Machten an den Vortagen die Nebel dem Novembermonat alle Ehre, so war der Volkstrauertag, in diesem Jahr kein dunkler, sondern ein strahlender Tag. In allen Ortsteilen hatten sich wieder etliche Menschen eingefunden, um der Kriegstoten zu gedenken und den vom Thema inspirierten Gedanken der Redner/innen zu lauschen. Zumindest zwei dieser Reden – zum Nachlesen und Nachdenken – finden Sie auf den Seiten von Krumbach und Fellingshausen.
Gerne würden wir Ihnen mehr von diesen Reden zu Ihrer Verfügung stellen. Dazu aber bedarf es der Eigeninitiative der jeweiligen Reder/innen aus Gemeinde, Ortsbeiräten, christlichen Gemeinden, Vereinsgemeinschaften, die sich mit ihren Positionen bei den Gedenkfeiern dem öffentlichen Interesse stellten. Meinem Eindruck nach zeigten sich hier auf vielfältige Weise, ja in sich ergänzender Weise, wesentliche Aspekte, die uns in der heutigen Zeit beschäftigen. Es könnte sich lohnen, über die vorgetragenen Gedanken intensiver in den Austausch zu kommen, um über die Generationen hinweg dem Sinn dieses Tages gemäß, neue Wege für die Gestaltung unserer Zukunft zu finden.
Laut der HGO (Hessische Gemeindeordnung) soll zur Unterrichtung der Bürgerinnen und Bürger über wichtige Angelegenheiten der Gemeinde mindestens einmal im Jahr eine Bürgerversammlung abgehalten werden.
Die Bürgerversammlung bieten allen Bürgern Gelegenheit Wünsche, Anregungen und Fragestellungen einzubringen und sich somit an der kommunalen Gestaltung zu beteiligen.
Folgende Tagesordnung steht an:
Eröffnung und Begrüßung durch die Vorsitzende der Gemeindevertretung Frau Elke Lepper
Sachstandsbericht der Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Themen und Arbeitsschwerpunkte in 2022
Sachstandsbericht IKEK
Auswirkung Energiekrise auf die Kommune Biebertal
Haushalt 2022 / Ausblick Haushalt 2023
Beantwortung von Fragen aus der Bürgerschaft
Es wird gebeten Anfragen und Anregungen, die in der Bürgerversammlung behandelt werden sollen, bis Montag, 14.11.2022 schriftlich per E-Mail an mfritsch@biebertal.de einzureichen.
Allerdings darf auch an dem Abend noch spontane Fragen gestellt werden.
Über rege Teilnahme wird sich gefreut. Es bietet uns Bürgern die Chance aktiv mitzumachen. Nur wer aktiv ist kann auch etwas bewegen.
Volksbanken entstammen der Tradition der Genossenschafts- und Raiffeisen-Banken. Daher kommt eine besondere Bindung an die Region. So informierte Herr Koch vom Vorstand der Volksbank Heuchelheim als erstes die Gemeinde Biebertal von den bevorstehenden Veränderungen. Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, sollte mit den Gremien vor Ort besprochen werden, wie die Gebäude für die Allgemeinheit weiterhin von Nutzen sein könnten. Dazu fand am 25. Oktober 2022 eine Ortsbegehung und ein erster Gedankenaustausch mit Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Herrn Koch und Mitgliedern der Ortsbeiräte beider Ortschaften statt.
Am 18. Oktober 2022 hatten die Kunden der Volksbank Heuchelheim e.G. Post von ihrer Bank bekommen, dass die in den letzten Jahren stark sinkende Inanspruchnahme der Filialen zur schon länger fehlenden Betriebswirtschaftlichkeit der Zweigstellen geführt habe. Vielfach, so betonte Herr Koch, sei bei Mitgliederversammlungen darauf aufmerksam gemacht worden, dass wie zuvor schon in Bieber, Königsberg und Groß-Altenstädten kleine Filialen geschlossen werden müssten, wenn die Kunden das Angebot vor Ort nicht nutzten. Auch würden seit einigen Monaten Mitarbeiter der Bank mit Kunden per Telefon Kontakt halten; nicht um etwas zu verkaufen, wie das früher durchaus schon Usus war, sondern um im Gespräch zu bleiben. Denn für viele älteren Mitbürger, die zum Teil nicht computeraffinen oder sogar immobil sind, fallen Anlaufstation weg. Frau Ortmann bietet zwar den Bürgerbus für Erledigungen in Rodheim an; es ist derzeit aber offen, ob der Bürgerbus alle Anforderungen aufgefangen kann.
