Immer mehr werden in der Medizin chronische Infektionen als Mitverursacher von Krankheiten und als hoher Risikofaktor diskutiert, z.B. bei folgenden Erkrankungen:
Diabetes (Zuckerkrankheit)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Angina Pectoris (Engegefühl in der Brust bei Belastung), Herzinfarkt, Schlaganfall
Niereninsuffizienz (nicht mehr ausreichend arbeitende Nieren, fehlende Entgiftungsfunktion)
Bluthochdruck (Plaques in den Gefäßen, u.a. aufgrund chronischer Entzündungsprozesse)
erektiler Dysfunktion(Erektionsschwäche)
Pneumonie (Lungenentzündung)
Rheumatoider Arthritis(Gelenkentzündungen)
entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
aber auch bei der Entstehung von bösartigen Tumoren im Kopf-, Halsbereich, dem Atmungstrakt oder Magen und Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
Alzheimer Demenz
Was ist mit stiller Krankheit gemeint?
Die stille, schleichende und daher oft chronische, häufig nicht bemerkte, Erkrankung meint die Entzündung des Zahnfleisches (= Gingivitis) und, schwerer wiegend, die Zerstörung des Zahnhalteapparates (= Parodontose). Das kann bis zum Zahnverlust führen. Insbesondere aber sind die schleichenden systemischen Folgen im Organismus (siehe oben) problematisch, da eine unzureichende Mundhygiene über die Zeit schwerwiegende Erkrankungen und vorzeitigen Tod nach sich ziehen kann. Das geschieht, wenn von den in der Mundhöhle vorkommenden Bakterien für uns giftige Stoffwechselprodukte oder gar Bakterien in die Blutbahn gelangen, die dann auch andernorts im Körper zu schwelenden Entzündungen führen.
Daher hier ein Plädoyer für gute Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung!
„Nichts in der Biologie macht Sinn, außer im Lichte der Evolution“, lautet der Titel einer Arbeit des ukrainischen Genetikers Theodosius Dobzhansky (1900-1975).
Mit diesem Satz existiert sowohl für die Schizophrenie als auch für den Autismus ein Paradoxon: Beide Krankheiten sollten längst verschwunden sein. Stattdessen kommen beide Erkrankungen relativ häufigvor: Schizophrenie 1,5 %, Autismus 2,2 % in der Gesamtbevölkerung. Dabei weisen beide Erkrankungen eine hohe Erblichkeit auf, wobei bei Geschwisterkinder von Patienten einzelne Symptome oder mildere Formen gehäuft vorkommen. Die Genetik ist hier also ein interessanter Faktor, wobei an der Autismus-Spektrum-Störung mehr als 1.000 Gene beteiligt sind. Es gibt also, wie so oft, keine uniforme genetische Ursache. Entsprechend wird also nicht die Krankheit vererbt; es besteht bei Vorbelastung lediglich eine bestimmt Wahrscheinlichkeit, diese Krankheit zu bekommen.
Wichtig ist auch hier das Zusammenspiel von biologischer Gehirnreifung und Lernprozessen in der physikalischen (Motorik) und vor allem in der psychosozialen Umwelt (Aufmerksamkeit, Persönlichkeit und Sprache), die während der Entwicklungsfenster des Lernens in einer Umwelt vorhanden sind und angeboten werden – oder nicht.
Die Größe vonnormal entwickelten Gehirnen liegt zwischen denen von Patienten mit positiv-symptomatischer Schizophrenie und Patienten mit Autismus.
Den vollständigen Artikel lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite.
Quelle: Zusammenfassung Lindemann nach einem Artikel von: Spitzer M., Editorial Nervenheilkunde 2022; 41. 294-307
Der Konsum psychoaktiver Substanzen – vom Alkohol über Kokain bis Tabletten – ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Er ist einer der Hauptrisikofaktoren für die globale Krankheitslast und vorzeitige Sterblichkeit. Vielen Einnehmenden ist nicht einmal bewusst, was sie da tun und welcher Gefahr sie sich aussetzen: von z.B. einer Psychose bis zum Magendurchbruch. Neben den legalen und illegalen Drogen, sind es Medikamente, vom Beruhigung- über Potenz- bis zu Schlafmitteln -, die medial mit Halbwahrheiten beworben und an das nicht ausgebildete Publikum frei verkäuflich abgegeben werden. z.B. Schmerzmittel werden angepriesen, als hätten sie nur lokale, keine systemische, ganzkörperliche Wirkung. Von vielen Menschen wird solcher Konsum, wie auch der von Alkohol, Coffein oder Nikotin, als normal empfunden; während das gleiche Verhalten im Sport als Doping verurteilt wird.
