Als Biebertaler Arzt habe ich in den Meinungstreff unserer digitale Dorfzeitung einen Artikel von Michael Andor, Facharzt für Allgemeinmedizin in Groß-Gerau, Präsidiumsmitglied der LÄKH = Landes-Ärzte-Kammer Hessen eingestellt, da sich die angesprochenen Themen auch in Biebertal auswirken. Gießen-nah haben wir zwar keinen Versorgungsmangel mit Allgemeinmedizinern zu beklagen, aber in vielen Regionen finden Kollegen keine Nachfolger.
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Kategorie: Informatives
Tipps für einen gesunden Schlaf
- Trinken Sie abends wenig.
So vermeiden Sie, dass Sie nachts „raus müssen“. - Essen Sie abends „wie ein Bettler“.
Schwere Mahlzeiten liegen auch schwer im Magen.
Nehmen Sie die letzte große Mahlzeit spätestens 2-3 Stunden vor dem Zubettgehen. - Auch Fernsehen ist, wegen der vielen Orientierungsreaktionen, die die wechselnden Bilder erfordern, nicht erholsam – auch wenn viele vor dem Fernseher einschlafen: auch die haben durch das flackernde Licht einen nur unruhigen, wenig erholsamen Schlaf.
- Widme Dich eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen einer ruhigen Tätigkeit und
verzichte auf Radio, Fernsehen, Computer und Telefon. - Bewusstes Einläuten des Feierabends. Falls möglich, sollte das Licht herunter gedimmt werden..
Denn mit beginnender Dunkelheit wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, das den Zellen die Umstellung auf Nachtruhe signalisiert. - Nachts sollten im Schlafzimmer und auf der Toilette Dunkelheit herrschen
oder nur gedämpftes Licht. - Gehen Sie erst zu Bett, wenn Sie sich müde fühlen..
- Wenn Sie nicht einschlafen können: Stehen Sie auf, gehen Sie spazieren oder räumen Sie irgend etwas auf. Legen Sie sich erst wieder hin, wenn Sie müde sind.
- Lernen Sie zu entspannen und Stress zu reduzieren.
Autogenes Training, Yoga, Progressive Muskelentspannung fördern guten Schlaf. - Sinnvoll ist es, tiefe und ruhige Bauchatmung zu praktizieren, das entspannt und beruhigt.
Es gibt kein „falsch“ dabei; sollte es nicht gelingen, beginne einfach von Neuem – und zwar ohne Selbstbeschimpfungen; viel besser ist es, sich zu freuen, dass man die Planabweichung bemerkt hat und dadurch die Wahl hat und zurückkommen kann zu dem, was gut tut.
Mehr bzw. den vollständigen Artikel lesen Sie auf https://wissen.biebertaler-bilderbogen.de/gut-durchschlafen-erfrischt-aufwachen/
Quellen: J. Zulley: Mein Buch vom gesunden Schlaf. Endlich wieder richtig schlafen. Goldmann Verlag (2010); Dr. mded. Alfons Lindemann, Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie, Biebertal
Essen Sie Ihr Unkraut auf – Teil 2
Das erste Foto zeigt die Barbarakresse an einer Böschung gegenüber der Pumpstation an der L 3047 nach Krumbach. Sie ist in unserer Gemarkung gar nicht so selten, tarnt sich aber durch eine niedrige Rosette und unauffällige Blätter. Anders als die grün-gelb-weiße Gartenform, die sich wunderbar im Winter als Einfassungspflanze im Gemüse- oder Blumenbeet eignet. Wenn sie sich ausgesät hat, kann man schon nach dem 3. Laubblatt zwischen grün und bunt unterscheiden. https://haus-und-garten.biebertaler-bilderbogen.de/
Wenn Sie oder Ihr Baby übermüdet sind
Wer Schlafprobleme hat, kennt das: Man wird nachts um 3 Uhr wach und es dauert dann schon mal zwei bis drei Stunden, bis man wieder einschläft.
Bei Babys ist das ähnlich.
Das liegt an den verschiedenen Schlafphasen während der Nacht, bei denen es wie mit einem Aufzug hinab in den Schlaf oder hinauf in den Wachzustand geht.
Ist man länger als 3 Minuten wach, registriert es das Gehirn bewusst. Dagegen wird das nur Sekunden dauernde Aufwachen, um zum Beispiel die Körperposition zu wechseln, nicht bewusst wahrgenommen.
