Friedhof = Insektenfriedhof ?

So sieht es auf dem Friedhof in Frankenbach im Augenblick aus – zumindest bis zum Wochenende.
Lediglich für die Bestattung letzten Freitag wurde ein Teil gemäht.

Klar, auch bei der Gemeinde ist Urlaubszeit und der Bauhof mit Sicherheit nicht voll besetzt. Aber muss man einen Friedhof zwingend auch zu einem Insektenfriedhof machen? Das Wetter ist optimal für schnelles Wachstum, aber würde es nicht reichen, nur Wege rein zu mähen und nicht gleich alle Blumen wieder zu köpfen? Um es vielleicht noch ansehnlicher zu machen könnte man eher noch schönen Blumensamen aussäen. Mir gefällt der Friedhof mit Blumen deutlich besser und er ist schöner, als wenn alles platt gemäht ist. Man muss einen menschlichen Friedhof ja nicht auch zu einem Insektenfriedhof machen. Klar gibt es die Blumen auf den Gräbern, aber jedes Insekt bevorzugt nur bestimmte Pflanzen.

Daher lieber Bauhof. Legt gemähte Wege an und dort wo es bleiben kann, lasst doch die Blumen einfach stehen. Sie stören nicht, bieten Insekten Futter und ihr seid schneller fertig mit der Arbeit. Schließlich gibt es mehrere Friedhöfe in der Gemeinde.

Bilder: C. Haus

Tausende Gärten.de. naturnahe Friedhöfe

Bauprojekte in Biebertal

In der Gießener Allgemeinen wurden Ende Oktober Bauprojekte im Kreis Gießen vorgestellt.

Leider habe ich die Ausgabe nicht mehr und konnte den Artikel auch im Internet nicht finden. Daher hier nur ein Foto der Seite:

Für Biebertal waren nur die oberen drei Beispiele in der Zeitung.
Real sind es jedoch mehr.



Sanierung Familienbad: Bieber
Bauherr: Gemeinde Biebertal
Baubeginn: März 2023 – Bauende voraussichtlich 1. Quartal 2024
Baukosten des 1. Bauabschnitts 650.000,- €
Hier dauert es länger, da sich Korrosionsschäden durch Chlor an den Leitungen als gravierender herausgestellt haben, als zunächst zu sehen war. Wieso aber wurde das nicht beim Einbau berücksichtigt? Es dürfte Fachleuten doch völlig klar sein, dass bei Schwimmbädern eine spezielle Legierung notwendig ist.
Gibt es da Regressbemühungen – oder zahlen wieder ungefragt die Bürger/innen die Versäumnisse?


Neubau Feuerwehrstützpunkt Mitte (rechts)
und Bauhof (Bild unten): Rodheim
Bauherr: Gemeinde Biebertal
Baubeginn: 2020 – Bauende: voraussichtlich 2024; Ende 2023 sieht es dort noch so aus wie auf den Bildern oben
Baukosten: ca. 14 Millionen Euro; ursprünglich geschätzt auf 9,3 Millionen Euro

Nach 3 Jahren Bauzeit sind einfache Hallen nicht fertig. Solche Gebäude können nach den Vorarbeiten binnen einer Woche stehen! Wieso wird da mit unterschiedlichsten Materialien gebaut, die auf Temperatur unterschiedlich reagieren?
Welche Fehler / Fehlplanungen treffen da das Architekturbüro und die Bauleitung?


Neubau Senioren-Tagespflege: Fellingshausen
Bauherr: Gemeinde Biebertal
Baubeginn April 2023 – Bauende: noch unklar
Baukosten 980.000,- €
In der Zeitung war da fälschlicherweise (drittes Bild von oben links) die Produktionshalle von PVA TePla in Wettenberg abgebildet.
Das wurde am kommenden Tag von der Gießener Allgemeinen richtiggestellt: “In eigener Sache – Zweimal gleiches Gebäude (bf)”
Richtig aber ist dieses Bild unten vom 25. November 2023. Offenbar ist das Dach der Container undicht. Da fragt man sich als Bürger doch: “Warum wurde vom Käufer bislang noch nicht nachgebessert oder eine passendes Flachdach aufgebracht? Diese Konstruktion mit Klebeband, Sandsäcken und Spanngurten ist jedenfalls eine traurige Lachnummer und erinnert fatal an die Künste der Verwaltungsbauleitung bei Bauhof- und Feuerwehrstützpunkt Mitte!


Darüber hinaus stehen weitere Projekte auf dem Bauplan der Gemeinde, die sie auf unserer Gemeindeseite anschauen können.