Die weite Verbreitung, der riskante Gebrauch bis hin zur Abhängigkeit ist von großer persönlicher Bedeutung für Gesundheit und Lebenserwartung, wie auch volkswirtschaftlich relevant. Allein die jährlichen Folgekosten aus dem Konsum von Alkohol und Nikotin in Deutschland belaufen sich auf geschätzt 160 Milliarden Euro. Der Cannabiskonsum hat sich von 1995 bis 2018 verdoppelt, Diese Substanz ist insbesondere für jugendliche Konsumenten bedenklich, das sie die Gehirnentwicklung und -ausreifung behindert. Zudem gehen Suchforscher davon aus, dass jede zehnte Person mit regelmäßigem Konsum eine Abhängigkeit aufweist.
Mehr Informationen und Zahlen – auch zu anderen Drogen lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 119, Heft 31-32, 8. August 2022 Substanzkonsum in der Bevölkerung + Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland, Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021
Mach mit! Nimm deine berufliche Zukunft aktiv in die Hand!
……. so lautet das Motto der IdeenExpo 2022, die vom 2. Juli bis zum 10 Juli in Hannover in den Messenhallen stattfindet.
Es ist Europas größtes Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften.
Es liegt an den gewählten Bürgervertretern, vom Ortsbeirat bis zur Bürgermeisterin, dass auch in Biebertal ein solches Angebot entsteht.
Das “Know How” ist hier in Biebertal vorhanden,
K
Hier das aktuelle Projekt: Schüler und Schülerinnen mit ihrem Lehrer der Dietrich-Bonhöfer-Schule in Lich sind mit zwei Exponaten dabei,unterstützt von mir, einem Biebertaler Diplom-Ingenieur. Insbesondere das Projekt mit einem Mini-Satelliten, der real Ende des Jahres 2022 ins All geschossen werden wird, um dort ein Experiment durchzuführen, wird auch von den politischen Vertretern unterstützt. Unsere Landrätin Anita Schneider will eine finanzielle Unterstützung organisieren, und der hessische Ministerpräsident hat die Schirmherrschaft übernommen. Auch der Astronaut Ulrich Walter wird sich in die Messepräsentation einbringen. Es ist der erste Start eines Mini-Satelliten der von einer Schule in Europa durchgeführt wird. Weltweit ist es der zweite Start, der von einer Schule ausgeht.
Mit dem offenen Kanal Gießen wurde ein Video gedreht, in dem die Motivation der Schülerinnen und Schüler von ihnen selbst dargestellt wird, warum sie an dieser AG teilnehmen.
Bereits im Oktober 2019 hatte der Autor dieses Beitrages der Bürgermeisterin einen Vorschlag gemacht, wie solche Aktivitäten in unserer Gemeinde realisiert werden könnten, besonders um Jugendliche mit naturwissenschaftlich-technischen Experimenten vertraut zu machen. Leider kam es zu keiner weiteren Zusammenarbeit, Und dann kam Corona.
Warum nicht auch in Biebertal einen Neubeginn als Dorfentwicklung, in Co-Operation mit interessierten Schulen und der Universität starten?
Mir als jetzt 77-jährigem ist aufgefallen, dass im wesentlichen Sport und Spiel die Themen sind. Diese sind wichtig, sie sind aber auch schon in Biebertal vertreten und sollen nach Wunsch der Jugendlichen noch verbessert werden. Die Gründe sind nachvollziehbar, die Kosten werden allerdings die Grenzen setzen. Aber es fehlt auch Fundamentales:
Ein Raum der Begegnung für neue Hobbies von Jung und Alt in Fellingshausen ist nicht vorhanden und nun ist auch im Gespräch, das freiwerdende Feuerwehrhaus zu verkaufen. In den anderen Ortsteilen sieht es wohl nicht anders aus. Wo bleiben denn andere Interessen, auch wenn sie in der Umfrage nicht genannt wurden, weil es bisher noch kaum ein Angebot gibt? Neu entstehende Interessen, die auch beruflich Zukunft und Chancen beinhalten!