“Wer weiter denkt, kauft näher ein«. Dieser Satz gilt in gleicher Weise eben auch für die Bank und andere lokale Angebote. Leider hat sich dieser griffige Slogan, wie auch das »Gemeinsam sind wir stark, damit unser Dorf lebendig bleibt«, in Fellingshausen bislang nur für die Initiativen Wochenmarkt und Geldautomat bewährt. Etwas bitter sprach Herrn Koch davon, dass die Volksbank lebendige Mitarbeiter vor Ort vorgehalten habe, die Kundschaft dennoch ihr Geld lieber am Bankautomaten besorgt habe. Entsprechend beteilige sich die Volksbank nun in Zukunft am Betrieb des Geldautomaten an der Mehrzweckhalle in Fellingshausen, was die Bankautomatenintitiative freut, da damit das Projekt zunächst weiterhin gesichert ist. Damit ist die Volksbank bei uns im Ort weiterhin präsent, auch wenn die einzig gut besuchte Filiale die in Rodheim ist. Ideen zur weiteren bürgerfreundlichen Verwendung des Gebäudes werden gerne über den Ortsbeirat (z.B. Tel. 06409-1246 – oft AB im Büro, rufe aber gerne zurück oder Mail: Alfons.Lindemann@outlook.de ) gesammelt. Bislang existieren, neben privaten und ortsansässigen Firmen, die sich für das Gebäude interessieren, Ideen zu einem Pflegenest, einer Kindergruppe wie in der ehemaligen Filiale in Bieber, einer Jugendwerkstatt mit 3-D-Drucker und PC-Hilfen oder Basis für technische Experimente – oder für ein ehrenamtlichen Reparaturangebot, wie es in Krofdorf gerade eröffnet wurde, einem Ort für Beratungen durch verschiedene Anbieter wie Energiebeirat, Rentenberatung usw.. Falls die Gemeinde sich hier für derartige Ideen einbringen sollte, braucht es natürlich klare umsetzbare Ziele mit Menschen, die Verantwortung übernehmen möchten uns sich bitte melden, so dass sich Folgekosten und Gemeinwohl in einem guten Verhältnis finden.
Im Vergleich zu Fellingshausen überwiegt in Krumbach das Gefühl, völlig abgehängt zu sein. Gerade in Anbetracht der noch offenen Zukunft der MZH sei das doppelt bitter und trage nicht gerade zu einer wirklichen Aufbruchstimmung bei.
In Krumbach liegt das Volksbankgebäude direkt gegenüber der Kirche und bildet mit seinem relativ großen Kundenparkplatz einen zentralen Ort im Dorf. Regelmäßig halten hier der Verkaufsbus des Dünsberg-Bäckers und ein mobiler Fischverkäufer aus Bremerhaven. So ist es dem Ortsbeirat wichtig, den Platz für Begegnungen und kleine Besorgungen für jedermann/frau zu erhalten. Erstes Gedanken an einem Dorfladen nach dem Muster in Königsberg zeigten sich schnell als unrealistisch, angesichts fehlender Betreiber und fraglicher Rentabilität. Dagegen könnte z.B. eine Paket- und Abholstation sowie die Aufstellung von Automaten (Beschickung durch Bäcker, Ökolandwirt etc.), eine Carsharing-Station oder auch ein kleines Dorfcafe machbar sein, wenn sich Freiwillige finden. Dies zumal sich hinter dem Gebäude ein zugehöriges, eingezäuntes Rasenstück findet, das für eine Außenbewirtung, z.B. des wieder aufgelebten Kirchencafes mit Vorträgen, genutzt werden könnte. Zudem schließt ein Kinderspielplatz an, so dass für Groß und Klein in unmittelbarer Nähe ein Anziehungspunkt entstehen würde. Ideen zur weiteren bürgerfreundlichen Verwendung des Gebäudes werden gerne über den Ortsbeirat (z.B. Tel. 06409-2387 – Gottfried Tschöp, Mail: G.Tp-Biebertal@t-online.de) gesammelt.
