HPV-Impfung für Mädchen und Jungen

Aktuelle (Dez. 2023) Meldungen zeigen, dass Impfungen bei Kindern und Jugendlichen stark rückläufig sind.
Nach den Corona-Impfungen scheint sich eine gewisse Impfmüdigkeit und Impfskepsis eingestellt zu haben, vermutlich aufgrund von Meldungen in den (a)sozialen Medien. Das aber ist fahrlässig und unverantwortlich gegenüber der nächsten Generation. Sprechen Sie also unbedingt mit dem Arzt, der Ärztin Ihres Vertrauens!
Fast alle Menschen stecken sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit HPV an.

Humane Papillomaviren (HPV) gehören zu den sexuell übertragbaren Erregern. Daher entsteht der beste Schutz, wenn der Impfschutz vor dem ersten sexuellen Kontakt aufgebaut ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV im Alter von 9 bis 14 Jahren nicht nur für Mädchen, sondern seit Juni 2018 auch für alle Jungen. Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich und noch vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Eine Infektion mit Humanen Papillom-Viren (HPV) kann langfristig Krebs verursachen. Die Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und kann damit das Risiko für Krebserkrankungen am Gebärmutterhals, an After, Penis oder in Mund und Rachen senken. Auch Feigwarzen entstehen durch HP-Viren-Infektion. Das sind spitze, wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große Warzen im Genitalbereich. Obwohl Feigwarzen in der Regel harmlos sind, werden sie oft als störend empfunden. Zudem ist häufig eine längere ärztliche Behandlung erforderlich.

Gebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch HPV verursacht. Wenn die Erkrankung bzw. die Vorstufen im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung rechtzeitig erkannt werden, können sie in der Regel gut behandelt werden. Wichtiger Hinweis: Nach der Impfung ist eine Infektion mit anderen HPV-Typen weiter möglich. Deshalb ist es auch für geimpfte Frauen wichtig, regelmäßig zur Krebs-Früherkennungsuntersuchung zu gehen.

Mehr lesen Sie über folgenden Link auf unserer Gesundheitsseite

Quellen: Gießener Anzeiger 15.11.2023; Impfempfehlungen und Foto: RKI 

Post-COVID-Syndrom gibt Ärzten noch viel zu tun

Fotoquelle: Deutsches Ärzeblatt 2021, 118(39), A-1762; Long-/Post-COVID: Wenn das Virus Spuren hinterlässt

Nach einer milden COVID-Infektion ist in etwa 10-20 % der Patienten mit einem Post- oder Long-COVID-Syndrom zu rechnen; nach einer schweren Infektion sogar bei 75 % der Fälle.

Zu den häufigsten Symptomen, den betroffenen Gruppen, zu Risikofaktoren und bislang gefundenen Veränderungen im Gehirn nach einer Corona-Infektion oder psychosomatisch bedingten Nocebo-Effekten (Nocebo heißt übersetzt „Ich werde schaden“) lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite.

Mehrere Studien konnten zeigen, dass geimpfte Personen seltener an Long-COVID erkranken als Ungeimpfte,
die in 41,8 % der Fälle betroffen sind. Nach einer Impfdosis sinkt das Risiko auf 30 %, bei zweimal geimpften auf 17,4 % und bei 3-fach Geimpften auf 16 %. Das heißt folglich, dass auch bei Geimpften ein Long-COVID-Syndorm auftreten kann. Dieser Zusammenhang wird von Forschern jedoch überwiegend auf Nocebo-Effekte zurückgeführt: „Wer schlimme Folgen einer Impfung befürchtet, wird sie auch eher bekommen.“

Zum Artikel inspirierende Quelle: Symposium „Post-COVID-Erkrankung und ihre Facetten“ im DGIM-Kongress am 22. 4. 2023 in Wiesbaden; Bericht von Dr. Angelika Bischoff, München; in Nervenheilkunde 2023; 41; S. 491-492m

COVID-Infektion schützt ebenso gut wie Impfung

Im aktuellen Ärzteblatt, das sollte allgemein bekannt sein, wird berichtet, dass in einer Metaanalyse von 65 Studien aus 19 Ländern gezeigt werden konnte, dass Personen nach einer Infektion über mindestens 40 Wochen ebenso gut – wenn nicht besser – vor neuerlicher Infektion und vor schweren Verläufen einer COVID-19-Erkrankung mit Krankenhauseinweisung oder gar Tod geschützt sind, wie geimpfte Personen.
Der Schutz gilt insbesondere vor dem Wildtyp, der Alpha-, Beta- und Delta-Variante, während er für die weniger gefährliche Omikon-Variante geringer ausfiel.

