Fellingshäuser Platt zu Lesen und nun zu Hören

Sprache – lebendige, sich verändernde, wie auch tote, nicht mehr gebräuchliche Sprachen – bezeichnet Phänomene und Erfahrungswelten von Menschen. Mit Sprache kann Wissen weitergegeben werden – reales, allgemein überprüfbares, wie auch erdachtes, phantastisches, subjektives und ganz persönliches. Sprache in Schriftform kann Wörter und Beschriebenes sogar fixieren und “verewigen”.
Lokale Sprache = “Platt” unterschied sich früher nahezu von Ort zu Ort. Nach dem Kriege geriet das Plattdeutsche in Verruf und wurde den Kindern nicht mehr als Muttersprache beigebracht. Die Kinder sollten es besser haben, als ihre Eltern. So wurde Hochdeutsch gesprochen, so dass man sich allgemein, also über den Geburts- oder Wohnort hinaus verständigen konnte und man andernorts nicht gleich als Fremder erkannt wurde.

Herr Augst, Autor des Buches “Fellingshäuser Platt

Herr Augst wollte das Fellingshäuser nicht ganz untergehen lassen und sammelte Spracheindrücke von älteren Mitbürgern, die die einheimische Sprache noch beherrschen und veröffentliche dazu ein Buch.
Da Sprache aber, um einen wirklichen Eindruck davon zu bekommen, gesprochene Sprache ist, wurde zusätzlich eine DVD produziert, damit sich auch die Enkel noch erinnern können, wie ihre Großeltern gesprochen und gelebt haben.
Zu erwerben ist die DVD auf dem Brunnenfest am 27. / 28. August und auf dem Wochenmarkt in Fellingshausen.

Der deutsche Philosoph Ludwig Wittgenstein schrieb “bestimmen die Grenzen meiner Sprache die Grenzen meiner Welt”. Wie wahr das ist, davon können Migranten ein Lied singen; sowohl die Egerländer, die sich nach dem 2. Weltkrieg hier in Fellingshausen angesiedelt wurden, als auch all die Flüchtlinge oder all die, die zur Stärkung der Deutschen Wirtschaft aus Italien, der Türkei, Spanien, Portugal usw. zu uns gekommen sind. Denn Sprache hat die Macht, zu bezeichnen. Damit erzeugt sie zugleich auch die Ohnmacht der Bezeichneten, die dann oft verallgemeinernd, z.B. als Fremde, Ausländer/in, Frau, Kopftuchträgerin, Mann, Hetero, Homo, Querer, Deutschsprachiger, People of color usw. usw. gesehen werden, statt individuell und in ihrer Vielfalt, ihrem Facettenreichtum als Mitmensch.
Die einen nehmen sich für normal oder als Einheimische wahr und die anderen als Fremde; oft ohne zu erkennen, dass “die anderen” uns lediglich daran erinnern, dass es uns wechselseitig genauso ergeht. Manchmal wird uns das im Urlaub im Ausland bewusst und wir merken, auch uns (wie ihnen) ist auf einmal die andere Sprache und Kultur fremd.
Schaffen wir daraus Gegensätze und fühlen das Eigene bedroht, dann erleben wir Konflikte. Sehen wir das Bereichernde, können wir voneinander lernen. In der Geschichte gibt es auch dafür gute Beispiele, z.B. das friedliche Zusammenleben von Muslimen, Christen und Juden als schillerndes Modell vom 8. bis 15. Jahrhundert in Andalusien. Das führte zu blühenden Städten, Reichtum und großem Wissensfortschritt.

Hier der Link zum DVD-Vorstellungsvideo von Herr Augst:

Beitrag: Wolfgang Gerlach, Text: Alfons Lindemann

Piepmätze sind wieder da

Dieses Angebot der FEG Frankenbach gab es vor Jahren schon einmal. Allerdings sind die Piepmätze von damals jetzt schon deutlich gewachsen. Da aber im letzten Jahr über 10 Kinder in Frankenbach geboren wurden, reaktiviert die FEG ihr Angebot.

Immer donnerstags von 9.30-11.00 Uhr öffnet die Freie evangelische Gemeinde Frankenbach ihre Türen für Kinder zwischen 0 und 1 Jahr mit Mama, Papa, Oma, Opa, … zum Spielkreis. Es gibt immer Programm für die “Kleinen” und genug Zeit zum Reden für die “Großen”.

Geleitet wird die Runde von Cornelia Vach und Ann-Christin Steinmüller, beides Mütter und gelernte Grundschullehrerin und Kindergärtnerin.

