Das neue Lexikon der Ausbildungsberufe ist da

Vielfach gilt Studieren als der Weisheit letzter Schluss, und so fehlen in vielen Ausbildungsberufen Auszubildende: Stichwort “Fachkräftemangel“.
Nicht alle können Häuptlinge sein, es braucht auch kompetente Arbeitskräfte in den verschiedenen Sparten.
Dazu hat jetzt die Bundesagentur für Arbeit einen aktuellen Überblick an Lehrberufen herausgegeben.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich nach meiner Volksschulzeit vor der Berufswahl stand und keinen blassen Schimmer davon hatte, was es auf dem Arbeitsmarkt überhaupt für Möglichkeiten zur Selbstentfaltung meiner Interessen gab.
Das ist heute anders. Mehr als 500 betriebliche und schulische Ausbildungsgänge werden in dem hier vorgestellten Nachschlagewerk vorgestellt. Vom benötigten Schulabschluss, über Lehrzeit und Vergütungen, Berufsbeschreibungen bis zum späteren Arbeitsort reicht die Information.
Die aktuelle Ausgabe 2022/23 gibt es kostenlos unter www.planet-beruf.de oder als PDF-Datei oder über den Pfad “Lehrkräfte und BO-Coaches“.

Foto: Arbeitsagentur

Der Gail´sche Park

Gail´sche Villa

Ein einzigartiger englischer Landschaftspark
Am Schindwasen 6 in Biebertal-Rodheim www.gailscherpark.de

Öffnungszeiten im Sommer (1. März bis 31. Oktober) samstags von 12 – 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen vom 14 – 18 Uhr;
im Winter ( 1. November bis Ende Februar) Sonn- und Feiertags von 14 – 16 Uhr.
Öffnungszeiten Museum von Mai bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat von 16 – 18 Uhr. Eintritt frei

Zentral in Hessen, nahe bei Gießen gelegen, aus reiner Liebe errichtet, beeindruckt der Gail´sche Park heute jährlich mehrere tausend Besucher.

Der Kaufmann Georg Philipp Gail (1785-1865) gründete 1812 in Gießen eine Rauchtabakmanufaktur, auf die im Jahr 1857 eine Firmenfiliale in Rodheim folgte. Hinter dem Rodheimer Anwesen legte er einen kleinen Park an. Unter dem Enkel Wilhelm Gail, der 1891 die Gail`sche Dampfziegelei und Tonwarenfabrik gründete, erreichte der Park mit dem Neubau einer als gründerzeitliches Landhaus gebaute Villa um 1896 seine heutige Ausdehnung.

Mehr zur Geschichte und was es dort alles so gibt erfahrt im ganzen Bericht unter Sehenswert

Foto: Rainer Lippert

Warum der Bürgersteig “Bürgersteig” heißt

Zur Parksituation in Biebertal fanden in allen Ortsteilen schon mehrmalig Ortstermine und Gespräche zwischen Anwohnern, Ortsbeiräten und der Bürgermeisterin statt.
Hier wurde an die Vernunft appelliert, jedoch hat sich leider am Parkverhalten nichts geändert.
Das Parken auf der Straße wird oft mit der Aussage, den fließenden Verkehr zur Geschwindigkeitsreduzierung zu zwingen, begründet. Dies ist jedoch ein Eingriff in der StVO und behindert den fließenden Verkehr.

In Biebertal besteht innerorts fast überall eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, dass diese von manchen Verkehrsteilnehmern nicht immer eingehalten wird, ist bekannt. Dieses sollte aber mit Geschwindigkeitsmessungen geahndet werden. Zunehmend kommen Einsatzfahrzeuge, Müllabfuhr oder Linienbusse an ihre Grenzen. Aufgrund der Parksituation ist teilweise kein Durchkommen.
Außerdem werden mit dem rücksichtslosen Parken nicht nur Fußgänger oder Kinder in Gefahr gebracht, sondern auch Radfahrer, von Gehbehinderten ganz zu schweigen.

Die meisten Anwohner besitzen eine Garage oder einen Hof, nutzen aber vielleicht aus Bequemlichkeit oder aus anderen Gründen diese Abstellmöglichkeit nicht. Dies heißt aber nicht, dass sie das Recht haben, vor der eigenen Einfahrt zu parken.