Vorteil der Impfung: Da ein Impfstoff nur einen Bruchteil der antigenen Informationen eines Krankheitserregers enthält, um schwere Nebenwirkungen (wie hier Long-COVID oder Krankenhauseinweisungen z.B.) zu vermeiden, fällt bei der Impfung die Immunantwort meist schwächer aus, als bei einer Infektion, und muss daher gegebenenfalls wiederholt werden.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, jg. 120, Heft 10, 10. 3. 2023 – A432-436

Lassen Sie sich gegen Pneumokokken impfen!

In den Alveolen = Lungenbläschen findet die Entzündung statt. Bei Rauchern lagert sich hier Teer ab*1)

Pneumokokken sind kugelförmige Bakterien, die Lungenentzündung hervorrufen. Gegen Bakterien lassen sich Antibiotika einsetzen (gegen Viren nicht). In diesem Dezember sind in meinem Bekanntenkreis vier Personen daran erkrankt. Einer ist erst 39 und lag dreieinhalb Wochen mit Schmerzen und hohem Fieber im Krankenhaus. Unser Hausarzt empfahl uns schon 2021 die Impfung. Da ich vor Jahren einen Todesfall im Bekanntenkreis erlebte, war es für uns selbstverständlich. Offenbar schützt die Impfung gut. Selbst wenn wir erkranken sollten, müssten wir nur noch mit einer abgeschwächten Variante rechnen. Nach 6 Jahren braucht man eine Auffrischimpfung. Leider nehmen bisher nur etwa 30% der Risikogruppen die Möglichkeit der Impfung an.

Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung des Helmholtz-Institutes schreibt, dass derzeit jährlich etwa 400600.000 Menschen in Deutschland an Lungenentzündung erkranken. Rund 270 – 290.000 von ihnen müssen im Krankenhaus behandelt werden. Vier bis dreizehn Prozent dieser Patienten versterben. “Weltweit gehört die ambulant erworbene Lungenentzündung (Pneumonie) zu den häufigsten tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten. Auch in den entwickelten Ländern stellt sie die häufigste ernste Infektionskrankheit dar.”*)
Die Zahlen sind sehr ungenau, weil Lungenentzündung oft nicht als solche erkannt wird. Bei Statista wird sie allgemein mit unter Atemwegserkrankungen registriert. 2020 starben daran 61.348 Menschen. Das ist die dritthäufigste Todesursache.

Screenshot Helmholtz-Institut

Quellen: https://www.lungeninformationsdienst.de/praevention/impfen/pneumokokken-impfung

statista.com/themen/69/todesursachen

wikipedia.org/wiki/Lungengewebe Foto *1)

Zum Verständnis von Impfungen

Herbst und Winter kommen und damit wird das Thema Impfung wieder aktuell und sollte verstanden werden.

Impfen ist eine der wichtigsten und erfolgreichsten medizinischen Errungenschaften, die je erdacht bzw. gefunden wurden.
Impfen hat schon vielen Millionen das Leben gerettet.
Warum?
Noch bis in die Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg starben viele Kinder daran, dass die Lebensverhältnisse oft schmutzig waren, die Kinder wenig zu essen hatten und vor allem an Infektionskrankheiten, manchmal an Seuchen wie Typhus oder Cholera (schwere Durchfallerkrankungen).

Reaktion:
Heutzutage bekommen Babys in unseren Breitengraden schon im Alter von wenigen Wochen ihre ersten Impfungen, die sie gleich vor mehreren schlimmen Krankheiten schützen – etwa Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Diphtherie (Halswürger); aber auch weitere Schutzimpfungen sind während der nächsten Jahre oft überlebenswichtig und schützen zudem andere vor Erkrankungen.

