Wenn die Weihnachtsvorbereitungen hektisch waren, wenn die Kinder zu aufgeregt und neugierig auf die Geschenke sind, dann ist ein Spaziergang am Krippenweg eine gute Art, zur Ruhe zu kommen. Vielleicht nehmen Sie etwas mit: Ein paar Teelichte, um ausgelöschte Laternen neu zu entzünden, eine Tüte Sonnenblumenkerne, Nüsse und Möhrenstücke für Vögel und Eichhörnchen. Als ich acht Jahre jung war, haben wir an Heiligabend Heu und Rüben vor die Stalltür gelegt. Das war für die Pferde des Weihnachtsmannes. Oder doch, um “Wotans wilde Jagd” zu besänftigen? Daran glaubte man im damaligen Kreis Wesermünde noch. Am 1. Feiertag war das Futter jedenfalls weg. Wir können mit unseren Gaben wenigstens den kleinen Waldbewohnern beim Überwintern helfen.
In den Zelten habe ich aus Datenschutzgründen von den durchaus reichlichen Besuchern der Veranstaltung, die nur im Freien und, wie gesagt, nur mit Geimpften und Genesenen stattfinden konnte, keine Aufnahmen gemacht.
An dieser Stelle sei den engagierten jungen Leuten vom der Burschen- und Mädchenschaft Füchse Fellingshausen für ihr Engagement im Weihnachtsdorf sowie dem Team vom Landgasthof “Zum Dünsberg” für die Location und die Mitwirkung bei der Gelegenheit, sich zu treffen und auszutauschen, gedankt. Schon am frühen Nachmittag war die Stimmung, trotz zeitweiligem Regen, man sprach vom “Segen von Oben”, gut und die wurde sicherlich im Laufe zunehmender Dunkelheit noch besser. Da aber hatte ich schon eine andere Verabredung; wobei mir gerade noch vor Schluss des Artikels – last but not least – einfällt, die wirklich leckeren Bratwürste zu erwähnen, die wir zum Glühwein verkostet haben.
Während wir auf dem Hinweg dem mehr oder weniger gut ausgeschilderten Elisabethenpfad folgten, manchmal das Internet bemühen mussten, um die vorgegebene Route zu finden, wanderten wir auf dem Rückweg die mögliche alternative Wegeführung ab, die an historischen und möglichen kulinarischen Highlights sowie schönen Ausblicken vorbeiführen würde.
Bevor am 25. Nov. 2021 das nächste Treffen der Steuerungsgruppe im IKEK (Integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK-Hessen) startete, bei dem die von der Gemeinde – also von den sich beteiligenden Bürgern und Vertretern von örtlichen Parteien, Ortsteilen und Organisationen – angestoßene Projekte priorisiert werden sollen, traf sich eine Gruppe aus der Projektgruppe Tourismus und der Ortsvorsteher von Fellingshausen mit einem Vertreter des Elisabethenvereins, um das Teilstück “Fellingshausen” des Elisabethenpfadesabzulaufen.
Fragen: Wie ist der Wegeverlauf – hier auf dem Teilstück vom Parkplatz am Krumbacher Kreuz bis zur Dicken Eiche -? Wie die Wegebeschaffenheit? Wo muss die Beschilderung ergänzt werden? Wo müssen Pflegemaßnahmen ergriffen werden?
Daneben war aber auch Thema, ob und wie die Wegeführung den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden kann. Damit würde den Wanderern, wie auch Familien, auf diesem Teilstück des Weges die Möglichkeit der Rast und Einkehr ermöglicht: z.B. über den Krippenweg hin zur zukünftigen Gastronomie und am Spielplatz beim Seniorenzentrum “Am Keltentor” wie auch an der Eisstation “Da Toni” vorbei. Zu klären wäre daher, ob der Weg unbedingt durch Bieber und die Straße “Am Elisabethenpfad” und die dortige Treppenstiege verlaufen muss.