Umbau der Kita Königsberg zum Familienzentrum
Umbau der ehemaligen Feuerwehr in Vetzberg, zusammen mit der Mehrzweckhalle dort und einer bislang vermieteten Wohnung zur Kita Vetzberg
Neubau der Mehrzweckhalle in Krumbach
Neubau Kunstrasenplatz in Fellingshausen
Neubau Pumptrack (künstliche Mountainbikestrecke) am Festplatz in Fellingshausen – Ort fraglich
Zudem soll noch ein Kita-Neubau entstehen, die Mehrzweckhalle in Königsberg und Straßen saniert werden.

Wie all das gestemmt werden soll ist bislang unklar. Klar ist, dass der gemeindliche Haushalt ausgeglichen sein muss; d.h. am Ende müssen die Einwohner die Kosten für all diese notwendigen und Wunschprojekte tragen.

Fotos: Lindemann

Glas für den Container

So soll es an den Glascontainern aussehen.
Einwurfzeiten Montag-Samstag 08.00 – 20.00 Uhr

Zu manchen Zeiten aber stehen, wie wir alle wissen, Flaschen und Gläser auf und neben den Containern.
Eine wichtige Information aus der letzten Bauausschusssitzung vom 4. 10. 2023 von der Bürgermeisterin Frau Ortmann:
Steht Glas auf und neben den Containern, ist die abholende Firma nicht verpflichtet, den Glascontainer mitzunehmen und zu leeren.
In der Regel müssen Gemeindemitarbeiter die überzähligen Gefäße weg- und später in die Flaschencontainer räumen. Das kostet Zeit und damit die Steuerzahler auch immer wieder Geld. Zudem kommen andere wichtige Aufgaben zu kurz. Das nächste Mal also bitte daran denken, die eigenen Mitbringsel wieder mitzunehmen, wenn die Glascontainer voll sind und das leere Glas erst später in die dann geleerten Flaschencontainer zu werfen!

Foto: Lindemann

Eine S-Kurve für die Feuerwehr

Bauplaner sind in erster Linie Architekten und Ingenieure, die eine Hochschul- oder Fachhochschulausbildung durchlaufen haben. Eine Ausbildung als Architekt erhältst du nur durch ein fachwissenschaftliches Architekturstudium oder durch ein duales Studium “Architektur”. Als Voraussetzung benötigst du somit die allgemeine Hochschulreife oder mindestens das Fachabitur.

Ok, das habe ich nicht gemacht, aber jedes Mal wenn ich an unseren 2 neuen Prachtbauten vorbei komme, frage ich mich, ob die Planer bei gewissen Stunden nicht anwesend waren. Ich weiß nicht, ob man jetzt schon froh sein und Applaus geben soll, dass sie den neuen Bauhof hinten und die Feuerwehr vorne hin gesetzt haben. Allerdings muss es doch bei einem Einsatz der Feuerwehr immer schnell gehen, da entscheiden Sekunden. Warum müssen diese also erst mal ein S fahren, um auf die Hauptstraße zu kommen.

Der Gesunde Menschenverstand sagt mir einfach, entweder entferne ich die Wiese, damit die Einsatzfahrzeuge direkt in gerader Strecke auf die Hauptstraße kommen oder ich drehe das Gebäude, was ja jetzt nicht mehr geht und mache die Ausfahrt der Feuerwehr direkt zur Straße hin.

So manchmal frage ich mich als normaler Bürger, wie so etwas passieren kann und für was manche Leute eine so fundierte Ausbildung haben, um es hinterher doch mit Fehlern zu planen. Ich hoffe, dass alle schnelle Hilfe bekommen. Vielleicht ändert sich ja noch etwas und die Wiese verschwindet tatsächlich noch.

Fotos: C. Haus
Quelle: aubi-plus.de, google

Neues und Gutes vom Lapidarium

Bei dem Herrn Schwalm und seinen beiden Mitarbeitern vom Bauhof bedankt sich Herr Döpfer, der Initiator des Grenzsteingartens, für die rasche Umsetzung des Projekts “trockene Füße am Lapidarium”.
Die Hackschnitzel hat er selbst verteilt. “War ganz schön anstrengend für’n alten Mann”, schreibt er.
Auch ein Mülleimer wurde nun dort neu installiert. Jedoch, wie so vieles bei dem Projekt Grenzsteingarten an ihm hängen bleibt, liegt neben dem Auffüllen der Informationsflyer nun auch die Leerung und das Aufräumen des Mülls am Platz sowie das Mähen in seinen Händen.