Man wird sehen, wohin die Reise geht. Aktuell sind alle Seiten an einem gelingenden, für Kund/innen und Bürger/innen wünschenswertem, machbaren und ökonomisch tragbaren Ergebnis interessiert.
Die SPD lädt heute Abend zur Bürgersprechstunde in den kleinen Saal des Bürgerhauses Rodheim ein. Beginn ist um 19:30 Uhr.
Für die SPD ist es wichtig zu wissen, was die Menschen bewegt und wo sie in Biebertal Handlungsbedarf sehen. Was läuft gut und was kann noch besser laufen? Der SPD-Vorstand hat ein offenes Ohr für die Wünsche, Anregungen oder auch auch Kritiken und möchte in der Bürgersprechstunde mit den Biebertalern ins Gespräch kommen. (Zitat aus dem Biebertaler Blättchen v. 14.10.22)
Anmerkung des Autors: So steht es in der aktuellen Ausgabe des Biebertaler Blättchens. Das sollte aber nicht nur die SPD interessieren sondern, alle Parteien in Biebertal. Und warum sollen die Bürger immer zu den Parteien, meist nach Rodheim, kommen? Ich persönlich würde mir lieber eine Bürgerrunde aller Parteien inkl. Ortsbeirat alle halbe Jahre in den einzelnen Ortsteilen wünschen. Dann wären alle Parteien gleich informiert und jede könnte seine Interpretation daraus ziehen. Das muss ja auch nicht dann in einer Woche in jedem Ortsteil sein sondern man kann es ja splitten. Und liebe Politiker kommt mir bitte nicht mit Zeitproblem. Klar macht ihr das auch nebenbei und ehrenamtlich, wobei es ja Sitzungsgeld gibt, aber für solche Abende ist ja auch Zeit. Ich denke eine Bürgerrunde, wo die Parteien zu dem Bürger kommen und das nicht immer vor einer Wahl, hilft allen viel mehr, als einzelne Bürgersprechstunden der einzelnen Parteien.
Liebe Leserinnen und Leser, wie seht Ihr das? Hinterlasst gerne Eure Meinung in den Kommentaren.
in der Ortsbeiratssitzung am 19. Sept. 2022 in Fellingshausen wurde von Herrn Brauns und der Bürgermeisterin, wie auch in den anderen Ortsteilen, das Projekt “Europäische Bürgerbegegnungen im Rahmen des CERV-Programms*) – Städtepartnerschaften auch mit der Gemeinde Biebertal” vorgestellt. (* CERV = Citizens Equality, Rights and Values = Bürger Gleiheit, Rechte und Werte) Wer oder welche Gruppe(n) auch immer sich da beteiligen möchten, wenden sich bitte an Herrn Brauns aus Königsberg, der die Koordination übernommen hat.
Die beste Zusammenfassung der Vorstellung lesen Sie auf dem ausgeteilten Fleyer, den Sie auf unserer Politikseite, zusammen mit den Antworten von Herrn Brauns auf unsere Fragen zum Thema lesen können.
Wer kann sich da bewerben? Wo kann man sich bewerben? Muss man die Kosten vorstrecken / selbst tragen? Wie gut sollte man Fremdsprachen beherrschen? Muss man dafür Urlaub nehmen? Oder wird man eventuell fürs Ehrenamt freigestellt? Was bringt mir und die Gemeinde so ein Austausch? Wird gelost, wenn mehr als 25 Bewerber vorhanden sind? Gibt es dazu eventuell ne Extra Infoveranstaltung?