Weiter Infos erhaltet ihr unter: 06446 329

Der Gail´sche Park

Gail´sche Villa

Ein einzigartiger englischer Landschaftspark
Am Schindwasen 6 in Biebertal-Rodheim www.gailscherpark.de

Öffnungszeiten im Sommer (1. März bis 31. Oktober) samstags von 12 – 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen vom 14 – 18 Uhr;
im Winter ( 1. November bis Ende Februar) Sonn- und Feiertags von 14 – 16 Uhr.
Öffnungszeiten Museum von Mai bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat von 16 – 18 Uhr. Eintritt frei

Zentral in Hessen, nahe bei Gießen gelegen, aus reiner Liebe errichtet, beeindruckt der Gail´sche Park heute jährlich mehrere tausend Besucher.

Der Kaufmann Georg Philipp Gail (1785-1865) gründete 1812 in Gießen eine Rauchtabakmanufaktur, auf die im Jahr 1857 eine Firmenfiliale in Rodheim folgte. Hinter dem Rodheimer Anwesen legte er einen kleinen Park an. Unter dem Enkel Wilhelm Gail, der 1891 die Gail`sche Dampfziegelei und Tonwarenfabrik gründete, erreichte der Park mit dem Neubau einer als gründerzeitliches Landhaus gebaute Villa um 1896 seine heutige Ausdehnung.

Mehr zur Geschichte und was es dort alles so gibt erfahrt im ganzen Bericht unter Sehenswert

Foto: Rainer Lippert

Es wird keine Schafe am Rimberg mehr geben

Soay Schafe
Soay Schafe – kleine braune Schottische Wildschafe

Wie Tanja Simon, Halterin der Schafe am Rimberg, am vergangen Sonntag auf Facebook mitteilte, wird es keine Schafe am Rimberg mehr geben. Wörtlich schrieb sie dazu:

Eine Ära geht zu Ende – Es wird keine Schafe am Rimberg mehr geben.

Vor genau 20 Jahren haben wir mit der Haltung, der Zucht und der Landschaftspflege mit Schafen begonnen. Mit Röhnschafen haben wir angefangen, dann kamen noch braune Bergschafe dazu. Später stellten wir auf Walliser Schwarznasen Schafe (Herdbuchzucht) aus der Schweiz um, nach dem wir diese lustig anzusehenden Schafe im Wallis bei meinem Bruder gesehen haben. Im Herdbuch haben wir dann auch Krainer Steinschafe (Milchschafe) gezüchtet. Jetzt leben noch Soay Schafe (Schottische Wildschafe) bei uns.

Krainer Steinschaf
Peridot, ein buntes Krainer Steinschaf
Krainer Steinschaf
hier ein Krainer Steinschaf noch mit voller Wolle
Krainer Steinschaf
Petunia mit Lamm auf dem Kopf 🙂

Jetzt ist es Zeit sich neu zu orientieren.

Soay Schafe
Diese drei Damen sind unsere aktuellen Soay Schafe und leben bei den Alpakas.
Steinschafe am Rimberg
Krainer Steinschafe am Rimberg
Steinschaf Lämmer
sind die nicht putzig …….
Steinschaf Lämmer
sie gibt es in bunt oder in schlicht braun
Steinschafe auf der Weide
Das Krainer Steinschaf nennt man auch das Milchschaf der Alpen. Es stammt ursprünglich aus Slowenien

Wir halten seit ein paar Jahren Alpakas und bieten mit diesen Wanderungen, Kindergeburtstage und andere Events an. Da die Nachfrage mittlerweile so groß ist, haben wir schon länger mit dem Gedanken gespielt, die Schafe zu reduzieren. Aus einem unschönen Grund geht es nun schneller als geplant. Obwohl wir den Rimberg jetzt seit 20 Jahren beweiden, kommt es in den letzten Jahren vermehrt immer wieder dazu, das die Schafhaltung einigen Mitmenschen ein Dorn im Auge ist. Wir waren die letzten Jahre immer wieder durch viel Entgegenkommen um ein friedliches Miteinander bemüht, aber da wir die Schafhaltung wohl einfach nicht mehr zufriedenstellend ausführen können und uns sogar gedroht wurde, müssen wir unsere Hauptweideflächen am Rimberg kündigen und dadurch den Schafbestand radikal reduzieren. Es ist für uns nur ein Hobby welches Freude machen sollte, aber wenn man nur auf frustrierte Menschen trifft und letztlich Angst um das Wohlergehen unserer Tiere haben muss, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Wir werden die Herdbuchzucht mit unseren Krainer Steinschafen aufgeben und nur noch ein paar wenige Wildschafe auf den verbleibenden Weiden halten.