Alle Autofahrer besitzen einen Führerschein, aber manche haben jedoch vergessen was sie in Puncto „Parken“ gelernt haben. Warum der Bürgersteig “Bürgersteig” heißt, Ist das Parken auf dem Gehweg erlaubt? Da sehen Sie, dass einige Fahrzeuge auf einem Gehweg stehen. Sie stellen Ihr Fahrzeug dazu. Warum auch nicht, der Gehweg ist breit und Fußgängerinnen und Fußgänger können noch locker an den Fahrzeugen vorbeilaufen. Und dann kommen Sie zu Ihrem Fahrzeug zurück und … haben ein Knöllchen. Aber warum? Ganz einfach: weil der Bürgersteig nun mal „Bürgersteig ” heißt und somit der Aufenthaltsort und Begegnungsraum für die Fußgängerinnen und Fußgänger ist. Dort sollen sie vor dem FAHRverkehr geschützt sein. Das Befahren des Gehwegs ist grundsätzlich für alle Fahrzeugarten untersagt und damit ebenfalls das Parken. Natürlich gibt es Ausnahmen. Unter bestimmten Umständen kann das Parken auf dem Gehweg angeordnet sein. Dafür sieht die Straßenverkehrs-Ordnung das Zeichen 315 „Parken auf Gehwegen” Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) vor. Das Verkehrszeichen ordnet nicht nur das Parken auf dem Gehweg an, es zeigt auch ganz genau, wie das Fahrzeug abzustellen ist. Ebenfalls kann das Parken auf dem Gehweg durch eine Parkflächenmarkierung nach der StVO angeordnet sein. Parkflächenmarkierungen bestehen grundsätzlich aus weißen dünnen Linien und können Parkwinkel oder aber auch Rechtecke sein.

Gastbeitrag von Gerd Wegel – ACE Kreis Mittelhessen

Regionalplan wird überarbeitet

Archivfoto Regierungspräsidium Gießen

Über den Regionalplan haben wir im Frühjahr schon mehrfach berichtet und dabei die einzelnen Ortsteile unter die Lupe genommen. Wie man dem Bericht des Gießener Anzeigers vom 26.07. entnehmen kann, waren wir nicht die einzigen, die sich den Regionalplan, der ja die Grundlage der nächsten 10 Jahre bilden soll, genauer angeschaut haben.

Insgesamt gab es über 6000 Änderungsanträge. Die stammen von rund 1600 Stellungsnehmern, wobei 1350 davon privat sind. Um alle Änderungswünsche zu berücksichtigen, wird es noch eine Weile dauern. Das hat zur Folge, dass ein ganz neuer Plan aufgestellt wird und dieser Anfang 2024 wieder zur Einsicht offen ausgelegt wird. Bis dahin bleibt der alte Plan aus 2011 bestehen.

Alleine an den Zahlen oben merkt man, dass Mitmachen sich doch lohnen kann. Also nicht denken, es geht mir am Allerwertesten vorbei, sondern genau hinschauen und Meinungen einreichen. Nur so können wir als Bürger frühzeitig auf Sachen hinweisen, die wir gerne anders hätten. Wenn es erst einmal gebaut ist, ist es zu spät. Dazu sollten aber auch alle Interessen berücksichtigt werden.

Abstimmen über den Regionalplan tut dann letztendlich das Gremium der Regionalversammlung, dem 31 Mitgliedern angehören. Diese wurden von den Kreistagen der Landkreise Gießen, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg, Marburg-Biedenkopf und Vogelsberg, sowie den Stadtverordnetenversammlung aus Gießen, Marburg und Wetzlar gewählt. Dezernatsleiter Gerhards erwartet deshalb spannende und kontroverse Diskussionen in der Regionalversammlung.

Wir vom Bilderbogen werden natürlich dann auch wieder darüber berichten und vergleichen, was sich hier in unserer Gemeinde zum jetzigen Entwurf geändert hat.

Fotoquelle: rp-giessen.hessen.de

Wanderung auf den Himberg

oberhalb von Rodheim – mit Waldlehrpfad, Frauenkreuz, Schanze und Königsstuhl

Unten im Bild ist eine Schautafel zu sehen, auf der weitere Informationen zum Frauenkreuz zu lesen sind. Leider trug die Hoffnung, den Text aus den Fotos entziffern und leserlich darzustellen. zu können.

Diese Schautafel findet sich in der Nähe der – offen gesagt sehr schlechten Wegbeschilderung zur Sternschanze – siehe weitere Bilder von deren Überresten im Anschluss, ebenso Bilder vom Königsstuhl und der dort zu findenden Erklärung der geologischen Formation.

Am prall in der Sonne liegenden Waldsportplatz oberhalb von Rodheim gestartet, entdeckten wir bergan wandernd die nebenstehende Schautafel – ein Rest des ehemals bestehenden Waldlehrpfades, an dem vor Jahren auch die Baumarten im Biebertaler Wald ausgeschildert waren.