Es geht in diesem Beitrag nicht um ein bloßes Hobby, dass jeder privat ausüben kann, sondern um ein gesellschaftliches Anliegen. Nur die wenigsten unsere Jugendlichen werden durch Fußball, Kunst oder ähnlichem ihren Lebensunterhalt in der Zukunft verdienen. Die Bundesrepublik lebt vor allem von Bildung als Quelle von Einkünften. Und da sind es vor allem die Technik (Automobile usw.) sowie um Naturwissenschaften (aktuell: Biontech ,…). Und jene, die heute im Berufsleben Entscheidendes entwickeln und für die Gesellschaft enorm wichtig sind, waren alle mal Jugendliche, meist auch mit Interessen, die mit Technik und Naturwissenschaft verbunden waren.
Die Kosten für die Gemeinde für eine Hobby-Digital-Werkstatt innerhalb von 2 Jahren wären mit 10.000 € sicher abgedeckt. Das “Know how” ist vorhanden. Und diese Werkstatt wäre für alle Generationen interessant, von 10 Jahren bis ins hohe Alter.
An die gewählten Bürgervertreter und Vertreterinnen, wenn ihr die Idee gut findet, plant nicht gleich die Umsetzung nach üblichen Modellen, sondern hinterfragt zunächst diese Thematik. Die Digitalisierung ist so vielfältig, betrifft so stark das berufliche wie private Leben, dass mit der Gründung eines Vereins und zur Verfügungstellung von Raum und Inventar noch nichts erreicht ist. Hier bedarf es anderer Strukturen, die es aber bereits woanders gibt. Zunächst bedarf es NUR des WILLENS, etwas in dieser Richtung zu bewegen.
“Digitalisierung, Umwelt und Klimawandel” als Themen für eine Hobby-Werkstatt
Das sind in Biebertal neue Themen, und doch realisiere ich diese Themen bereits jetzt seit drei Jahren. Wenn man sich schon als Jugendlicher damit befassen kann, wird das den weiteren – beruflichen wie privaten- Lebenslauf stark beeinflussen. Ich selber habe das erlebt, in der Jugend in Bezug auf Fußball und Naturwissenschaft. Der Biebertaler-Bilderbogen wird in nächster Zeit jene zu Wort kommen lassen, die an den unten genannten aktuellen Experimenten beteiligt sind und auch ähnliche Erlebnisse in ihrer Jugend hatten. Sie haben ihren Weg bereits gefunden.
Es gibt aus den letzten Berichterstattungen der Zeitungen im Kreis einen Themen-Bereich, der in der Umfrage der Jugendpflege nicht thematisiert wird, aber eine elementare Bedeutung hat:
Die technischen Interessen und Neigungen im jugendlichen Alter.
Hier Beispiele, bei denen ich als Biebertaler aktuell aktiv dabei sein durfte und darf:
1. Auf ins All, ein Experiment der DBS
Schülerinnen und Schüler der Dieter-Bonhöfer-Schule in Lich bauen mit ihrem Lehrer Bernhard Krenig einen Bausatz für einen Satelliten zusammen, der von einer Firma in den USA geliefert wird und ein Experiment mit Protein (Biologie) durchführen wird. Die Ausstellung des Modells erfolgt auf derIdeenexpo vom 2. Juli bis 10 Juli 2022. Schirmherr des Projektes ist der hessische Ministerpräsident.
Der Start des Satelliten wird Ende 2022-Anfang 2023 sein. Vorab ist mit dem Bau eines funktionierenden Modells für den Betrieb auf der Erde begonnen worden. UND: Der erste eigene Satellit und eine Funk-Bodenstation ist auch im Bau, in Biebertal Kosten im jeweils zweistelligen €-Bereich (unter 100 €, für erdgebundene Experimente), JEDER kann mitmachen.
2. Experimente in der Stratosphäre
Studentinnen und Studenten des II. Physikalischen Institutes starteten am 18. Mai 2022 einen Experimental-Ballon. Der Start gelang, aber er ist bisher immer noch nicht gefunden worden. Der Funkbetrieb endete in Belgien.
Daraufhin habe ich vor, in diesem Jahr eine Bodenstation für Ballon- und Satellit-Experimente bei mir zu Hause aufzubauen. (Kosten im zweistelligen €-Bereich)
3. Forscher-AG an der Grundschule Rodheim
2019, vor der Corona-Zeit, hat der Konrektor Sascha Ried mit mir zusammen eine Arbeitsgemeinschaft geleitet, bei dem es um das Thema “LUFT” ging. Auch ein Ballonstart war mit dabei. Bereits in diesem jungen Alter konnte ich die riesige Neugier und das große Interesse am Thema feststellen.
