Oben sehen Sie die chemische Strukturformel von Estron, dem natürlichen Estrogen = Östrogen. Bei Frauen ist Östrogen für die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale – Brüste, Schamhaare und breiter werden der Hüften – verantwortlich. Außerdem reguliert Östrogen den Menstruationszyklus und ist wichtig für die Fruchtbarkeit. Ergo spielt es in der „Pille“ als Schwangerschafts-Verhütungsmittel eine Rolle.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Östeoporose sind die positiven Einflüsse des Hormons auf die Frauengesundheit bereits länger bekannt und gut belegt. Nun zeigten Studien, dass dieses Hormon in der Postmenopause (der letzten Phase der Wechseljahre) einen unabhängigen Risikofaktor für einen Schlaganfall darstellt. Dabei ist vorwiegend die Abnahme der eigenen Östrogenproduktion verantwortlich.
Schlafstörungen sind häufig, werden aber viel zu oft nicht angemessen behandelt. Der häufigste Fehler ist, dass die Ursachen nicht hinreichend abgeklärt und vorschnell Medikamente angesetzt werden. Dabei sind Beeinträchtigungen des Nachtschlafes zumeist kein Behandlungsgrund für therapeutische Maßnahmen wie Tabletten. Denn die meisten Schlafprobleme werden durch unangemessenes Verhalten provoziert. Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite.
Gerade jetzt im Sommer wo es lange hell ist, zeigt sich: Es gibt keine Normwerte für eine Mindestsschlafdauer. Die physiologischen Schlafbedürfnisse und -muster sind individuell sehr variabel. Eine Behandlungsbedürftigkeit entsteht vorrangig, wenn eine Beeinträchtigung der Tagesbefindlichkeit, insbesondere beeinträchtigende Müdigkeit oder plötzliches Einschlafen zu beobachten sind.
Wird nächtliches Wachliegen beklagt, sind die Hauptprinzipien der Schlafhygiene: – Abklärung und Behandlung der Grunderkrankung – Verkürzung der Bettzeit, damit sich ausreichender Schlafdruck aufbaut – Vermeiden von Hinlegen tagsüber, um das nächtliche Defizit zu kompensieren – konsequentes Verlassen des Bettes und des Schlafzimmers (auch mitten in der Nacht) – kehren Sie erst ins Bett zurück, wenn Sie Müdigkeit verspüren (Durch diese letzten beiden Punkte werden – im Sinne einer Konditionierung – Bett und Schlafzimmer mit dem Schlaf gekoppelt.)
Aus aktuellem Anlass wird hier informiert und gewarnt, dass derzeit in Gießener Kneipen wieder gehäuft Narkotika in die Getränke geschmuggelt werden.
So können Sie sich vor K.o.-Tropfen schützen
Nehmen Sie keine offenen Getränke von Fremden an beziehungsweise Flaschen nur mit Originalverschluss. Lassen Sie Getränke niemals unbeobachtet stehen. (Sie können beispielsweise im Freundeskreis vereinbaren, gegenseitig auf die Gläser aufzupassen und gemeinsam den Heimweg anzutreten.) Bei plötzlichem Unwohlsein, Schwindel oder Enthemmung sollten Sie das Ihren Freunden mitteilen, damit diese auf Sie aufpassen und rechtzeitig ärztliche Hilfe holen können. Wer also akute Symptome einer Vergiftung mit K.o.-Tropfen an sich bemerkt, sollte dem Personal oder mitfeiernden Freund*innen Bescheid geben, damit sich diese um ärztliche Hilfe – KrankenwagenTel. 112 – kümmern können. Bleiben Sie also in Kontakt mit Freundinnen – auch wenn Sie auf die Toilette gehen. Außerdem zeigen den K.o.-Tropfen-Verdacht an, indem Sie frühzeitig (bevor Verletzungen, z.B. durch Stürze passieren, oder fragwürdige Hilfe Sie “in Sicherheit bringt”) die Polizei rufen. Wer beobachtet, wie jemand einer anderen Person unbemerkt etwas ins Glas schüttet, sollte das potenzielle Opfer warnen und die Beobachtung dem (Security-)Personal oder Veranstalter*innen oder der Polizei melden.
