Eine Veranstaltung des Gewerbevereins Biebertal mit vielen Mitwirkenden
Während am Beginn um 11.00 Uhr der Besuch noch überschaubar war, so füllte sich der große Saal des Bürgerhauses zusehends. Es waren sowohl Eltern mit Kindern als auch Lehrer/innen mit Schülern bzw. einzelne Schulklassen mit Arbeitsaufträgen anwesend. Mit einigen Schülern der Integrierten Gesamtschule Lahntalschule konnte ich mich unterhalten. Die Eltern eines Schülers sind Lehrerin und Polizist; der Vater eines Schülers der Gesamtschule Gleiberger Land (GGL) arbeitet bei der Deutschen Bahn. Er selber werkt von Kindheit an mit Holz und Schrauben. Ein entsprechender familiärer Hintergrund fördert die Bereitschaft der Schüler, selber ein Handwerk zu lernen. An der GGL stehen Werkstätten für Holz, Küche, Nähen, PC zur Verfügung. Auch über die Schulen kann also die Bereitschaft, ein Handwerk zu lernen, gefördert werden. Wer sich-vor allem als Lehrer/in – damit intensiver befassen möchte, für den stellen die Handwerkskammern entsprechende Hilfen zur Verfügung – siehe Link Handwerk und Bildung Hand in Hand und unten stehendes Foto., speziell für das Elektro- und IT-Handwerk.
Auch in diesem Jahr stand das Zusammentreffen beim Start-Event der Biebertaler Gewerbetreibenden, wie alle Aktivitäten des Vereins, unter dem Motto “Wir werden persönlicher”. Der 1. Vorsitzende Joachim Besier und seine Vorstandskolleg/innen konnten am 16. Januar 2024 rund 60 Mitglieder des Biebertaler Gewerbevereins beim 10. Neujahrsempfang begrüßen. Diesmal, “Zwischen Spirituosen, Kühltheke und Metzgerei“, wie der Kollege Klaus Waldschmidt im Gießener Anzeiger schrieb, bei Mitglied Christian Falk, im Edeka-Markt in Rodheim. An ihn ging, nach einigen Begrüßungsworten und guten Wünschen für das Geschäftsjahr 2024, der Dank ebenso wie an sein Team: Für Organisation, Snacks, Getränke, die Möglichkeit sich im Markt zu treffen und auch einmal “hinter die Kulissen” zu schauen, die die Kunden sonst nicht zu sehen bekommen.
Dirk Schulte, 2. Vorsitzender, wies auf das nächste große Event des Gewerbevereins hin:
Schatzmeisterin Petra Schmidt verwies nochmals auf die »BieberTaler« als Geschenkgutscheine im Wert von 5, 10 und 20 €, die eine Erfolgsgeschichte seien. Allein im letzten Jahr blieben dadurch rund 20.000,- € Konsumpotenzial bei den heimischen Unternehmen gebunden.
Dieses Motto unterstrich dann Apothekerin Mira Sellheim, die für alle einen kleinen weißen Apotheken-Messbecher mitgebracht hatte. Er wird auch die Mensur genannt. Er wurde früher tatsächlich so in Apotheken verwendet. Heutzutage könne er in der Küche gute Dienste leisten.
Patricia Ortmann, stellvertretend für das Vereinsmitglied Gemeinde, dankte dem Verein bei ihrem Grußwort für seine Aktivitäten und die Unterstützung der örtlichen Betriebe und Firmen, z.B. mit der Aktion “Heimat shoppen”. Damit blieben ca. 20.000,- € an Umsatz bei den hiesigen Geschäftsleuten. Der lange Abend bot dann vielfältige Gelegenheit zu Gesprächen mit den Firmenvertretern … und, es konnte geklärt werden, dass der 11. Neujahrsempfang im neuen Stützpunkt Mitte der Biebertaler Feuerwehr im Januar 2025 stattfinden wird. Aktuell wäre dort die Endreinigung im Gange, so dass ein Umzug der Feuerwehren in absehbarer Nähe liege.
Kleine Randbemerkung:
Man wird sehen! Der Zeitpunkt des Umzuges war ja schon mehrfach deutlich nach hinten verschoben worden.
Ein aktuelles Bild (links, Januar 2024) von neuen Bauhof zeugt auch nicht gerade von kompetenter Arbeit!; mal abgesehen davon, dass die Isolierung erst jetzt nach Monaten aufgebracht wird.
Lachen, Kopfschütteln, Verärgerung sowie Spekulationen über die Mehrkosten für die Bürger sind bei den Spaziergängern vor Ort immer wieder zu beobachten.
