufig, was wohl darauf zurück zu führen ist, dass man schon in der Schule mehr darauf achtet, dass die Lesefähigkeit erhöht wird. Von den 6,2 Millionen sind 42% Frauen und 58% Männer; die Mehrheit ist über 45 Jahre alt; über 60% haben keinen oder einen geringen Schulabschluss; über 60% sind allerdings erwerbstätig. Die letzte Zahl hat mich etwas verwundert. Man geht jedoch davon aus, dass diese Beschäftigten in schlecht bezahlten Berufen tätig sind. Mit Lese- und Schreibkenntnissen könnten sie ihre soziale – und psychische – Situation deutlich verbessern. Wir waren am 2. September auf dem Sommerfest der VHS Gießen und kamen ins Gespräch mit der Programmbereichsleiterin für Deutsch als Fremdsprache Sabine Giesick. In diesem Halbjahr bietet die VHS Gießen ein offenes und kostenfreies Lernangebot “Alphabetisierung für Erwachsene” mit drei verschiedenen Kursen an. Die Maßnahme ist gefördert und läuft seit Juni 2023 bis Dezember 2023. Da es sich um ein offenes Angebot handelt, kann man auch jetzt noch jederzeit einsteigen.
Veranstaltungsorte und Zeiten sind Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZIBB, neben einem der spitzen Bunker an der Grünberger Straße), Montagnachmittag; Henriette-Fürth-Straße 24, Margaretenhütte – nur erwachsene Frauen, Mittwochvormittag und bei der Lebenshilfe in der Walltorstraße 3 am Mittwochabend.
Mit diesem Artikel erreicht man gerade nicht die Betroffenen. Aber sollten Sie jemanden kennen, der/die Interesse hat, dann empfehlen Sie ihm/ihr diese Kurse! Man kann einfach hingehen und muss sich auch nicht vorstellen und keine Formulare ausfüllen. Die Kurse sind zum “Schnuppern” und um zu sehen, dass man nicht allein damit ist, nicht lesen und schreiben zu können. Phänomenal finde ich dagegen, welche Gedächtnisleistung diese Menschen aufbringen. Das ist ein wahrer Schatz, der genutzt werden sollte! Kurz vor Redaktionsschluss sendete mir Frau Giesick noch einen Flyer, den ich als Screenshot hier einfüge:
Die VHS des Kreises Gießen bietet derzeit keine Alphabetisierungskurse an. Da wir Biebertaler aber bis 1976 zum Kreis Wetzlar gehörten, habe ich in deren Programm geguckt. Es wird eine Menge angeboten. Meine Frage, was unter “Integrationskurs” zu verstehen sei, “durfte” mir der Mitarbeiter nicht beantworten. Ich hatte mich dummerweise als Biebertaler Bilderbogen gemeldet. Keine Antwort ist wohl auch aussagekräftig genug.
Hugo von Ritgen (Büste von Martin Konietschke, 2006) neben seiner fernen Nachkommin Sigrid Ruby*1) – die ihrem Vorfahren regelmäßig „die Ohren wäscht“. (Foto Renell)
Manche Artikel im Bilderbogen sind aus purer Neugier entstanden – so wie dieser. Wir durchquerten den Theaterpark in Gießen und stießen auf ein Filmteam. „Was filmt ihr denn hier?“ „Wir machen einen kurzen Film über Hugo von Ritgen“. „Und wer ist das?“ Der Student zeigte auf eine Büste, die hinter mir stand. Noch während wir lasen, gesellte ich eine Dame zu uns und stellte sich vor. „Ich bin Sigrid Ruby und eine Nachkommin von Hugo von Ritgen, genau wie Niko Zieske (Professor an der THM, eigenes Architekturbüro)*2)“ Hugo von Ritgen (1811-1889) begründete den Fachbereich Architektur in Gießen. Dieser ist heutzutage im Gebäude Südanlage 6 untergebracht. Studenten der THM drehen einen kurzen Film über von Ritgen, der ab Dezember im Rahmen einer Ausstellung im Oberhessischen Museum zu sehen sein wird.