– eine angemessene persönliche Reaktion auf Verlust
Insbesondere der Tod eines nahen Menschen, aber auch andere Verlusterlebnisse führen, selbst wenn ein solches Ereignis zu erwarten war, zu vielfältigen komplexen individuellen und sozialen Konsequenzen. Der Tod z.B. löst Rituale aus, wie etwa das Begräbnis und Trauerfeiern; aber auch in anderen Situationen sind immer noch quasi magische Handlungen zu beobachten, um mit dem Unfassbaren besser fertig zu werden.
Die Trauerreaktion selbst ist, das sei hier noch einmal betont, keine Krankheit, sondern die adäquate Reaktion auf den Tod einer nahestehenden Person. Allerdings kann auch die Trauerreaktion eine Form annehmen, die als klinisch relevant anzusehen ist. Das geschieht in etwa 10–20 % nach einem Todesfall. Diese dysfunktionale Trauerreaktion wird als problematische Trauer, im Sinne einer psychischen Störung. Ihre wesentlichen Merkmale sind eine fortbestehende Sehnsucht nach dem Verstorbenen, eine starke emotionale Betroffenheit, das gedankliche Verhaftetsein mit dem oder der Verstorbenen sowie eine übermäßige Beschäftigung mit den Todesumständen. Hinzu kommen Schwierigkeiten, positive Erinnerungen zuzulassen, Bitterkeit über den Verlust und das Gefühl von Einsamkeit. Bestehen diese und andere Beschwerden mehr als 12 Monate nach Verlust fort und führen für die Betroffenen in bedeutsamer Weise zu Leiden und Beeinträchtigungen in der Alltagsfunktion; können sie als krankhaft diagnostiziert werden.
Fazit für die Praxis – Das Risiko für eine verlängerte und problematische Trauer kann reduziert werden, wenn Angehörige bereits in der finalen Krankheitsphase beraten werden. – Angehörigen von schwer kranken und sterbenden Menschen sollte empfohlen werden, sich auf das Versterben einzustellen, dabei aber in der Gegenwart zu leben und diejenigen Angelegenheiten zu erledigen und Themen zu besprechen, die noch wichtig erscheinen. – Angehörige sollten ermutigt werden, den offenen, wiederholten Austausch mit der oder dem Sterbenden über ihre oder seine Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf die letzte Lebensphase und das Sterben zu suchen.
Quelle: Dr. rer.nat. Christine Willen, kathrin Giesselmann, Dtsch Arztebl 2023; 120(21-22): [14]; DOI: 10.3238/PersOnko.2023.05.30.04, Phasen nach Kübler-Ross: https://www.betanet.de/sterbephasen-nach-kuebler-ross.html
Es wurde für unsere Redakteure Eveline Renell und Winfried Senger ein besonderes Erlebnis, obwohl die Voraussetzung dafür gar nicht gut war: Es war der erste Tag ihres Kurzurlaubes an Nord- und Ostsee geplant, und dann kam noch diese Einladung aus der Staatskanzlei in Wiesbaden für den Abfahrtstag. Aber wenn der Ministerpräsident kommt, wenn die Astronauten Reiter und Maurer anwesend sein sollten, samt der gesamten Presse von ARD, ZDF und HR, dann können auch die Redakteure des Biebertaler-Bilderbogens nicht einfach absagen.
Die aus meiner Sicht eigentlichen prominenten Anwesenden waren eindeutig die Schüler der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich mit ihrem Lehrer Bernhard Krenig.
Die Beteiligten der Arbeitsgruppe wollen einen Mini-Satelliten ins All schicken, ähnlich hoch wie die ISS, also etwa 500 km hoch. Der Satellit ist als Bausatz aus den USA bestellt worden und wurde bereits geliefert. Die Finanzierung war am Anfang das große Problem, aber es ist geschafft! Alles ist bezahlt, auch der kommende Start, wenn der Satellit fertig zusammengebaut ist. Die Zertifizierung durch die NASA ist ebenfalls schon erfolgt.
