Das Bilderbogenteam pflanzt einen Baum

Heute vor 4 Jahren hat Winfried den Biebertaler Bilderbogen ins Leben gerufen

Ein Regentag im Frühjahr, endlich wird der Geburtstags-Baum – 4jähriges Bestehen -, eine Mispel = Mespilus germanica *) vom Team des Biebertaler-Bilderbogens gepflanzt. Diese Mispel ist ein Kernobst wie Äpfel, Birnen und Quitten. Sie wurde in Deutschland schon vor Jahrhunderten genutzt. Daher bekam sie den Artnamen `germanica´, obwohl sie aus Südwesteuropa bzw. Vorderasien stammt und erst von den Römern eingeführt wurde.


Unsere Hündin Emma, die Wasser nur zum Trinken gut findet, huschte beim Regen ganz flux in den offen stehenden Kofferraum … wo sie Winfrieds belegtes Brötchen fand; das schnell auf die Wiese gerettet und gefressen wurde. Währenddessen schaufelte Winfried das Loch, damit Eveline den Baum setzen konnte.
Der muss auf jeden Fall mit festem Draht gegen Fraß gesichert werden. Die gesetzte Mispel ist kein Hochstamm, sondern erscheint momentan eher strauchartig. In den nächsten Jahren wird sie von unten entastet, damit es einen Halbstamm ergibt.

Warum haben wir eine Mispel gepflanzt? Es ist ein schöner kleiner Baum, sehr robust und gut angepasst an wärmer werdendes Klima. Außerdem hat sie eine lange Tradition, die man den Biebertaler Bürger*innen bewusst machen kann. Meine Lieblingsverwendung der Früchte: Fruchtschnitten und aus dem Kerngehäuse einen Aufgesetzten, der auch ohne Zuckerzusatz ganz süß schmeckt. Die Mispel eignet sich gut als kleiner Hausbaum. (Bitte nicht verwechseln mit der Japanischen Wollmispel! Die ist bei uns noch nicht winterhart.)

Während der Pflanzarbeiten ergab sich ein Gespräch mit Herrn Hager vom Obst- und Gartenbauverein. Die beiden Fotos unten zeigen den Blick aufs Neubaugebiet Burgblick im Winter und im Sommer. Im linken Bild sieht man die Ergebnisse von Herrn Hagers Arbeit, nämlich ganz viel ausgeschnittenes Holz. Und man sieht, dass in den letzten Jahren noch etliche junge Bäume auf der Jubiläumswiese Einzug gehalten haben.

Links Neupflanzung, Mitte Mispelblätter am ausgetriebenen Baum im Juli

Der kleine Baum wird zum ersten Mal wieder gegossen. Bisher ist er gut durch den heißen Sommer gekommen.


Was uns weniger gefiel: Liebe Leute, nehmt euren Müll mit nach Hause! Oder legt ihn in den Mülleimer nur 6m gegenüber!

Fotos: Lindemann, Renell

*) .Bayern.de/kulturlandschaft/Echte Mispel

Rundgang um “die Welz” – Skulpturengarten

Alle Tage wieder …
gehe ich mit unserem Hund. Eine der für mich schönsten Strecken findet sich im Wald oberhalb der alten, inzwischen stillgelegten Straße von Fellingshausen nach Krofdorf.
Kürzlich umrundete ich “Die Welz” und fand folgende Skulpturen: “Urzeitmonster”, einen springenden “Waal”, ein “Geweih”, aber auch echte und falsche Blindschleichen.

Mehr Fotos vom Rundgang um “die Welz” finden Sie über diesen Link auf unserer Natur-Seite.

Fotos: Lindemann

Streuobstwiesen + Ernteaktion “Gelbes Band” – helfen Sie mit

Seit 2021 schwelt diese Thema, ist mit Vertretern der Obst- und Gartenbauvereine wie mit Parteien und Verwaltung besprochen, um das Thema Streuobstwiesen, Obsternte und Baumpflanzungen voran zu bringen.

Denn Streuobstwiesen bieten mehreren hundert Tierarten – Insekten, Amphibien, Reptilien – und unzähligen Pflanzen einen einzigartigen Lebensraum. Trotz all ihrer Vorteile sind Streuobstwiesen stark gefährdet – im Vergleich zur Plantagen-Obsternte. Die Aktion “gelbes Band” ist der Versuch, das Obst nicht an den Bäumen verkommen zu lassen.

Bald ist es wieder so weit:
Baumeigentümer*innen, die Ihre Ernte nicht selbst einholen, bitten wir,
Ihre Bäume mit einem gelben Band zu kennzeichnen, damit das wertvolle einheimische Obst von anderen Leuten ohne Reue geerntet werden kann.

