JHV vom Heimat- und Geschichtsverein Fkb.

Ein Gastbeitrag von Thomas Prochazka
Der aktuelle Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Frankenbach

Bericht von der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Frankenbach.

Am Freitag, den 17.02.2023 fand die JHV des Heimat- und Geschichtsverein Frankenbach 1986 e.V. statt. In diesem Jahr standen keine Vorstandswahlen an. In seinem Bericht stellte Vorsitzender Thomas Prochazka fest, dass der größte Einschnitt des vergangenen Jahres war, dass Ekkehardt Löw nach 36 Jahren nicht mehr für den Vorsitz kandidierte.

Wie vor Corona gewohnt, fand wieder der Film- und Liederabend mit gemeinsamen Gesang und Artur Rupperts interessanten Filmen statt. Auch das Sommerfest im August auf dem Brunnenplatz war ein voller Erfolg. Im September beteiligte sich der HuGV an der Organisation der Einweihung des Daches am BGH und im Dezember am Adventsmarkt.

In diesem Jahr steht der Film- und Liederabend erneut an, diesmal am 31.März. Das im zweijährigen Turnus stattfindende Brunnenfest ist für den 19.August festgelegt. Kassenwart Klaus Bloch berichtete über einen befriedigenden Kassenstad, der es dem HuGV ermöglicht, im Heimatmuseum einige Vorhaben umzusetzen. Hier freut sich der Verein über weitere, für das Museum geeignete Gegenstände von  Frankenbacherinnen und Frankenbachern. Die Homepage wird vom 2. Vorsitzenden Michael Ruppert weiter ausgebaut. Und auch im Bauerngarten hat sich “Vereins-Gärtner” Hans-Jürgen Käfer zusammen mit seinen fleißigen Helfer:innen einiges vorgenommen.

Abschließend dankte der Vorsitzende allen Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit und vor allem Artur Ruppert für die Organisation des Film- und Liederabends.

Bild: Heimat- und Geschichtsverein Frankenbach

„Ostern neu erleben“ – eine gemeinsame Aktion für mehr Hoffnung

Ein Gastbeitrag von Pastor Vach der FeG Frankenbach

Bereits morgen geht es los!

Ostern ist das wichtigste Fest der Christen, aber für viele Menschen nur noch das längste Wochenende des Jahres. Das wollen wir ändern! Als Evangelische Gemeinschaft Biebertal und Freie evangelische Gemeinde Frankenbach laden wir in den fünf Wochen vor Ostern gemeinsam mit vielen Christen aller Konfessionen in Deutschland und der Schweiz ein, die ursprüngliche Bedeutung von Ostern zu entdecken, Freude und Hoffnung schenken. Wir wollen Ostern mit vielen Menschen neu erleben und feiern.

Angefangen mit dem Startgottesdienst am 5. März um 10:00 Uhr in der Freien evangelischen Gemeinde warten viele bunte, kreative gemeinsame Gottesdienste mit lebensrelevanten Themen in den nächsten Wochen. Das Finale bildet dann der große gemeinsame Familiengottesdienst am Ostersonntag, den 9. April, um 10:00 Uhr. Voraus geht ab 9.00 Uhr ein Mitbring-Osterfrühstück (Brötchen und Kaffee werden gestellt). Jeder Gottesdienst in dieser Zeit ist mit eigenem Kindergottesdienst. Zudem besteht die Möglichkeit, den Gottesdienst im Eltern-Kind-Raum per Übertragung mitzuverfolgen. 

Die große Biebertaler Ostersuche erfolgt aber nicht nur in Gottesdiensten, sondern kann jeder in persönlichen Kleingruppen für die Zeit vertiefen. Angebote zu verschiedenen Wochentagen und -zeiten finden sich auf den Homepages der Gemeinden. (Einfach auf das Logo der jeweiligen Gemeinde klicken) Ein Buch ermöglicht es zudem, der Bedeutung von Ostern Tag für Tag ganz persönlich nachzuspüren. Last but not least darf eine Ostersuche für die ganze Familie nicht fehlen. In der Zeit vor Ostern werden immer wieder „Osterschätze“ in Biebertal versteckt, die gesucht und gefunden werden wollen. Zielführende Hinweise gibt es rechtzeitig in der Presse und auf der Homepage. Dieses Ostern verspricht anders zu werden.