Fotos: Alfons Lindemann
Der Wegverlauf aktuell (rot, lila und blau) und möglicherweise zukünftig (rot bzw. rot und lila):
Am Samstagmorgen trafen sich um 10 Uhr Männer von der Bürgerkommune und vom Ortsbeirat, um im Wald einen Weihnachtsbaum für Fellingshausen zu holen und am Dorfbrunnen aufzustellen. Ab 13.30 Uhr schmückten die Damen vom Gesangverein Concordia mit Unterstützung den Baum mit Licht und Kugeln. Dabei wurde die Geschichte vom “hässlichen” Bäumchen im Wald, dass niemand so recht leiden konnte, erzählt: Es seien eines Tages umsichtige Männer gekommen und hätten genau dieses Bäumchen zum Weihnachtsbaum auserkoren und die Frauen aus dem Ort hätten dann etwas ganz besonderes aus diesem viel zu langen, schiefen aufgestellten, in eine Linde gequetschten und mit dürren Ästen ausgestatteten Baum gemacht.
vom 28. November (1. Advent) bis zum 6. Januar (Heilige drei Könige, Epiphanias)
In diesem Jahr ist somanches anders. Eine offizielle Einweihung mit Umzug, Glühwein und Bratwurst wird es nicht geben. Dafür lohnt sich die Wanderung auf dem Fellingshäuser Krippenweg schon ab dem 1. Advent
Eine kleine Gruppe von netten Menschen hatte sich am 21. November 2021 um 14.00 Uhr am Sportlerheim in Fellingshausen versammelt, um den gesamten Krippenweg abzugehen, den Zustand der Krippen zu begutachten oder selber eine zugeteilt zu bekommen. Es waren wenige dabei, die schon mal eine Krippe hatten, aber erfreulicherweise Neulinge aus den Nachbarorten Heuchelheim und Gießen. Sogar eine Grundschulklasse aus Linden wird eine Krippe aufbauen. Ihre Lehrerin war mit ihrer Tochter dabei. Wir haben einige Interviews gemacht, die Sie hier anhören können.
(Das Projekt wurde inzwischen vom Landratsamt mit dem Argument “Zersiedelung der Landschaft” gestoppt. Das Gebäude wurde anderweitig verkauft und ist derzeit ein Frühstückshotel.)
Nachdem im Ort lange über mögliche Verwendungen des inzwischen geschlossenen Hotels “Am Keltentor” spekuliert wurde, stellte Kai Bülow am 18. November 2021 im Bauausschuss der Gemeindevertretung die Idee zum Projekt “Wohn- und Pflegezentrum Am Keltentor” vor. Bülow ist der geschäftsführende Gesellschafter des neuen Eigentümers des Areals: Depant Bauträger GmbH & Co. KG, Gießen.
Das geplante Seniorenzentrum soll nach Aussagen vom Herrn Bülow, ein offenes Haus der Begegnung werden. Eine für alle zugängliche, tags geöffnete, Restauration ist z.B. auf der Terrasse des Hauses rechts im Bild geplant, ebenso wie ein Spielplatz für Kinder.
Nachdem die bestehenden Gebäude abgerissen wurden, sollen, nach den Vorstellungen der Firma Depant, in dem neuen großen Gebäude rechts im Bild 80 vollstationäre Pflegeplätze, inklusive Wäscherei, etc., Küche und Speisesaal entstehen. Im linken Haus sollen voraussichtlich 2-Zimmer-Wohnungen betreutes Wohnen für 10 bis 14 Personen gebaut werden, räumlich wie inhaltlich mit den Angebotenen im anderen Haus verbunden. Der Betreiber der Einrichtung war beim jetzigen Stadium der Planungen noch offen, obwohl bereits recht konkrete Gespräche mit potenziellen Betreibern geführt wurden.
Wichtig, auch für das Verständnis eines so großen Projektes am Dünsberg in der Bevölkerung waren hier Zahlen, die sich bei einer Bedarfsermittlung an Pflegeplätzen in Biebertal von aktuell 89 Pflegeplätzen und perspektivisch eher 110 bis 125 in den kommenden Jahren mit den demographisch geburtsstarken Jahrgängen ergaben.