4. Ballon-Experimente der Pohlheimer Schule
Im August 2016 gab es ein NATURWISSENSCHAFTLICHES PROJEKT ZUR BEGABTENFÖRDERUNG an der Adolf-Reichwein-Schule in Pohlheim. Das Thema damals war ähnlich dem Thema mit dem Mini-Satelliten, nur statt dem Raketenstart gab es drei Schnüre, die einen Helium-Ballon am Boden hielten.
Was Schüler/innen der Grundschule Rodheim können, was Schüler/innen der der Adolf-Reichwein-Schule in Pohlheim konnten, was Studentinnen und Studenten der Universität als Studienarbeit geleistet haben und was aktuell mit dem Satelliten-Projekt der Dietrich-Bonhöfer-Schule in Lich geleistet wird, kann auch in Biebertal dauerhaft etabliert werden. Meine privaten Projekte werden bereits realisiert und jeder kann. wenn er Neigung dazu verspürt, mitmachen, (genauso wie bei dem Projekt des Biebertaler-BilderBogens). Mail an info@biebertaler-bilderbogen.de
Die Jüngsten der obigen Aktivitäten waren 10 Jahre alt, der älteste ist 77 Jahre alt.
Fortsetzung dieses Themas: In den nächsten Tagen wird der zweite Artikel zu diesem Thema veröffentlicht: Darin auch die starke Motivation der Schüler und woher diese stammt. Die “Ideenexpo” in Hannover vom 2. 7. 2022 bis 10. 7. 2022. Hochinteressant, an was alles experimentiert und gespielt wird.
Ein update des Experimental-Ballons der Uni Gießen
Die simulierte Flugroute rechts (vom 14. 5.) zeigt den erwarteten Verlauf der Flugroute einschließlich Platzen des Ballons und Sinkflug. Man sieht deutlich, dass im letzten Drittel des Aufstieges die Richtung des Ballons nach Westen dreht. Wenn das Platzen des Ballons dann aber nicht stattfindet, weil er die erforderliche Höhe nicht erreicht hat, dann wird sich der Ballon weiter in westliche Richtung bewegen, entsprechend den dort vorherrschenden Höhenwinden. Und so wird es geschehen sein: “Vom Winde verweht”
Sie erinnern sich? Am Mittwoch, den 18. Mai gegen 12 Uhr startete ein Helium-Ballon mit Experimenten von Studentinnen und Studenten der Universität Gießen Richtung Stratosphäre. Der Bilderbogen berichtete darüber. Und drei Stunden später sollte der Ballon wieder gelandet sein, nach einem vorgesehenen Platzen in etwa 36 km Höhe und einem Sinkflug mit einem Ziel etwa in der Region Friedberg. Die Gruppe wartete aber vergebens auf ein Si9nal des Ballons. Etwa 15 Uhr sollte die Landung erfolgen, gegen 16 Uhr wurde der Ballon als “verschollen” gemeldet, Die Rückholer mussten unverrichteter Dinge zurückkehren.
Was ist passiert? Inzwischen wissen wir einiges mehr.
Der Ballon hatte vermutlich zu wenig Helium erhalten, so dass er nicht bis zum Platzen steigen konnte. Statt dessen verblieb er etwa in einer Höhe von 25 km, also 10 km niedriger als geplant. In dieser Höhe wehen ganz besondere Winde. Es ist eine Höhe oberhalb des sogenannten Jet-Streams, der bis in etwa 14 km Höhe verläuft und oft von Flugzeugen als Unterstützung genutzt wird.
In 25 km Höhe weht ein Wind von Ost nach Westoder von West nach Ost. Die Richtung wechselt alle 14 MONATE (!). Warum dies so ist, wird noch erforscht. Die Windstärke in dieser Höhe wird mit etwa 25 km/h angegeben.
Aktuell weht der Wind von Ost nach West und der Ballon wurde 15 Std. nach dem Start von einer Amateurfunkstelle in den Niederlanden entdeckt. Er war auf dem Wege von Brüssel Richtung Gent und weiter in Belgien! Das Gießener Projekt ist jetzt damit wohl ein europäisches Projekt geworden.