Dann nahm sich Christian Falk die Zeit, etwas zu sich, seinen 10jährigen Werdegang, unter anderem als Marktleiter im Edeka-Herkules-Markt in Gießen und dem Markt in Rodheim zu sagen. Leider dauerte es, bis der Neubau des großen Marktes in Rodheim realisiert werden konnte; doch 2019 war es so weit und er konnte sich selbständig machen, das Geschäft von der EDEKA, einer Kooperation von Märkten, übernehmen. Der Zeitpunkt stellte sich, angesichts der damals niedrigen Kreditzinsen, als günstig heraus; aber gerade im letzten Jahr z.B. verteuerten sich die Energiepreise um mehr als das Dreifache zu einer fünfstelligen Summe im Monat. Auch die zunehmende Automatisierung erfolge nicht, wie man vermuten könne, um Kosten für Mitarbeiter einzusparen, sondern weil die Gewinnung von Mitarbeiter/innen immer schwieriger werden. Gerade die Zufriedenheit seiner Angestellten liege ihm sehr am Herzen.
Bei so hoher Beteiligung wurde auf eine komplette Vorstellungsrunde verzichtet. Stattdessen präsentierten sich und ihr Business Christine Gößl (Kontextual Coaching) und Cornelius Tissen (Tissen Unfallinstandsetzung & Fahrzeuglackierung) als Vereinsmitglieder, die erstmals beim Neujahrsempfang dabei waren.
Den Abend nutzten die Teilnehmer/innen, um “alte Bekannte” zu sehen, um neue Kontakte zu knüpfen und sich besser kennen zu lernen. Dabei ermunterte Joachim Besier seine Mitglieder, sich intensiv um weitere Mitglieder für den aktiven und rührigen Verein zu bemühen.
Natürlich ist die Biebertaler Blutegelzucht nicht Europas größter Betrieb – aber sie ist die größte europäische Blutegelzucht. Am 16. Mai konnte ich auf Einladung des Gewerbevereins an der Besichtigung der bbez Teil nehmen. Um es vorweg zu sagen: Was anfangs nicht nur bei mir mit leichtem Ekelgefühl besetzt war, hat sich durch die liebevolle Schilderung, mit der Herr Galatis seine Schutzbefohlenen beschrieb, in großes Interesse verwandelt.
Bis in die 80er Jahre war hier die Gärtnerei Wollnich, die jetzt gemeinsam mit Samer das Bestattungsunternehmen hat. Familie Wollnich gab die Zierpflanzengärtnerei wegen der hohen Energiekosten auf. Die Blutegelzucht in Biebertal entstand 1989 aus der Idee, dass man anhand eines Produktes, das sensibel auf seine Handhabung reagiert, beruflich schwer integrierbare Menschen in Schlüsselqualifikationen ausbilden kann. Zudem war der Blutegel zu dieser Zeit ein Produkt, von dem nicht die Gefahr ausging, einem Wirtschaftsbetrieb Konkurrenz zu machen, wenn er in einem sozialen Projekt mit öffentlicher Förderung entstand. Vorausgegangen war ein kleiner Teich am Ende des Gewächshauses. Frau Wollnich brachte Egel aus ihrer Behandlung gegen Rheuma in Bad Endbach mit. Dort wurden sie aus der Türkei importiert, standen aber nur im Sommer zur Verfügung.
Anfangs wurden pro Jahr etwa 5000 Egel verkauft. Schnell war klar, dass gleichzeitig Therapeuten ausgebildet werden mussten. Die ersten Seminare gab es 1992. 2022 nahmen etwa 400 Leute an ihnen Teil. „Blutegel sind Arzneimittel“. Sie waren aber nicht als solche zugelassen. Als Ausnahme durften sie dennoch weiterverkauft werden, obwohl die üblichen, wiederholbaren Arzneimittelprüfungen an ihnen nicht durchgeführt werden können.
Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden Joachim Besier und einer Vorstellungsrunde der Vereinsmitglieder wurden die schwierigen Verhältnisse während der Corona-Pandemie gewürdigt, den Unterstützern der Vereinsrundschau gedankt, das “Heimat shoppen” als erfolgreich beschrieben (5 Gewinner erhielten je 100 Biebertaler) und die formalen Punkte einer Jahreshauptversammlung abgearbeitet. Im Anschluss an die Berichte wurde der Vorstand entlastet. Sacha Lember bleibt, während Alisa Mattern für den ausscheidenden Thorsten Scherer als zweite Kassenprüferin gewählt wurde. Petra Schmitt wurde mehrfach für ihre hervorragende Kassenführung gelobt.