Vor 76 Jahren: Bombardement auf Bieber und Frankenbach
Kurz bevor die Amerikaner am 28. März 1945 Biebertal besetzen, wird am Mittwoch, dem 14. März, der Ort Bieber bombardiert, am 27. März Frankenbach. Zu den insgesamt dreizehn Opfern dieser Bombenangriffe zählen neben mehreren Kindern auch die 25-jährige Hildegard Lenz von Hof Haina. Die anlässlich ihrer Beerdigung verfassten Trauerworte sollen neben weiteren Zeitzeugenworten in den Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag zur Sprache kommen. Vielen Dank an den Chor der Neuapostolischen Kirche, an Helmut Failing und Ekkehard Löw für die Mitwirkung an den Gedenkfeiern
Die Trauer, wie die um diese jungen Menschen, ist ja zunächst eine ganz persönliche Sache. Ein Akt von Einzelnen, der für Einzelne geschieht. Ein Akt von Eltern, Geschwistern, Frauen und Kindern, Freunden und Lehrern. Jeder Tote, um den getrauert wird, ist irgendjemandes Kind.
Die damaligen Trauerworte überschreiten indes diesen Kreis der privaten Trauer gleichermaßen: sie sollen der Allgemeinheit ein Bewusstsein ihrer Toten geben. Tote, deren Lebensgeschichten durch Systeme, Verstrickung, Hass und Irrsinn, durch falsche lebensverneinende Ideale ausgelöscht worden sind. Tote, die sich in die Geschichte eingeschrieben haben und die einer Geschichte zum Opfer gefallen sind, die unser aller Geschichte geworden ist. Eine Geschichte, die uns mehr und mehr einholt und durch die rasante Veränderung unserer Welt ganz ungute Dynamiken hervorbringt. Dynamiken, denen wir uns stellen müssen, die uns unruhig machen und die mit einfachen Antworten nicht mehr zu erklären sind.
Und doch: es sind allein wir Menschen, die diese Geschichte anders schreiben, den Fortgang dieser Geschichte mitgestalten, mit Lebensbejahung und Menschenliebe entgegentreten können, um solche Katastrophen zu verhindern.
Lassen Sie uns gemeinsam der Toten am Volkstrauertag gedenken!
Die Termine für die einzelne Ortsteile findet ihr in der Vorschau.
Text: Patricia Ortmann Video: Winfried Senger Foto:: Eveline Renell
Helmut Mattig sucht Nachfolger/innen Es hat sich herumgesprochen, dass Helmut Mattig seine “hauptamtliche Wochenmarkt-Betreuung” demnächst aufgeben möchte. Zirka 20 Jahre nach dem Beginn des normalen Rentenalters will er nun ein wenig kürzer treten. Helmut hat mit seinem Engagement für den Wochenmarkt Maßstäbe gesetzt, vor denen sich viele vielleicht fürchten. Aber es muss ja auch nicht eine einzelne Person sein, die den Markt koordiniert. Helmut Mattig hat aufgeschrieben, welche Aufgaben er regelmäßig ausführt.
Wer sich beteiligen möchte, kann dies Helmut jeden Donnerstag persönlich oder über Email mitteilen: helmut.mattig@freenet.de. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Fellingshäuser Ortsvorsteher Alfons Lindemann anzusprechen oder ihm zu schreiben: info@lindemann-coach.de.
Sind Sie neu in Fellingshausen und kennen noch niemanden? Auf und mit dem Wochenmarkt kann sich das ändern, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Wer in Fellingshausen mitmachen möchte, ist herzlich willkommen!
Auf dem Fellingshäuser Wochenmarkt konnten am letzten Septembertag sowohl frisch gepresster Apfelsaft als auch Pflanzen erworben werden. So nach und nach wird das Angebot bekannt. 6 Personen brachten Pflanzen zum Tauschen mit, etliche mehr erwarben sie gegen eine Spende. Insgesamt konnten der TAFEL Gießen 56€ überwiesen werden. Danke allen Spender/innen! Im nächsten Frühling sind wir wieder mit Pflanzen auf dem Wochenmarkt.
Fellingshausen und Biebertal verlieren nicht nur einen Kulturträger, sondern auch eine innerörtlich wichtige soziale Komponente: In der außerordentlichen Versammlung am 1. Oktober hat der Gesangverein “Concordia 1891 Fellingshausen” beschlossen, den Chorgesang einzustellen. Ausschlaggebend dafür ist bei nach wie vor soliden wirtschaftlichen Verhältnissen die seit mehr als einem Jahrzehnt sinkende Anzahl von Aktiven in Fellingshausens ältestem Verein. Mit einer Tagesfahrt am 16. Oktober und einem noch nicht final terminierten gemeinsamen Nachmittag endet damit eine 130-jährige Ära.