Es laden ein:

Logo der FeG Frankenbach

&


Für mehr Infos bitte auf eines der Logos klicken oder die Pastoren kontaktieren:

Pastor Raphael Vach: 06446-329
Pastor Reinhard Reitenspieß: 0641-6940891

Bild: pxhere.com, FeG Frankenbach, Evangelische Gemeinschaft Biebertal

Taekwondo Turnier der Biebertaler in Brühl

Heute gibt es wieder einen Gastbeitrag von Mario Hawryluk.
Er war mit seinen Schülern (einem kleinen Teil von ihnen, nehme ich mal an) endlich mal wieder auf einem Turnier. Und zwar beim 7. Brühler Christmas Open.
„Dort waren wir in den Kategorien Poomsae ( Formenlauf) und Kampf gestartet. Das Turnier war wegen Corona zwei Jahre lang ausgefallen. Dieses Turnier war für Mario und seine Schüler sehr erfolgreich.

Szenen vom Turnier … Formen
und ein Kampf.

Insgesamt waren 31 Mannschaften mit ca. 600 Teilnehmern am Start. Wir starteten mit 6 Schülern! Meine Schüler erreichten super Ergebnisse:
Poomsae: 1x . 1. Platz und 2x 2. Platz
Kampf: 1x 1.Platz und 1x 3.Platz

Siegerehrung
Das Team, (Mario im blau-schwarzem Trainingsanzug)

Meinen ganzen Respekt an die Jugendlichen, was sie da geleistet haben. (ich weiß wovon ich rede, ich habe es auch mal probiert, es ist ein irrer Sport.) Aber man lernt da ne Menge!! Wenn Ihr mehr wissen wollt: Schaut bitte hier:

Bilder: M. Hawryluk

Ärztehaus, Kita und Tagespflege

Hinter der Großsporthalle, neben dem Neubau für Feuerwehr und Bauhof plant die Gemeinde auf dem Grundstück “Hinter dem Rillscheidt II” eine neue “soziale Mitte”.
Bei der Gemeindevertretersitzung am 8. Februar 2023 wurden die ersten Schritte zur Realisierung der neuen Idee,
Jung und Alt zusammen und mit einer ärztlichen Versorgung im Sinne moderner Hausarztpraxis gefasst. Die Flächen werden, wie man sieht, aktuell noch landwirtschaftlich genutzt, die Bedarfe für Kinder wie auch für einen neuen Ort für die Tagespflege sind jedoch hoch. In diesem Jahr soll die Tagespflege ja aus der “Alten Schule” in Rodheim ausziehen und in eine Containerlandschaft hinter das Feuerwehrgerätehaus in Fellingshausen ausweichen.

Fotos: Lindemann

Tipps für Eltern zur gesunden Mediennutzung

Aktuell (2023) von der Koordinationsstelle Sucht des Landesverbandes Westfalen-Lippe veröffentlicht:

Memorandum – Pädagogik : Medien : Abhängigkeit

Gesundheit für Kinder und Jugendliche
in der digitalen Welt (Stand aktueller Forschung)

Ergebnisse der Klausurwoche

Forum Sucht, Band 54

“Digitale Medien durchdringen heutzutage nahezu alle Lebensbereiche. Von nicht weniger als von gesellschaftlichen Transformationsprozessen ist häufig die Rede, wenn über die Auswirkung und den Einfluss von Digitalisierung z.B. auf Lernen, Aufwachsen und Kommunikation gesprochen oder geschrieben wird.
Pandemiebedingt hat die Digitalisierung einen enormen Schub erfahren. Dabei zeigen sich Chancen aber auch Defizite.” So heißt es auf der Seite des LKL.

Hier gibt es Antworten auf Fragen wie: “Wann ist die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen riskant?” Oder: “Wann wird das Computerspiel zur Sucht?” Es werden Handlungsempfehlungen für Eltern und weitere Bezugspersonen gegeben; wobei das Interesse an dem, was die Heranwachsenden tun, ein wichtiger Punkt ist … ebenso wie Sicherheitsaspekte und alternative Sport- und Freizeitangebote als erholsame Abwechslung.

Kinder bis zum Alter von 3 Jahren sind naive Realisten, d.h. sie (müssen) glauben, was sie sehen.
Eine Differenzierung in Realität und Phantasie kann von Kindern bis hinein in die ersten Schuljahre nicht (und später oft auch nicht sicher) vorgenommen werden!
Erst Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren sollten an die eigenverantwortliche und selbstregulierte Mediennutzung herangeführt werden. Jüngere Kinder sollten nur von Eltern begleitet digitale Medien nutzen. Fernseher oder Tablet sind keine geeigneten Babysitter!