Mit an Bord der Experimente war eine Sonde, die normalerweise für Wetterballone genutzt wird. Diese ist umprogrammiert worden und sendete jetzt die Position und auch Wetterdaten auf einer Amateurfunk-Frequenz. Das Ausbildungs-Rufzeichen (DN5FCG) hat der Autor dieses Beitrages der Gruppe zur Verfügung gestellt, und dieses Rufzeichen wurde am 19. 5. um 03:28 Uhr in Holland bei Middelburg empfangen. Eigentlich ist die verwendete Frequenz nur in Deutschland üblich, aber Amateurfunker sind sehr individuell und schauen meist auch über den eigenen Tellerrand hinweg.
In der Zeit von 03:28 Uhr bis 04:22 Uhr wurden Signale des Ballons empfangen. Er war mit etwa 20 km/Stunde in westlicher Richtung unterwegs in zirka 25 km Höhe bei einer Temperatur von minus 25 Grad. Nach 04:21 Uhr verstummte das Signal. Die Batterieleistung des Senders war wahrscheinlich zu gering geworden. Ab diesem Zeitpunkt kann also nur noch spekuliert werden, was passiert ist.
Vermutlich reiste der Ballon mit konstanter Geschwindigkeit weiter Richtung Ärmelkanal und Richtung Großbritannien. Zwischenzeitlch hatte sich die Projekt-Gruppe an den Hessischen Rundfunk und an FFH gewandt, die daraufhin auch Suchmeldungen verbreitet hatten. Es gab sogar eine Rückmeldung einer Hörerin, die ein solch gesuchtes Objekt im eigenen Garten gefunden hatte. Leider war es ein Experiment einer holländischen Universität.
Eine weitere Überlegung könnte die weitere Flugroute erraten lassen: Aus früheren Versuchen mit Latex-Ballonen weiß ich, dass ein Ballon kontinuierlich Helium durch seine Hülle abgibt. Nach etwa 6 Tagen hatte er bei meinen Tests keinen Auftrieb mehr. Unter dieser Vorraussetzung und der begründeten Annahme, dass der Ballon nicht platzt, wird der Ballon aus ca. 25 km Höhe langsam absinken. Nach etwa drei Tagen dürfte er auf halber Höhe sein und damit den Bereich der Höhenwinde verlassen. Er wird umkehren und in West-Ost-Richtung weiterfahren, mit oder ohne Jetstream. Mit Jetstream könnte er die Strecke von Ost nach West schnell wieder rückgängig machen. Der Jetstream hat aber nur eine Höhe von ca. 1 km. Ansonsten hat der Ballon noch immer zwei bis drei Tage Zeit, wieder Richtung Heimat zu fahren. Wahrscheinlich wird er vorher zu Boden gehen, wenn er in feuchte oder nasse Luftschichten kommt. Er wird schnell zu schwer. Der Ballon könnte also tatsächlich wieder in Deutschland sein.
Hier endet erst einmal das erste update dieses Experimentes. Es wäre natürlich schön, wenn es noch ein happy end geben und der Ballon samt seiner Experimente gefunden würde
Fotos und Screenshots: Winfried Senger und Projektgruppe
Globaler wie lokaler Temperaturanstieg – Beeinträchtigung der Golfstroms – Starkregenereignissen – Überflutungen – Erdrutsche – Hitzewellen – Dürren – Wasserknappheit – Lebensmittelknappheit – soziale Unruhen – neue Krankheiten – Waldbrände – Zunahme von Ozeanversauerung – Anstieg des Meeresspiegels – usw.
In den 1950er Jahren erlebte ich als Kind, wie nach einem Wolkenbruch irgendwo oberhalb des Flusslaufes, an dem unser Haus lag – zwar nach Vorwarnung, dann aber doch schneller und höher, als man es sich vorstellen konnte – Wassermassen durch die geschlossene Haustür und Fenster drangen und die erste Etage des Hauses bis zur Hälfte unter brauner Brühe verschwinden ließ. Vor dem Fenster sahen wir Misthaufen mit Hühnern obenauf durch die Straßen treiben. Seit 1950 ist die Anzahl der Hitzetage mit einer Temperatur von mehr als 30 Grad Celsius im Mittel um 11,4 Tage gestiegen – mit weiterem Anstieg ist zu rechnen. In den 1970er Jahren konnte ich hier in Biebertal im Winter noch mit den Langlaufskiern von der Haustüre aus zu Erkundungstouren in die Umgebung aufbrechen. In den 2020er Jahren blühen im Januar die Haselsträucher und ärgern die Allergiker und schon heute fordern Hitzewellen im Sommer in Deutschland viele Tausend Opfer pro Jahr.