So werden wir jetzt unsere Zeit und Energie unseren Alpakas und den zwei neuen Eseln widmen können.

Röhnschafe
Röhnschafe – unsere allerersten Schafe
Ikarus
Ikarus, ein stolzer Walliser Scharznasen Bock
Peritot und Pearl
Die zwei hübschen haben schon ein neues zu Hause gefunden
Schwarznasen
Walliser Schwarznasen Schaf mit Lämmer
Soay Lamm
Soay Schaf lamm

Schade, dass einige Mitmenschen so etwas nicht zu schätzen wissen. Und Drohungen sind ganz und gar nicht tolerabel!
Wer Tanja und Udo kennt, weiß das sie sich aufopferungsvoll und mit Leidenschaft den Tieren gewidmet haben (Christoph).

Bilder: T. Simon
Text: T. Simon auf Facebook

Warum der Bürgersteig “Bürgersteig” heißt

Zur Parksituation in Biebertal fanden in allen Ortsteilen schon mehrmalig Ortstermine und Gespräche zwischen Anwohnern, Ortsbeiräten und der Bürgermeisterin statt.
Hier wurde an die Vernunft appelliert, jedoch hat sich leider am Parkverhalten nichts geändert.
Das Parken auf der Straße wird oft mit der Aussage, den fließenden Verkehr zur Geschwindigkeitsreduzierung zu zwingen, begründet. Dies ist jedoch ein Eingriff in der StVO und behindert den fließenden Verkehr.

In Biebertal besteht innerorts fast überall eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, dass diese von manchen Verkehrsteilnehmern nicht immer eingehalten wird, ist bekannt. Dieses sollte aber mit Geschwindigkeitsmessungen geahndet werden. Zunehmend kommen Einsatzfahrzeuge, Müllabfuhr oder Linienbusse an ihre Grenzen. Aufgrund der Parksituation ist teilweise kein Durchkommen.
Außerdem werden mit dem rücksichtslosen Parken nicht nur Fußgänger oder Kinder in Gefahr gebracht, sondern auch Radfahrer, von Gehbehinderten ganz zu schweigen.

Die meisten Anwohner besitzen eine Garage oder einen Hof, nutzen aber vielleicht aus Bequemlichkeit oder aus anderen Gründen diese Abstellmöglichkeit nicht. Dies heißt aber nicht, dass sie das Recht haben, vor der eigenen Einfahrt zu parken.

Alle Autofahrer besitzen einen Führerschein, aber manche haben jedoch vergessen was sie in Puncto „Parken“ gelernt haben. Warum der Bürgersteig “Bürgersteig” heißt, Ist das Parken auf dem Gehweg erlaubt? Da sehen Sie, dass einige Fahrzeuge auf einem Gehweg stehen. Sie stellen Ihr Fahrzeug dazu. Warum auch nicht, der Gehweg ist breit und Fußgängerinnen und Fußgänger können noch locker an den Fahrzeugen vorbeilaufen. Und dann kommen Sie zu Ihrem Fahrzeug zurück und … haben ein Knöllchen. Aber warum? Ganz einfach: weil der Bürgersteig nun mal „Bürgersteig ” heißt und somit der Aufenthaltsort und Begegnungsraum für die Fußgängerinnen und Fußgänger ist. Dort sollen sie vor dem FAHRverkehr geschützt sein. Das Befahren des Gehwegs ist grundsätzlich für alle Fahrzeugarten untersagt und damit ebenfalls das Parken. Natürlich gibt es Ausnahmen. Unter bestimmten Umständen kann das Parken auf dem Gehweg angeordnet sein. Dafür sieht die Straßenverkehrs-Ordnung das Zeichen 315 „Parken auf Gehwegen” Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) vor. Das Verkehrszeichen ordnet nicht nur das Parken auf dem Gehweg an, es zeigt auch ganz genau, wie das Fahrzeug abzustellen ist. Ebenfalls kann das Parken auf dem Gehweg durch eine Parkflächenmarkierung nach der StVO angeordnet sein. Parkflächenmarkierungen bestehen grundsätzlich aus weißen dünnen Linien und können Parkwinkel oder aber auch Rechtecke sein.

Gastbeitrag von Gerd Wegel – ACE Kreis Mittelhessen

Regionalplan wird überarbeitet

Archivfoto Regierungspräsidium Gießen

Über den Regionalplan haben wir im Frühjahr schon mehrfach berichtet und dabei die einzelnen Ortsteile unter die Lupe genommen. Wie man dem Bericht des Gießener Anzeigers vom 26.07. entnehmen kann, waren wir nicht die einzigen, die sich den Regionalplan, der ja die Grundlage der nächsten 10 Jahre bilden soll, genauer angeschaut haben.