Was das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für “ganz einfach” hält, gilt nicht für Biebertalaußer die Eigentümer von Obstbäumen, die ihre Ernte nicht selbst einbringen, werden von sich aus aktiv und kennzeichnen schon Mal ihre Bäume, so dass Spaziergänger sich das Obst pflücken können.

Die Aktion “Gelbes Band” funktioniert ganz einfach: Obstbaumbesitzerinnen und –besitzer können ihre Bäume durch ein gelbes Band kennzeichnen und damit signalisieren: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden. Verbraucherinnen und Verbraucher können so für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten und verwenden. Dadurch werden die wertvollen Früchte verwertet.

Inzwischen ist auch der Landkreis auf das Thema aufmerksam geworden und fördert in diesem Jahr die Pflanzung von Hochstämmen und entsprechende Pflegemaßnahmen. Ob Apfel, Birne, Kirsche oder Zwetschge, je gepflanztem Baum mit einem Kronenansatz in mindestens 1,80 m Stammhöhe können Antragsteller einen Zuschuss von bis zu 50,- € durch den Landkreis Gießen erhalten. Förderfähig sind maximal 10 Bäume eines Streuobstbestandes im Landkreis Gießen. Zusätzlich gefördert werden der Einzelschutz bei den geförderten Neuanpfolanzungen sowie deren Erziehungs- bzw. Instandhaltunsschnitte. Die Förderrichtlinie finden Sie unter www.lkgi.de/umwelt-bauen-und-entsorgung/natur. Interessierte wenden sich bitte an Melanie Guthörl, Tel. 0641- 9390 1462 oder per Mail an melanie.guthoerl@lkgi.de

Fotos: siehe Bilduntertitel

Das macht nichts, das regeneriert sich wieder

Wirklich?

In einem Löffel Waldboden leben mehr Organismen, als es Menschen auf der Welt gibt.
Wird der Boden komprimiert, hat das Folgen für das Ökosystem,
nicht nur für die menschlichen Nutzer des Waldes, die in manchen Bereichen Weg nur noch balancierend und mit Gummistiefeln nutzen können.

Holzernte, Rückearbeiten und Holzabfuhr haben in diesem sehr regenreichen Frühjahr tiefe Spuren hinterlassen.
Die Pressestelle des Gießener Regierungspräsidiums teilte auf Anfrage des Gießener Anzeigers (Artikel: ‘”Tiefe Spuren im Matsch” von Ulla Sommerlad am 20. 4. 23) mit, dass im Hungener Wald (aber eben nicht nur dort, wie die Bilder aus dem Heegstrauch in Biebertal belegen) “durch die Holzrückarbeiten “erhebliche Eintiefungen mit seitlichen Aufwölbungen” entstanden seien. Doch das Bild vor Ort sei sehr differenziert. Es gebe auch Bereiche mit ordnungsgemäßer und nicht zu beanstandender Befahrung. Aber nicht nur in Hungen, auch bei uns ist unter der relativ dünnen Humusschicht oft wenig wasserdurchlässiger Lösslehmboden, der freigelegt und feucht zu einer rutschigen Oberfläche wird.

Das hessische Forstgesetz hat viele Regeln, die eine ordnungsgemäße Forstwirtschaft kennzeichnen. Das pflegliche Umgehen bei Nutzung und Transport, ebenso wie die Anwendung bodenschonender Arbeitsverfahren gehören dazu.
Dennoch rollten “ohne Rücksicht auf Verluste” seit Jahresbeginn große Maschinen über den ökologisch wertvollen Waldboden. Ökonomische Gründe stehen dafür, ebenso wie langfristige Lieferverträge und das Auslichten der Flächen. Bei den Wetterverhältnissen des zurückliegenden Winters – Dauerregen, kein Frost – ist beim Einsatz schwerer Maschinen eine Beschädigung des Waldboden nicht zu vermeiden. Nur Verzicht auf die Arbeiten in diesem Jahr hätte hier etwas geändert. Ein zeitliches Verschieben der Erntearbeiten in den Vegetationsbeginn hätte bei dann aufsteigendem Saftaufstieg lediglich zu Schäden an Baumrinden und Wurzeln geführt. Zudem wäre man in die Brut- und Setzzeit gekommen, hätte die Tierwelt massiv gestört.
Allerdings – und genau da ist der Betrachter verwundert, wenn nicht erbost – wurden inzwischen etliche Polter an Stämmen zu Brennholz zersägt. Da entstehen doch starke Zweifel, ob Aufwand und Nutzen – incl. Auswirkungen – in einem vertretbaren Verhältnis stehen … und mit Wegesicherung, was immer wieder angeführt wird, hatten diese Arbeiten nun wirklich nichts zu tun. Last but not least liegen die Baumkronen, die sich wunderbar für Brennholz eignen, ungenutzt und zusammengeschoben in den Flächen. Sie durften “aus Sicherheitsgründen” nicht abgeerntet werden, wie von verschiedenen Nutzern der Holzstämme am Wegesrand zu erfahren war.