Mehr und Bilder davon, wie es zuvor aussah und zum Treffen des Ortsbeirates mit Herrn Döpfer lesen Sie auf der Fellingshausen-Seite.

Fotos: Lindemann und Döpfer

Bauhof und Feuerwehrhaus-Neubau bzw. „neue Transparenz“ oder doch nur Pseudotransparenz?

Foto: Scholz, Gießener Anzeiger, 4.4.2020

Endlich hat die Bürgermeisterin in der Corona-Krise Zeit, einen Bürgervorschlag aufzugreifen. Statt nur die Tagesordnungspunkte von Gemeinderats- und Ausschusssitzungen zu veröffentlichen, will sie nun „wesentliche Beschlüsse durchaus manchmal im Blättchen vorstellen und erklären“. Das wäre wunderbar, aber „durchaus manchmal“ ??? Und was wird dann von wem für „wesentlich“ gehalten?
Lesen Sie dazu unter Meinungstreff mehr.

Glatteis und Streupflicht der Gemeinde

Foto: Eveline Renell
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 1280px-Warnhinweis_eingeschr%C3%A4nkter_Winterdienst.JPG
Foto: Wikipedia,

Ergänzung am 23.01.2020

Winfried Senger

Ein Leser hat uns folgendes geschrieben:
Seit Dezember-Anfang Januar diesen Jahres gibt es unter dem Dorf-Eingangsschild von Fellingshausen ein neues, noch ganz weißes Zusatzschild mit dem Hinweis auf den eingeschränkten Winterdienst. Wahrscheinlich ist das in allen Ortsteilen so.

Danke für den Hinweis

Wenn das so richtig ist, so wurde jetzt eine Information nachgeliefert, die bereits seit dem Gemeindebeschluss gültig ist.

Kommentar:
Obwohl oder gerade wegen des Umstandes, dass ich täglich an dem Schild vorbeifahre, ist mir dieses neue Schild bisher nicht aufgefallen.

Hier der Beitrag:

Telefon-Nr. der Gemeinde 06409 690

Glatteis schaffte am 2. 1. 2020 den ersten Aufreger und unbeabsichtigten Rutschpartien des Jahres.
Laut Bauhof gäbe es einen Beschluss des Gemeindevorstandes, dass bestimmte Straßen, ja Ortsteile, vom Streudienst der Gemeinde Biebertal nicht mehr bedient werden. So war´s zu hören.
Auf Anfrage bestätigte Bürgermeisterin Ortmann den eingeschränkten Winterdienst.
“Das sei jedoch nichts neues.”
Korrekt ist also, dass Straßen nicht nicht mehr geräumt, sondern zeitversetzt geräumt werden.

Doch offenbar ist der Informationsstand nicht überall hinreichend gegeben – immer wieder eine oder vielleicht sogar das Problemverhalten von Politik, dass Inhalte dem Bürger nicht hinreichend vermittelt und kommuniziert werden. Vieles wäre verständlich und annehmbar, wüsste man mehr Hintergründe. Die sind ja, wie in diesem Fall, durchaus sinnvoll und einsichtig.
Ärger und Vertrauensverlust wären also oft nicht notwendig.

Daher scheint es mir wichtig, zu veröffentlichen, was unsere Bürgermeisterin zum Verständnis mitteilte:
Bei 7 Ortsteilen und 3 Streufahrzeugen kann der Bauhof nicht zeitgleich an allen Stellen vor Ort sein. Also sei (auch schon immer) eine Reihenfolge definiert, in denen nur die Straßen in ihrer Reihenfolge definiert sind, an denen Steigungen, Bushaltestellen, Kitas, Hauptverkehrsachsen etc vorkommen.
Alle anderen Bereiche werden erst danach oder auf Anforderung berücksichtigt. Dabei gibt es in Biebertal keine Klassifizierung pro Straße, was die Räum- und Streupflicht angeht.
Weiter schreibt sie zum Vorgehen: Unser Bauhof fährt mitten in der Nacht Kontrollfahrten und entscheidet dann nach Wetter- und Straßenbeschaffenheit, wo geräumt und (nur bei Glatteis) auch gestreut wird.

Dafür gehört hier, so mein Empfinden, erst einmal Respekt vor der Leistung und Dank an die Männer vom Bauhof zum Ausdruck gebracht!
Auch das sicher oft ein kommunikativer Mangel in der anderen Richtung: vom Bürger zur Politik.

