Am 14. April berichtete der Gießener Anzeiger (hsch), dass im idyllische Ambiente des Gail’schen Parks erneut die malerische Bühne für die Arbeiten von zehn Künstlern bildet. Sie haben bis zum 14. Mai 2023 etwa 40 Bilder und Skulpturen in die Szenerie eingefügt. Wir möchten nicht versäumen, dieses Ereignis (mit Erlaubnis des Gießener Anzeigers) im Netz zu verstetigen, da die Meldung sonst irgendwann über die Zeitung kaum noch auffindbar sein wird.
Lesen Sie mehr auf unserer Rodheim-Seite zur aktuelle Ausstellung im Freien des Kunst- und Kulturkreis Wettenberg e. V. (KuKuK). Ostersamstag war die gut besuchte Eröffnung. Bei Sonnenschein trafen sich Mitglieder des Vereins, während ringsum zahlreiche kleine und große Besucher den Park durchstreiften.
Der KuKuK war schon 2012 zum Tag des offenen Denkmals und 2021 zu Gast in dem englischen Landschaftspark. Hier bilden die Kunstwerke einerseits einen Kontrast und sind zugleich eine Ergänzung zu einem einmaligen Naturerlebnis, das Heinz Aschendorf, Lucyna Baniak, Ulrike Dalla Bona, Dieterich Emde, Johannes Eucker, Gabriele Köhlinger, Ines Scheurmann, Dieter Weiß, Ilse-Marie Weiß und Barbara Yeo-Emde mit Werken im Park präsentieren.
Nebel kann es immer wieder geben, gerade in den morgendlichen Stunden. Manchmal ist er auch recht dicht. Mitte März hatte wir auch so einen Tag. Wie weit man sehen konnte, sieht man auf dem Foto. Die Kreuzung ins Gewerbegebiet ist nur zu erahnen, aber nicht zu erkennen. Leider habe ich an diesem Morgen sehr viele Autofahrer/innen gesehen, die komplett ohne Licht gefahren sind. Da frage ich mich, warum? Viele Autos haben mittlerweile automatisches Licht, das sofort angeht, wenn man das Auto startet. Eine super Erfindung. Denn auch das Tagfahrlicht hilft nicht immer. Da ist man zwar vorne ein wenig erleuchtet, allerdings ist das Heck nach wie vor dunkel. Licht am Auto anhaben hilft meist vor allem anderen Verkehrsteilnehmern. Wenn es zum Unfall kommt, ist das Geschrei groß. Von daher lieber Licht an und gesehen werden, als später den Schaden zu haben. Es dient einfach der Sicherheit aller.
Oft sehe ich vor allem in Frankenbach Kinder morgens so über die Straße gehen. Dabei gibt es extra eine Ampel. Ich weiß nicht ob es nach wie vor Cool ist, wenn man diese ignoriert. Ich persönlich finde es viel cooler, da drauf zu drücken und zu warten, bis ich grün habe. Denn genau dafür ist die Ampel nämlich da – für einen gesicherten Übergang über die Straße. Leider geben viele Gas, wenn sie an der Tankstelle vorbei sind. Es dient doch zur Sicherheit aller, wenn man solche Errungenschaften nutzt. Und unsere Ampel schaltet schnell. Man muss nicht lange warten.
Gerade in Rodheim, wo morgens extrem viel Verkehr ist, sollte die Ampel als Sicherheit dienen. Vor allem wenn Busse an der Haltestelle stehen ist die Straße oft schwer einsehbar. Zumal viele Autofahrer bis heute nicht wissen, mit welcher Geschwindigkeit sie an mit warnblinkenden stehenden Bussen vorbei zu fahren zu haben.
KI = künstliche Intelligenz mit all seinen vielen Anwendungsmöglichkeiten nimmt eine immer größere Rolle in der Arbeitswelt wie auch im privaten Leben ein – bietet viele Annehmlichkeiten und Vorteile, aber auch Gefahren. Insbesondere der revolutionäre neue Chatbot ChatGPTbekam in den vergangenen Monaten – seit die neue Version GPT-4 Mitte März 2023 veröffentlicht wurde – in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit. Denn die aktuelle Version kann deutlich längere Texte verarbeiten und kreieren als ihre Vorgänger. Auch alternative KI-Systeme wie Dall-E, Text zu Bild, ChatSonicund Co. drängen sich mit ähnlichen Funktionen auf. Dennoch, um die Dimensionen zu verdeutlichen, hatte das US-amerikanischen Unternehmen >OpenAI< 2022 bereits fünf Tage nach der Veröffentlichung der GPT-1-Version 1 Million Nutzer; im Januar 2023 waren es bereits 100 Millionen. Zum Vergleich: Das bereits im Jahr 2012 erschienene, zu Facebook gehörende soziale Netzwerk Instergram, das vor allem zum Ansehen und Verbreiten von (bewegten) Bildern verwendet wird, brauchte 2 1/2 Jahre; die App TikTok aus dem Jahr 2018, zum Ansehen und Verbreiten von Video-Clips, brauchte 9 Monate, bis es 100 Millionen Nutzer hatte.