Sinnvolle Hinweise zur Mediennutzung finden Eltern z.B. auch auf der Seite der AOK,
watchyourweb.de,
www.dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz,
www.klicksafe.de,
www.klick-tipps.net,
www.internet-abc.de,
www.handysektor.de,
www.jff.de,
www.jugendschutz.de,
www.flimmo.de,
www.schau-hin.info,
www.jugend.support,
www.fragFinn.de,
www.kika.de/fernsehen,
www.kinderfilmwelt.de,
www.chatten-ohne-risiko.net,
www.zum.de,
www.helles-koepfchen.de

Quelle: Dt. Ärzteblatt, Jg. 120, Heft 6, 10.2.2023, A256, sowie Internetrecherche
Foto: LKL

Senioren- und Reparatur-Werkstatt Biebertal

Heute ist Aschermittwoch, die verkehrte Welt der 5. Jahreszeit hat ein Ende und der Alltag kehrt ein. Wissenswert ist daher, dass es nicht nur in Krofdorf ein Repair-Café gibt; auch in Biebertal gilt für das Team der Seniorenwerkstatt des Fördervereins Sozialstation Biebertal: Reparieren statt wegwerfen. Nach längerer Pandemiepause ging es wieder los.

Foto: K. Waldschmidt; Quelle: Gießener Anzeiger

Immer mittwochs von 14 – 17 Uhr können Gegenstände in der Karlstraße 22, 35444 Biebertal in der Werkstatt der Evenius GmbH vorbeigebracht werden.
Ziel der Seniorenwerkstatt war und ist es, älteren Menschen die Möglichkeit zur Anwendung ihrer im Berufsalltag wie in der Freizeit erworbenen Fähigkeiten zu geben; sie in praktischen Nutzen für die Mitmenschen umzusetzen. Zudem besteht hier die Chance Kontakte zu knüpfen, gesellig beisammen zu sein und zusammen zu arbeiten, etwas zu schaffen, Kommunikation und Freude miteinander zu haben. Dazu ist die Initiative seit 2015 aktiv. Überwiegend wird mit Holz gearbeitet, 160 Bänke werden gewartet, Schautafeln erstellt, Schwalbenhäuschen wie Märchenfiguren gebaut oder kleinere Reparaturen durchgeführt. Die Seniorenwerkstatt ist grundsätzlich für alle Menschen offen und neue Mitstreiter sind willkommen.
Ansprechpartner sind
Günter Leicht – Tel: 06409 – 7008, Winfried Carle – Tel: 06409 – 7263 und Rolf Gerth – Tel: 06409 – 9601.

Quelle: Gießener Anzeiger 25. 6. 2021


Wann’s Dorf zesoome stitt, de Fasching immer gitt

Fremdensitzung der SKG 2023 in Rodheim – Teil 1 bis zur Pause

Der Elferrat, das Parlament des Narrenreiches in Karneval
Voll besetzte Reihen im Bürgerhaus Rodheim

Nach Corona endlich wieder feiern! Dafür hatte die SKG ein sehr reichhaltiges buntes Programm zusammengestellt.
Unter den Klängen des Fanfarenzugs “Melodia Gießen” waren Garde und Elferrat in das Narrenschiff im Rodheimer Bürgerhaus eingezogen. Zunächst dominierten die Jüngsten Jecken die Bühne:

Die Bürgermeisterin Patricia Ortmann begrüßt die Narrenschar, während Elferratspräsident Frank Crombach auf die Zeit verweist und ein dreifach-kräftiges “Roerrem Helau” anstimmt
“Hausmeister Kall”, Benny Failing
eröffnete den Reigen der Büttenreden
Gastauftritt der Gardetänzerinnen des KC aus Rödgen.
Die Gruppe “Projekt 2” brachte “die größte Show der Welt” in selbstkreierten Kostümen auf die Bühne.
Hier einige Ausschnitte aus dem Programm:
Das Kinderballett führte einen »Piraten-l«-Tanz auf; einstudiert von Eileen Dornbusch und Alexandra Bender.
Die Nachwuchs-Garde »Blue Spirits« zeigte ihr Können; Leitung von Sarah Jane Schlierbach und Lena Römer.
Zu Besuch:
das Gießener Prinzenpaar Maurice I. und Prinzessin Yulia I.
samt Hofstaat und Garde
vor Begeisterung in die Höhe gehoben