Vielen nicht bewusst, Hitze kann eine tödliche Gefahr sein
Hitze ist in Deutschland die größte klimatische Bedrohung für die Gesundheit, auch wenn darüber hinaus Gefahren von anderen Extremwetterereignissen wie Starkregen, Überschwemmungen oder Waldbränden ausgehen. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung gab es vergleichsweise 2018 nirgends mehr Hitzetote als in Deutschland. Das liegt zum einen daran, dass es hierzulande aufgrund der demographischen Entwicklung besonders viele klimaverletzliche Menschen gibt und viele in Städten leben. Zum anderen ist in Deutschlanddie Temperatur seit der vorindustriellen Zeit stärker gestiegen als im Rest der Welt. Einer Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes zufolge erhöhte sich bis 2019 hier in Deutschland die Durchschnittstemperatur um 1,6 Grad Celsius, während sie im weltweiten Durchschnitt um 1.0 Grad Celsiusangestiegen ist.
Wärmedämmung der Häuser, Beschattung und Begrünung, Belüftung, Bäume, Wasserspiele, wie auch die Beseitigung von Wärmeinseln in den Ortschaften, Veränderungen im Energie- und Transportsektor, sogar Angebote von kühlen öffentlichen Räumen werden in Zukunft wichtig werden. Vor allem aber ist die Reduzierung der Treibhausgase dringend geboten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Valneva als erster europäischer Tot-Impfstoff vor der Zulassung
Wer ist Thomas Lingelbach ?
Wir können stolz auf Thomas Lingelbach sein, der in Wien und Biebertal zu Hause ist. Thomas Lingelbach ist Vorstandvorsitzender des austro-französichen Impfstoff Biotech Unternehmens Valneva. Diese Firma entwickelte einen traditionellen Impfstoff gegen Corona, der auf inaktivierten Viren aufgebaut ist und als sogenannter Tot-Impfstoff bezeichnet wird.
Obwohl sich die bisherigen Impfstoffe in der Vergangenheit bewährt haben, ist bisher nur ein Tot-Impfstoff gegen Covid-19 von der EU-Aufsichtsbehörde zugelassen worden – und der kommt aus den USA (Vonovia). Es wird ein wunderbares Zeichen im Kampf gegen diese Pandemie, wenn der Impfstoff, den Valneva entwickelt (VLA2001) , als erster europäischer Tot-Impfstoff bald zugelassen wird. Viele Menschen, die bisher skeptisch gegenüber den neuartigen mRNA-Impfstoffen (Biontech/ Moderna) sind, könnten sich dann ohne Bedenken impfen lassen und dadurch mehr Sicherheit für ihre eigene und die Gesundheit anderer herstellen.
“Wenn die EU die Erlaubnis gibt, diesen Impfstoff einzusetzen, wird das eine gute Nachricht beim Kampf gegen die Pandemie sein”, versichert Thomas Lingelbach.” Viele Menschen vertrauen diesem Impfstoff mehr als den bisherigen. Dadurch würde sich die Impfquote bedeutend erhöhen; und das ist ein lohnenswertes Ziel.” Impfen ist nach Überzeugung von Lingelbach grundsätzlich sinnvoll.
Um das zu erreichen, meistert Thomas Lingelbach viele Hürden, um die Zulassung des Valneva-Impfstoffes zu sichern. Er führt Gespräche mit führenden Politikern und stellt die Weichen für Produktionsstätten des Vakzins. Unabhängig davon betont er, dassauchalle mRNA-Impfstoffe sicher wären und sich jeder damit mit gutem Gewissen impfen lassen kann.
Aktuell gibt es die ersten Erfolge in Bezug auf die Studien und Zulassungen zu den Entwicklungen von Valneva:
2. Dezember 2021: Antrag auf Zulassung des Corona-Impfstoffes (VLA2001) bei der Europäischen Zulassungsbehörde. Eine Zulassung wird aktuell für April 2022 erwartet, die Produktion und Auslieferung ist für den Mai geplant.
