Ein Januar mit ganz viel Wintergemüse

6 Sorten Beta vulgaris aus eigener Ernte, Foto Renell

Seit 2014 gibt es die Veganuary – Kampagne, die Verbraucher:innen jedes Jahr dazu auffordert, im Januar 31 Tage lang vegan zu leben. Auf diese Weise wollen die Veranstalter:innen möglichst vielen Menschen den Wechsel zu einer pflanzlichen Ernährung erleichtern. Kampagnenbericht.
Mir geht es nicht um vegane Ernährung, sondern darum aufzuzeigen, welche Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln es sogar im Winter gibt = Wintergemüse. Sofern Sie einen Garten haben, können Sie bei diesem milden Wetter noch eine Menge ernten. Und alles andere lässt sich gezielt einkaufen. Ich biete Ihnen im Januar einen wöchentlichen Speiseplan an. Der enthält im Normalfall nur wenige Rezepte. Das bedeutet, dass alle, die kochen können, nach eigener Kenntnis loslegen sollten. Aber das Kochen ist eine fantasievolle Sache, die nicht unbedingt strenge Rezeptvorlagen braucht. Und dabei kommen oft tolle neue Kombinationen raus.

Für die nächsten sieben Tage habe ich folgende Vorschläge

Karotten-Kartoffelpuffer Salat aus Orangen und Roten Zwiebeln

Buntes Ofengemüse mit Dip

Rote Bete-Rote Linsensoße auf Spaghetti Endiviensalat

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Goldfinger-Pflanzen

Bie diesen hübschen Sternen, die seit einigen Wochen im Handel angeboten werden, handelt es sich um lebendige Pflanzen. Es sind Echeverien, Dickblattgewächse aus mittelamerikanischen Wüstengebieten, die ein sehr langsames Wachstum haben. Trotz dieser Langsamkeit betreiben sie Photosynthese und betreiben Luftaustausch durch ihre Spaltöffnungen. Die Sterne oben sind dazu jedoch nicht mehr in der Lage. Anders als das Bond-Girl, das mit Goldbronze eingestrichen wurde, aber noch zu über 90% durch Mund und Nase atmen konnte, sind die Pflanzen auf unbedecktes Blattgrün und Spaltöffnungen angewiesen. Die Sterne vom Supermarkt werden also in absehbarer Zeit ihr Leben aushauchen. Denn Pflanzen sind Lebewesen!
Die toten Pflanzen dürfen auch nicht auf den Kompost, sondern müssen in die Restmülltonne.
Wenn man das weiß, sind die “Sterne” vielleicht doch nicht so schön. Also lieber selber basteln und bei diesen Pflanzen den Kauf verweigern.

Foto Ev. Renell

Zombie-Pflanzen oder ungewöhnliche Veränderungen an einigen Sommerblumen

Kammbildung bei einem Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus), Foto Renell

Die von mir geleitete VEN*-Gruppe Mittelhessen hat seit dem Frühjahr 2023 ein Schaubeet in den Hardtgärten (Ludwig-Schneider-Weg in Heuchelheim) angelegt. Ab Ende März wurden dort 12 verschiedene Erbsensorten gesät, später 9 Sorten Bete (Rote, gelbe, weiße Bete in verschiedenen Formen = Gemüse des Jahres) gepflanzt, zum Schluss etliche Blattkohlarten. Der Wegrand wurde mit Studentenblumen (Tagetes) und eine größere Ecke mit anderen Sommerblumen bepflanzt.
Im Juli fiel mir eine völlig untypische Studentenblume (=Tagetes) auf. Sie sah aus wie ein Hexenbesen und zeigte, während überall Knospen und die ersten Blüten gebildet wurden, nicht die leisesten Anzeichen dafür. Sie war also eindeutig steril – bis heute. Erst als ich im September auch an einer Cosmea ungewöhnliche Veränderungen beobachtete – siehe Foto oben – ging ich dieser Sache weiter nach.

