Zeit für Blumenzwiebeln

Verschiedene Tulpenarten und -Sorten auf dem Dreispitzbeet in Fellingshausen inmitten von weißem Nadelkerbel (Foto Renell)

Normaler weise kann man Blumenzwiebeln fürs nächste Frühjahr auch noch im November/Dezember pflanzen. Oft sind noch so viele andere Pflanzen am Blühen, dass man vorher gar keinen Platz findet. In diesem Sommer ist alles anders. Eine Menge Pflanzen sind vertrocknet. Und auch bei vielen Stauden ist es besser, sie jetzt schon zurück zu schneiden, damit sie ihre Kraft in die Wurzeln stecken statt vergeblich eine Blüte zu versuchen. Doch darin liegt die Chance, jetzt schon Tulpenzwiebeln zu stecken. Sie lieben den warmen Boden. Die kleinsten Regenmengen werden die Wurzelbildung anregen, die dann tiefer als üblich wachsen können. Das belohnen sie im kommenden Frühling mit einer längeren und größeren Blüte. Für viele andere Zwiebeln und Knollen gilt das ebenso, stammen sie doch ursprünglich aus sommertrockenen Gebieten rund ums Mittelmeer. Zum Beispiel ist die beliebte kleine Narzisse Tete à Tete so eine. Sie blüht nur gut, wenn sie sehr früh in die Erde kommt.

Foto: Fa. Gewiehs

Fast alle Arten von Traubenhyazinthen = Muscari species, siehe Foto links, bilden bereits im Herbst ihre Laubblätter, was ihnen nur bei frühzeitiger Pflanzung gelingt.
Es gibt sie übrigens in etwa 30 Sorten in weiß, rosa allen Blautönen, sogar gelb kommt vor.
Blütezeiten von März bis Mai sind möglich.
Die Pflanzen sind gut zur Verwilderung geeignet. Verwilderung bedeutet normalerweise weniger Arbeit.

Eine Adresse, bei der ich seit 1979 Blumenzwiebeln bestelle und daher sehr empfehlen kann. : https://www.gewiehsblumenzwiebeln.de/ Sie können auch einen gedruckten Katalog anfordern. Er enthält eine Fülle von Frühlingsblühern und ist ein gutes Nachschlagewerk. Beim ersten Mal kostet er Geld. Nach jeder Bestellung wird er aber kostenlos zugesandt.

Wasser wird zum raren Gut

Weintrauben waschen in warmem Wasser mit 1 Tropfen Spülmittel

Energiesparen ist in aller Munde. Man kann das Haus besser isolieren lassen- sofern man einen Handwerker findet. Laufen und Fahrradfahren an Stelle des Autos ….
Ein Artikel im Gießener Anzeiger vom 23. August und die herrschende Hitze, einhergehend mit immer stärkerer Dürre lässt mich zurück blicken auf das Verhalten meiner Eltern: Das Badewasser wurde für die Toilettenspülung verwendet, Waschwasser für Obst und Gemüse wieder zum Gießen der Pflanzen genommen, evtl. diente es als Trinkwasser für das Kalb, das wir mal hatten. Es lief nie einfach in den Ausguss, sondern erst mal in eine Schüssel. Mit dem Wasser vom Wäschekochen wurde der Boden gewischt (meine Mutter war überhaupt nicht Technik-feindlich, aber sie wollte nie eine Waschmaschine).
Was habe ich davon übernommen? Eigentlich nur das Auffangen des Wassers, das beim Waschen von Lebensmitteln anfällt. Zum Blumengießen schütte ich auch Tee- oder Kaffeereste dazu und sogar Wasser vom Fleischwaschen, denn vor BSE*) hat man noch mit Blutmehl gedüngt. Beim Duschen fangen wir nur das Wasser auf, das man laufen lassen muss, bis es in der Dusche heiß ankommt. Immerhin sind das jedes Mal 8-10l. Nach Möglichkeit duschen wir hintereinander. Ich gieße aber auch Wasser mit kleinen Mengen Spülmittel auf den Efeu im Garten. Dem Garten nutzt es, der Kläranlage nicht.