Wie funktioniert eine Impfung?
Unser Körper muss sich ständig mit Umweltsituationen auseinandersetzen. Dazu gehören auch Mikroorganismen, die um uns, auf uns und in uns leben. Beispiele: Bakterien, Hefen und Pilze.
Viele von ihnen helfen uns zu überleben, andere können uns krank machen.
Beim ersten Kontakt mit pathogenen (krankheitserregenden) Keimen werden wir in der Regel krank.
Während wir dann die Infektionskrankheit durchlaufen und sie überstehen, trainieren wir mit den neu gewonnen Informationen über die fremden chemischen Oberflächen und Moleküle unser Immunsystem. Wir bilden dabei selbst chemische Erinnerungen in besonderen Zellen, die bei einem neuen Kontakt mit so einem Fremdmolekül (=Antigen), z.B. eines Bakteriums oder Virus) in der Lage sind, sehr schnell eine Immunantwort (Antikörper) zu geben und damit den krankmachenden Angreifer zu neutralisieren.
Impfstoffe ahmen den Kontakt mit einem Krankheitserreger nach – bieten z.B. Teile der Oberflächen von Viren oder Fremdmolekülen an, ohne selbst die Krankheit auszulösen.
Dadurch löst der Impfstoff nur die schützende Abwehrreaktion des Immunsystems aus. Der Impfstoff ist sozusagen die Schule für das Immunsystem (das Abwehrsystem höherer Lebewesen, das Gewebeschädigungen durch Krankheitserreger verhindert).

Krankheitserreger sind auf Wirtsorganismen angewiesen. Viren – wie das Corona- oder Grippe-Virus z.B. sind nicht einmal Lebewesen. Sie können sich nicht selbständig vermehren, sondern brauchen ein fremdes Lebewesen, dessen Zellen sie bei Befall umprogrammieren. Sie geben eine Kopieranweisung in die verschiedenen Zellorganellen (kleine Organe der Zellen). Je nach Erreger entstehen dabei in einer Zelle zwischen 50 – 100 (Lippen-Herpes) und 1000 (Kinderlähmung) neue Viren. Bakterien, wie auch andere Mikroorganismen sind zwar eigenständige Lebewesen, brauchen aber Umgebungen, in denen sie sich ernähren und vermehren können.
Um immer weiter zu existieren, werden immer neue Wirtsorganismen benötigt, die über eine Infektion erreicht werden – z.B. durch die Luft (Aerosole) oder durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten.

Treffen infektiöse, krankheitsauslösende Keime allerdings auf Menschen (Tiere, Pflanzen), die immun sind, die sich nicht anstecken lassen und auch keine Keime an andere weitergeben, kann dies allmählich zur Ausrottung dieser Krankheitserreger führen – es sei denn, diese können auch – z.B. im Boden oder in Tieren – überdauern und dort lange Zeit auf neue Opfer warten.
Je nach Krankheitserreger reicht es, wenn 90-95 % der Menschen einer Population (Gesamtheit aller Individuen einer Art, die an einem Ort leben) geimpft, also immun, sind (Herdenschutz).
Auf diese Weise, weil genügend Menschen geimpft waren, kommt z.B. die Kinderlähmung in Europa nicht mehr vor.
Es gibt das auslösende Virus nur noch in sehr wenigen Ländern auf der Welt – von wo aus es sich wieder ausbreiten könnte, wenn die Impfquoten unter die notwendigen 90-95 von 100 % fallen..