*VEN= Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt nutzpflanzenvielfalt.de

Weiterer Text mit Fußnoten unter: Wissen.biebertaler-bilderbogen.de/Ursachen…

Wenn die Heide blüht, gibt es Heidehonig?

Leider nein! Aus diesem Heidekraut gewinnt auch die fleissigste Biene keinen Pollen! Was hier so schön bunt aussieht und derzeit in vielen Super- und Bau- und Gartenmärkten angeboten wird, blüht nämlich gar nicht. Seit den 1980er Jahren gibt es die so genannte Knospenheide, die unter dem Begriff “Garden Girls” vermarktet wird. Sie sollte keine “Wegwerfpflanze” sein, denn sie ist durchaus langlebig. Wir können uns über den Winter an ihren Farben erfreuen. Aber da die Knospen keinem Insekt Blütennahrung gewähren, empfiehlt sich eine Zusammenpflanzung mit Herbst- und Frühlingsalpenveilchen, Schneeglöckchen und Krokussen. Für die späten Insekten gibt es noch reichlich Herbstastern, sogar ungefüllte Winterastern, bis dann schon wieder die Christrosen kommen. Problem: Das Heidekraut – Calluna vulgaris- liebt sauren Boden, den wir in Biebertal nicht haben. Besser beraten ist man mit der kalkliebenden ebenfalls einheimischen Schneeheide, – Erica carnea– , deren Sorten von Oktober bis Mai tatsächlich blühen.

Schneeheide Fotoquelle: flickr.com

Foto: Eveline Renell

Großer Spaß für Kinder!

Ein Gastbeitrag von Thomas Prochazka

Der Heimat- und Geschichtsverein Frankenbach veranstaltete am 16.09.23 eine “historische Kartoffelernte“.
Viel Spaß daran hatten vor allem die Kinder beim Auflesen der Kartoffeln auf dem Acker am Ortsausgang Richtung Erda. Der Vorsitzende Thomas Prochazka konnte rund 40 Gäste begrüßen. Er dankte der Familie Ruppert für die Zurverfügungstellung eines Teils eines Kartoffelackers und Dominik Gattinger, Laurin und Michael Ruppert für die Vorbereitung und Durchführung des Tages.

Die Anregung zur “historischen Kartoffelernte” hatte Artur Ruppert gegeben. Michael Ruppert gab einige Erläuterungen zu den verwendeten Geräten und zum Ablauf. Nachdem der Roder über den Acker gefahren war, konnten Kinder und Erwachsene die ausgeworfenen Erdäpfel – darunter naturgemäß große und kleinere – auflesen und damit die Körbe füllen. Die Witterungsbedingungen dafür waren ideal. Als der Deutz-Traktor, Baujahr 1962, mit dem historischen Roder zum Einsatz kam, flogen die Kartoffeln an die Oberfläche. Beim Vollernter, gezogen von einem  großen John Deere, hingegen mussten nur zwei Personen nicht verwertbare Kartoffeln per Hand auslesen. Alles andere lief “automatisch”.

Für Begeisterung sorgten bei den Kindern die Möglichkeit, auf dem Traktor oder der großen Landmaschine mitfahren zu können. Ein echter Hingucker war der sanierte Traktor Bautz AS 120 B, ein Erbstück von Alma Hardt, die viele Jahre ein Aktivposten im Heimat- und Geschichtsverein war.

Nach getaner Arbeit wurden die Kartoffeln am Lagerfeuer gegart und mit den bereitstehenden Dips von den Besucherinnen und Besuchern verspeist. Kühle Getränke wurden dazu gegen Spende angeboten und reichlich konsumiert.

Der Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Frankenbach konnte am Ende eine positive Bilanz der Aktion ziehen und überlegt, die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder zu organisieren.

Bilder: HGV Frankenbach

Holzverkauf an Privat

Der Winter naht und somit die eventuelle Kälte. Viele Haushalte heizen dann mit Holz ihre Wohnung. Dieses kann man im Supermarkt oder Baumarkt teuer kaufen, oder man legt selbst Hand an.

