Wasser wird zum raren Gut Teil 3: Die Bodenpflege

Den Boden mulchen: Bitte bedecken Sie Ihren Boden mit dem Laub, das im Herbst herabfällt, statt es in die Grüne Tonne zu stopfen. Durch die warme Decke bleiben Regenwürmer, Asseln und Mikroorganismen länger aktiv und bilden eine kleine Menge Humus, die ein höheres Wasserbindungsvermögen hat. In diesen Mulch können auch zerkleinerte Küchenabfälle (nur rohes Obst und Gemüse, Kaffee- und Teesatz, alte Erde aus den Blumentöpfen) gemischt werden, außerdem strohhaltiger Mist, falls verfügbar. Im Sommer sollte man alles, was abgeschnitten wird, zerkleinert wieder ins Beet zurücklegen. Ausnahme samentragende Unkräuter und kranke Pflanzen. Die wachsenden Pflanzen bedecken bald, was Ihnen vielleicht nicht gefällt.


Erst haben wir in neue Erde pikiert, danach alte Erde aus Blumenkästen mit neuer gemischt und damit die Blumenkästen neu bepflanzt (Schülerarbeit GKS)

Den Boden mischen: Gute Erfahrungen habe ich gemacht, indem ich Kokosfasern in den Boden gemischt oder auf den Boden aufgelegt habe. Die Fasern nehmen auch nach Austrocknung gut Wasser auf. Sie enthalten allerdings keinen Dünger. Je nach Verwendungszweck (Aussaat oder Topfen) muss man das berücksichtigen.

Lesen Sie weiter unter: Wasser wird zum raren Gut – 3. Bodenflege

Foto: E. Renell

Wasser wird zum raren Gut Teil 2: Geeignete Gartenpflanzen

Sonnenbraut (Helenium cv.`Kanaria´)
Sonnenbraut (Helenium cv. `Red Wheel´)

Von manchen Pflanzen müssen wir uns wohl auf Dauer verabschieden. Die Sonnenbräute gehören dazu. Sie lieben zwar die volle Sonne, aber der Untergrund muss feucht sein. In diesem Sommer konnte ich allerdings beobachten, dass es bei der Trockenheitsverträglichkeit auch auf die Sorten ankommt. `Kanaria´ war recht robust, die meisten roten nicht.

Viele Menschen fahren im Sommerurlaub ans Mittelmeer. In vielen Gegenden sieht es dort zwischen Juni und August so aus wie bei uns in diesem Jahr. Ich stelle mich darauf ein, dass es bei uns in Zukunft noch öfter so sein wird. Die Hauptblütezeit haben wir dann von September bis November und ab Anfang Februar bis Mai. Es kommt halt darauf an, was man pflanzt.

Wer nicht auf Sommerblumen verzichten möchte, hat folgende Möglichkeiten:
Herbstaussaat direkt ins Beet: Dazu eignen sich Ringelblumen, Rittersporn, Jungfer im Grünen, Klatsch- und Schlafmohn, Kornblumen, Nadelkerbel, Bartnelken, Goldlack, auch Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Tausendschön Königskerzen und Nachtkerzen. Die Vorteile der Herbstaussaat: Der Boden ist warm, in den kühleren Nächten kondensiert der Tau und steht den Samen zum Quellen zur Verfügung. Regen und Gießwasser verdunsten kaum noch. Die Pflanze konzentriert sich auf die Wurzelbildung, d.h. sie bildet längere und besser verzweigte Wurzeln. Die Pflanzen werden kräftiger sein und mit Trockenphasen besser klar kommen.

Die zwei weiterführenden Artikel behandeln folgende Themen:

Herbstaussaat geht auch bei Gemüse
Bäume, Sträucher (z.B. Rosen) wieder wurzelnackt im Herbst pflanzen
Die richtigen Pflanzen für heiße Sommer
Den Boden mulchen
Den Boden mischen
Der Rasensprenger hat ausgedient!