Insgesamt gab es über 6000 Änderungsanträge. Die stammen von rund 1600 Stellungsnehmern, wobei 1350 davon privat sind. Um alle Änderungswünsche zu berücksichtigen, wird es noch eine Weile dauern. Das hat zur Folge, dass ein ganz neuer Plan aufgestellt wird und dieser Anfang 2024 wieder zur Einsicht offen ausgelegt wird. Bis dahin bleibt der alte Plan aus 2011 bestehen.

Alleine an den Zahlen oben merkt man, dass Mitmachen sich doch lohnen kann. Also nicht denken, es geht mir am Allerwertesten vorbei, sondern genau hinschauen und Meinungen einreichen. Nur so können wir als Bürger frühzeitig auf Sachen hinweisen, die wir gerne anders hätten. Wenn es erst einmal gebaut ist, ist es zu spät. Dazu sollten aber auch alle Interessen berücksichtigt werden.

Abstimmen über den Regionalplan tut dann letztendlich das Gremium der Regionalversammlung, dem 31 Mitgliedern angehören. Diese wurden von den Kreistagen der Landkreise Gießen, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg, Marburg-Biedenkopf und Vogelsberg, sowie den Stadtverordnetenversammlung aus Gießen, Marburg und Wetzlar gewählt. Dezernatsleiter Gerhards erwartet deshalb spannende und kontroverse Diskussionen in der Regionalversammlung.

Wir vom Bilderbogen werden natürlich dann auch wieder darüber berichten und vergleichen, was sich hier in unserer Gemeinde zum jetzigen Entwurf geändert hat.

Fotoquelle: rp-giessen.hessen.de

Wenn der Frühling kommt…..

Eine Lesung mit Tim Frühling sollte es auf Rezept geben. Wenn Sie am 26. Juli im Gail´schen Park nicht dabei waren, dann haben Sie einen ausgesprochen vergnüglichen Abend versäumt.

Vor der Lesung, mit Technik-Team

Die Bücherei Biebertal hatte auch in diesem Sommer zu einer Lesung im Gail´schen Park eingeladen – und an die hundert Gäste kamen. Das freute den Förderkreis der Bücherei und den Freundeskreis Gail´scher Park; aber auch Sabine Loh von der Büchertreppe Wettenberg konnte sich über guten Buchumsatz freuen. Thomas Prochazka begrüßte den vom HR bekannten Moderator und Autor.

Keine Vorbereitung erforderlich, sagt Thomas Prochazka

Danach gings gleich recht lustig los, was bei einer Buchvorstellung nicht immer so ist.

Angefangen…..

Im Audio schildert Tim Frühling auf erheiternde Weise die Entstehungsgeschichte seiner Bücher

Fotos, Audio, Video: Eveline Renell

Lesen und sehen Sie weiter unter Kunst, Lesung mit Tim Frühling

Wanderung auf den Himberg

oberhalb von Rodheim – mit Waldlehrpfad, Frauenkreuz, Schanze und Königsstuhl

Unten im Bild ist eine Schautafel zu sehen, auf der weitere Informationen zum Frauenkreuz zu lesen sind. Leider trug die Hoffnung, den Text aus den Fotos entziffern und leserlich darzustellen. zu können.

Diese Schautafel findet sich in der Nähe der – offen gesagt sehr schlechten Wegbeschilderung zur Sternschanze – siehe weitere Bilder von deren Überresten im Anschluss, ebenso Bilder vom Königsstuhl und der dort zu findenden Erklärung der geologischen Formation.

Am prall in der Sonne liegenden Waldsportplatz oberhalb von Rodheim gestartet, entdeckten wir bergan wandernd die nebenstehende Schautafel – ein Rest des ehemals bestehenden Waldlehrpfades, an dem vor Jahren auch die Baumarten im Biebertaler Wald ausgeschildert waren.

Am neuen Wasserspeicher für Rodheim vorbei ging es zur Schutzhütte am Frauenkreuz,

in dem Schautafeln mit heimischen Vogelarten zu finden sind.

Direkt daneben steht das Frauenkreuz

Sternschanze
Königstuhl

Während der heißen Tage ein Genuss für die Sinne: Grün, Sonnenspiel, Formen, Farben, Schmetterlingen, Ruhe und kühlem Schatten. Vom Hainaer Weg aus dauert der Fußweg ca. 35 Minuten.

Fotos Lindemann