Aufstellungen – was soll das denn sein?

Ende April fand in den Räumen des Breitensportvereins ein erstes Aufstellungs-Seminar statt.
Da stellt sich sicherlich so mancher die Frage: “Aufstellungen – was soll das denn sein?
Zumal am 15. Oktober auf Wunsch der Teilnehmer/innen eine Fortsetzung stattfinden wird.

Hier starte ich mal den Versuch, zu erklären, was wir da so machen … und warum bzw. was da bewirkt werden kann.

Screenshot aus dem WDR-Video Familienaufstellung: Wege aus der Psychokrise
Die Technik des Aufstellens

Bei dieser, aus dem therapeutischen Kontext stammenden, Methode (die heute gerne in Coachings im beruflichen Kontext genutzt wird), werden Gruppenmitglieder angefragt, ob sie sich als Stellvertreter für jemanden oder etwas im Raum aufstellen lassen.
Dann nimmt die oder der Aufstellende die Person schweigend und ohne vorher etwas zu seiner Situation erzählt zu haben, bei den Schultern und stellt die Person – ohne Kommentierung oder darzustellende Gesten – an einen Platz im Raum. Durch das einfach Hinstellen werden Beziehungen zueinander – sozusagen pur – räumlich dargestellt.
Sichtbar wird eine subjektive wirksame Wirklichkeit der/des Aufstellenden, das inneres Bild eines Systems, seien es Familie, ein beruflicher Kontext, Selbstanteile (gesunde wie kranke z.B.) oder ein anderes Modell.
Dabei entstehen bei den Stellvertretern, die für eine Person oder einen Aspekt des Themas gestellt wurden, über den Ort, an den sie gestellt wurden, über die Ausrichtung, über Nähe bzw. Abstand wie aus der Relation zueinander fühlbare Eindrücke, die abgefragt werden können.
Da die Aufgestellten keinerlei Informationen über das System des Aufstellenden haben, sind sie frei vom Wissen über die „Übereinkünfte“, was im System der/des Aufstellenden dazugehört oder was dort Tabus ist.
So können von der aufstellenden Person bisher nicht gesehene, nicht bedachte oder nicht beachtete Gesichtspunkte, Zusammenhänge, Motive oder gar Personen ans Licht kommen.
Das ist eine ganzkörperliche Erfahrung für alle Beteiligten, denn in beiden Rollen (aufstellend / stellvertretend) ist man mit eigenem Erleben und persönlichen Prozessen involviert.
Dennoch sind die Aufgestellten lediglich ein Medium, das sich empathisch in ein fremdes System eingefühlt hat. Das ist insbesondere spürbar, wenn sich das eigene Körpererleben, mittels somatischem Marker, an den verschiedenen Plätzen im Raum ganz unterschiedlich anfühlt oder plötzlich Emotionen hervorgerufen werden.
So gilt es, sich nach dem Ende der Aufstellung die Rolle wieder “abzuschütteln”, sich wieder frei zu machen.

Wozu?

Im Seminar ermöglicht das gemeinsame, wohlwollende Anschauen von Wirkräumen und das bewusste Prozessieren sowohl veränderte Beziehungen, Klärungsmöglichkeiten und konstruktive Konfliktbewältigung für offensichtliche wie für unbewusste Prozesse, die nun integriert werden können. Bindende Verstrickungen können in Frage gestellt und überwunden werden. Auch unterbrochene Bewegungen können hier symbolisch und stellvertretend zu Ende gebracht werden. Fälschlicherweise Übernommenes kann zurückgegeben, Verlorenes oder Aufgegebenes kann wieder aufgenommen werden.
Erst wenn etwas bewusst wird, lässt sich wählen. Solange man nichts merkt, muss man ertragen, was ist.
Denn das Unbewusste wirkt, obschon – oder gerade weil – wir es nicht wissen: Wir stolpern eben eher in Löcher, die wir nicht sehen, als in solche, die klar erkennbar sind.
Erst nachdem etwas aufgefallen ist / ein Fehler bewusst geworden ist / eine Krise entstanden ist, können (Richtungs-) Entscheidungen getroffen und das eigene Leben als eigener Chef gestaltet werden.