Auch der 2. Kleidertausch-Event im arbeitspädadogischen Bereich der Sonnenstraße Evenius GmbH in Rodheim, die wieder die Räumlichkeiten zur Verfügung stellten, war ein voller Erfolg.
Immer wieder sind es Frauen, die fortschrittliche Gedanken in die Tat umgesetzt bekommen, die hier ganz ökologisch Kleider nicht entsorgen, sondern tauschen und sich via Spenden und Entdecken unentgeltlich Freude bereiten. Dafür sei allen Herfer/innen gedankt, sagen die Organisatorinnen Hella, Diana Schönfelder, Sonja Kraft, Hillu Imwald und Tina (nicht auf dem Foto).
Sonja Kraft schreibt in ihrem Bericht auf Facebook: “Wir freuen uns darüber, dass ihr das Angebot so begeistert annehmt und sowohl tolle Kleidung spendet, als auch reichlich davon wieder mitnehmt. Es mach auch Freude, euch endlich mal persönlich kennen zu lernen. Es war also nicht der letzte Kleidertausch, den wir veranstalten werden.”
und “Übrigens: Wer Lust, Zeit und Laune hat, kann gerne bei uns mitmachen. Nachhaltigkeit ist nämlich überhaupt kein trockenes Thema, wir haben sehr viel Spaß! Meldet euch einfach unter Biebern-Sie-mit@posteo.de.
Unter Hillu Imwlad und Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land finden Sie auf Facebook viele viele weitere Verbrauchertipps zu allen möglichen Umweltthemen, die noch viel mehr in unseren Köpfen als notwendiger Beitrag zur lebenserhaltenden Klimathematik Einzug halten müssten. Denn ein “weiter so” gibt es im Prozess des Lebendigen nicht. Schon der griechische Philosoph Heraklit hatte festgestellt: “Alles fließt”. Aber gerade in Zeiten so schnellen Wandels, wie wir ihn heute erleben, sehen wir, wie die Idee, alles sei mit Vernunft lösbar, die seit 300 Jahren Aufklärung grassiert, nicht nur zu unglaublichen Fortschritten geführt hat, sondern auch existenzbedrohende Nebenwirkungen mit sich bringt. Gerade wir Menschen, die wir uns selbst als Homo sapiens (lateinisch für „verstehender, verständiger“ oder „weiser, gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch“) bezeichnen und uns an Ideen, Ideologien oder religiösen Vorstellungen orientieren, verhalten uns damit oft naturwidrig und opfern Gesundheit und vielleicht langfristig sogar unsere Existenz … wenn wir nicht tatsächlich verständiger werden. Unser bestes Mittel dazu ist die Wissenschaft, die Kunst des Zweifelns und der Wahrheitssuche, statt dass wir unbewiesenen Glaubensbildern von Demagogen oder aus Erzählungen aus noch unwissenderer Vorzeit folgen.
Heute ist der letzte Tag, an dem das 9 € Ticket gilt. Ab morgen gelten wieder die normalen Fahrpreise. Viele Verkehrsverbände haben schon deutliche Preissteigerungen angekündigt, um die Verluste durch das 9 € Ticket wieder auszugleichen. Diese Preiserhöhungen treffen jetzt vor allem die, die auf den ÖPNV angewiesen sind.