Am neuen Wasserspeicher für Rodheim vorbei ging es zur Schutzhütte am Frauenkreuz,

in dem Schautafeln mit heimischen Vogelarten zu finden sind.

Direkt daneben steht das Frauenkreuz

Sternschanze
Königstuhl

Während der heißen Tage ein Genuss für die Sinne: Grün, Sonnenspiel, Formen, Farben, Schmetterlingen, Ruhe und kühlem Schatten. Vom Hainaer Weg aus dauert der Fußweg ca. 35 Minuten.

Fotos Lindemann

Tagesfahrt des Jahrgangs 66/67

Hi an alle, Speziell diesmal an den Jahrgang 66/67 in Rodheim. Es ist mittlerweile ein schöne und gute “Tradition” das wir alle 5 Jahre eine Tagesfahrt machen. Wir waren schon in Köln, Koblenz, Kassel und diesmal ging es nach Neustadt an der Weinstraße.

Die “Verantwortung” hatten Monika Aust (für die Bahnfahrt) und Friedhelm Scholz (für das Tagesprogramm). Vorab gesagt: Es hat alles TOP geklappt! Wir hatten einen richtig super guten Tag, hatten alle wahnsinnig viel Spaß. Den ganzen Bericht gibt es hier..

Bild: Friedhelm Scholz

Klimawandel – halt ihn selber auf!

Karikatur von Gerhard Mester, am 19. Juli im Gießener Anzeiger

Unser Garten ist sehr schattig, dennoch zeigte das Thermometer um 17.00 Uhr am 19. Juli 36,5°C. Wir waren froh, dass es im Haus doch erheblich kühler war. Die Bäume stehen seit 45 Jahren, an Sträuchern kam auch in den letzten 10 Jahren immer mal einer hinzu. Für Gemüse und Prachtstauden habe ich die sonnigsten Plätze ausgesucht. Dennoch scheinen auch sie sich im Schatten derzeit wohler zu fühlen. Der Rasen ist grau, viele Pflanzen lassen die Blätter hängen, es blüht nur wenig. So sieht es im Sommer im Mittelmeergebiet auch aus. Dahin zieht uns doch unsere Sehnsucht hin. Und jetzt haben wir es offenbar hier. Vielleicht wird es wie dort auch bei uns im September wieder grüner.

Ich möchte aber nicht dort wohnen, wo es gar keine Bäume und Sträucher gibt. Da erhitzen sich Straßen und Parkplätze auf über 60°C. Das Treppengeländer vom Parkplatz zur Bücherei konnte ich gestern nicht nutzen, Verbrennungsgefahr. In manchen Orten tut man schon etwas und pflanzt Bäume, damit es überall Schatteninseln gibt. Ich würde mir wünschen, dass für solch große Parkplätze wie den vor Edeka eine Baumbepflanzung vorgeschrieben wird. Ebenso sollte man meiner Meinung nach den vor einigen Jahren noch gescheiterten Antrag auf Verbot von Schottergärten im Biebertaler Gemeindeparlament neu stellen, denn die Stein speichern die Wärme und geben sie über Nacht ab.
In vielen Orten wurde seit 2019 erheblich umgedacht. Bei uns auch?

Die obige Karikatur war nicht der einzige Auslöser für diesen Artikel. Am vergangenen Wochenende stellte sich in der Beilage “Gleiberger Land” ein Gartenbaubetrieb vor, der mit seinen Fotos genau für solche Gärten wirbt. Die Fernsehsendung “Duell der Gartenprofis” ist ebenfalls die reinste Werbesendung für den Baustoffhandel. An denen ist die Diskussion um Umweltschutz und Klimawandel definitiv vorbei gegangen.
Ich habe es in Offenbach einige Male in meiner Nachbarschaft erlebt, dass diese Art Gärten gerade älteren Menschen mit eigenem Haus und Garten als pflegeleicht schmackhaft gemacht wurde. Dass sie dann im Haus bei solchen Temperaturen wie im Backofen sitzen, fällt bei der Hoffnung auf einen neuen Bauauftrag hinten runter.