Es gab aber noch mehre Überraschungen für unsere Biebertaler Redakteure.
Waren in den 1980er Jahren innere Themen, Selbsterfahrung und Wachstum durch Selbsterkenntnis hochaktuell, so hat sich der Trend mittlerweile zur Optimierung des äußeren Erscheinungsbildes gewandelt. Die Hashtags #beauty, #fitness oder #skincare gehören aktuell zu den beliebtesten Schlagworten auf den Plattformen der sogenannten sozialen Medizin. Unzählige Bilder lassen sich zu diesen Begriffen finden; oft mit Bildern, die das Aussehen einer Patientin oder eines Patienten vor und nach einem Eingriff zeigen. Die großen Verheißungen sind: Das “ideale Aussehen” ohne körperliches und geistiges Training, Ernährungsumstellung oder strengen Lebensstil, das gewünschte Aussehen durch einen einfachen Eingriff, “schnell und mühelos”. Der bedenkliche Trend, der oft mit chirurgischen Eingriffen verbunden ist, gewinnt geschlechtsunabhängig immer breitere Akzeptanz, wird gar – insbesondere in der jüngeren Generation – zu „Normalität“ und damit auch bagatellisiert. Diese Wunschmedizin, die weder medizinisch noch rechtlich oder ethisch unbedenklich ist, muss von medizinisch notwendigen Eingriffen klar abgegrenzt werden. Dies insbesondere, da sich die sogenannte Schönheitschirurgie außerhalb des gesetzlich geregelten Weiterbildungsrechts der Ärzteschaft entwickelt und die Handhabung von Hyaluronsäure und Botulinumtoxin z.B. häufig lediglich in Wochenendseminaren erlernt wird. Misslungene Interventionen mit geschädigten Menschen sind die Folge.
KI = künstliche Intelligenz mit all seinen vielen Anwendungsmöglichkeiten nimmt eine immer größere Rolle in der Arbeitswelt wie auch im privaten Leben ein – bietet viele Annehmlichkeiten und Vorteile, aber auch Gefahren. Insbesondere der revolutionäre neue Chatbot ChatGPTbekam in den vergangenen Monaten – seit die neue Version GPT-4 Mitte März 2023 veröffentlicht wurde – in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit. Denn die aktuelle Version kann deutlich längere Texte verarbeiten und kreieren als ihre Vorgänger. Auch alternative KI-Systeme wie Dall-E, Text zu Bild, ChatSonicund Co. drängen sich mit ähnlichen Funktionen auf. Dennoch, um die Dimensionen zu verdeutlichen, hatte das US-amerikanischen Unternehmen >OpenAI< 2022 bereits fünf Tage nach der Veröffentlichung der GPT-1-Version 1 Million Nutzer; im Januar 2023 waren es bereits 100 Millionen. Zum Vergleich: Das bereits im Jahr 2012 erschienene, zu Facebook gehörende soziale Netzwerk Instergram, das vor allem zum Ansehen und Verbreiten von (bewegten) Bildern verwendet wird, brauchte 2 1/2 Jahre; die App TikTok aus dem Jahr 2018, zum Ansehen und Verbreiten von Video-Clips, brauchte 9 Monate, bis es 100 Millionen Nutzer hatte.