Ist man jedoch wach und über den müden Punkt, hat man selbst – oder haben Eltern – meist keine Chance mehr sich – oder ihr Kind – zum Schlafen zu bringen. Man ist gezwungen, auf den “Fahrstuhl” der nächsten Schlafphase zu warten.
Es kann also sinnvoll sein, mit dem Kind aufzustehen und etwa eine Stunde lang gemeinsam mit dem Kind etwas Ruhiges zu machen – z.B. Lesen. Anschließend kann man versuchen das Kind erneut hinzulegen und auch selbst wieder Schlaf zu finden.
Quelle: Zeitschrift Eltern, 2/2020
Eine kurze Erklärung insbesondere der Schlafphasen finden Sie z.B. unter folgendem Link: https://www.maennergesundheitsportal.de/themen/gesunder-schlaf/was-ist-schlaf/schlafphasen/
Mehr zum Thema Schlaf und Schlafhygiene lesen Sie auf unserer Wissensseite.
Innehalten
Der gesellschaftliche “shut down”, das “Daheimbleiben” zwingt zum Innehalten – ob in Quarantäne oder wegen einer Infektion (mehr oder weniger) freiwillig, um sich und andere nicht anzustecken bzw. um sich vor Ansteckung mit dem Virus zu schützen.
Optimisten neigen dazu, die Situation unterzubewerten, feiern z.B. Corona-Parties, während Pessimisten zur Überbewertung der Problematik neigen und dramatisieren. In jedem Fall ist jetzt eine ganze Gesellschaft in den gegenteiligen Modus gezwungen, den sie üblicherweise mit “Schneller, Höher, Weiter” verfolgt und in dem sie sich alltäglich, mit allerlei Zeitvertreib und Konsum, vor besinnlichen oder nachdenklichen Momenten schützt.
Energieberatung jetzt online und telefonisch
Da aktuell keine persönlichen Beratungen stattfinden, beraten die Experten derzeit verstärkt auf anderen wegen: Telefon (kostenlos): 0800 / 809 802 400
von Montag bis Donnerstag 8- 18 Uhr und Freitag von 8 – 16 Uhr
Online: https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/beratung/
Zusätzlich werden kostenlose Online-Vorträge angeboten;
Eine Anmeldung dazu wird erbeten unter
https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen/kategorie/veranstaltungen/
Hilfe für die Landwirtschaft
Saisonkräfte können jetzt kurzfristig in der Landwirtschaft für Ernte und Aussaat für bis zu 115 Tagen sozialversicherungsfrei beschäftigt werden (bislang 70 Tage).
An der frischen Luft arbeiten tut sicherlich so manchem gut, der aktuell in seiner Wohnung zurückgezogen lebt. Abstand halten kann man auf dem Feld auch gut, so dass sich eine Win-Win-Situation für den Einzelnen, den Landwirt und für die Gemeinschaft bzw. Gesellschaft ergibt.
Wichtig ist einzuplanen, dass die ungewohnte Arbeit am Anfang mit leichten Wehwehchen beantwortet wird. Das legt sich aber mit ein bisschen Übung.
Quelle: Gießener Anzeiger, 24. März 2020
Gründliches Händewaschen: Lächerlich oder revolutionär?
Im google-doodle vom 20. März wird der Arzt Ignaz Semmelweis gewürdigt. Er war ein Chirurg und Geburtshelfer in Wien um 1850. Ihm war aufgefallen, dass bei den Wöchnerinnen* der öffentlichen Krankenhäuser die Fallzahlen von Kindbettfieber in den Abteilungen, in denen Ärzte arbeiteten, um ein Vielfaches höher lagen als in den Abteilungen, wo Hebammenschülerinnen arbeiteten *) Auf Grund genauer Beobachtung, einem Zufall und der Schlussfolgerung, dass es daran lag, dass Ärzte auch Leichen sezierten und oft mit ungewaschenen Händen zur Gebärenden gingen,veränderte er sein Verhalten und seine Anweisungen. Nicht nur mussten sich die ihm unterstellten Ärzte jedesmal nachdem sie eine Leiche seziert hatten, gründlich die Hände waschen. Nein, sie mussten sie auch mit Chlor desinfizieren. Dafür wurde er von seinen Kollegen gründlich ausgelacht, angefeindet und ihm bei seiner Karriere Steine in den Weg gelegt.