Ziel der Aufstellung ist es, aus dem meist problembehafteten Anfangsbild ein Wirkbild zu finden, das für alle Beteiligten eine deutliche Verbesserung und ein größeres Wohlbefinden bedeutet.
Durch das Verfolgen des in der Aufstellung ablaufenden Prozesses, den der/die Aufstellende von außen betrachtet, wie später auch durch Eintreten und Hineinspüren in das Endbild, werden im Alltag Veränderungen möglich, da sich Perspektiven wie Haltungen verändern. Wo alte Konzepte bisher blockierend wirkten, kann durch die Arbeit ein ver-rücktes Bild zurechtgerückt werden und ein neues Bild (er)lösend wirken.

Mehr noch zu theoretischen Überlegungen dazu lesen Sie auf unserer Wissens-Seite
Weitere Informationen zur Arbeit und zum kommenden Workshop gerne über meine Praxismailadresse: info@lindemann-coach.de

Ein kleiner Nebeneffekt dieser Selbsterfahrungs-Weiterbildungsveranstaltung könnte sein (und wünsche ich mir), dass sich in und um Biebertal ein Netzwerk an Unterstützung entwickelt, bei dem Menschen zugewandt zuhörend, vielleicht sogar aufhörend im Sinne von Harmut Rosa miteinander sind.
Denn das Einhalten der Schweigepflicht über die Belange anderer und über Informationen von anderen ist in dieser Veranstaltung Voraussetzung zur Teilnahme. Nach dem Seminar kann jede/r gerne über eigene Erfahrungen sprechen, nicht aber über andere Menschen – von wegen “stiller Post”-Effekte, die dann nicht zu vermeiden sind.
Wesentliches Sprechen ist immer Mitteilung von eigenen Belangen, Gefühlen, Wünschen, Vorstellungen und Beweggründen.

Das macht nichts, das regeneriert sich wieder

Wirklich?

In einem Löffel Waldboden leben mehr Organismen, als es Menschen auf der Welt gibt.
Wird der Boden komprimiert, hat das Folgen für das Ökosystem,
nicht nur für die menschlichen Nutzer des Waldes, die in manchen Bereichen Weg nur noch balancierend und mit Gummistiefeln nutzen können.

Holzernte, Rückearbeiten und Holzabfuhr haben in diesem sehr regenreichen Frühjahr tiefe Spuren hinterlassen.
Die Pressestelle des Gießener Regierungspräsidiums teilte auf Anfrage des Gießener Anzeigers (Artikel: ‘”Tiefe Spuren im Matsch” von Ulla Sommerlad am 20. 4. 23) mit, dass im Hungener Wald (aber eben nicht nur dort, wie die Bilder aus dem Heegstrauch in Biebertal belegen) “durch die Holzrückarbeiten “erhebliche Eintiefungen mit seitlichen Aufwölbungen” entstanden seien. Doch das Bild vor Ort sei sehr differenziert. Es gebe auch Bereiche mit ordnungsgemäßer und nicht zu beanstandender Befahrung. Aber nicht nur in Hungen, auch bei uns ist unter der relativ dünnen Humusschicht oft wenig wasserdurchlässiger Lösslehmboden, der freigelegt und feucht zu einer rutschigen Oberfläche wird.

Das hessische Forstgesetz hat viele Regeln, die eine ordnungsgemäße Forstwirtschaft kennzeichnen. Das pflegliche Umgehen bei Nutzung und Transport, ebenso wie die Anwendung bodenschonender Arbeitsverfahren gehören dazu.
Dennoch rollten “ohne Rücksicht auf Verluste” seit Jahresbeginn große Maschinen über den ökologisch wertvollen Waldboden. Ökonomische Gründe stehen dafür, ebenso wie langfristige Lieferverträge und das Auslichten der Flächen. Bei den Wetterverhältnissen des zurückliegenden Winters – Dauerregen, kein Frost – ist beim Einsatz schwerer Maschinen eine Beschädigung des Waldboden nicht zu vermeiden. Nur Verzicht auf die Arbeiten in diesem Jahr hätte hier etwas geändert. Ein zeitliches Verschieben der Erntearbeiten in den Vegetationsbeginn hätte bei dann aufsteigendem Saftaufstieg lediglich zu Schäden an Baumrinden und Wurzeln geführt. Zudem wäre man in die Brut- und Setzzeit gekommen, hätte die Tierwelt massiv gestört.
Allerdings – und genau da ist der Betrachter verwundert, wenn nicht erbost – wurden inzwischen etliche Polter an Stämmen zu Brennholz zersägt. Da entstehen doch starke Zweifel, ob Aufwand und Nutzen – incl. Auswirkungen – in einem vertretbaren Verhältnis stehen … und mit Wegesicherung, was immer wieder angeführt wird, hatten diese Arbeiten nun wirklich nichts zu tun. Last but not least liegen die Baumkronen, die sich wunderbar für Brennholz eignen, ungenutzt und zusammengeschoben in den Flächen. Sie durften “aus Sicherheitsgründen” nicht abgeerntet werden, wie von verschiedenen Nutzern der Holzstämme am Wegesrand zu erfahren war.