In der Politik wird deswegen über ein Nachfolge-Ticket diskutiert. Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir schlug als Anschlusslösung „ein 31-Euro-Ticket für Bedürftige und ein 69-Euro-Ticket für alle anderen“ vor. Wer aber gehört zu den Bedürftigen? Über die RMV Smart App fahre ich über Einzelfahrt günstiger als über ein Monatsticket. Von daher würde ich eine Staffelung begrüßen. Die könnte wie folgt aussehen:
Landkreis/Nachbargemeinde
Hessenweit
Deutschlandweit
Es gibt ja hier in Hessen schon das Hessenticket, welches für ganz Hessen gilt. Dies kostet 36 € und kann mit 5 Personen genutzt werden. Allerdings gilt es nur für einen Tag. Wie die Preise für meine Staffelung aussehen könnten, müsste von unabhängigen Leuten durchgerechnet werden. Schließlich wollen die Bus- und Bahnführer auch von etwas leben. Zudem müsste gerade die Strecke morgens in Richtung Rhein-Main-Gebiet und abends zurück nach Gießen deutlich ausgebaut bzw. verbessert werden, vor allem von der DB.
Aber zurück zum 9 € Ticket. Wie sind eure Erfahrungen?Habt ihr es euch geholt und genutzt? Ich jedenfalls war froh 3 Monate für insgesamt 27 € auf die Arbeit zu kommen und auch wieder nach Hause. Das war eine deutliche Entlastung im Geldbeutel und die Busse waren nicht voller als sonst auch. Meist in den ersten Tagen eines Monats habe ich Leute einsteigen und das 9 € kaufen sehen, die vielleicht sonst nicht mit dem Bus gefahren wären. Hinterlasst uns gerne euer Erfahrungen in den Kommentaren oder schickt uns eine E-Mail an info@biebertaler-bilderbogen.de.
Ein anderer Blick auf die DorfApp, für wünschenswertes echtes Miteinander im Tun, statt für virtuelles, phantasiertes Scheinzusammenkommen. Denn der virtuelle Raum wird nicht zwangsläufig zu einem realen Raum.
Das erklärte Ziel der Zusammenführung führt auf diese Weise zu größerer Entfremdung, Bürgerferne und normalisierter Einsamkeit – die, wie wir wissen, eine der tödlichsten Zustände ist.
Der große Irrsinn (Das Wort hat seit dem 17. Jahrhundert mit der Bedeutung „verwirrtes, unrichtiges Denken“) ist doch, dass hier echter sozialer Kontakt mit medialem Kontakt verwechselt wird. Realer, warmer Austausch zwischen Menschen kann jedoch niemals durch die Zwischenschaltung eines Mediums ersetzt werden. Irrsinn ist auch, für eine DorfApp enorme Summen an Geld für Programmierung und Betreuung auszugeben, während guter Kontakt immer kostenfrei ist. Ein derartiges Angebot von Oben für die da (Unten) in den Dörfern macht nur in einer “als ob”-Welt Sinn; also in Zusammenhängen, in denen man, statt Selbst da zu sein, so tut als ob man auch digital da wäre und das für normal und sogar wünschenswert hält.
So wie im linken Bild stellt sich unsere Landrätin Anita Schneider anscheinend die Fähigkeiten der von ihr vor rund zwei Jahren auf den Weg gebrachten Dorf App des Landkreises Gießen vor. Der älltägliche Tratsch, Informationen, aktuelle Nachrichten und mehr sollten ganz modern auf digitale Art in den Dörfern ausgetauscht werden, »Vernetzt, wo man verwurzelt ist«, lautet das Motto. Vernetzung geschieht jedoch a) freiwillig und b) nur dort, wo Interesse mit Sympathie und Bekanntschaft zusammen kommen.
Bei uns in Biebertal war es Königsberg und auch in Dornholzhausen, Harbach, Oppenrod und Treis konnten Bürger/innen während einer ersten Pilotphase die App über das Smartphone herunterladen und damit Teil einer »digitalen Dorfgemeinschaft« werden. Jeweils zehn Personen aus jedem der fünf Orte durften die DorfApp ausgiebig testen. Nun ist diese Pilotphase beendet. Aber in Königsberg plant man mit dem neuen “Dorfladen” einen realen Treff.
Rechtfertigt ein nachgewiesener Nutzen die aufgewendeten Kosten?