Inwerk baut “LAB 3” in Biebertal
Großbaustelle im Gewerbegebiet von Rodheim.
Neben Orion gibt es einen zweiten großen Player in Biebertal.
Auf einer 12.500 qm großen grünen Wiese (eher einem Feld) errichtet der Büromöbelspezialist INWERK mit Burgenblick das erste 2500 qm große, offene Innovation-LAB der Büromöbelbranche – ohne Innenwände für 60 Arbeitsplätze.
Solche Flexibilität erweist sich für die langfristige Ausstattung von Coworking Spaces*1) als wirtschaftlich vorteilhaft. Wenn sich der Flächenbedarf im eigenen Betrieb verändert oder ein Mieterwechsel stattfindet, kann der Bedarf schnell und kostensparend geregelt werden.
Hier wird nun im Eigenversuch gearbeitet und für Kunden ein Erfahrungsraum geschaffen, modernes Büro, das dauerhaft flexibel bleibt, selbst auszuprobieren und zu erleben.
Geplant sind Multispace-Büroformen*2) mit offenen Arbeitszonen und geschlossenen Raumsystemen. Dabei werden ausschließlich eigene Einrichtungskonstruktionen eingesetzt, die schon mit zahlreichen Design- und Innovationspreisen ausgezeichnet wurden.
Das LAB-3 ist die Antwort auf den digitalen Wandel. Was wo bearbeitet wird, wo kreatives oder konzentriertes Arbeiten sinnvoll ist, das entscheiden der Mitarbeiter oder das Team zukünftig selbst. Entsprechend spielt das Wohlbefinden eine wichtige Rolle bei diesen neuen Arbeitsbedingungen. Die offene Arbeitslandschaft soll zu mehr Kommunikation und Teamarbeit animieren und so neue Ideen fördern. Das in Großraumbüros oft auftretende Problem der lauten Geräuschkulisse wird durch akustisch gedämpfte Raum-in-Raum-Systeme von Inwerk gelöst.
Auch die Ergonomie der Arbeitsplätze spielt für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter eine große Rolle. So sind alle Teamarbeitsräume und Arbeitsplätze mit elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet. In der Mitte des Gebäudes soll – über die ganze Höhe des Gebäudes – ein Garten entstehen. Hinzu kommen ein Work-Café*3), Food-Corner*4) und Playground*5) in dem es sportlich zugehen kann. Die veränderten Umgebungen laden zum Umfokussieren*6) ein, so dass immer wieder neu gedacht werden muss. Spannung und Entspannung, Aktivität und Ruhephasen spielen in dieser Gedankenwelt eine wichtige Rolle, ebenso wie das eingebundene Grün eine beruhigende Wirkung auf die Menschen hat.
Der Geschäftsführer Bernd Klingelhöfer geht davon aus, dass die schon jetzt hohen Anforderungen in der Arbeitswelt noch zunehmen werden. Durch die Digitalisierung werden viele Prozesse automatisiert und übernehmen auch Wissensarbeit. Differenzierte Arbeitsbedingungen erscheinen ihm daher unverzichtbar, um die komplexen Aufgaben gemeinsam lösen zu können; aber auch um die Mitarbeiter gesund zu erhalten und im Unternehmen zu halten.
Worterklärungen:
*1) Co-working, englisch für „zusammenarbeiten“
*2) Multi-Space, englisch für “Mehrfach-Raum” für Bürolandschaften
*3) Work-Café, englisch für “Arbeits-Café” – ein Ort, an dem Mitarbeiter sich treffen, arbeiten und sich vernetzen können.
*4) Food-Corner, englisch für “Essecke”
*5) Playground, englisch für “Spielplatz” – Spiel- und Sportmöglichkeiten sind in die Bürolandschaft integriert
*6) Fokussieren – die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Aspekt legen
Umfokussieren – einen anderen Fokus wählen
Quelle: Gießener Zeitung,21. März 2020 und https://www.inwerk.de/
Ein Modell für Biebertal?
“Unser” Biebertaler Jonas Rentrop arbeitet in Gießen dankenswerter Weise am Thema Klimaschutz.
Sicherlich lässt sich vieles von den dort schon entwickelten Ideen auch im ländlichen Raum realisieren.
Sowohl der Spaziergang oder die Fahrt mit dem Rad zum Lebensmittelladen lassen sich sicherlich gut realisieren. Das dient nicht nur dem Klima, sondern vornehmlich der eigenen Gesundheit.