Fotos: Lindemann

Radtour zum Thema Klimawandel

Eine Pressemitteilung der Gemeinde Biebertal

Klimawandel hautnah vor der eigenen Haustür erleben – das konnte man am Sonntag, 20.05.2023 mit der Försterin und Waldpädagogin Rita Kotschenreuther. Sie beschäftigt sich schon sehr lange mit der Thematik und konnte bei einer Fahrradtour die Zusammenhänge sehr anschaulich darstellen. Neben der Vorstellung klimaresistenter Baumarten, die bereits im Biebertaler Wald wachsen, wie z. B. der Elsbeere, ging Frau Kotschenreuther auch auf die Verwendung von Holz ein.

Auf sehr gelungene Weise erfuhren die Teilnehmer an verschiedenen Exkursionspunkten unter anderem warum Holz als Baustoff benötigt wird und im Vergleich zu anderen Materialien wie Aluminium oder Beton weniger Energie und Ressourcen verbraucht und dazu noch dauerhaft CO2 speichert.

Dagegen trägt der Verbrauch kurzlebiger Produkte wie Papier und Pappe zur Freisetzung von CO2 bei. Der Bedarf an diesen Produkten hat sich in den letzten Jahrzehnten verachtfacht und kann durch die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes in Deutschland nicht gedeckt werden. Erhebliche Importe, die zur Abholzung von Wald im Ausland führen, sind die Folge. Klimaschutz findet statt, wenn man sich fragt, ob etwas ausgedruckt oder kopiert werden muss, ob man Werbung braucht, die ungelesen im Altpapier landet.

Text und Fotos: Gemeinde Biebertal

Wasserversorgung in Biebertal – 2. Teil

Einen 1. Teil zum Thema Wasser haben wir am 1. Oktober 2020 geschrieben: “Alles klar – in der Kläranlage Biebertal“.
Mit einer Folgewirkung von problematischen Einträgen an Lebensmitteln über Spüle oder Toilette ins Abwasser beschäftigte sich dann die Nachricht “Unbedachte Fütterung unliebsamer Gesellen” vom 27. November 2020.
Am 29. August 2022 ging das Thema weiter mit “Wasser wird zum raren Gut“, das sich mit dem sorgfältigem Umgang mit Wasser beschäftigte; während der Artikel “Hamse Papiere?” vom 23. September 2022 das Thema humoristisch aufgriff. “Arzneimittelentsorgung – mehr aufklären” vom 23. April 2023 galt dann wieder dem Abwasser, bzw. dem, was da nicht hinein gehört. Jetzt geht das Thema also weiter: nun …

Zulauf zum Bieberbach

gibt es auch bei uns langfristige Sorgen, seit die Bilanz vom Entnahme und Zufuhr von Wasser in den letzten heißen Sommern in ein Missverhältnis geraten ist.
Mit einem Niederschlag von 48 mm/m² und einem Minus von 62 % war der Juli 2020 in Hessen der siebttrockenste seit 1881.
Noch sind die Vorräte im Boden bei uns ausreichend. Dennoch ist es – und wird es mehr und mehr sinnvoll sein, Wasser zu sparen, Regenwasser zu sammeln und zu nutzen, wo es geht.
Die Gemeinde unterhält für teures Geld auf Wunsch vieler BürgerInnen ein Hallenbad. Da irritieren die vielen Poolanlagen in privaten Gärten, die a) etliche Kubikmeter Wasser benötigen, das im Sommer verdunstet und in denen b) das Wasser mit Chemikalien angereichert wird, um es sauber zu halten.
Im Frühjahr 2023 regnet es zwar reichlich, aber bis das Wasser in tiefere Bodenschichten einsickert und Grundwasser wird, das dauert. Aktuell ist die Erde oberflächlich gut durchfeuchtet und die kleinen Quellen sprudeln. Das Wasser aber rinnt in den Bächen als Oberflächenwasser weg.

