Biebertaler Parlamentarier diskutierten am 16. Oktober 2020 über Mit-Fahr-Bänke, die das Trampen wieder schmackhaft machen sollen/könnten.
In den 1920er Jahren kam diese Art einer preiswerten Mitfahrgelegenheit in Mode. Während der 1960er und ´70er Jahren war es eine, insbesondere von jungen Leuten intensiv genutzte Möglichkeit von A nach B zu kommen. Bis in die 1980er Jahre überwog das Gefühl, dass Menschen freundlich miteinander umgehen; und nur selten gab es Berichte darüber, dass jemand ausgeraubt wurde oder eine Tramperin Vergewaltigung erleben musste. Seit den 1990er Jahren sah man kaum noch Tramper – einmal, weil nun auch immer mehr junge Menschen sich ein eigenes Auto leisten konnten, aber auch, weil das gesamtgesellschaftliche Klima immer stärker von Angst vor der Zukunft und von Misstrauen gegenüber den Mitmenschen geprägt war.
Aktuell, angesichts der nur mäßigen öffentlichen Nahverkehrsangebote, überlegen Politiker, wie man das, was zuvor selbst und eigenverantwortlich organisiert wurde, als gelenktes Angebot etablieren könnte.
Frau Sonneborn, Ortsvorsteherin in Königsberg, verweist auf die DorfApp, die in Königsberg gerade getestet wird. Darüber könnte man sich austauschen. Schön und gut, aber Austausch funktioniert bislang in den Dörfern auch ohne technische Hilfsmittel in Nachbarschaftshilfe und bestehende Medien. Zum Einkaufen oder für Arztbesuche gibt es auch den Bürgerbus.
Kreative Ideen sind begrüßenswert – aber bedürfen sie der staatlich-bürokratischen Hand?
Frau Ortmann merkte diesbezüglich auch gleich an, dass das Aufstellen einer Bank nicht ausreiche; zunächst müssten allgemeine Bedingungen, wie Versicherungsrechtliches und andere Verbindlichkeiten geklärt werden.