Darum bittet die Gemeinde, Eure Holzbestellung bis 31.10.2023 schriftlich per Mail an holzverkauf@biebertal.de einzureichen. Aufgrund der hohen Nachfrage werden nur noch Mengen von 5FM oder 10FM an Biebertaler*innen verkauft. Nicht vergessen werden darf Euer Motorsägenschein bei der Bestellung.

Vorhanden sind die Holzarten Buche, Eiche/Hainbuche und Nadelholz. Ein Fremdanteil von 10% kann möglich sein. Ortswünsche können allerdings nicht berücksichtigt werden. Die Bestellungen werden in chronologischer Reihenfolge nach Eingangsdatum abgearbeitet. Ebenso wird diese Saison auch wieder Schlagholz angeboten, allerdings begrenzt.


FM( Festmeter) = ist ein Raummaß, das als ein Kubikmeter (1 m³) fester Holzmasse (ohne Zwischenräume) definiert ist. Es findet typischerweise Verwendung als Maßeinheit für Rundholz, also in aller Regel nicht weiter verarbeiteter Stammstücke gefällter Bäume. Demgegenüber ist der Raummeter (RM, R) bzw. Ster das entsprechende Maß für aufgeschichtetes (Brenn-)Holz einschließlich seiner Zwischenräume, mit anderen Worten das Maß für seinen tatsächlichen Platzbedarf.

Bild: greifenstein.de
Quelle: Biebertaler Blättchen, Wikipedia.com

Anfang September: Das können sie noch säen!

Lauter schnellwachsende Kohlgewächse: Bremer Scheerkohl, Rapa, der wie Brokkoli schmeckt und Asia-Salat

Viele “Alte Hasen” wissen, was man Anfang September noch in die Erde bringen kann. Für Gartenneulinge soll dieser Artikel eine kleine Hilfestellung bieten.
Erstens: Ein großer Teil der Blumen, die uns nächstes Jahr ab Mai erfreuen, wird schöner, wenn man im Herbst aussät. Dazu gehören Kornblumen, Kornrade, Acker- und Klatschmohn, Nadelkerbel, Kamille, Mutterkraut, einjähriger und Ackerrittersporn. Dabei handelt es sich um sogenannte “Ackerbegleitkräuter”, die vor Jahrtausenden mit den Getreidearten aus dem Zweistromland nach Mitteleuropa kamen. Während sie noch vor 50 Jahren als Unkraut gar nicht erwünscht waren, weiß man inzwischen ihren ökologischen Nutzen zu schätzen. Falls ein Kübel mit Laub abwerfendem Gehölz auf Ihrem Balkon steht, können Sie diese Blumen nach dem Stecken der Tulpen etc. gleich darüber säen. Die im Herbst gesäten Pflanzen konzentrieren sich auf die Wurzelbildung, blühen nächstes Jahr früher und müssen seltener gegossen werden. Dann bitte in den Untersetzer, um die Wurzelbildung nach unten zu fördern.

Lesen sie weiter unter Haus und Garten das können Sie noch säen*

*weils so oft falsch geschrieben wird: wir sehen mit den Augen, wir säen Samen.

Waren Sie schon in Fulda auf der Landesgartenschau?

Ein Kiesgarten ist nicht identisch mit einem Schottergarten. Auch hier wurde Split verwendet, allerdings feiner, heller.
Die Bepflanzung ist farbig und zieht viele Insekten an. Auch im Winter sind die trockenen Blütenstände schön. Im Frühling fühlen sich hier einfache und Wild-Tulpen wohl.