Lesen Sie weiter unter Wasser wird zum raren Gut-im Garten

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*) 24 Kokosfaserziegel-Liter-650g-Ziegel derzeit ca. 30€

Zeit für Blumenzwiebeln

Verschiedene Tulpenarten und -Sorten auf dem Dreispitzbeet in Fellingshausen inmitten von weißem Nadelkerbel (Foto Renell)

Normaler weise kann man Blumenzwiebeln fürs nächste Frühjahr auch noch im November/Dezember pflanzen. Oft sind noch so viele andere Pflanzen am Blühen, dass man vorher gar keinen Platz findet. In diesem Sommer ist alles anders. Eine Menge Pflanzen sind vertrocknet. Und auch bei vielen Stauden ist es besser, sie jetzt schon zurück zu schneiden, damit sie ihre Kraft in die Wurzeln stecken statt vergeblich eine Blüte zu versuchen. Doch darin liegt die Chance, jetzt schon Tulpenzwiebeln zu stecken. Sie lieben den warmen Boden. Die kleinsten Regenmengen werden die Wurzelbildung anregen, die dann tiefer als üblich wachsen können. Das belohnen sie im kommenden Frühling mit einer längeren und größeren Blüte. Für viele andere Zwiebeln und Knollen gilt das ebenso, stammen sie doch ursprünglich aus sommertrockenen Gebieten rund ums Mittelmeer. Zum Beispiel ist die beliebte kleine Narzisse Tete à Tete so eine. Sie blüht nur gut, wenn sie sehr früh in die Erde kommt.

Foto: Fa. Gewiehs

Fast alle Arten von Traubenhyazinthen = Muscari species, siehe Foto links, bilden bereits im Herbst ihre Laubblätter, was ihnen nur bei frühzeitiger Pflanzung gelingt.
Es gibt sie übrigens in etwa 30 Sorten in weiß, rosa allen Blautönen, sogar gelb kommt vor.
Blütezeiten von März bis Mai sind möglich.
Die Pflanzen sind gut zur Verwilderung geeignet. Verwilderung bedeutet normalerweise weniger Arbeit.

Eine Adresse, bei der ich seit 1979 Blumenzwiebeln bestelle und daher sehr empfehlen kann. : https://www.gewiehsblumenzwiebeln.de/ Sie können auch einen gedruckten Katalog anfordern. Er enthält eine Fülle von Frühlingsblühern und ist ein gutes Nachschlagewerk. Beim ersten Mal kostet er Geld. Nach jeder Bestellung wird er aber kostenlos zugesandt.

Pilzbefall?

Hallo liebe Botaniker da draußen, bzw. an alle die Pflanzen mögen und davon ´ne Menge Ahnung haben. Ich selber, habe von Pflanzen nicht so viel Ahnung. Für mich ist das alles “Grünzeug”. Aber, jetzt habe ich mal eine Frage:

Meine Nachbarn haben an einer Hortensie diesen “Pilz, Bakterium o.ä.” gesehen. Sie wissen nicht was das ist! Hier die Bilder dazu:

hier an der Blume ist das “Objekt”
überall
hier mal was..
hier feiern die wohl ne “Party”
hier auch..
und nochmal ganz viele…

Falls jemand weiß, was das ist, bitte ein Kommentar hinterlassen. Evtl . haben ja noch mehr Pflanzenliebhaber solche “Sachen”.

Vielen Dank und Grüße

Friedhelm

Fotos: F.Scholz

Insektensommer 2022 – Zählen Sie mit!

Der NaBu ruft auf zur Zählung zwischen 3. und 12. Juni 2022 auf –
1 Stunde, in der Sie für einen guten Zweck in der Sonne entspannen dürfen!

Nun haben wir uns doch entschlossen, an der Insektenzählung des NaBu Teil zu nehmen. Und das, obwohl wir von Insekten keine Ahnung haben. Vielleicht gibt es ja Leute in Biebertal, die sich wie wir in das Thema einarbeiten möchten oder schon Kenntnisse haben, die sie gerne teilen?

Lesen und schauen Sie weiter unter Haus und Garten Insektensommer-2022

Screenshot von Nabu-Veröffentlichung Ev. Renell

“Frühjahrsputz” im Bauerngarten in Frankenbach

Fleißige Arbeiter/innen

Im Bauerngarten auf der Frankenbacher Familienwiese stand der erste Pflegeeinsatz des Jahres an. Dazu hatte der Heimat- und Geschichtsverein Frankenbach eingeladen. Unter der Anleitung von Hans Jürgen Käfer brachten die Helfer den öffentlich zugänglichen Garten wieder in einen ansehnlichen Zustand.