ChatGPTist ein Chatbot, also ein Roboter mit dem man sich unterhalten (engl. chatten) kann. GPT ist die Abkürzung für „Generative Pre-trained Transformer“. Das Besondere ist hier, dass es sich nicht um ein Computer-Programm handelt, sondern um ein neuronales Netzwerk, das selbst lernfähig ist; d.h. ChatGPT wurde nicht von Menschen programmiert. Die Maschine lernt anhand von Beispielen (machine learning), um menschliche Sprache zu verstehen und so eine der menschlichen Sprache ähnelnde Antwort zu erzeugen. Dazu werden im System über 200 Milliarden Parameter und Algorithmen aus verschiedenen Netzwerken mit sehr großen Datenmengen verwendet. ChatGPT-4 basiert auf seinem Vorgänger, dem GPT-3-Sprachmodell von OpenAI, das Milliarden von Sätzen aus sehr vielen Texten aus dem World Wide Web als Input erhielt. Letztlich wurde nichts weiter gelernt, als Zusammenhänge zwischen Wörtern zu erkennen und Wörter so hintereinander zu setzten, dass sie sich wie menschlich produzierte Sätze lesen. Die neue Version wurde zusätzlich durch menschliche KI-Trainer, die sich mit dem Roboter unterhielten, trainiert. Auf diese Weise wurde der maschinelle Output in Sprachstil und Textlänge weiter verbessert, so dass die Ergebnisse nun noch menschlicher erscheinen. Stilistisch kann nun an Inhalten gefeilt werden (z.B. “schreib es etwas lustiger” oder “vermeide Fremdwörter”). Dabei kann die neuste Version auch Bilder erkennen oder Audio als Inputquelle verwerten. Auch Bugs, also Fehler, in Computerprogrammen kann das System mittlerweile finden, indem mit ChatGPT die Codes nahezu aller Programmiersprachen analysiert werden können. Auch beim Schreiben von Computercodes könnte ChatGPT helfen.
Bedeutsam ist jedoch vor allem, dass ChatGPT mit menschlichen Texten (und damit verbunden mit offen oder verdeckten Meinungsbildern und Vorurteilen) trainiert wurde und auf dieser Grundlage zu den meisten Themen Antworten gibt. Dabei kann ChatGPT nicht im Internet surfen und die Frage nach dem aktuellem Wetter in Paris oder nach aktuellen Wissensstand beantworten. Es kann z.B. innerhalb von kürzester Zeit ein Referat zu einem Thema erstellen, eine wissenschaftliche Arbeit verfassen, komplizierte Matheaufgaben lösen, Witze erzählen oder Gedichte schreiben. Es kann aber nicht “wahr” von “unwahr” unterscheiden; d.h. die generierten Texte sind zwar in sich logisch, aber nicht unbedingt richtig oder gar inhaltlich verlässlich.
Mehr – zu Möglichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen – auf unserer Wissenseite und über den Galileo–TV-Link
Wie wir beim Besuch der Biebertaler Kläranlage von Herrn Müller bestätigt bekamen, fließen Arzneimittelreste ungeklärt in der Bieberbach und damit irgendwann ins Trinkwasser der Menschen.
Was (nicht) tun?
Patienten sollten z.B. ihre Hände nach dem Auftragen von einem der meistverwendeten Wirkstoffe in Deutschland: >Schmerzmittelsalbe Diclofenac< mit einem Papiertuch abwischen, bevor sie sie waschen.