Fotos: Lindemann

Tag des Baumes 25. April: Lutherlinde an der Rodheimer Kirche

Die Lutherlinde zwischen Kirchgasse 3 und Kircheneingang in Rodheim

Am 71. Tag des Baumes in Deutschland wollen wir einen Baum vorstellen, der am 11. November seinen 140. Geburtstag feiern kann: Die Lutherlinde vor der evangelischen Kirche in Rodheim, zugleich ein Naturdenkmal. 140 Jahre ist für eine Linde noch recht jugendlich, weshalb wir es gemacht haben wie bei Kindern, wir haben die Größe gemessen. Allerdings nicht die Höhe, sondern den Umfang. Der beträgt in 1m Höhe über dem Boden genau 3.40m. Und wenn man schon mal dort guckt, dann fallen die vielen Narben auf, die man dem Baum im Laufe seines Lebens zugefügt hat.

Links könnte man ein Bildchen einfügen; Die Knospen in der Mitte zeigen, wie lebendig so eine alte Linde noch ist.
Die Narbe rechts erinnert an ein Äffchen.

Lesen Sie weiter unter: Rodheim.Biebertaler-Bilderbogen 25.April Lutherlinde

Neue Pflanzung in der Giessener Strasse

Gude, zusammen.
Ich hatte ja in der Vergangenheit schon geschrieben, dass wir, ich, vom BBB weiterhin berichten, was so in und an der Giessener Strasse passiert. Denn die “Baumstümpfe” wurden vor einigen Monaten ja weg gemacht. Nun, hat die Gemeinde neue Sträucher gepflanzt. Wie die heißen, hat unsere Kollegin Eveline rausgefunden.

Hier eine Gesamtansicht
 Zwergmandel (Prunus tenella).
Japanische Spiere (Spirea japonica)

Wie erwähnt, Eveline hat mir die Namen der 2 Sträucher gegeben. Danke dafür. Ich habe davon O Ahnung. Ich bin aber mal gespannt, wie groß diese Sträucher werden. Lassen wir uns alle mal überraschen. Auf jeden Fall, sieht es besser aus, als vorher. Danke, Gemeinde Biebertal.

Fotos. F.Scholz

Allee “Baum des Jahres” an der A4

Der erste “Baum des Jahres” Die Stieleiche, 1989

2015 ist meine Tochter in die Nordeifel umgezogen. Seitdem kenne ich die Allee “Baum des Jahres” an der A4 zwischen Köln und Aachen (genauer zwischen Abfahrt Kerpen und Düren). Falls Sie noch nie davon gehört haben, wundert mich das nicht. Es wurde kaum etwas darüber veröffentlicht. Ich habe lediglich einige Zeitungsartikel von 2019 gefunden, dass Bäume vertrocknet seien. Wann die Idee geboren wurde, weiß ich nicht. Die Umsetzung durch das Verkehrsministerium von Nordrhein-Westfalen erfolgte erst 2014 nach Beendigung von Ausbauarbeiten auf der A4. Zwei recht hohe Lärmschutzwälle beidseitig wurden als Pflanzfläche ausgewählt und immer 5 Bäume einer Art gepflanzt. Entsprechend der Liste “Baum des Jahres” begann man mit der Stieleiche und endete 2018 mit der Esskastanie. Nun ist kein Platz mehr vorhanden. Aber vielleicht greifen andere Verkehrsministerien das Projekt auf und führen die Allee an anderen Autobahnen weiter. In einzelnen Gemeinden gibt es solche Alleen auch. aber mir gefällt die Aktion an der A4 besonders gut, weil sie den Baum auch Leuten näherbringt, die nicht extra in den Wald oder Park gehen.

Lesen Sie weiter unter: Nachbarschaften. Allee Baum des Jahres A4

https://de.wikipedia.orgAllee Baum des Jahres A4

wikipedia. Baum des Jahres Fladderlohausen Rundweg

Ein Frankenbacher Augenblick

Ein Gastbeitrag von Thomas Prochazka
Reges Interesse beim Frankenbacher Augenblick

“In 50 Jahren sind Buchen an vielen Standorten nicht mehr überlebensfähig!”

Die SPD Biebertal hatte zum „Frankenbacher Augenblick“ eingeladen: Mehr als 60 Interessierte kamen zum Vortrag von Forstamtsleiter Ralf Jäkel zum Thema „Die „Zukunft der Waldbewirtschaftung in Biebertal“.