Der menschliche Körper besteht zu 60 bis 75 % aus Wasser. Wasser ist daher eines unserer wertvollsten Güter.
Wir nutzen es zum Trinken, Kochen, Putzen, für unsere Hygiene oder zur Bewässerung.
Durchschnittlich verbraucht eine Person hierzulande 120 l Wasser / Tag.

Im Vergleich: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Dubai bei 500 l/Tag, in den USA bei 300 l/Tag, in Äthiopien bei ca. 20 l/Tag und in anderen Regionen Afrikas sogar bei nur 5 – 10 l/Tag.
Laut UNICEF haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu Wasser und ca. 785.000 verfügen nicht einmal über eine Grundversorgung mit Trinkwasser.

Biebertal verfügt über 2 Brunnen, die im Bereich der Obermühle liegen.
Dort wird Grundwasser aus einer Tiefe von 25 m und 80 m erschlossen.
Da das Wasser dort durch eine hochdurchlässigen Massenkalk fließt, hat unser Trinkwasser einen so hohen Kalkanteil, der sich dann in den verstopften Leitungen von Kaffee- oder Waschmaschine und in den Rohren der Heizung z.B. wiederfindet.
Das betrifft fünf der sechs Ortsteile – etwa 9400 Haushalte –, die ihr Wasser aus den eigenen Quellen bekommen.
Lediglich Krumbach bezieht sein Wasser aus dem Verbundsystem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke, die ihr Wasser aus 23 Förderbrunnen im Gebiet von Stadtallendorf und Kirchhain fördern.

Das Wasser gelangt in Biebertal über ca. 90 km Rohrleitungen direkt in die Häuser oder in 2 Hochbehälter mit 500 bis 1.000 Kubikmeter Fassungsvermögen, die das Trinkwasser vorhalten.
Gesteuert wird die Trinkwasserversorgung über Fernüberwachungssysteme. Ein zentraler Rechner erfasst und verarbeitet unter anderem die Zu- und Abläufe sowie den Füllstand der Hochbehälter digital.
Unübliche Wasserentnahmen wie die Befüllung eines Swimmingpools oder einer Zisterne können dann schon mal einen Alarm und die unnötige Suche nach Rohrbrüchen auslösen.

Vier Mitarbeiter der Gemeindewerke Biebertal arbeiten für die Wasserversorgung.
Neben Unterhaltungsarbeiten am Trinkwasserversorgungs- und Abwasser-Leitungsnetz, kümmern sie sich um Förder- und Verteilanlagen, um die Spülung des Rohrnetzes, den Austausch von privaten Wasserzählern, die Reduzierung von Rohrnetzverlusten sowie um die Suche und die Reparatur von Rohrbrüchen … und nicht zuletzt, um die Verlegung von Hausanschlüssen.

Foto: Lindemann



Es geschieht überall, auch am Arbeitsplatz

Anlaufstellen: Polizei-Beratung, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; die Antidiskriminierungsstelle des Bundes; die Caritas; die ev. Kirche Hessen Nassau; die Stadt Gießen; Beratungsstellen der Uni Gießen oder an der Charité in Berlin, die eine Studie zum Thema veröffentlicht hat.

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit; auch wenn die Betroffenen Übergriffe kaum melden.
Scham, Angst vor Konsequenzen und fehlendes Wissen über Anlaufstellen gehören zu den Gründen.

Sexuelle Belästigung kann verschiedene Gesichter haben und manchmal sehr versteckt daherkommen.
Sie kann ein „kleiner Spruch“ sein, zu viele, zu lange Blicke, diskiminierende Witze oder andere Bermerkungen oder ein körperlicher Übergriff. Immer ist eine Belästigung eines: unerwünscht.
Darauf sollten Betroffene den Belästiger höflich, aber bestimmt aufmerksam machen.