Im Publikum anwesend, z.B.:

der Partysänger Micky Krause
Patienten und Tänzer
Hirschinnen
ein Eishockeytorwart
Ein Pfarrer mit Puck aus der Zauberflöte,
Laber-, Sauf- und andere Zwerge
Super Mario und Schafe
der SKG-Chef
Aladin
die sich dem Bösen in Gestalt von Teufeln
sogar ein SWAT-Team im Saal
ganz normale Närrinnen und Narren
Tütü´s
Wilde
und Hexen entgegenstellen,
die Balance im Saar aufrecht erhalten.

Nach einer Pause, wie am Abende der Veranstaltung an dieser Stelle, wird auch dieser Artikel in einem Teil 2 auf der Roerremér Seite fortgesetzt. Aktuell sind allerdings die Bildkapazitäten der Seite erschöpft.

Weitere Highlights am Abend nach der Pause waren dann, neben weiteren Büttenreden und Tanzdarbietungen, das illuminierte Trommeln der Gruppe “Big Sound” des Fanfarenzuges “Melodia Gießen” und der Auftritt von “Let´s Vets” mit Niklas Römer (Keyboard), Elric Große (Gitarre), Jens Spahr (Schlagzeug), Thorsten Eck (Bass-Gitarre) und den Sängern Dirk Römer und Rouven Brück zum tanzbaren Ausklang der Veranstaltung. Zuvor abber kommentierten “Crombi und Vatti” (Frank Crombach & Steffen Failing) mit spitzer Zunge das Ortsgeschehen. Die Dancing-Stars der KSG Bieber unter Lisa und Lorena Knecht tanzten, ebenso wie die Nachwuchsgarde “White Spirits” (Leitung Johanna Markert) und die “Rörrmer Dorfdäncer”. Die beschäftigen sich leidenschaftlich mit »Tinder«, einer kommerziellen Dating-App, also Partnersuche im Internet. Das Girls-Trio Theresa Katzmarzik, Denise Post und Nadya Mattern hatte die Mannen dafür in die richtige Positionen gebracht. Isabel Göhl stieg als “Bella Bellevue” in die Bütt. Die “Schowwernäcker” brachtzen Ilja Richter´s TV-Disco auf die Bühne. Noch einen Schritt in der Zeit zurück in die “Goldenen 20er-Jahre” tanzte die Elferrats-Garde, von Franziska Merten/Sabrina Seipp trainiert. Weit nach Mitternacht ging die traditionell größte Faschingsveranstaltung am Bieberbach zu Ende.

Fotos und Videos: Lindemann, Textquelle: Gießener Anzeiger

Lesungen und Bücherflohmarkt in der Bücherei

Diese Lesung passt recht gut in das Konzept des Biebertaler Umweltjahres 2023. Die Veranstaltungsreihe startet mit dem Buch von Annette Kehnel, einer deutschen Historikern mit dem Schwerpunkt Mittelalter. Im Buch geht es um viele gesellschaftskritische Themen. Welche davon Rita Kotschenreuther ausgewählt hat? Lassen wir uns überraschen!

Screenshot aus dem unten verlinkten Video


Klicken Sie auf diesen Link, um eine kurze Vorstellung der beiden Buchautoren zu sehen: google.com/search?die Weisheit der Fuechse

Als letzte Veranstaltung dieser Reihe folgt am Samstag den 25. März ab 14.00 ein Bücherflohmarkt. Nur die Bücherei bietet Bücher an, denn regelmäßig ist unser Lagerraum überfüllt. Bitte bringen Sie selber k e i n e Bücher mit! Mit Kuchen und Getränken, Zeit zum Stöbern und für Gespräche über Bücher oder mit den Bücherei-Ehrenamtlichen.

Es sollten doch 4 x 90 Minuten sein? Wir haben die Frankenbacher Momente mit aufgenommen, die vom Stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins der Bücherei Biebertal organisiert werden. Veranstaltungsort ist in diesem Falle das Bürgerhaus Frankenbach.