Zum Schluss noch: Faktencheck zum Thema Impfnebenwirkungen
Ja, manchmal kommt es zu Überreaktionen auf einen Impfstoff, der ja auch ein Fremdköper für unseren Organismus ist. Bestehen besondere Sensibilitäten, kann so etwas geschehen. Das kann man in der Regel nicht vorhersehen. Andererseits ist das Leben nie ohne Risiko und in Abwägung von Gewinn und Gefahr schlägt, nach statistischer Wahrscheinlichkeit, die Waage im Sinne der Allgemeinheit in Richtung Impfung aus. Für persönlich Betroffene sieht das freilich anders aus, ohne dass sich daraus zu verallgemeinernde Schlussfolgerungen ziehen lassen und eine generelle Impfangst angemessen wäre. Ebenso sind Spritzenphobien ein eigenes Angstthema, das behandelt werden kann.

Foto: Flikr: Dirk Vorderstraße

Pflaster statt Spritze

Aktuell kommen viele Innovationen in Bezug auf Medikamenten und Impfungen gegen Corona in die Medien.

Mit einem Pflaster statt einer Spritze das Corona zu bekämpfen ist eine solche Neuerung in aktueller Entwicklung.

Ein Pflaster statt einer Spritze

Ein Pflaster aus dem 3D-Drucker

In ersten Tests mit einem Corona-Impfstoff hat es sich gut bewährt und das Immunsystem von Versuchstieren sogar deutlich stärker angekurbelt als ein über herkömmliche Nadeln injiziertes Vakzin, berichtet ein Team von Medizinern und Nanoingenieuren im Fachblatt »PNAS«.
Das Pflaster wird für einige Zeit auf die Haut geklebt und versorgt den Körper über ein System von Mikronadeln schmerzfrei mit dem Impfstoff.

Zudem könnte das Pflaster von jedermann selbst eingesetzt werden, ohne dass ein Besuch bei Fachpersonen nötig ist.
Die Forscher testeten ihr Pflaster zunächst an Mäusen, um zu messen, ob der Impfstoff gut übertragen wird und wie das Immunsystem darauf reagiert. Deutlich besser als eine mit der Spritze unter die Haut übertragene Dosis, so die Auswertung: Die durch den Impfstoff angeregten T-Zellen und antigenspezifischen Antikörper erreichten im Blut nach der Pflasterimpfung eine 10- bis teilweise 50-fache Konzentration

Das mit Corona-Impfstoff getestete System könne sehr einfach auch für Impfungen gegen Grippe, Masern oder Hepatitis umgewandelt werden, sagen die Wissenschaftler.

Lesen Sie weiter unter: Covid-19


Quellen:
Foto: Spektrum der Wissenschaft

Spektrum der Wissenschaft 27.09.2021
PNAS September 28, 2021

Impfen beim Hausarzt

Stellvertretend für alle Hausarztpraxen, die sich am impfen von Covid beteiligen.

Seit einigen Wochen dürfen die Hausarztpraxen endlich mit impfen. Ich kann es verstehen, dass sehr viele Menschen sich dann lieber bei ihrem Arzt des Vertrauens impfen lassen, als von fremden in einem Impfzentrum. Leider gibt es nach wie vor noch nicht genug Impfstoff. Während beim Impfzentrum extra Lotsen für die Termine und den Bürokram abgestellt wurden und die Ärzte sich dort nur rein aufs Impfen konzentrieren können, so machen die Hausarztpraxen das alles noch nebenbei. Das bedeutet viel Organisation und extra Einsatz des Personals.

Die Hausarztpraxis Biebertal (Dr. med. Bettina Speiser, Martin Montag, Uwe R. Matthes & Dr. med. Ralf Montag) hat für die Impfungen den Dienstag Nachmittag gewählt. Dafür entfällt die normale Sprechstunde zu der Zeit am beiden Standorten in Bieber und Rodheim.

“Bitte, bitte keine telefonischen Nachfragen bezüglich der Impfungen! Unsere Telefone waren die komplette letzte Woche überlastet und die Wartezeiten lang, zweimal ist sogar unsere gesamte Anlage abgestürzt. Wir wissen selbst immer erst am Ende einer Woche, wie viel Impfstoff wir für die Folgewoche erhalten und können daher nicht sagen, wie schnell es geht.

Jeder, der eine Impfung möchte, schreibt bitte an impfung@hausarzt-biebertal.de Bitte machen Sie in der Email alle Angaben, die für eine Priorisierung notwendig sind (Vorerkrankungen, Alter, enge Kontaktperson).