Weder in die Spüle, noch in die Toilette gehören Arzneimittelreste, wo sie laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Jahr 2013 von 47 % der Befragten entsorgt werden. 50 % erklärten, sie seien nur unzureichend über die Problematik der Arzneimittelrückstände im Wasser aufgeklärt worden (Quelle: Dt. Ärzteblatt 12/2018) und wissen nicht, was sie mit diesen Medikamenten machen sollen und entsorgen fahrlässig.In manchen Kommunen – Foto – ist eine gesonderte Sammlung abgelaufener Arzneimittel vorgesehen – bei uns nicht. Bei der Sammlung über Apotheken, Kliniken oder Sammelstellen können die Wirkstoffe getrennt gesammelt werden und an Abfall- und Gefahrgut-Entsorger gegeben werden. Zudem wird bei diesem Weg dem Zugriff Dritter vorgesorgt. Goldstandard für die Entsorgung von Arzneimitteln aktuell noch die Verbrennung. In Deutschland ist es allerdings so, dass die Entsorgung abgelaufener Arzneimittel von Kommune zu Kommune anders funktioniert. Das BMBF stellt auf der Webseite www.arzneimittelentsorgung.de bzw. spezifischer für Biebertal folgende Wege vor: – Entsorgung im Restmüll, – Abgabe in einem Recyclinghof, – in einem Schadstoffmobil – oder in einer Apotheke, die abgelaufene Arzneimittel zurücknimmt. Dazu waren Apotheken bis 2009 verpflichtet, heutzutage ist die Entsorgung über die Apotheke eine freiwillige Serviceleistung. Dort würden sie dann von Dienstleistern abgeholt und fachgerecht entsorgt. Wer sich nicht sicher ist, wie ein Arzneimittel am sinnvollsten zu entsorgen ist, wirft am besten einen Blick in die Packungsbeilage. Dort findet sich im Abschnitt 5 der spezifische Entsorgungshinweis: Darf das Präparat nicht über den Restmüll entsorgt werden, ist das dort explizit vermerkt. Ein Sonderfall sind Zytostatika (Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen), die aufgrund ihrer hohen Toxizität prinzipiell nicht im Restmüll entsorgt werden dürfen.
Mehr Aufklären
Letztlich ist es nicht zu vermeiden dass Wirkstoffe in die Umwelt gelangen, denn Arzneimittel werden ausgeschieden und gelangen so kontinuierlich in unsere Abwässer. Durch permanente Belastung von Gewässern und Böden mit Arzneiwirkstoffen sind die Folgen noch weitgehend unbekannt, aber nicht zu vernachlässigen! Denn über das Trinkwasser gelangen potente Wirkstoffe, neben verschreibungspflichtigen Substanzen wie Hormonen, Zytostatika oder Röntgenkontrastmitteln auch nicht verschreibungspflichtige Stoffe wie Schmerzmittel und andere in Körper, wo sie nicht hingehören, wo sie jedoch wirken! Dabei ist das Ausmaß der potenziellen Schäden für die Umwelt schon aufgrund der Zahl der betreffenden Stoffe groß: Von den rund 2 500 Arzneimittelwirkstoffen, die in Deutschland zur Anwendung beim Menschen zugelassen sind, stuft das Umweltbundesamt etwa die Hälfte als umweltrelevant ein.
Wie bereits am 08.03. im Gießener Anzeiger berichtet wurde, wird die Straße vom Dünsbergparkplatz bis zum Plateau neu gemacht. Den Auftrag dazu erhielt die Fa. Hinterlang aus Bad Endbach.
Aufgrund weiterer Sanierungsarbeiten ist die Auffahrt zur Raststätte am Dünsberg ab Montag den 24.04.23 (auch zur Querung per Rad oder zu Fuß!) wegen Asphaltierung geschlossen. Die Raststätte hat am Mittwoch den 26.04.23 entsprechend geschlossen. Geplante Fertigstellung ist am Samstag den 29.04.23 und dann wäre auch die Raststätte wieder geöffnet. Bitte respektieren damit es keine Verzögerung gibt.
Im Landkreis Gießen leben 270.688 Einwohner. Davon 52.889 Senioren ab 65 Jahren. Dies entspricht einem Gesellschaftsanteil von ca. 19.5%. Daher ist das folgende Thema auch in Biebertal ein berührendes.
Die Prostata oder Vorsteherdrüse ist bei allen männlichen Säugetieren zum einen eine Geschlechtsdrüse zur Herstellung eines Teils der Sperma-flüssigkeit und zum anderen ein Muskelkomplex zur Umschaltung zwischen Blasenentleerung und Ejakulation (Samenerguss). Sie hat Größe und Form einer Kastanie und liegt beim Menschen unterhalb der Harnblase, wo sie den Anfangsteil der Harnröhre umkleidet.