Die Landesgartenschau wird erst am 8. Oktober ihre Pforten schließen. Wir empfehlen aber einen Besuch im September. Da ist es noch warm, die meisten Pflanzen blühen üppig, während der Oktober – gerade im kalten Fulda – oft schon mit Nachtfrösten aufwartet. Danach sind die Sommerblumen zerstört. Bei der Durchsicht des Veranstaltungskalenders konnte ich nichts feststellen, dass die die Anreise an einem besonderen Datum lohnt. Es gibt immer was zu sehen oder bei etwas mitzumachen. Wir waren einige Wochen zuvor in Höxter, wo man auch eine tolle Schau hinbekommen hat. Aber Fulda gefiel uns noch ein bisschen besser. Der Besuch lohnt sich. Mitte Juli waren 300.000 Besucher der gleichen Meinung. Bei beiden Schauen sollen viele Anlagen bestehen bleiben.

Lesen Sie weiter unter: Nachbarschaften-in Fulda auf der Landesgartenschau

Foto Eveline Renell

Schaubeet und Pflanzenmärkte im Herbst

In diesem Foto vom 18. 8. sind 3 Reihen Rüben zu sehen, dazwischen wurden Kohlsorten gepflanzt, vorne Pak Choi. Der Rasenmulch hat uns den Sommer über schon gute Dienste geleistet. Inzwischen gibt es viele kleine Regenwürmer.

Das Schaubeet der VEN-Regionalgruppe Mittelhessen in den Hardtgärten. Zu sehen sind noch einzelne Erbsensorten, vor allem hinten die sehr lange tragende und wohlschmeckende dänische Zuckererbse `Engelsk Sabel´. Dazwischen sieht man Reihen mit Roter Bete. Mitte August wurden verschiedene Blattkohlarten in die Erbsenreihen gepflanzt.

Die Rote Bete ist das “Gemüse der Jahre 2023 und 2024”, das vom “Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt” auf der Mitgliederversammlung benannt wird. Um anschaulich zu machen, dass die “Roten” Bete nicht nur rot sind, und dass sie unterschiedliche Formen haben können, haben wir das Angebot der IJB* genutzt, in den Hardtgärten ein Schaubeet anzulegen. Der Boden oberhalb des Steinbruchs auf dem Gelände der ehemaligen Baustofffirma Ludwig Schneider hatte es in sich. Zum Ausheben von drei Pflanzlöchern für Dahlien brauchten wir eine Viertelstunde. Gegen Unkraut und Trockenheit wurde mit Pappe und Rasenschnitt gemulcht. Nach den Regenfällen ab Juli gedeiht aber alles überraschend gut. Vereinzelt kommen auch Erbsenpflanzen auf, vermutlich ausgefallene Körner.

Das Schaubeet kann auf Anfrage besichtigt werden. Bei Interesse bitte mailen an: eveline.renell@gmail.com

Lesen Sie weiter unter: https://haus-und-garten.bibibo.de/gemuesegarten/schaubeet-und-pflanzenmaerkte-im-herbst/

Foto Eveline Renell

Klatschmohn – eine haltbare Schnittblume

und die richtige Blume zum französischen Nationalfeiertag

Die Farben der Tricolore, der französischen Fahne (seit 1794), erinnern an den Sturm auf die Bastille. Damit begann die Französische Revolution. Man sagt, die Demonstranten hätten Feldblumensträuße aus Kornblumen, Margeriten und Mohn in den Händen gehabt. Rosen konnten sie sich bestimmt nicht leisten.

Der Mohn im oben abgebildeten Strauß stand bereits 9 Tage mit Kamille und Labkraut zusammen in der Vase. Die wanderten jedoch schon auf den Kompost. Nur der Mohn ist noch schön, die Knospen werden sich sogar noch entfalten.
Wie geht das? Man muss die Mohnstiele pflücken, wenn mindestens eine Knospe steil nach oben zeigt und gelblich verfärbt ist. Am nächsten Tag hat sie ihre zwei Hüllblätter abgeworfen. Viele der übrigen Knospen am Stängel werden auch noch aufblühen.

Lesen Sie weiter unter: Haus und Garten. Klatschmohn

Fotos Eveline Renell