1. März 2022: Der Valneva-Impfstoff gegen Corona wurde als Impfstoff in Bahrein zugelassen.
8. März 2022: Gegen das Chikungunya-Virus (durch Mücken übertragene Fieber-Erkrankung) wurde die Phase 3 der Studie mit Erfolg abgeschlossen.
Insbesondere zu dem Corona-Impfstoff wird im Biebertaler-Bilderbogen noch ausführlich berichtet werden, sobald dieser in Europa zugelassen ist. Natürlich ist die Person Thomas Lingelbach auch von besonderem Interesse. Immerhin leitet er eine Firma mit einem Börsen-Marktwert von 1,6 Milliarden Euro. Auch hierzu folgen weitere Beiträge.
Auch wenn die feuchtfröhlichen Feiertage in diesem Jahr bei uns coronabedingt wieder weitgehend ausfallen, hat nach dem Karneval, Fastnacht, Fasching am Aschermittwoch vor wenigen Tagen die christliche Fastenzeit begonnen. Sie soll in einem 46-tägigen Zeitraum vor Osternstattfinden, so dass sich 40 Fastentage und 6 fastenfreie Sonntage ergeben. Erinnert wird damit auch an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbrachte. – 2022 beginnt die Fastenzeit am Mittwoch, den 2. März 2022 und endet am Samstag, den 16. April 2022.
Das Fasten soll der Reinigung von Körper, Geist und Seele dienen. Das sogenannte Heilfasten wird von Gesunden, zum Einstieg in eine Gewichtsabnahme sowie bei bestimmten Krankheiten angewendet. Speziell bei Tumorerkrankungen wurde gerade im Deutschen Ärzteblatt wieder auf die Vorteile vom Fasten hingewiesen (regelmäßig einmal im Monat die Kalorienzufuhr für 5 Tage deutlich einschränken), da das Wachstum von bereits vorhandenen Krebserkrankungen verlangsamt werden kann. In verschiedenen Untersuchungen wurde gezeigt, dass eine Umstellung der Ernährung, oft gepaart mit einem Bewegungsprogramm, die Prognose verbessern und die Lebenszeit verlängern kann.
Übergewicht (das oft mit einer Fehl- und Mangelernährung einhergeht) gilt als eines der größten Malignom-(Krebsgeschwulst)-Risiken im Erwachsenenalter.
Eine Fastenkur, wie auch faserreiche, ballaststoffreiche Ernährung führen zu einem Rückgang der Glukosekonzentration im Blut. Auch das Seruminsulins und der Wachstumsfaktor IGF-1 sind reduziert. Glukose (= Traubenzucker) ist ein wichtiger Energielieferant für Krebszellen. Insulin und IGF-1 gelten als Wachstumsfaktoren. In anderen Studien wurde zudem eine Zunahme der zytotoxischen T-Zellen gefunden, die kranke Zellen zerstören.
Selten hat das Fasten Nebenwirkungen: Am häufigsten waren Unterzuckerung (5 %), Ohnmachten (1 %) Übelkeit (1 %), Schwindel (1 %), erhöhte Leberwerte (1 %) – da bei der Gewichtsreduktion immer auch die im Fettgewebe eingelagerten Giftstoffe freigesetzt werden, die die Leber belasten. Daher ist reichliches Trinken beim Fasten sehr wichtig, damit die Giftstoffe auch über die Nieren ausgeschieden werden.
Zur Unterstützung der Verdauung wird in der Werbung die regelmäßige Zufuhr von Probiotikaangepriesen, so wie in der aktuellen Corona-Angst verkaufsfördernd, aber fraglich gesundheitsfördernd, auch allerlei angeblich das Immunsystem stärkende Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden. Aber Vorsicht! Jeder Menschen erwirbt in seinem Darm nach der Geburt eine typische Ausstattung mit Bakterien, die sich lebenslang erhält; grob werden 3 Enterotypenunterschieden. Diese Darmflora , also die mikrobielle Besiedelung des Darmes, ist tatsächlich wichtig für die Verdauung, für die Herstellung von Vitaminen, die wir selbst nicht erzeugen können, für die Immunabwehr und Neutralisierung von Giftstoffen oder für die Aktivierung von Arzneimitteln. Die regelmäßige Zufuhr von Probiotika soll dem Darm vermutet „gute“ Mikroorganismen zuführen. Solange diese Bakterienkulturen regelmäßig eingenommen werden, verändern die Probiotika die Darmflora; nach dem Ende der Einnahme werden sie wieder ausgeschieden und “vergolden” (dem Hersteller und Verkäufer) die Toilettenschüssel – ähnlich den Nahrungsergänzungsmitteln, wenn kein tatsächlicher Mangel an den zugeführten Nährstoffen besteht.