Das Prostatakarzinom ist in Deutschland und vielen anderen Ländern die häufigste Krebserkrankung bei Männern, an der hierzulande jährlich etwa 15.000 Männer sterben. Früh entdeckt ließe sich der Tumor gut behandeln.
Die ebenfalls im höheren Lebensalter häufig zu findende benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die oft zu einer Harnabflussstörung bis hin zu einem lebensbedrohlichen Blasenverschlussmit Harnverhalt führen kann. Doch während die BPH in der Regel die zentrale Organzone betrifft, geht das Prostatakarzinom meist von den äußeren Drüsenanteilen aus. Das begünstigt die Chance des Ertastens, andererseits muss der Tumor, um ihn zu ertasten zu können, bereits eine gewisse Größe erreicht haben, so dass nicht von Früherkennung gesprochen werden kann. Da gibt es bessere Methoden, die allerdings von den gesetzlichen Krankenkassen oft nicht bezahlt werden.
Gut auch noch zu wissen: Nach ersten Befunden zeigten die Befunde einer deutschen Multicenterstudie mit 46.495 Männern im Alter von 45-50 Jahren im Zeitraum von 2014-2019 89,2 % ein geringes Risiko. Für 9,2 % wurde ein mittleres und für nur 1,5 % ein hohes Risiko festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit einer Prostatakrebeserkrankung mit 45 Jahren liegt damit bei 0,2 %. Wichtig auch: Eine positive Familienanamnese – also Prostatakrebs von Verwandten 1. Grades – gehören zu den gesicherten Risikofaktoren. Für diese Personengruppe wird ein frühes Screening*) empfohlen.
*) Screening bedeutet, dass allen Menschen einer Altersgruppe eine bestimmte Untersuchung angeboten wird. Durch die Untersuchung sollen die Menschen gefunden werden, die eine Krankheit wie zum Beispiel Prostatakrebs bereits in sich tragen, ohne etwas davon zu spüren. http://Mammo-Programm-de
Wer kennt ihn nicht. Unseren Biebertaler Schildkröten Experten Thorsten Geier. Wir bedanken uns für den Gastbeitrag füre den er viele schöne Bilder zur Verfügung gestellt hat.
Wenn man sich mit dem Thema Landschildkröten beschäftigt, denkt man häufig an die natürlichen Lebensräume wie zum Beispiel Griechenland, Frankreich oder Spanien. Aber auch in menschlicher Obhut werden Schildkröten in eigens dafür angelegten Gehegen gehalten.
Schildkröten sind faszinierende Tiere, die eine besondere Pflege benötigen. In der Gemeinde Biebertal gibt es zahlreiche Schildkrötenhalter (viele kenne ich persönlich), die ihre Tiere liebevoll im Garten pflegen. In einem Freigehege im Garten lässt sich so eine möglichst naturnahe Haltung erreichen.
Die Beobachtung von Schildkröten ist sehr faszinierend. Obwohl sie eher als “stille” Tiere gelten, haben sie dennoch ihre eigene Persönlichkeit und können sehr interessante Verhaltensweisen zeigen. Einige Schildkröten sind sehr neugierig und kommen gerne aus ihrem Versteck hervor, um ihre Umgebung zu erkunden, während andere eher scheu sind und sich lieber zurückziehen. Viele kennen ihren Halter – oder sehen in jeder Person einen großzügigen Futterspender.
Europäische Landschildkröten, wie beispielsweise die Griechische Landschildkröte, fühlen sich in einem Freigehege, welches naturnah gestaltet ist, äußerst wohl. Dieses Gehege bietet den Tieren eine Art Abenteuerspielplatz, der aus Steinen, Wurzelholz, Erdwällen, zahlreichen Kletter- und Versteckmöglichkeiten, Wasserstellen sowie einer Vielzahl geeigneter und ungiftiger Pflanzen besteht. Wenn es um Schlüpflinge oder Jungtiere geht, genügt zunächst eine kleine Fläche von beispielsweise 2-4 m². Es ist jedoch wichtig, dass dieser Bereich vor Fressfeinden wie Mardern, Füchsen, Dachsen, Waschbären, Ratten und anderen Tieren wie Hunden oder Greifvögeln geschützt wird. Auch ausgewachsene Landschildkröten benötigen, abhängig von Art, Unterart und Alter, mindestens eine Fläche von 15 m² pro Tier. Wenn beispielsweise drei ausgewachsene Landschildkröten zusammengehalten werden, ist im Garten ein beträchtlicher Platzbedarf erforderlich.