ChatGPTist ein Chatbot, also ein Roboter mit dem man sich unterhalten (engl. chatten) kann. GPT ist die Abkürzung für „Generative Pre-trained Transformer“. Das Besondere ist hier, dass es sich nicht um ein Computer-Programm handelt, sondern um ein neuronales Netzwerk, das selbst lernfähig ist; d.h. ChatGPT wurde nicht von Menschen programmiert. Die Maschine lernt anhand von Beispielen (machine learning), um menschliche Sprache zu verstehen und so eine der menschlichen Sprache ähnelnde Antwort zu erzeugen. Dazu werden im System über 200 Milliarden Parameter und Algorithmen aus verschiedenen Netzwerken mit sehr großen Datenmengen verwendet. ChatGPT-4 basiert auf seinem Vorgänger, dem GPT-3-Sprachmodell von OpenAI, das Milliarden von Sätzen aus sehr vielen Texten aus dem World Wide Web als Input erhielt. Letztlich wurde nichts weiter gelernt, als Zusammenhänge zwischen Wörtern zu erkennen und Wörter so hintereinander zu setzten, dass sie sich wie menschlich produzierte Sätze lesen. Die neue Version wurde zusätzlich durch menschliche KI-Trainer, die sich mit dem Roboter unterhielten, trainiert. Auf diese Weise wurde der maschinelle Output in Sprachstil und Textlänge weiter verbessert, so dass die Ergebnisse nun noch menschlicher erscheinen. Stilistisch kann nun an Inhalten gefeilt werden (z.B. “schreib es etwas lustiger” oder “vermeide Fremdwörter”). Dabei kann die neuste Version auch Bilder erkennen oder Audio als Inputquelle verwerten. Auch Bugs, also Fehler, in Computerprogrammen kann das System mittlerweile finden, indem mit ChatGPT die Codes nahezu aller Programmiersprachen analysiert werden können. Auch beim Schreiben von Computercodes könnte ChatGPT helfen.
Bedeutsam ist jedoch vor allem, dass ChatGPT mit menschlichen Texten (und damit verbunden mit offen oder verdeckten Meinungsbildern und Vorurteilen) trainiert wurde und auf dieser Grundlage zu den meisten Themen Antworten gibt. Dabei kann ChatGPT nicht im Internet surfen und die Frage nach dem aktuellem Wetter in Paris oder nach aktuellen Wissensstand beantworten. Es kann z.B. innerhalb von kürzester Zeit ein Referat zu einem Thema erstellen, eine wissenschaftliche Arbeit verfassen, komplizierte Matheaufgaben lösen, Witze erzählen oder Gedichte schreiben. Es kann aber nicht “wahr” von “unwahr” unterscheiden; d.h. die generierten Texte sind zwar in sich logisch, aber nicht unbedingt richtig oder gar inhaltlich verlässlich.
Mehr – zu Möglichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen – auf unserer Wissenseite und über den Galileo–TV-Link
Wie wir beim Besuch der Biebertaler Kläranlage von Herrn Müller bestätigt bekamen, fließen Arzneimittelreste ungeklärt in der Bieberbach und damit irgendwann ins Trinkwasser der Menschen.
Was (nicht) tun?
Patienten sollten z.B. ihre Hände nach dem Auftragen von einem der meistverwendeten Wirkstoffe in Deutschland: >Schmerzmittelsalbe Diclofenac< mit einem Papiertuch abwischen, bevor sie sie waschen.
Weder in die Spüle, noch in die Toilette gehören Arzneimittelreste, wo sie laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Jahr 2013 von 47 % der Befragten entsorgt werden. 50 % erklärten, sie seien nur unzureichend über die Problematik der Arzneimittelrückstände im Wasser aufgeklärt worden (Quelle: Dt. Ärzteblatt 12/2018) und wissen nicht, was sie mit diesen Medikamenten machen sollen und entsorgen fahrlässig.In manchen Kommunen – Foto – ist eine gesonderte Sammlung abgelaufener Arzneimittel vorgesehen – bei uns nicht. Bei der Sammlung über Apotheken, Kliniken oder Sammelstellen können die Wirkstoffe getrennt gesammelt werden und an Abfall- und Gefahrgut-Entsorger gegeben werden. Zudem wird bei diesem Weg dem Zugriff Dritter vorgesorgt. Goldstandard für die Entsorgung von Arzneimitteln aktuell noch die Verbrennung. In Deutschland ist es allerdings so, dass die Entsorgung abgelaufener Arzneimittel von Kommune zu Kommune anders funktioniert. Das BMBF stellt auf der Webseite www.arzneimittelentsorgung.de bzw. spezifischer für Biebertal folgende Wege vor: – Entsorgung im Restmüll, – Abgabe in einem Recyclinghof, – in einem Schadstoffmobil – oder in einer Apotheke, die abgelaufene Arzneimittel zurücknimmt. Dazu waren Apotheken bis 2009 verpflichtet, heutzutage ist die Entsorgung über die Apotheke eine freiwillige Serviceleistung. Dort würden sie dann von Dienstleistern abgeholt und fachgerecht entsorgt. Wer sich nicht sicher ist, wie ein Arzneimittel am sinnvollsten zu entsorgen ist, wirft am besten einen Blick in die Packungsbeilage. Dort findet sich im Abschnitt 5 der spezifische Entsorgungshinweis: Darf das Präparat nicht über den Restmüll entsorgt werden, ist das dort explizit vermerkt. Ein Sonderfall sind Zytostatika (Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen), die aufgrund ihrer hohen Toxizität prinzipiell nicht im Restmüll entsorgt werden dürfen.