Geldautomat Nr. 49001051 in Fellingshausen

Redakteure der Zeitschrift FOCUS waren im Dezember 2022 in Fellingshausen, haben sich mit Gerold Rentrop und Gefährten, die für den Geldautomaten im Dorf gekämpft haben, getroffen. Nr. 49001051 hatte in der Redaktion des FOCUS in München für Aufmerksamkeit gesorgt.
So wurde die “Geldwäsche”, wie das Putzen des Geldautomaten von Insidern genannt wird, und unser Geldautomat im Holzverschlag an der Mehrzweckhalle beim Wochenmarkt zum Aufhänger für einen Bericht zum Thema Bargeld gemacht. Von Seite 46 bis 55 wird in der Ausgabe FOCUS vom 4. Februar 2023 über den Geldautomaten, den Wochenmarkt und das abendliche Treffen im Landgasthof “Zum Dünsberg” berichtet.

erste Textseite des Berichtes
letzte Textseite des Berichtes

Fotos: Lindemann

Weiberfastnacht oder “schmotziger Donnerstag”

Ältestes Bild des “Beueler Damenkomitees” von 1824

Der Begriff “Weiberfastnacht” stammt möglicherweise schon aus dem Mittelalter und aus Nonnenklöstern. In Klöstern ist unbedingter Gehorsam erwünscht. Einmal im Jahr durften die Nonnen jedoch über die Stränge schlagen (d.h. galoppieren, statt brav im Schritt zu gehen). Sie tanzten tagsüber; und sobald die Oberin zu Bett gegangen war, wurden sogar Karten gespielt. Ob sie am nächsten Morgen eine Stunde länger schlafen durften – wie an Sonntagen – ist mir nicht bekannt.
Die gebräuchlichere Lesart sagt, dass es die Weiberfastnacht erst seit dem 18. Jahrhundert gäbe. Allen Bräuchen gemeinsam ist, dass den Frauen für einen Tag die Macht zugestanden wird (in einigen Gegenden der Schweiz sogar drei Tage). In Köln begannen die Marktfrauen im 18. Jahrhundert, sich gegenseitig die Mützen vom Kopf zu reißen. Damit symbolisierten sie, nun nicht mehr “unter der Haube” zu sein. In Bonn-Beuel legten 1824 die Wächerinnen die Arbeit nieder, um eine Teilnahme am “Männer-Karneval” zu erzwingen. Auch heute noch gibt es eine Wäscherei-Prinzessin, die mit ihrem Gefolge das Bonner Rathaus stürmt (wird vom WDR live übertragen). Mittlerweile liegt im regulären Karneval die Altweiberfastnacht immer am Donnerstag – das war früher und ist in der alemannischen Fastnacht ganz anders.

Fettgebackenes wie Berliner, Kreppel, Krapfen

Der Ausdruck “schmotziger Donnerstag” hat nichts mit Schmutz zu tun, sondern bedeutet “fettiger Donnerstag”. Vor Beginn der Fastenzeit sollte nochmal richtig geschlemmt werden. es wurde geschlachtet. Mit dem Schweineschmalz wurden auch Kreppel oder Krapfen gebacken, um die Eier zu verwenden. Eier waren aber nicht überall gleichermaßen verboten. Übrigens geht es in anderen Sprachen erst am Dienstag “fett” zu: Mardi Gras, Martedi Grasso, Fat Tuesday, also am letzten Tag vor Beginn der Fastenzeit. Im Deutschen benutzen wir die gleiche Sprachform wie bei “Heiligabend”, = der Abend vor Weihnachten, im englischen “Halloween”= der Abend vor Allerheiligen.

Wenn Sie an Weiberfastnacht einem Mann die Krawatte abschneiden möchten, so sollten Sie vorsichtig sein. Entweder begeben Sie sich in die Karnelvalshochburgen oder man könnte Sie wegen Sachbeschädigung verklagen. Nur wenn der Krawattenträger sich mitten ins weibliche Getümmel stürzt, ist er selber Schuld am Verlust seines männlichen Machtsymboles.
youtu.be/QCJEL1-DoaM

Wer die Fotos unten ein wenig zoomt, wird in dieser Tafel der aktuellen Fastnachtsorden der Stadt Montabaur erkennen: Auch heute alles fest in Männerhand – zumindest, wenn es im Rathaus der Stadt ausgestellt wird.

Die gespiegelten Fenster wurden wie das ganze
alte Rathaus im Stil der Neugotik 1870 erbaut.

Fotos 1+2: Wikipedia, 3+4 Ev. Renell