Im Bauerngarten finden sich alte Blumen- und Sträuchersorten, die hier erhalten werden sollen. Wieder war es ein großer Berg von Unkraut und Grünschnitt, der von Frankenbacherinnen und Frankenbachern (darunter hauptsächlich Vorstandsmitglieder und die wie immer mitarbeitende Marlies Van den Brink) zusammengetragen wurde, um dann von den Bauhofmitarbeitern entsorgt zu werden. Nach dem gut zweistündigen Arbeitseinsatz kamen Kaffee und Kuchen, wie immer von Monika Schneider zur Verfügung gestellt, gerade recht. Bleibt noch zu hoffen, dass es demnächst mal
wieder ausreichend regnet, denn der Boden ist momentan doch viel zu trocken.

Kommentar von Eveline Renell: Ich habe Jungpflanzen vom Buchsbaum der Familienwiese (von 2020). Sie können auf dem Wochenmarkt Fellingshausen erworben werden. Ist auch ein schönes Mitbringsel aus Frankenbach

Foto: C. Haus
Text: Thomas Prochazka

Biebertals “weniger beachtete” Vereine

Streuobstwiese unten an der Straße nach Bieber

Still war es lange Zeit um Vereine, die in Chören ihre Stimme erhoben haben, aber auch um Aktivitäten von Vereinen, wie dem Verein für Archäologie im Gleiberger Land, den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen oder Kaninchenzuchtvereinen, die in den Medien selten auftauchen. Dazu kamen die Einschränkungen während der Corona-Jahre 2020/21, die viele Aktivitäten unmöglich gemacht hatten und manchem Verein sogar den Garaus brachten.

Der NABU z.B. konnte dennoch von der insektenfreundlichen Bepflanzung des Kreisels Richtung Heuchelheim, im Bereich des Turnerplatzes oder an der Familienwiese in Rodheim sowie dem Ausbau der Trafostation zum Fledermaus-freundlichen Haus berichten. Vom Vogel- und Naturschutzverein wurden Nistkästen kontrolliert und gereinigt, im Dachgeschoss der Fellingshäuser Kirche neu angebracht. Am Orchideenstandort Rimberg und Bornweg wurden Pflegemaßnahmen durchgeführt. Die Population der Salamander profitierte von Schutzmaßnahmen.
Obst- und Gartenbauvereine möchten gerne neue Streuobstbäume für die kommenden Generationen pflanzen – dazu aber muss zunächst das Baumkataster aktualisiert werden, um zu sehen, wo Bäume vital und gepflegt sind oder nicht mehr gepflegt werden, welche abgestorben oder längst verschwunden sind. Nach einer größeren Ausstellungsfläche für die archäologischen Funde vom Dünsberg wird gesucht. Last but not least waren natürlich auch die Rammler (Kaninchenböcke), ungeachtet jeder Krise, weiterhin aktiv, und auch die Angler pflegten Ihre Anlagen, wie viele ungenannte im Gemeinwesen ihre ehrenamtlichen Beiträge leisten. All das findet in den Medien wenig Beachtung, so dass ich dachte, da müssen auch mal ein paar lobende Worte her! Vielen Dank Euch fleißigen Händen und organisierenden Köpfen.

Spätsommer auf der Familienwiese Rodheim

Fotos: Lindemann


Ist das Kunst oder kann das weg?

Altholz-Stelen, der rechte Stamm wurde vom Sturm “Zeynep” gefällt

Die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ wird üblicherweise im Haushalt gestellt.
Ich übertrage sie mal auf unseren Garten. Wir haben dort eine Plastik von Henry Moore. Natürlich können wir uns keinen echten leisten. (Bronzeplastiken werden auf dem Kunstmarkt für etwa 4 Millionen € gehandelt) Aber was Vögel, vor allem die spechtartigen, und Insekten an den abgestorbenen Stämmen von Eberesche und Weide geschaffen haben, kommt den Werken des Künstlers doch schon sehr nahe. wiki/Henry_Moore.
Als ich kürzlich am Hang am Weg nach Rodheim arbeitete, zeigte eine Passantin auf die Stämme und sagte, die müssten abgesägt werden. Auf meine Erklärung, welche Bedeutung Totholz für die Tiere habe, ging sie nicht ein, wiederholte nur ihr Ansinnen. Nun, offenbar sind Stürme die Sauberfrauen von Mutter Natur, jedenfalls wurde der längste Stamm vom „Zeynep“ umgelegt. Jetzt dient er zersägt als Brennholz bzw. neue Beetumrandung.
Die Vögel suchen sich eine andere Spitze zum Anlanden aus, und der Kleiber findet noch genügend andere Bäume in unserem Garten.