Mehr Aufklären
Letztlich ist es nicht zu vermeiden dass Wirkstoffe in die Umwelt gelangen, denn Arzneimittel werden ausgeschieden und gelangen so kontinuierlich in unsere Abwässer. Durch permanente Belastung von Gewässern und Böden mit Arzneiwirkstoffen sind die Folgen noch weitgehend unbekannt, aber nicht zu vernachlässigen! Denn über das Trinkwasser gelangen potente Wirkstoffe, neben verschreibungspflichtigen Substanzen wie Hormonen, Zytostatika oder Röntgenkontrastmitteln auch nicht verschreibungspflichtige Stoffe wie Schmerzmittel und andere in Körper, wo sie nicht hingehören, wo sie jedoch wirken! Dabei ist das Ausmaß der potenziellen Schäden für die Umwelt schon aufgrund der Zahl der betreffenden Stoffe groß: Von den rund 2 500 Arzneimittelwirkstoffen, die in Deutschland zur Anwendung beim Menschen zugelassen sind, stuft das Umweltbundesamt etwa die Hälfte als umweltrelevant ein.
Im Landkreis Gießen leben 270.688 Einwohner. Davon 52.889 Senioren ab 65 Jahren. Dies entspricht einem Gesellschaftsanteil von ca. 19.5%. Daher ist das folgende Thema auch in Biebertal ein berührendes.
Die Prostata oder Vorsteherdrüse ist bei allen männlichen Säugetieren zum einen eine Geschlechtsdrüse zur Herstellung eines Teils der Sperma-flüssigkeit und zum anderen ein Muskelkomplex zur Umschaltung zwischen Blasenentleerung und Ejakulation (Samenerguss). Sie hat Größe und Form einer Kastanie und liegt beim Menschen unterhalb der Harnblase, wo sie den Anfangsteil der Harnröhre umkleidet.
Das Prostatakarzinom ist in Deutschland und vielen anderen Ländern die häufigste Krebserkrankung bei Männern, an der hierzulande jährlich etwa 15.000 Männer sterben. Früh entdeckt ließe sich der Tumor gut behandeln.
Die ebenfalls im höheren Lebensalter häufig zu findende benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die oft zu einer Harnabflussstörung bis hin zu einem lebensbedrohlichen Blasenverschlussmit Harnverhalt führen kann. Doch während die BPH in der Regel die zentrale Organzone betrifft, geht das Prostatakarzinom meist von den äußeren Drüsenanteilen aus. Das begünstigt die Chance des Ertastens, andererseits muss der Tumor, um ihn zu ertasten zu können, bereits eine gewisse Größe erreicht haben, so dass nicht von Früherkennung gesprochen werden kann. Da gibt es bessere Methoden, die allerdings von den gesetzlichen Krankenkassen oft nicht bezahlt werden.