Kompetente Ansprechpartnerinnen im Betrieb sind Betriebsrätinnen, Betriebsärztinnen oder Frauenbeauftragte.
Im Falle von sexueller Belästigung können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie Ermahnung, Abmahnung, ordentliche oder außerordentliche Kündigung.
Um sexuelle Belästigung zu verhindern, können Unternehmen Maßnahmen ergreifen, wie das Einbeziehen des Managements, das Verabschieden einer Richtlinie gegen Belästigung am Arbeitsplatz und die Organisation von Trainingsmaßnahmen.

Immer kommt es darauf an, was jemand in einer derartigen Situation fühlt. Daher ist es schwer zu beschreiben, wo sexuelle Belästigung anfängt.
In der Praxis steht in solchen Fällten oft Aussage gegen Aussage, so dass jegliche Beweissicherung von Seiten der Opfer immens wichtig ist.
Denn oft wird von Ermittlern von den Opfern ein klares „NEIN“ erwartet, das dem Täter signalisiert, dass da nichts „einvernehmlich“ ist. Doch das ist in derartigen Stresssituationen zum Teil gar nicht möglich, da die Opfer regelrecht erstarren.
Umso mehr ist die Enttabuisierung des Phänomens durch umfassende Information notwendig.
Auch muss die Hemmschwelle, sich zu melden, gesenkt werden; es gilt das Recht auf körperliche Selbstbestimmung.
Auch bedarf es auf Seiten der Polizei und Justiz einer vorgeschriebene Fortbildung zum Themenbereich..

Denn neben der Unschuldsvermutung für potentielle Täter muss auch eine Glaubwürdigkeitsvermutung für die Opfer gelten, müssen psychologische Gesichtspunkte Gewicht bekommen, so wie so – in Biebertal, wie überall.

Quelle: Dt. Ärzteblatt, Jg. 120, Heft 10, 10.3.23

Feld- und Flur- Knigge

gefunden in Königsberg … der Lahn-Dill-Kreis ist mal wieder, nicht nur beim Rad- und Wanderwegenetz – vorn !

Nach dem 1. Mai konnte man in Fellingshausen Am Heegstrauch wieder einmal sehen, wie relevant das Thema ist,
hier Fotos, die auch auf unsere Seite “Treffpunkte => Lobenswert” gewürdigt wurden.

2. Mai, Müll, Flaschen und Scherben auf dem Boden
3. Mai, dem Bauhof sei Dank

Fotos: Lindemann

Neues von den Alpakas aus Bieber

Im Februar waren wir vom Bilderbogen-Team wieder mal bei einem Meet and Greet bei Tanja und ihren Alpakas dabei.
Das können wir jedem nur empfehlen, der diesen Tieren mal ganz nah sein möchte. Normal sind Alpakas eher scheue Tiere, aber Tanja hat ein Exemplar in der Herde, das sehr neugierig ist und sich auch mal streicheln lässt. Die Termine für Meet and Greet findet ihr in der Vorschau.

Das Meet and Greet kostet 5 € pro Person ab 6 Jahren und dauert ca. 90 Minuten. Dort erfahrt ihr von Tanja eine Menge über die Alpakas, die ja ursprünglich aus Südamerika kommen. Wem das zu wenig ist, der kann natürlich auch einen Spaziergang mit den Tieren buchen. Auch dazu findet ihr die Termine in der Vorschau.

Wie unsere heimischen Schafe müssen auch die Alpakas geschoren werden. Aus dieser Wolle kann man tolle Produkte herstellen. Einige davon kann man auch erwerben. Preise erfahrt ihr im Shop auf der Homepage.

Bild 1 und 2: C. Haus, 3-6 T. Simon

Königsdisziplin Schach

Beim Jugendturnier “Dünsbergpokal im Schach” rauchten am Samstag, den 6. Mai 2023 die Köpfe im Bürgerhaus Rodheim. 95 Teilnehmer/innen aus ganz Hessen waren aktiv – samt ihrer zahlreichen Beobachter/innen, wie man sieht.

Schach (von persisch شاه šāh, ‚Schah, König‘ – daher die Bezeichnung „das königliche Spiel“)  ist ein strategisches Brettspiel, das vom Internationalen Olympischen Komitee als Sport anerkannt ist.
Strategiespiel meint hier ein Spiel, in dem eine langfristige Planung des Vorgehens im Spiel entscheidend ist, da Strategiespiele häufig keine oder nur sehr geringe Glücks- oder Zufallselemente enthalten.