Die Terminvergabe ist für uns eine logistische Mammutaufgabe, die wir neben dem Tagesgeschäft abwickeln. Dies ist telefonisch nicht zu schaffen. Wir melden uns per Mail zurück.
Besten Dank!
Ihr Team der Hausarztpraxis Biebertal

Dies ist ein Aufruf auf Facebook am 25.04.2021. auf der Seite der Hausarztpraxis. Dieser Aufruf betrifft mit Sicherheit nicht nur die Hausarztpraxis Biebertal, sondern auch viele andere. Seid daher ein wenig einsichtig und nutzt die Emailadresse oder nehmt doch den Gang über die Impflotsen und Impfzentren. Und denkt dran. Wer freundlich ist, bekommt auch meist Freundliches zurück. Alle im weißen Kittel tun ihr Bestmöglichstes, um so schnell wie möglich alle zu impfen. Aber sie sind auch nur Menschen und müssen mit unerwarteten Problemen kämpfen.

Quelle und Bild: Facebook

Vollständig geimpft ? Und nun ?

Im Impfzentrum
Wer das Impfzentrum in Heuchelheim betritt, bekommt als erstes einen Aufkleber mit der Bezeichnung “IMPFLING”. Welch ein Wort !!!
Vielleicht schafft es der Impfling ja zum “Wort des Jahres”!
Dann läuft alles nach Plan ab, jedenfalls war es so bei mir.
Auch beim zweiten Mal.
Mit viel Bürokratie und oft nicht logischen Hygiene-Vorschriften.

Nach der 2. Impfung

Nach diesem zweiten Durchlauf bin ich jetzt also “vollständig geimpft”, nach weiteren 10 Tagen bin ich dann geschützt, mit voller Wirkung des Impfstoffes, so wird gesagt und geschrieben.
Und nun? Die Statistik sagt aus, das ich zu 91% geschützt bin. Aber was heißt das genau?

Bin ich jetzt wirklich immun gegen das gefährliche Virus?
Vielleicht gehöre ich ja zu der Gruppe der 9%, die noch nicht geschützt ist ?

Hier kann ein Antikörper-Test mehr Sicherheit bringen.

Messen der Antikörper nach Impfungen und nach einer Erkrankung

Zusätzlich zu den bereits verfügbaren Tests sind nun auch gezielte Messungen von Antikörpern nach einer Impfung möglich.
Dazu wird etwas Blut an ein Labor geschickt, das dieses dann gezielt auswertet. Diese Tests erfassen Antikörper, die nach einer Impfung gebildet werden, aber auch Antikörper, die nach einer durchmachten Erkrankung gebildet wurden.

Ein solcher Test ist auch im Internet frei bestellbar. Die Kosten belaufen sich auf ca. 49,- € aufwärts.
Der Test sollte etwa 3 Wochen nach der Impfung oder nach Beginn der Symptome bei einer Erkrankung gemacht werden.

Ist dieser Test denn notwendig?

Liest man die Bedeutung des 91% Schutzes einer Impfung genauer, findet man, dass dieser statistische Wert nur für den Schutz vor einer Erkrankung an Covid-19 zutrifft.
Die bleibende 9%ige Wahrscheinlichkeit, noch einmal zu erkranken, geht einher mit der Erkenntnis, dass diese 2. Erkrankung dann leicht verläuft.
Gegen eine schwere Erkrankung soll dagegen ein 100% Schutz vorhanden sein.

Wie lange hält der Schutz?

So wie der Biontech/Pfizer-Impfstoff schützt auch das Mittel von Moderna laut einer neuen Studie mindestens ein halbes Jahr zuverlässig vor einer Corona-Infektion. Beide Impfstoffe basieren auf der mRNA-Technik. Mehr reale Erfahrungen kann es natürlicher Weise nicht geben.
Die dazu gehörende Studie begann im Juli 2020 und läuft auch noch weiter. Danach hat die Wirkung in der Zwischenzeit nicht nachgelassen. Lediglich hinzukommende Mutanten hatten die Wirkung von Anfangs 95% auf 91% gemindert.