Den ganzen Beitrag und noch mehr Bilder findet ihr im Bereich Natur.
Hoffentlich haben Sie heute den Wochenendeinfkauf noch vor sich. Denn wie Oliver Welke in der Sendung >heute-show< vom 3. März 2023 sinngemäß kalauerte: “Nahrungsmittel die enden auf “OSE”, führen zu enger Hose”. Es handelt sich nämlich bei den auf “Ose” endenden chemischen Bezeichnungen von Nahrungsmitteln um Zucker, z.B. Fructose = Fruchtzucker, Glucose = Traubenzucker, Lactose = Milchzucker, Maltose = Malzzucker, Saccharose = Haushalts- oder Kristallzucker, bestehend aus Glucose + Fruktose
Beim Einkauf sollten Sie insbesondere achtsam sein beim Kauf von Soft-Drinks, Smoothies oder den bei Kindern beliebten “Quetschies” sowie bei Fertignahrung. Es lohnt, die Etiketten mit den Inhaltsangaben genau zu lesen; der Gesundheit wegen.
Seit der industriellen Revolution ging es mit dem Saccharosekonsum steil bergauf, und parallel dazu nahm die Zahl der übergewichtigen Menschen zu. In Deutschland sind – aktuellen Zahlen zufolge – etwas mehr als die Hälfte der Menschen übergewichtig und jeder 5. leidet an Adipositas (= Fettsucht) (BMI über 30 kg/m²) z.B. wurde im 18. Jh. rund 1 kg Fructose / Kopf und Jahr konsumiert. Heutzutage verbrauchen wir 35-mal so viel. Das entspricht fast zwei Flugzeugkoffern reinen Fruchtzuckers pro Jahr und Person. Nach vorläufigen Ergebnissen der Versorgungsbilanz Zucker des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft wurden im Wirtschaftsjahr 2019/20 4,3 Millionen Tonnen Zucker hergestellt. Der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 33,8 Kilogramm.
Normalerweise wird das Körpergewicht minutiös geregelt. Jedes Mal, wenn wir Energie aufnehmen oder verbrauchen, läuft ein genau orchestriertes Hormonkonzert ab, das uns entweder Hunger oder Sättigung signalisiert. Essen wir eine Zeit lang zu viel, merkt das unser Körper und bring sein Gewicht wieder zum Ausgangszustand zurück. Wenn also unser Körpergewicht so gut geregelt ist, warum verzeichnen wir weltweit einen solch alarmierenden Anstieg von krankhaften Übergewicht? Neue Erkenntnisse lassen biochemische Zusammenhänge zur steigenden Adipositasraten erkennen: es könnte sein, dass Fruktose unseren Stoffwechsel auf einen “Survival-Modus”, also Notfall-Überlebensmodus umschaltet. Das funktioniert auf mehreren Wegen, indem unserer Hormonsystem beeinflusst wird. Damit steigert Fruktose unsere Kalorienaufnahme, weil das Sättigungsgefühl ausgeschaltet wird, die Nährstoffaufnahme im Darm wird verbessert und zugleich lässt sie den Stoffwechsel des Körpers auf Sparflamme arbeiten. Dadurch gerät das Energiegleichgewicht aus dem Takt; es wird mehr Energie aufgenommen, als verbraucht wird. Die Extrakalorien werden bevorzugt als Fettreserven gespeichert. Hinzu kommt eine selektive Insulinresistenz im Muskel und in den Bauchorganen, was dazu führt, dass mehr Glucose ins Hirn geleitet wird, wo sie in Hungerzeiten gebraucht wird. Der Blutdruck steigt, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten und auch das Immunsystem wird zum Schutz vor Krankheiten stimuliert. Bei der Vermittlung dieser Prozesse spielt die Harnsäure, ein Abbauprodukt beim Fleischkonsum, eine Rolle.