Gemessen an der Zahl der in Vereinen organisierten Spieler und der über das Spiel veröffentlichten Literatur ist Schach das populärste Brettspiel in Europa – vor DameMühleHalma und den vielen Pachisi-Abkömmlingen.

Die Schachpartie wird auf dem quadratischen Schachbrett gespielt, das in acht mal acht abwechselnd schwarze und weiße quadratische Felder eingeteilt ist. Unabhängig von der tatsächlichen Farbe der Spielsteine werden die beiden Parteien als Weiß (für den Anziehenden, der den ersten Zug ausführt) und Schwarz bezeichnet. Zwei Spieler ziehen nun abwechselnd einen ihrer je 16 Spielsteine (Schachfiguren) auf einem Schachbrett, nach vorgegebenen Mustern je Schachfigur, über das Feld. Im Verlauf des Spieles wird üblicherweise ein großer Teil der Figuren nach und nach geschlagen und aus dem Feld genommen. Ziel des Spiels ist es, den Gegner schachmatt zu setzen, das heißt, dessen König so anzugreifen, dass diesem weder Abwehr noch Flucht möglich ist. Bei beiderseits perfektem Spiel kann die Partie auch Remis enden, also unentschieden.

Schach ist eines der komplexesten Brettspiele. Die Zahl der möglichen Stellungen wird auf über 1043 geschätzt. Bereits nach zwei Zügen können 72.084 verschiedene Stellungen entstehen. Die Zahl der möglichen Spielverläufe ist noch einmal um ein Vielfaches größer: Schon für die ersten 40 Züge belaufen sich die Schätzungen auf etwa 10115 bis 10120 verschiedene Spielverläufe.
Statistisch gesehen holt Weiß als Anziehender im Mittel mehr Punkte als Schwarz, nämlich circa 54 Prozent der möglichen Punkte. Dieser Anzugsvorteil wird allgemein darauf zurückgeführt, dass Weiß bei der Entwicklung der Figuren einen Tempovorteil hat. Die Remisquote, d. h. die relative Häufigkeit von Partien mit unentschiedenem Ausgang, nimmt mit dem Spielstärkeniveau der Beteiligten zu und beträgt bei Schachmeistern ungefähr 43 Prozent.

Garri Kasparow
Magnus Carlsen

Mit die bekanntesten Schachspieler sind Garri Kasparow und Magnus Carlsen. Kasparow (Russland) war von 1985-1993 durchgängig Weltmeister. Magnus Carlsen (Schweden) sogar 10 Jahre ununterbrochen von 2013-2023. Er trat allerdings dieses Jahr nicht mehr bei der Schach-WM an, und somit konnte sich zum ersten Mal in der Geschichte ein Chinese (Ding Liren) zum Weltmeister küren. Auch ein Deutscher konnte den Titel des Schachweltmeisters schon mal tragen.

Emanuel Lasker war ein deutscher Schachspieler, Mathematiker 
und Philosoph. Er war der zweite offizielle Schachweltmeister nach Wilhelm Steinitz und zugleich der bislang einzige deutsche Träger dieses Titels. Er behauptete diese Position über einen Zeitraum von 27 Jahren (1894 bis 1921) und damit länger als jeder andere Schachweltmeister. 67 Jahre nach seinem Tod, 2008, wurde Emanuel Lasker in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Aber wir haben wieder ein großes Talent.

Vincent Keymer (* 15. November 2004 in Mainz) ist ein deutscher Schachspieler. Er ist der bisher jüngste deutsche Großmeister. Bei der Weltmeisterschaft im Schnellschach 2022 belegte Keymer den zweiten Platz hinter Magnus Carlsen.

Er lernte im Alter von fünf Jahren das Schachspielen von seinen Eltern. Bei Welt- und Europameisterschaften im Jugendbereich erreichte er Platzierungen unter den ersten sechs. Mit der deutschen U18-Schachnationalmannschaft wurde er 2015 und 2017 Europameister.