Unser Garten ist sehr schattig, dennoch zeigte das Thermometer um 17.00 Uhr am 19. Juli 36,5°C. Wir waren froh, dass es im Haus doch erheblich kühler war. Die Bäume stehen seit 45 Jahren, an Sträuchern kam auch in den letzten 10 Jahren immer mal einer hinzu. Für Gemüse und Prachtstauden habe ich die sonnigsten Plätze ausgesucht. Dennoch scheinen auch sie sich im Schatten derzeit wohler zu fühlen. Der Rasen ist grau, viele Pflanzen lassen die Blätter hängen, es blüht nur wenig. So sieht es im Sommer im Mittelmeergebiet auch aus. Dahin zieht uns doch unsere Sehnsucht hin. Und jetzt haben wir es offenbar hier. Vielleicht wird es wie dort auch bei uns im September wieder grüner.
Ich möchte aber nicht dort wohnen, wo es gar keine Bäume und Sträucher gibt. Da erhitzen sich Straßen und Parkplätze auf über 60°C. Das Treppengeländer vom Parkplatz zur Bücherei konnte ich gestern nicht nutzen, Verbrennungsgefahr. In manchen Orten tut man schon etwas und pflanzt Bäume, damit es überall Schatteninseln gibt. Ich würde mir wünschen, dass für solch große Parkplätze wie den vor Edeka eine Baumbepflanzung vorgeschrieben wird. Ebenso sollte man meiner Meinung nach den vor einigen Jahren noch gescheiterten Antrag auf Verbot von Schottergärten im Biebertaler Gemeindeparlament neu stellen, denn die Stein speichern die Wärme und geben sie über Nacht ab. In vielen Orten wurde seit 2019 erheblich umgedacht. Bei uns auch?
Die obige Karikatur war nicht der einzige Auslöser für diesen Artikel. Am vergangenen Wochenende stellte sich in der Beilage “Gleiberger Land” ein Gartenbaubetrieb vor, der mit seinen Fotos genau für solche Gärten wirbt. Die Fernsehsendung “Duell der Gartenprofis” ist ebenfalls die reinste Werbesendung für den Baustoffhandel. An denen ist die Diskussion um Umweltschutz und Klimawandel definitiv vorbei gegangen. Ich habe es in Offenbach einige Male in meiner Nachbarschaft erlebt, dass diese Art Gärten gerade älteren Menschen mit eigenem Haus und Garten als pflegeleicht schmackhaft gemacht wurde. Dass sie dann im Haus bei solchen Temperaturen wie im Backofen sitzen, fällt bei der Hoffnung auf einen neuen Bauauftrag hinten runter.
Es gibt so einige Einzelaktionen, die etwas bringen, auch wenn nicht alle mitmachen. Erst mal viele Bäume und Sträucher pflanzen, wo man selber Einfluss darauf hat. Eine Verkehrsinsel oder Baumscheibe pflegen, wenn kein eigener Garten vorhanden ist. Dafür gibt es in Biebertal einige gute Beispiele. Ich erfreue mich oft an denen in der Gießener Straße in Rodheim Nähe Schindwasen. Beim Waschen von Lebensmitteln eine Schüssel benutzen und das Waschwasser zum Gießen von Pflanzen verwenden. Auch Spülwasser ohne Fett, sogar mit etwas Spülmittel kann genutzt werden, ebenso Kochwasser von Kartoffeln mit Schale oder Roten Beten oder verdünnte Kaffee- und Teereste. Alles, was beim Putzen von Obst und Gemüse anfällt mit Kaffeesatz oder Teeblättern mischen und bei der Hitze zum Mulchen von Blumen- und Gemüsebeeten verwenden. Schneckengefahr besteht derzeit nicht. Aber die Regenwürmer freuts. – Diese Tipps sind alles andere als neu. Meine Eltern haben sie mir in den 60ern beigebracht. Und wer damals vielleicht noch keinen Wasseranschluss hatte, ging viel sparsamer mit Wasser um.