Gut auch noch zu wissen: Nach ersten Befunden zeigten die Befunde einer deutschen Multicenterstudie mit 46.495 Männern im Alter von 45-50 Jahren im Zeitraum von 2014-2019 89,2 % ein geringes Risiko. Für 9,2 % wurde ein mittleres und für nur 1,5 % ein hohes Risiko festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit einer Prostatakrebeserkrankung mit 45 Jahren liegt damit bei 0,2 %. Wichtig auch: Eine positive Familienanamnese – also Prostatakrebs von Verwandten 1. Grades – gehören zu den gesicherten Risikofaktoren. Für diese Personengruppe wird ein frühes Screening*) empfohlen.
*) Screening bedeutet, dass allen Menschen einer Altersgruppe eine bestimmte Untersuchung angeboten wird. Durch die Untersuchung sollen die Menschen gefunden werden, die eine Krankheit wie zum Beispiel Prostatakrebs bereits in sich tragen, ohne etwas davon zu spüren. http://Mammo-Programm-de
Hoffentlich haben Sie heute den Wochenendeinfkauf noch vor sich. Denn wie Oliver Welke in der Sendung >heute-show< vom 3. März 2023 sinngemäß kalauerte: “Nahrungsmittel die enden auf “OSE”, führen zu enger Hose”. Es handelt sich nämlich bei den auf “Ose” endenden chemischen Bezeichnungen von Nahrungsmitteln um Zucker, z.B. Fructose = Fruchtzucker, Glucose = Traubenzucker, Lactose = Milchzucker, Maltose = Malzzucker, Saccharose = Haushalts- oder Kristallzucker, bestehend aus Glucose + Fruktose
Beim Einkauf sollten Sie insbesondere achtsam sein beim Kauf von Soft-Drinks, Smoothies oder den bei Kindern beliebten “Quetschies” sowie bei Fertignahrung. Es lohnt, die Etiketten mit den Inhaltsangaben genau zu lesen; der Gesundheit wegen.
Seit der industriellen Revolution ging es mit dem Saccharosekonsum steil bergauf, und parallel dazu nahm die Zahl der übergewichtigen Menschen zu. In Deutschland sind – aktuellen Zahlen zufolge – etwas mehr als die Hälfte der Menschen übergewichtig und jeder 5. leidet an Adipositas (= Fettsucht) (BMI über 30 kg/m²) z.B. wurde im 18. Jh. rund 1 kg Fructose / Kopf und Jahr konsumiert. Heutzutage verbrauchen wir 35-mal so viel. Das entspricht fast zwei Flugzeugkoffern reinen Fruchtzuckers pro Jahr und Person. Nach vorläufigen Ergebnissen der Versorgungsbilanz Zucker des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft wurden im Wirtschaftsjahr 2019/20 4,3 Millionen Tonnen Zucker hergestellt. Der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 33,8 Kilogramm.
Normalerweise wird das Körpergewicht minutiös geregelt. Jedes Mal, wenn wir Energie aufnehmen oder verbrauchen, läuft ein genau orchestriertes Hormonkonzert ab, das uns entweder Hunger oder Sättigung signalisiert. Essen wir eine Zeit lang zu viel, merkt das unser Körper und bring sein Gewicht wieder zum Ausgangszustand zurück. Wenn also unser Körpergewicht so gut geregelt ist, warum verzeichnen wir weltweit einen solch alarmierenden Anstieg von krankhaften Übergewicht? Neue Erkenntnisse lassen biochemische Zusammenhänge zur steigenden Adipositasraten erkennen: es könnte sein, dass Fruktose unseren Stoffwechsel auf einen “Survival-Modus”, also Notfall-Überlebensmodus umschaltet. Das funktioniert auf mehreren Wegen, indem unserer Hormonsystem beeinflusst wird. Damit steigert Fruktose unsere Kalorienaufnahme, weil das Sättigungsgefühl ausgeschaltet wird, die Nährstoffaufnahme im Darm wird verbessert und zugleich lässt sie den Stoffwechsel des Körpers auf Sparflamme arbeiten. Dadurch gerät das Energiegleichgewicht aus dem Takt; es wird mehr Energie aufgenommen, als verbraucht wird. Die Extrakalorien werden bevorzugt als Fettreserven gespeichert. Hinzu kommt eine selektive Insulinresistenz im Muskel und in den Bauchorganen, was dazu führt, dass mehr Glucose ins Hirn geleitet wird, wo sie in Hungerzeiten gebraucht wird. Der Blutdruck steigt, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten und auch das Immunsystem wird zum Schutz vor Krankheiten stimuliert. Bei der Vermittlung dieser Prozesse spielt die Harnsäure, ein Abbauprodukt beim Fleischkonsum, eine Rolle.