Es gibt so einige Einzelaktionen, die etwas bringen, auch wenn nicht alle mitmachen. Erst mal viele Bäume und Sträucher pflanzen, wo man selber Einfluss darauf hat. Eine Verkehrsinsel oder Baumscheibe pflegen, wenn kein eigener Garten vorhanden ist. Dafür gibt es in Biebertal einige gute Beispiele. Ich erfreue mich oft an denen in der Gießener Straße in Rodheim Nähe Schindwasen.
Beim Waschen von Lebensmitteln eine Schüssel benutzen und das Waschwasser zum Gießen von Pflanzen verwenden. Auch Spülwasser ohne Fett, sogar mit etwas Spülmittel kann genutzt werden, ebenso Kochwasser von Kartoffeln mit Schale oder Roten Beten oder verdünnte Kaffee- und Teereste. Alles, was beim Putzen von Obst und Gemüse anfällt mit Kaffeesatz oder Teeblättern mischen und bei der Hitze zum Mulchen von Blumen- und Gemüsebeeten verwenden. Schneckengefahr besteht derzeit nicht. Aber die Regenwürmer freuts. –
Diese Tipps sind alles andere als neu. Meine Eltern haben sie mir in den 60ern beigebracht.
Und wer damals vielleicht noch keinen Wasseranschluss hatte, ging viel sparsamer mit Wasser um.


Angst, Dein Freund und Helfer

Skizze von Kerstin Markovic

Auf Anregung der Kulturinitiative Biebertal fanden am 7.7.22 in der Mehrzweckhalle Vetzberg
3 Vorträge an einem Abend aus 3 Perspektiven zum aktuellen Thema >Angst< statt.
Die Besucher drängten am Ende darauf, das Thema ruhig noch einmal oder auch andere Themen aufzugreifen.
Wer also Interesse hat, das Team einzuladen – bitte beim Biebertaler-Bilderbogen melden.

Die Psychologin Dipl.Psych. Dr. Uschi Hohenbild begrüßte und unterschied akute Realangst in Bedrohungssituationen von eingebildeter, neurotischer und evolutionär übernommenen Ängste – z.B. vor Spinnen und Schlangen. Dazu stellte sie Beispiele aus verhaltenstherapeutischer Perspektive vor und ging insbesondere auf das Gute an der Angst ein, ohne die nicht zu leugnenden negativen Seiten übertriebener Reaktionen auszulassen.
Der ärztliche Psychotherapeut Dr. Alfons Lindemann widmete sich der körperlichen Seite der Angstreaktion. Er berichtete zur Häufigkeit von Ängsten, zu Medikamenten und Tiefenpsychologie sowie zu den problematischen Folgen der Aufspaltung von Psyche und Körper, die eine Einheit sind, aber mit unterschiedlicher Sprache gefasst werden.
Die als Coach tätige Psychologin Kerstin Markovic stellte Möglichkeiten des Umgangs mit Ängsten im Alltag vor,
Sie näherte sich der Thematik über den Weg der Achtsamkeit. Wie oberen im Bild zu sehen, unterschied sie, was wir nicht ändern können, worauf wir zum Teil Einfluss haben und was allein in unserer Macht steht. Zudem nachte sie auf die Macht der Gedanken und damit der Wortwahl aufmerksam. Sie haben großen Einfluss auf unser Erleben und das Weltbild, an dem wir uns orientieren.

Foto: Lindemann

Ein neuer Brief meiner ehemaligen Klassenkameradin aus dem Libanon

In diesem Tal soll ein Staudamm gebaut werden, der 1,6 Millionen Einwohner, das sind 2/3 der Einwohner Beiruts, mit Trinkwasser versorgt (Foto taz vom 26. 3. 2020) Beirut hat ca. 23.000 Einwohner pro Km² (München 4800)

Ihr Lieben,
habe lange nichts von mir hören lassen, es gibt leider auch nichts Schönes zu berichten, Hier geht es  weiter den Bach runter, keine Aussicht, endlich mal das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Aber irgendwie geht es doch munter weiter, trotz Stromsperren, trotz akutem Wassermangel. Wer keinen Brunnen am Gebäude hat, der muss halt  sich regelmäßig Wasser in Kanistern kaufen. Es gab auch vor kurzem kein Brot mehr zu haben, d.h. das übliche Fladenbrot, allerdings Weißbrot und Hamburger und so gab es in Mengen, aber zu Wucherpreisen. Jetzt hat sich das wieder etwas normalisiert, nur die Preise sind enorm hoch, da verdienen sich einige echt goldene Nasen. Aber alles hat seine Zeit. Hab mir sagen lassen, dass in einem Teil  des Landes, in dem der Schwiegersohn des Präsidenten einen Sitz im Parlament hat, also Abgeordneter ist, dass es dort Strom 24/7 und Wasser ohne Ende gibt. Gerechtigkeit, wo bist du?