Die Bürgerinitiative >Interessengemeinschaft Zukunft Fellingshausen< gegen das neue “Baugebiet Dreispitz III – Erweiterung West” hatte am 11. Juli 2022 für 19 Uhr in die Gaststätte “Zur Post” geladen. Der geladenen Presse sollten die Bürgerbedenken gegen die Planungen der Gemeinde bekannt gemacht und die Entwicklungen nach ihrem Brief mit 486 Unterschriften aus allen Ortsteilen Biebertals an die Bürgermeisterin, den Gemeindevorstand, die Faktionsvorsitzenden und die Ortsbeiräte von Fellingshausen und Rodheim vorgestellt werden.
Wieder waren ca. 50 Personen erschienen, die das Thema diskutieren und Ihre Bedenken vortragen wollten.
Problematisiert wurde die Größe des Baugebietes, mit dem ca. 500 neue Bürger erwartet werden – bei fehlenden Bedarfserwartungen für Biebertal laut Demoskopie. (Hierzu hatte die Bürgermeisterin in der Ortsbeiratssitzung zum Thema angeführt, dass sich diese Prognose auf Einfamilienhäuser beziehe, dass aber für Wohnungen für ältere Menschen, die ihr Haus aufgeben müssten, sehr wohl Bedarf bestehe.) Die BI führt an, dass die aktuelle Planung eine Ortserweiterung um ein Drittel in Bezug auf die jetzige Einwohnerzahl darstellt, so dass soziale Unruhen entstehen könnten. Jedenfalls dürfe nicht gegen die Bürger, sondern für sie und nicht für die Interessen eines Investors geplant werden. Vor allem aber, so wurde betont, fehle ein Verkehrskonzept für den neuen Ortsteil, der ca. 1500 neue Fahrzeuge pro Tag auf die Straße bringen werde; die ÖPNV-Anbindung sei problematisch. Das Verkehrsaufkommen mit der auf dem Gelände des ehemaligen “Hotel Am Keltentor” geplanten Altenpflegeinrichtung mit Gastronomie – und damit Fahrten der Angestellten und Besucher und Restaurantgäste sei da noch nicht einmal mit eingerechnet. Dazu bestehen erhebliche Bedenken, wie es mit der Wasserversorgung für Fellingshausen und Biebertal stehe, da für die kommenden Jahre weniger Niederschläge prognostiziert sind und für das Neubaugebiet ca. 23.000 Kubikmeter mehr Wasser benötigt wird. Auch für die Kita- und Schule in Fellingshausen seien noch keine konkreten Pläne auf dem Tisch, wie da die Kapazitäten geschaffen werden sollen, um die zu erwartenden mehr an jungen Menschen aufzunehmen. Schon jetzt seien dort die Grenzen erreicht bzw. überschritten. Hoch bedenklich für unsere Demokratie sei die Intransparenz von Seiten der Gemeinde, bezüglich Vertragsgestaltung und Bürgerbeteiligung. Insbesondere habe es bislang von der Bürgermeisterin keine Reaktion auf den Brief der BI und die gesammelten Unterschriften gegeben. Auch die Parteien bekamen da ihr Fett weg.
Die bemängelte Information zeigt unterschiedliche Auffassungen bzw. Wünsch in Bezug auf Hohl- und Bringpflicht”. Sowohl die Gemeindevertreter- wie Ausschusssitzungen sind öffentliche Veranstaltungen. Bürger könnten sich also informieren.
Aus der Kreisstraße “Die Beu” (für die die Gemeinde nicht zuständig ist) wurden Bedenken laut, dass die Mehrbelastungen durch Schwerlastverkehr die alten Häuser weiter beschädigen könnten, höhere Lärmbelastungen auftreten und Eltern machten sich um die Sicherheit ihrer Kinder Sorgen, sollte der Verkehr in der engen und zum Teil unübersichtlichen Straße zunehmen.
Aufgerufen wurde dazu, sich die ausliegenden Pläne in der Gemeindeverwaltung anzuschauen und Einsprüche einzulegen. Zur Not werde die BI gegen das Vorhaben klagen.