Quellen: ntv, LADR, eigene
Foto: W. Senger, LADR

Unterschiede bei Corona-Tests

Corona-Virus schematisch

gelb, gelber Pfeil:
direkter Erregernachweis mit PCR-Test
Hier wird die Erbsubstanz des Virus = RNA RiboNukleinsäure – engl. Acid) getestet.
Die RNA ist in den Körperzellen die Abschreibkopie der DNA (DesoxyRiboNukleinSäure). Sie dient der Herstellung von Zellbausteinen, z. B. den Strukturen an der Zellmembran bzw. der Virushülle.

rot, roter Pfeil:
direkter Erregernachweis mit Antigen-Test
Oberflächenstrukturen = Antige des Virus werden vom Test chemisch “erkannt” / nachgewiesen.

blau, blauer Pfeil:
Indirekter Nachweis mit Antikörper-Test
Hat unser Immunsystem auf die Antigene des Virus reagiert und Antikörper zur dessen Abwehr hergestellt, zeigt die Test-Reaktion das Reagieren mit den körpereigenen Antikörpern als Nachweis an. Eine Infektion oder Impfung muss zuvor also stattgefunden haben.

Die beiden oben beschriebenen Tests mussten bisher von medizinisch geschultem Fachpersonal durchgeführt werden, um das Testmaterial auch wirklich von den richtigen Stellen zu entnehmen. Das ist für manche Menschen sehr unangenehm und löst daher unwillkürlich Abwehrreaktionen aus.
Um keine falschen Testergebnisse zu erzielen, müssen die Probenentnahmen sehr sorgfältig durchgeführt und die Abwehrbewegungen vom Probanden unterdrückt werden. Denn bei diesen Tests muss das Probenmaterial aus dem tiefen Rachenraum abgestrichen werden. Das geht durch die Nase oder / und durch den Mund:

Antigen-Schnelltest

Foto: ZDF

Das Ergebnis Nein = ein Strich = Probe in Ordnung oder Ja = zwei Striche = Probe Corona-positiv ist in 15 – 30 Minuten ablesbar.

Gerade um symptomfrei Infizierte zu erkennen und zu isolieren, können die günstigen Antigen-Schnelltest bei medizinischem Personal, vor Unterrichtsbeginn, am Arbeitsplatz, vor Besuchen in Kliniken und Heimen etc. sehr nützlich sein.
Bei positivem Test ist dieser unbedingt durch einen PCR-Test zu bestätigen. Denn die Empfindlichkeit (Sensitivität) und Genauigkeit (Spezifität) ist beim PCR-Test deutlich höher. d.h. die Fehlerquote von Schnelltests ist höher.

PCR-Test (Gold-Standard)

Thermocycler Beispiel, Foto: ebay

Dabei gilt: Je mehr SARS-CoV-2-Erbsubstanz das Ausgangsmaterial enthält, desto weniger Zyklen sind notwendig, bis ein Nachweis erbracht werden kann – und umgekehrt.
Somit ist die Anzahl der Zyklen (auch Zykluswerte genannt = CT-Wert, engl. cycle threshold) ein Maß für die Infektiösität eines Betroffenen.
Faustregel: Je kleiner der CT-Wert, desto ansteckender ist ein Covid-Infizierter.

Das Ergebnis des PCR-Tests liegt frühestens 3 – 4 Stunden nach Laboreingang vor.

Quelle: GesundheitsKompass Nr. 1, Januar 2021, Dr. med. Tunay Aslan, Ärztl. Leiter Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen GmbH

Neue Schnelltest

Inzwischen gibt es auch Antigen-Schnell-Tests, die nicht so unangenehm sind und von Laien durchgeführt werden können, da der Speichel, Spucke oder eine Stuhlprobe als Testmaterial genommen werden kann.
Auch dabei liegen die Testergebnisse – ohne externes Labor – in ca. 15 Minuten vor. Die Genauigkeit der Test wird ebenfalls mit 95 % angegeben.

Quelle – auch für das Foto: Praxisdienst.de

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