Bei unspezifischer Zufuhr von Probiotika bleibt unklar, ob die verabreichten Bakterien der typischen Darmbesiedelung dieses Menschen entspricht. In Studien zeigte sich, dass die gut gemeinten Probiotika gehäuft zu Misserfolgen in der Immuntherapie bei Patienten führten, also statt des gewünscht positiven einen negativen Effekt erzeugten.
Wie bei frei verkäuflichen Medikamenten sollten Sie, bevor Sie sich selbst medikamentieren, unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen. Denn alles hat Wirkungen, vieles auch unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen, die einem Laien meist nicht bewusst sind.
Eveline: Anstelle teurer Probiotika ist es sinnvoll, die Ernährung anzupassen. Einnahme von Sauermilchprodukten verschiedenster Art sind sehr hilfreich. Dazu gehören Joghurt, Kefir, Quark, Butter- und Dickmilch, aber auch mildes Sauerkraut. Über rohe Gemüse beliefern Sie den Darm mit einer Vielzahl von Mikroorganismen, mit denen er sich auseinandersetzen muss und die die Immunabwehr steigern. Zum Thema Fasten: Die Fastenzeit vor Ostern kommt nicht von ungefähr. Während man im Winter mehr Energie braucht – und leider auch das Verlangen nach Süssem höher ist – fällt es mit zunehmender Tageslänge und Lichteinstrahlung leichter, die Nahrungszufuhr zu verringern.
Pro Tag werden in Deutschland ca. 900 Demenzerkrankungen diagnostiziert. Da es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als Sterbefällen unter Erkrankten kommt, wird die Zahl der Dementen in Deutschland voraussichtlich von derzeit etwa 1,6 Millionen auf ca. 2,4 – 2,8 Millionen Menschen im Jahr 2050 ansteigen – sofern es in Therapie und Prävention zu keinem Durchbruch kommt. Das geht aus Erhebungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hervor. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung 2020 die Nationale Demenzstrategie verabschiedet, mit der die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen (die ja immer in hohem Maße Mitbetroffene sind) verbessert werden.
Die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Demenzerkrankung (mit ihren vielfältigen Formen und Ursachen) ist die Hausarztpraxis. Hier kann ein erster orientierender Demenztest vorgenommen, zum speziell weitergebildeten neurologischen Facharzt überwiesen und immer wieder beraten und die Familie begleitet werden. Ein Mini-Mental-Status-Test kann früh kognitive (geistige) Defizite aufdecken; der DemTect-Test ermittelt zusätzlich auch Hinweise auf deine Depression. Neben dem Demenztest gehört zur Diagnostik auch die Durchführung eines Mobilitäts- und Sturzassessment sowie ein Test der Alltagskompetenz, um auch für die Angehörigen eine Risikoeinschätzung vornehmen zu können. In der Behandlung stehen derzeit nicht Medikamente (Antidementia), sondern vor allem Ergotherapie, Tagespflege und niederschwellige Angebote für körperliches Training oder auch Tanzangebote im Vordergrund. Vor allem aber wichtig ist ein wertschätzender und verständnisvoller Umgang mit den Erkrankten. Dabei ist es für die Betreuenden nicht immer einfach, Gelassenheit und Humor zu bewahren, wünscht man sich doch den gesunden geliebten Menschen zurück. Aber man muss sich klar machen: Es gibt keine Heilung, es gibt keine wirkliche Linderung der Symptome, es gibt lediglich möglicherweise eine Verzögerung des Krankheitsverlaufes. Daher ist es wichtig, die Demenz als neurologische Störung und ernst zu nehmende Erkrankung zu akzeptieren. Dabei muss auch immer wieder von Neuem die erhebliche Belastung der Angehörigen, insbesondere der pflegenden, wahrgenommen werden – für zeitweilige Entlastung gesorgt und als Risiko für Folgeerkrankungen im Blick behalten werden.
In Biebertal steht zusätzlich zur hausärztlichen Betreuung ein Geragoge zur Verfügung. Mehr dazu auf der Gemeindeseite, wo wir den Geragogen auch schon vorgestellt haben.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 119, Heft 1-2, 10.01.2022, S. A 23-26; Foto: Lindemann