Wer jetzt vielleicht auch Lust hat, das Spiel zu erlernen oder sich mal mit anderen messen möchte, der kann ja mal bei den Biebertalern Schachfreunden oder beim TSV Königsberg vorbeischauen.

Fotos: Peter Kleiner, wikipedia
Quelle: wikipedia

Biebertaler Museumstag 2023

Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit. Der 5. Biebertaler Museumstag findet am internationalen Museumstag unter dem Motto „Museen mit Freude entdecken“ statt. Von 11:00 – 17:00 Uhr haben 6 Museen geöffnet und bieten teils extra Aktionen an. Der Eintritt ist überall frei. Was genau diese anbieten wollen wir euch hier mal ein wenig näher bringen:

Im Heimatmuseum Frankenbach findet ein Suchspiel für Kinder statt. Ab 14.30 Uhr gibt es zudem Kaffee und Kuchen, sowie Grillwürste und kalte Getränke.

Das Museum im Uhrenturm und das Museum im Eiskeller sind geöffnet. Von 14 – 18 Uhr wird Wein am Uhrenturm ausgeschenkt.

In Heimatmuseum in Rodheim  werden  im Rahmen der laufenden Ausstellung
„Historische Handarbeiten“ diverse Tätigkeiten wie Stricken auf einer Strickmaschine etc. gezeigt.

Auf Hof Haina gibt es einen Blumenmarkt. Dazu finden im Museum Vorführungen zur historischen Textilherstellung statt. Im Außenbereich führen ein Stockschnitzer und ein Sattler ihre Handwerksarten vor. Mit Suppe, Schmalzbroten, Kaffee und Kuchen wird der Tag abgerundet.

Das Archäologische Museum zeigt neue Funde von Bestattungen am Dünsberg. Des weiteren um 14.00 und 16.00 Uhr einen Vortrag zu diesem Thema.

Am Keltengehöft wird das Schießen mit Pfeil und Bogen gezeigt.

Ein Besuch lohnt sich überall. Leider gibt es keinen extra Shuttle-Service. Dafür fährt ja der Linienbus. In Richtung Rodheim fährt der Bus um 11/13/15 Uhr – in Richtung Frankenbach 10:26/12:26/14:26/16:26 Uhr. Die Strecke ist Frankenbach Mitte – Rodheim Am Schindwasen und umgekehrt. Die Kosten belaufen sich in der Einzelfahrt auf 3,15 €; Tageskarte 6,15 €.

Fotos: C. Haus, Gail´scher Park, Heimatverein Rodheim, Facebook, archaeologie-im-gleiberger-land.de, wikipedia
Quellen: eigene Nachfragen, Homepage Heimatverein Rodheim, Biebertaler Nachrichten

Altersdiskriminierung

Foto: Flickr.com

Altersgrenze bezeichnet das Lebensalter, bis zu dem (Höchstalter) oder ab dem (Mindestalter) ein bestimmtes Ereignis stattfinden kann oder bestimmte Rechte gelten.

Letztens sprach ich auf einer Fortbildung mit einer 76jährigen fidelen Kollegin, die berichtete, dass sie weder als Schöffe berufen werden könne, noch bei ihrer kleinen Hausbank in den Aufsichtsrat gewählt werden könne, da sie zu alt sei – so die Argumentation. Das hat mir keine Ruhe gelassen, auch wenn ich selbst keines dieser Ämter anstrebe.
Thematisch passte das Gespräch gerade zu Nachrichtenmeldungen, in denen die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bekannter gemacht werden sollte.
Wieso darf eine lebenserfahrene Person, die geistig und körperlich fit ist, bestimmte Aufgaben nicht mehr übernehmen? Wieso wird hier unisono Gebrechlichkeit und fehlende geistige Flexibilität unterstellt?
Das mag vielleicht einmal so gewesen sein, doch inzwischen sind viele ältere Menschen bis weit über die Zeit der Berufstätigkeit agil, wollen ihren Beitrag leisten und in sozialen Bezügen bleiben. Zur Zulässigkeit von Altersgrenzen im Hinblick auf Diskriminierungsverbote verweise ich auf die Seite Altersdiskriminierung; ich schrieb aber auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Berlin an und erhielt die folgende Antwort, die sicherlich manchen interessiert. Lesen Sie die Antwort lesen Sie auf unserer Gemeindeseite

Foto: Pexels