Doch lange Rede, kurzer Sinn: Was war geschehen?
Schon in den Dezembertagen, als es kurzfristig einmal weiß bei uns war, war aufgefallen, dass in Königsberg der Weg zur ehemaligen Feriensiedlung geräumt war, der Weg in den Ortsteil Bubenrod jedoch nicht. Als es dann am 2. Januar spiegelglatt war, zeigte sich die gleiche Situation. “Sind manche Bürger gleicher als andere?” so fragten sich die Anwohner. Dies zumal die Anfahrt nach Bubenrod definitiv abschüssiger ist, als der Weg in die Siedlung. “Immerhin leben ca. 40 Menschen in dem Ortsteil.
Frau Ortmann sagt dazu: “Dass der Weg nach Bubenrod sicher nicht zu den Hauptverkehrsachsen mit Steigung etc gehört und von daher nicht an oberster Stelle steht, dürfte selbsterklärend sein, im Übrigen gilt das auch für die Lindenhöfe und alle anderen außenliegenden Bereiche.”
Zu Ehrenrettung sei berichtet, dass der Bauhof auf Anforderung sehr zügig ein Streufahrzeug schickte, um den Zuweg nach Bubenrod zu räumen.

Bild: https://www.openstreetmap.de/karte.html?lon=6.7897&lat=51.14551&zoom=12
Blauer Weg = geräumt, Brauner Weg = zunächst nicht geräumt

Kommentar von Eveline Renell

Streusel – Pflicht

Für meinen Vater gab es keinen Sonntag ohne Streuselkuchen zum Frühstück. Der Kuchen wurde am Samstag gebacken, und ich brachte ihn – freiwillig – zum Abkühlen in den Keller. Das dauerte immer recht lange, musste ich doch die dicksten Streusel so vom Kuchen klauen, dass die Lücke nicht auffiel.
Schokolade und andere Süßigkeiten waren sehr selten und als Geschenk zum Geburtstag noch etwas Besonderes. Deshalb wurde Kuchen hochgeschätzt. Wenn Sie selber backen, wissen Sie wenigstens was drin ist. Dazu kann man ruhig Weizenmehl nehmen, da die echte Glutenunverträglichkeit sehr selten ist. Der Reizdarm entsteht eher, wenn die Darmflora durch zu viel Zuckerverzehr aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Unser Typischer Streuselkuchen oder das englische Crumble, das mit Obst, aber ohne Boden gebacken und warm verzehrt wird, enthält natürlich auch Zucker. Doch wenn Sie die Süßigkeit wie mein Vater nur am Sonntag verzehren, schadet das der Gesundheit kaum. Und wenn Sie sich angestrengt haben, weil sie ihrer Schneeräum- und Streupflicht nachgekommen sind, dann können Sie auch ab sofort die Streuselpflicht einführen.

Kommentar:

Das Thema Gerechtigkeit emotionalisiert immer sehr stark.
Hier stellt sich die Frage, “Sind manche Menschen gleicher, als andere?”
Statistisch gesehen ist häufiges häufig und seltenes selten. Daher ist es zunächst einleuchtend, wenn an Stellen mit hohem Publikumsverkehr zuerst gestreut wird.
Andererseits ist für den Einzelnen das Risiko, bei Glatteis zu fallen, an allen Stellen gleich hoch und auch abschüssige Straßen sind überall glatt, gleich, ob viel oder wenig Verkehr darüber fließt.
Nichts desto trotz muss hier, in einer Welt beschränkter Ressourcen, die Politik Entscheidungen treffen und Prioritäten setzten. Dabei sitzt sie in dem oben geschilderten Dilemma.
Um so wichtiger ist es, die Beweggründe und Bedingungen zu kommunizieren.
Denn objektiv gesehen ist die Welt ungerecht und wird es wohl auch bleiben müssen.
Subjektiv ist es für Betroffene jedoch aus psychologischen Gründen wesentlich, sich gesehen zu fühlen. Denn dann wäre man eben wieder mit allen gleich – gesehen und bedacht, auch wenn die anderen früher bedient werden können.

Dr. Alfons Lindemann

Neubau Feuerwehr und Bauhof in Rodheim

Foto: https://kultusministerium.hessen.de/pressearchiv/pressemitteilung/neues-feuerwehrhaus-fuer-die-gemeinde-biebertal