Fruktose ist wie Glucose ein Einfachzucker und damit ein schneller Energielieferant, der allerdings im Körper anders verstoffwechselt wird. Während Glucose mithilfe von Insulin kontrolliert in jede Körperzelle aufgenommen wird, wird Fruktose – ähnlich wie Alkohol – fast ausschließlich in der Leber metabolisiert = verstoffwechselt. Dabei wird Fruchtzucker zum größten Teil in Fett umgewandelt; im Gegensatz zum Traubenzucker, der als Glykogen gespeichert wird, einem schnell verfügbaren Vielfachzucker aus Glucose. Dabei hat Fruchtzucker den Ruf eines gesunden Süßmachers, schließlich wurde früher sogar Diabetiker-Schokolade damit gesüßt. Vor allem aber ist auch Fruchtzucker lecker, fördert die Aufnahme des nächsten Süßreizes und macht kaum satt, weswegen man sogar sagt, das seien “leere Kalorien” – was natürlich nicht stimmt. Daher sind die Folgen Leberverfettung, Dyslipidämie = Fettstoffwechselstörung und Übergewicht. Oft gesellt sich dann noch ein Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit oder sogar ein gefährliches metabolisches Syndrom hinzu.
Kann auch Obst gefährlich werden? Nein, Früchte enthalten viel weniger Fruktose, die zudem an Ballaststoffe gebunden sind. Der Körper kann sie aus der intakten pflanzlichen Zellstruktur heraus nur langsam aufnehmen. Zudem werden im Darm bereits geringe Mengen Fruktose eigenständig abgebaut, bevor sie in den Körper gelangen.
Was tun? Cem Özdemir, (Grüne), seit dem 8. Dezember 2021 Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft verkündete hierzu, dass er die Werbung für ungesunde, zuckerhaltige Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, verbieten will. Kinder sind leicht manipulierbar und langfristige Kunden. Kinder sind also besonders schutzbedürftig. Kinder werden jedoch nicht durch Werbung dick, sondern durch die vielen offenen und versteckten Zuckermengen in Nahrungsmitteln, Süßigkeiten und Getränken. In Deutschland werden rund 240 ml Softdrinks pro Kopf und Tag konsumiert und ca. 600 g Fertignahrung pro Tag. Das ist deutlich zu viel und sollte beim Einkauf beachtet werden. In Großbritannien z.B. gibt es seit 2016 eine Steuer auf stark gezuckerte Getränke, die von den Herstellern zu entrichten ist: umgerechnet 0,20 Euro pro Liter auf Getränke, die mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Bei mehr als 8 Gramm erhöht sich die Abgabe auf 0,27 Euro pro Liter. Danach senkte Coca-Cola den Zuckergehalt bei seinen Marken Fanta und Sprite für den britischen Markt von 6,9 auf 4,6 beziehungsweise von 6,6 auf 3,3 Gramm pro 100 Milliliter. – Zum Vergleich: In Deutschland enthalten Fanta und Sprite 9 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Erste Auswertungen zeigen bereits einen Rückgang von Adipositas bei jungen Mädchen in Großbritannien. Deutschlandweit, besser Europaweit, wäre eine solche Steuer ein hilfreicher Beitrag – meinetwegen flankiert von Werbeverboten -, wenn zugleich die Steuern für gesunde Lebensmittel gesenkt würden, so dass gesunde Lebensmittel auch und gerade für einkommensschwache Haushalte erschwinglich werden.
2015 ist meine Tochter in die Nordeifel umgezogen. Seitdem kenne ich die Allee “Baum des Jahres” an der A4 zwischen Köln und Aachen (genauer zwischen Abfahrt Kerpen und Düren). Falls Sie noch nie davon gehört haben, wundert mich das nicht. Es wurde kaum etwas darüber veröffentlicht. Ich habe lediglich einige Zeitungsartikel von 2019 gefunden, dass Bäume vertrocknet seien. Wann die Idee geboren wurde, weiß ich nicht. Die Umsetzung durch das Verkehrsministerium von Nordrhein-Westfalen erfolgte erst 2014 nach Beendigung von Ausbauarbeiten auf der A4. Zwei recht hohe Lärmschutzwälle beidseitig wurden als Pflanzfläche ausgewählt und immer 5 Bäume einer Art gepflanzt. Entsprechend der Liste “Baum des Jahres” begann man mit der Stieleiche und endete 2018 mit der Esskastanie. Nun ist kein Platz mehr vorhanden. Aber vielleicht greifen andere Verkehrsministerien das Projekt auf und führen die Allee an anderen Autobahnen weiter. In einzelnen Gemeinden gibt es solche Alleen auch. aber mir gefällt die Aktion an der A4 besonders gut, weil sie den Baum auch Leuten näherbringt, die nicht extra in den Wald oder Park gehen.