Gesprochen wurde über die Dorfentwicklung, die nach den vielen Sitzungen des IKEK nun nicht eingeschlafen sei, wie es den Anschein haben könnte, da man nichts mehr davon hört und liest. Aktuell liegen die Anträge auf Fördermittelbewilligung bei der WiBank zur Prüfung vor. Die Projekte Familienzentrum Königsberg und Mehrzweckhalle Krumbach, so erste Hinweise, dürften zu 80 % aus dem IKEK-Programm förderfähig beschieden werden – maximal mit 1,5 Mio.; den Rest tragen dann die Bürger. Die anstehende Gewerbeentwicklung in dem neu ausgewiesenen Gewerbegebiet in Rodheim wurde kurz angerissen. Vor Entscheidungen will die Bürgermeisterin noch zur ExpoRealnach München auf den Mittelhessenstand fahren, um Werbung für Biebertal zu machen.
Auf der Internetseite des Gewerbevereins wird gebeten, die noch ausstehenden Profilbilder der Mitgliedsfirmen noch zu vervollständigen oder weiter lebendig zu verbessern.
Die Familien- und Gewerbetage sollen 2023 wieder stattfinden – wobei eine lebhafte Diskussion über den Standort: rund um das Bürgerhaus Rodheim oder wieder in der Großsporthalle, evtl. incl. des dann bezogenen Feuerwehr- und Bauhofstandortes, entbrannte.
Frau Ortmann kündigte – zum Abschluss der Europawoche – für den 14. Mai ein Benefitzkonzert auf der Burg Gleibergan – mit 80er Jahremusik an; Shuttleservice inclusive, wie auch eine Beitrag des Manta-Clubs mit ihren Fahrzeugen.
Vom 15. Mai bis 3. Juni findet – zum ersten Mal mit Beteiligung von Biebertal – in diesem Jahr wieder das Stadtradeln statt, wozu man sich über ein App registrieren lassen kann, um die gefahrenen Kilometer zu dokumentieren. Die Eröffnungsveranstaltung ist am 15. Mai auf den Brandplatz in Gießen. Als Biebertaler Aktion dazu ist am 29. Mai auf dem Parkplatz vor der Gemeindeverwaltung in Rodheim ein Fahrradflohmarkt – mit Fahrradcodiermöglichkeit, Bobbycar-Rennen – sowie am 1. Juni (Montag) 17 Uhr ab Bürgerhaus eine Waldradroute mit unserer Revierförsterin Ulrike Henrich.
Am 26. Juni ab 13.30 Uhr wird es eine Wanderung des Gewerbevereins ab Bürgerhaus Rodheim über das Heimatmuseum Hof Haina zur Eisstation “da Toni” geben und am .18. Juli findet auf der Rodheimer Kirmes wieder der Frühschoppen des Gewerbevereins statt.
Weiterhin wurde bekanntgemacht, dass Biebertal von der IHK Lahn-Dill in einem ausführlichen Audit mit 97 von 100 möglichen Punkten als Wohlfühlstandort für Fachkräfte ausgezeichnet wurde.
Neben all diesen geistigen Informationen, sorgten am Abend Daniels Getränkeservice und Snacks aus dem Restaurant La Vinia für das leibliche Wohl.
Am 9.12.2019 las Rainer Rau im bewährten Format mit Wein und Musik im hübsch aufbereiteten Bürgerhaus aus seinem neuen Roman. Es ist nunmehr sein 8. Buch, wieder ein Thriller.
Wie schon in den Jahren zuvor wurde auch “Erlöse mich” durch die Lesung wieder gut in Szene gesetzt und von Gitarrist Chris Frey abgerundet. Es gab Liedern aus den 80er und 90er Jahren zu hören. Aber es gab am Abend nicht nur “auf die Ohren”! Auch der Gaumen durfte sich am Weinangebot aus dem Keller von Rainer Rau erfreuen.
Dabei betont der Krimi-Autor, der sich im Ort sehr für das Familienbad www.fv-familienbad-biebertal.de einsetzt, sich im Gewerbeverein http://www.biebertal-hats.de/ oder im Bürgerhaus Bieber engagiert und einen Jahreskalender für Biebertal herausgibt, sehr, dass er sich nicht als Schriftsteller versteht. Ziel seiner Freizeit-literatur sei es weder sachlich-fachlich noch pädagogische Punkte zu setzen. Die Bücher sollen in sich logisch und spannend sein. Die Fakten müssen zwar stimmen und doch sei es wieder eine fiktive Geschichte rund um Sterbehilfe, wie er mir sagte.
Anmeldungen unter Telefon 064099753 oder wein.rau@t-online.de
Quellen: Lindemann – persönliches Gespräch mit dem Autor und die Ankündigung der Veranstaltung im Gießener Anzeiger vom 7.12.2019