In der Gemeinde Biebertal können demnächst die Bagger rollen: Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel hat heute in Rodheim-Bieber einen Förderbescheid der Landesregierung über 383.000 Euro zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses an Bürgermeisterin Patricia Ortmann übergeben. Durch das Geld erhalten die Ortsteile Bieber, Fellinghausen, Rodheim und Vetzberg eine gemeinsame Zentrale für die Einsatzkräfte. So hieß es am 10.08.2018.
Neben der Sporthalle Rodheim, wo die Bauprojekte entstehen sollen, wurden allerdings bislang keine Bagger gesichtet. Nun (Dez. 2019) kommt es zu weiteren Verzögerungen; jeder Aufschub wird die Gemeinde und damit die Bürger weiteres Geld kosten!
Bürgermeisterin Patricia Ortmann mahnte an: “Das, was wir in der Planungsphase ausgeben, können wir nicht in den Bau stecken.”
Zwar haben die koalierenden Fraktionen der freien Wähler und CDU einen Kostendeckel von 9,7 Mio beschlossen, sonst stünden jetzt 12 Mio zur Diskussion.
Aber wird dieser Kostenrahmen einzuhalten sein?
Die Baukosten steigen derzeit beständig.

Ganz üblich ist es in der Planung von Bauprojekten, dass bis zum endgültigen Entwurf immer wieder umgeplant werden muss, da allerlei Bedürfnisse des Bauherrn, Erkenntnisse über Kosten, Brandschutz oder Statikanforderungen usw. eingearbeitet werden müssen.
Es wirkt da doch sehr verwunderlich, wenn Frau Ortmann erklärt, dass kplan nicht erpicht ist, ständig Punkte zu ändern. Das ist schlicht der Job eines Planungsbüros, dafür wird schließlich (gut) bezahlt.
An der Stelle ist es Aufgabe des Planungsbüros transparent und verständlich für die Entscheider zu kommunizieren und die Auftraggeber mitzunehmen. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.

Die letzten Planungen, die das Büro kplan im Februar und Juni den Gemeindevertretern vorlegte, gehen von der neuen Kostenobergrenze aus. Im Juli wurden diese Pläne einstimmig angenommen.
Die aktualisierten Kosten- und Zeitpläne sollten im Dezember vorliegen, wurden jedoch von kplan auf Januar 2020 vertagt. Unklarheiten und Fragen zur Dachform waren aufgetaucht.

Was ist da los in der Kommunikation zwischen Auftraggeber und beauftragtem Fachplaner? Reden da kompetente Verhandlungspartner?

Schon jetzt ist das Vertrauen in die Politik geschädigt; so auch der Eindruck der Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr Biebertal, die ihr Unverständnis über die Lage in einem offenen Brief zum Ausdruck brachen, den Frau Ortmann in der öffentlichen Sitzung vorlas.

Erfolgt der Spatenstich bis Ende Juni 2020 nicht, läuft die Frist des Landes für die oben genannten Fördergelder ab. Die fast 400.000 € kommen dann nicht, dürfen zusätzlich von den Bürgern finanziert werden.
Im Februar gilt es dann die Leistungsphase III mit einer Abstimmung über die Zeit- und Kostenplanung in der Gemeindevertretersitzung abzuschließen. Die nächste Phase muss dann laut der Bürgermeisterin wieder ausgeschrieben werden. Ob sich kplan dafür bewirbt, lege dann in deren Ermessen, erklärte Frau Ortmann.
So weit der emotionale, vielleicht sogar irrationale Frust, mit dem dieser Artikel allerdings nicht enden soll. Denn was macht Ärger? Er verärgert und kränkt und das kann nicht das Ziel von Kritik sein. Denn sicherlich geben sich alle Mühe und tun ihr Bestes! Dafür ist den Beteiligten Lob auszusprechen und Ermutigung zu sagen, nicht in ihrem demokratischen Bemühen nachzulassen, sich immer wieder – am Besten mit sachverständiger Unterstützung – zusammenzusetzen und einen Kompromiss zu finden. Biebertal hat schließlich vom Architekten über Projektentwickler, Bauunternehmer bis hin zum Bausachverständigen und Landschaftsbauer einiges zu bieten.

Quelle: Gießener Anzeiger, 20.12.2019

Eigen-Kommentar:

Ein Riesenproblem bei solch einem Projekt, da ist die Gemeinde völlig unschuldig und machtlos, sind die EU-Vorschriften über die Ausschreibungspflichen der Kommunen. Statt die lokalen, der Kommune Steuergelder bringenden, heimischen Unternehmen zu stärken, müssen Billigangebote ausgenutzt werden – was durchaus nicht immer billiger ist! Denn, wie wir wissen, lebt der Mensch nicht vom Brot allein.
Und auch die “gläubige” Position der hiesigen SPD: Kplan werde es schon wissen, scheint mir unangebracht und der SPD als linker Partei ernsthaft unwürdig; selbst wenn sie damit ein schnelleres Vorankommen im Projekt im Sinn haben.