Fruktose ist wie Glucose ein Einfachzucker und damit ein schneller Energielieferant, der allerdings im Körper anders verstoffwechselt wird. Während Glucose mithilfe von Insulin kontrolliert in jede Körperzelle aufgenommen wird, wird Fruktose – ähnlich wie Alkohol – fast ausschließlich in der Leber metabolisiert = verstoffwechselt. Dabei wird Fruchtzucker zum größten Teil in Fett umgewandelt; im Gegensatz zum Traubenzucker, der als Glykogen gespeichert wird, einem schnell verfügbaren Vielfachzucker aus Glucose. Dabei hat Fruchtzucker den Ruf eines gesunden Süßmachers, schließlich wurde früher sogar Diabetiker-Schokolade damit gesüßt. Vor allem aber ist auch Fruchtzucker lecker, fördert die Aufnahme des nächsten Süßreizes und macht kaum satt, weswegen man sogar sagt, das seien “leere Kalorien” – was natürlich nicht stimmt. Daher sind die Folgen Leberverfettung, Dyslipidämie = Fettstoffwechselstörung und Übergewicht. Oft gesellt sich dann noch ein Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit oder sogar ein gefährliches metabolisches Syndrom hinzu.
Kann auch Obst gefährlich werden? Nein, Früchte enthalten viel weniger Fruktose, die zudem an Ballaststoffe gebunden sind. Der Körper kann sie aus der intakten pflanzlichen Zellstruktur heraus nur langsam aufnehmen. Zudem werden im Darm bereits geringe Mengen Fruktose eigenständig abgebaut, bevor sie in den Körper gelangen.
Was tun? Cem Özdemir, (Grüne), seit dem 8. Dezember 2021 Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft verkündete hierzu, dass er die Werbung für ungesunde, zuckerhaltige Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, verbieten will. Kinder sind leicht manipulierbar und langfristige Kunden. Kinder sind also besonders schutzbedürftig. Kinder werden jedoch nicht durch Werbung dick, sondern durch die vielen offenen und versteckten Zuckermengen in Nahrungsmitteln, Süßigkeiten und Getränken. In Deutschland werden rund 240 ml Softdrinks pro Kopf und Tag konsumiert und ca. 600 g Fertignahrung pro Tag. Das ist deutlich zu viel und sollte beim Einkauf beachtet werden. In Großbritannien z.B. gibt es seit 2016 eine Steuer auf stark gezuckerte Getränke, die von den Herstellern zu entrichten ist: umgerechnet 0,20 Euro pro Liter auf Getränke, die mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Bei mehr als 8 Gramm erhöht sich die Abgabe auf 0,27 Euro pro Liter. Danach senkte Coca-Cola den Zuckergehalt bei seinen Marken Fanta und Sprite für den britischen Markt von 6,9 auf 4,6 beziehungsweise von 6,6 auf 3,3 Gramm pro 100 Milliliter. – Zum Vergleich: In Deutschland enthalten Fanta und Sprite 9 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Erste Auswertungen zeigen bereits einen Rückgang von Adipositas bei jungen Mädchen in Großbritannien. Deutschlandweit, besser Europaweit, wäre eine solche Steuer ein hilfreicher Beitrag – meinetwegen flankiert von Werbeverboten -, wenn zugleich die Steuern für gesunde Lebensmittel gesenkt würden, so dass gesunde Lebensmittel auch und gerade für einkommensschwache Haushalte erschwinglich werden.