Lesen Sie weiter unter Treffpunkte neuer Brief Libanon

Siehe auch: https://treffpunkte.biebertaler-bilderbogen.de/allgemein/ein-jahr-im-libanon-wie-es-anderen-geht/

Pressetermin in Fellingshausen

Wilfried Venerius, Eugen Domann, Thomas Cramer

Die Bürgerinitiative >Interessengemeinschaft Zukunft Fellingshausen< gegen das neue “Baugebiet Dreispitz III – Erweiterung West” hatte am 11. Juli 2022 für 19 Uhr in die Gaststätte “Zur Post” geladen.
Der geladenen Presse sollten die Bürgerbedenken gegen die Planungen der Gemeinde bekannt gemacht und die Entwicklungen nach ihrem Brief mit 486 Unterschriften aus allen Ortsteilen Biebertals an die Bürgermeisterin, den Gemeindevorstand, die Faktionsvorsitzenden und die Ortsbeiräte von Fellingshausen und Rodheim vorgestellt werden.

Wieder waren ca. 50 Personen erschienen, die das Thema diskutieren und Ihre Bedenken vortragen wollten.

Problematisiert wurde die Größe des Baugebietes, mit dem ca. 500 neue Bürger erwartet werden – bei fehlenden Bedarfserwartungen für Biebertal laut Demoskopie. (Hierzu hatte die Bürgermeisterin in der Ortsbeiratssitzung zum Thema angeführt, dass sich diese Prognose auf Einfamilienhäuser beziehe, dass aber für Wohnungen für ältere Menschen, die ihr Haus aufgeben müssten, sehr wohl Bedarf bestehe.)
Die BI führt an, dass die aktuelle Planung eine Ortserweiterung um ein Drittel in Bezug auf die jetzige Einwohnerzahl darstellt, so dass soziale Unruhen entstehen könnten. Jedenfalls dürfe nicht gegen die Bürger, sondern für sie und nicht für die Interessen eines Investors geplant werden.
Vor allem aber, so wurde betont, fehle ein Verkehrskonzept für den neuen Ortsteil, der ca. 1500 neue Fahrzeuge pro Tag auf die Straße bringen werde; die ÖPNV-Anbindung sei problematisch. Das Verkehrsaufkommen mit der auf dem Gelände des ehemaligen “Hotel Am Keltentor” geplanten Altenpflegeinrichtung mit Gastronomie – und damit Fahrten der Angestellten und Besucher und Restaurantgäste sei da noch nicht einmal mit eingerechnet.
Dazu bestehen erhebliche Bedenken, wie es mit der Wasserversorgung für Fellingshausen und Biebertal stehe, da für die kommenden Jahre weniger Niederschläge prognostiziert sind und für das Neubaugebiet ca. 23.000 Kubikmeter mehr Wasser benötigt wird.
Auch für die Kita- und Schule in Fellingshausen seien noch keine konkreten Pläne auf dem Tisch, wie da die Kapazitäten geschaffen werden sollen, um die zu erwartenden mehr an jungen Menschen aufzunehmen. Schon jetzt seien dort die Grenzen erreicht bzw. überschritten.
Hoch bedenklich für unsere Demokratie sei die Intransparenz von Seiten der Gemeinde, bezüglich Vertragsgestaltung und Bürgerbeteiligung. Insbesondere habe es bislang von der Bürgermeisterin keine Reaktion auf den Brief der BI und die gesammelten Unterschriften gegeben. Auch die Parteien bekamen da ihr Fett weg.

Die bemängelte Information zeigt unterschiedliche Auffassungen bzw. Wünsch in Bezug auf Hohl- und Bringpflicht”.
Sowohl die Gemeindevertreter- wie Ausschusssitzungen sind öffentliche Veranstaltungen. Bürger könnten sich also informieren.

Aus der Kreisstraße “Die Beu” (für die die Gemeinde nicht zuständig ist) wurden Bedenken laut, dass die Mehrbelastungen durch Schwerlastverkehr die alten Häuser weiter beschädigen könnten, höhere Lärmbelastungen auftreten und Eltern machten sich um die Sicherheit ihrer Kinder Sorgen, sollte der Verkehr in der engen und zum Teil unübersichtlichen Straße zunehmen.

Aufgerufen wurde dazu, sich die ausliegenden Pläne in der Gemeindeverwaltung anzuschauen und Einsprüche einzulegen. Zur Not werde die BI gegen das Vorhaben klagen.

Fotos: Lindemann

Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung, 14. Julie 2022