Der 2.Vorsitzende Thomas Prochazka begrüßte die Besucher:innen im Frankenbacher Bürgerhauses und ging kurz auf den Jahrestag des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine ein. Er kündigte eine Veranstaltung der SPD zum Thema einer europäischen Friedensordnung im Frühjahr an.

Thema des Abend aber war der Wald in Biebertal. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat auch dem Wald in Biebertal zugesetzt. Welche Konsequenzen sind zu ziehen? Wie kann es weitergehen? Wie kann Walderhaltung und
-erneuerung mit den Zielen des Artenschutzes verbunden werden? Anhand einer PowerPoint-Präsentation zeigte Jäkel eine umfangreiche Faktenanalyse des Bestandes auf und stellte die verschiedenen Funktionen des Waldes mit seiner Ökofunktion, Erholungsfunktion, Sauerstoffproduktion und Holzproduktion vor.
Probleme bereiten der Klimawandel mit den teilweise extrem trockenen Sommern der letzten Jahre und die Gefährdung des Waldbestandes durch Schädlinge. „In den letzten Jahren hat sich der Bestand an Fichten von ehemals rund 10% erheblich reduziert. 10% der Fläche von Gemeinde- und Staatswald sind stillgelegt, auch wegen einer ungünstigen Lage für die Bewirtschaftung“, konstatierte Ralf Jäkel. Auf den von Fichte frei gewordenen Flächen wird kleinflächig vor allem Douglasie angepflanzt, die sich aber mit weiteren, von anliegenden Baumarten und von Vögeln eingetragenen Samen vielfältig, vor allem mit Eichen, entwickelt und zudem von anderen Baumarten umgeben ist. 

Zur Behebung der Schäden verwies Biebertals Revierförsterin Ulrike Henrich als ein Beispiel auf die Anfang 2022 auf einer Fläche oberhalb des Fellingshäuser Hochbehälters mit zahlreichen Teilnehmer:innen durchgeführte Auspflanzung von Setzlingen, was zukünftig fortgesetzt werden soll.

Zu Beschwerden von Besuchern, dass die Wege nach Holzabfuhr schlecht begehbar seien, erläuterte Henrich, dass in den vergangenen Wintern der Boden oft nicht gefroren war, die  Maschinen demzufolge auf feuchtem Walduntergrund operieren mussten und dadurch auch Wege in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Abschließend betonte Ralf Jäkel, dass Hessen Forst ein Dienstleister ist. Er forderte die anwesenden  Bürger:innen dazu auf, über die politischen Gremien Einfluss auf die Gestaltung des Gemeindewaldes zu nehmen. Thomas Prochazka dankte Ulrike Henrich und Ralf Jäkel für die fundierten Ausführungen und den Besucher:innen für die engagierte Diskussion zum Biebertaler Wald.

Bild: Thomas Prochazka

Baumstümpfe sind weg

Servus zusammen, tja, nun ist es nach etwa 2 Jahren oder im Januar 2023 doch noch geschehen. Die Baumstümpfe in der Gießener Straße sind weg. Große Absperrungen in der Höhe des Dorfbrunnens, der Autoverkehr wurde zeitweise mit einer Ampel geregelt. Die Wurzeln der 2 Robinien wurden rausgemacht. Der Bürgersteig ist jetzt “gerade”, soll heißen, keine “Buckelpiste” mehr. Die beiden “Löcher” auf dem Gehweg wurden mit Erde aufgefüllt. Mal sehen was die Gemeinde damit vor hat. Eventuell pflanzen sie ja Blumen? Das wäre schön. Denn so einfache Erdflecken sehen doof aus und passen so gar nicht ins Dorfbild. Aber, wir vom BBB bleiben da dran.

Die Absperrung
Abends ( nachmittags) wurde dann die Strasse freigegeben
Hier sieht man auch die Ampel
Die Baumstümpfe sind weg
Hier das eine “Loch”
hier das andere “Loch”

Fotos: F. Scholz

Spaziergang im Januar

Obwohl er nicht so aussieht, so ist dennoch Leben in diesem alten Apfelbaum. Wie man links sieht, trägt er noch Früchte; aber auch das morsche Holz bietet Wohnraum für allerlei Kleingetier und mikroskopisch kleine Lebewesen
Judasohr (ein Pilz) am Holunder
Misteln an Apfelbäumen
Unterhalb des Rimberges in der Nähe von Hof Haina

Mehr Bilder und Informationen gibt es hier: Natur.Biebertaler Bilderbogen.de/Spaziergang im Januar 2023
Fotos Eveline Renell