Lesen Sie weiter unter: Ist das Kunst oder muss das weg?

Manchmal braucht man einfach Farben

Hier stand bis Freitag noch ein anderer Artikel. Ich habe ihn verschoben, weil ich finde, Farbe tut uns derzeit allen sehr gut. Daher werde ich hier nur eine Blütengalerie zeigen – etwa in der Reihenfolge des Aufblühens.

Im Laub und hell, so mögen sie es gerne
Diese beiden Fotos entstanden in einem privaten Park in Gedern.

Die Fotos zeigen Pflanzen des Vorfrühlings. Die erste Blüte des Alpenveilchens traut sich manchmal schon Ende Dezember an die Luft, sicher aber ab Mitte Januar. Dann gesellen sich die Winterlinge, etwas später die Schneeglöckchen dazu, als erstes das gefüllte. Bei den Krokussen beginnt der Elfenkrokus, gefolgt vom Goldkrokus und einigen anderen Botanischen Arten. Der Frühlingskrokus hat die größten Blüten. Leberblümchen und Lenzrosen gedeihen auf dem Biebertaler Boden besonders gut, ebenso mögen die Alpenveilchen den leichten Kalkanteil.

Wenn Veilchen und kleine Wildnarzissen blühen, sind wir im Frühling angekommen.

Duftveilchen
Wildnarzissen (die gleichen wie in der Eifel)

Und wenn Sie auch so einen bunten Garten haben möchten, nichts leichter als das. Einige Stauden gibt es beim Pflanzentausch im April. Die Zwiebeln und Knollen kommen im Herbst in die Erde. Danach muss man sie weitgehend in Ruhe lassen – und ganz viel Geduld haben.

Fotos: Eveline Renell

Bäume pflanzen mit Zuschuss des Kreises Gießen

Möchten Sie einen Eichenbaum im (Vor)Garten?

Die Toteneiche am Ortsrand Fellingshausen, Naturdenkmal

Der Landkreis Gießen bezuschusst das Pflanzen einheimischer Baumarten Klimaschutz-lkgi.de Pro Baum bekommen Sie 50% des Preises erstattet, maximal 100€. für den Antrag wird der Beleg der Baumschule sowie je ein Foto der ausgewählten Fläche vor und nach der Pflanzung gefordert. Sie müssen also in Vorleistung gehen. Die Baumliste, auf die ich mich weiter unten beziehe, ist aktuelle nicht mehr einsehbar.
Nehmen Sie Kontakt auf zu Sonja Cordt vom Klimaschutz-Team des Landkreises unter Telefon: 0641-9390-1772 oder per E-Mail an klimaschutz@lkgi.de.

Was mir an der Liste missfiel: Die aufgeführten Arten sind nicht danach ausgewählt, wie groß der Garten ist. Wenn die Fläche, die Sie zur Verfügung haben, sehr groß ist (über 1000m²) und Sie eh keine Gartenarbeit mögen, dann können Sie auch Eichen, Berg- und Spitzahorn pflanzen. Die werden im Laufe der Jahrzehnte so breit, dass darunter nur noch wenig zu tun bleibt. Einen Kletterbaum erhalten Sie aber eher für Ihre Enkel als für Ihre Kinder. Einige der Arten haben außerdem so einige Besonderheiten, was man vorm Kauf wissen sollte.
So schön zum Beispiel Birken sind, alle sind Flachwurzler, die auf der Suche nach Nahrung und Wasser regelmäßig ihre Wurzeln in andere Beete stecken und die Gärtnerin/den Gärtner damit zur Verzweiflung bringen können.

Für die immer kleiner werdenden Gärten empfehle ich nach eigenen Beobachtungen und Erfahrungen die folgenden Arten:
Lesen Sie weiter unter: Haus und Garten. Bäume pflanzen mit Kreiszuschuss

Foto Winfried Senger