Lesen Sie weiter unter: Haus und Garten Wasser wird zum raren Gut

Knapp daneben ist auch vorbei:

Straßenmarkierungen am Bornberg in Rodheim

Dies ist eine Ausfahrt, das hat man wohl zu spät erkannt
Hier wären 2-3 Plätze mehr möglich gewesen,
hier auch
und vor der Kurve lieber nicht; Straßenverkehrsordnung nicht bekannt?

Wir brachten kürzlich einen Artikel zu Straßenmarkierungen in Fellingshausen, die wir für überflüssig hielten. Wenigstens wurden sie sachgerecht und mit Wechsel der Straßenseite durchgeführt. Das kann gleichzeitig zur Verkehrsberuhigung dienen.
Wer aber hat die oben abgebildeten Markierungsarbeiten zu verantworten?
Die Anwohner haben nicht darum gebeten!

Fotos: Renell

Noch mehr Piepmätze

Dompfaff-Rettung

Dieser junge Dompfaff = Pyrrhula pyrrhula flog mit voller Wucht gegen eine Fensterscheibe. Er lag da wie tot, und wir glaubten nicht, dass er es schafft, denn der ganze Schnabel war voller Blut. Aber sein Herz schlug noch ganz schwach. Ich behielt ihn über eine halbe Stunde in der Hand, spielte ihm die Töne seiner Artgenossen vor und hob ihn gelegentlich in die Wärme der Schreibtischlampe. Dabei wurde er immer kurz munter. Nach einigen Wiederholungen schlug das Herz kräftiger. ich setzte ihn auf den Schreibtisch, und er machte die ersten Flugversuche.

Der Jungvogel ist noch bräunlich an Stellen, die später grau werden. Und er hat noch kein schwarzes Käppchen

Wir setzten ihn in den Garten, wo er etwa zweieinhalb Stunden fest schlief. Danach machte er sich auf und davon.

Weitere Vogelbesuche und -Beobachtungen finden Sie unter Natur. noch mehr Piepmätze





Siehe auch unter: Natur. Ein Storchennest für Biebertal

Fotos Ev. Renell, Szuszanna

Der Wald im August

Eichenschnitt (Schlagabraum) hinter dem Fußballplatz Fellingshausen

Der August ist auch in normalen Jahren heiß und trocken. Er hat aber, wie die Graphik von 2017 zeigt, normalerweise auch Tage, an denen Regen fällt.

Es ist eigentlich sinnvoll, abgesägte Äste liegen zu lassen, da sie den Waldboden schützen. Ob das dieses Jahr auch gilt? Da Eiche einen recht guten Brennwert hat, fragen Sie doch mal nach bei Hessen-Forst, denn offiziell hieß es in diesem Jahr oft, es ist kein Brennholz da.

Brennholz direkt am Waldweg
Auf der Internetseite von HessenForst (www.hessen-forst.de) muss dazu in der Rubrik Angebote unter Marktplatz das Stichwort Brennholz ausgewählt werden. Ein kurzes Video zeigt hier die Abwicklung nochmals Schritt für Schritt.
Über das Brennholzportal kann dann an den Waldweg gerücktes und gepoltertes Rundholz bezogen werden. Unterschieden wird dabei zwischen vorrätigen Lagermengen, die sofort gekauft werden können und noch nicht eingeschlagenem Brennholz, das vorbestellt werden muss (diese Möglichkeit ist erst ab ca. September freigeschaltet).
Unbearbeitetes Kronenholz (auch bekannt als Schlagabraum) wird nur noch in geringen Mengen unmittelbar an Wegen abgegeben. Nachfragen dazu sind an die zuständige Revierleitung zu richten.

www.hessen-forst.de/post/tag/brennholz/#

Lesen Sie weiter unter: Natur. der Wald im August

Foto Eveline Renell 10.8.22

Wenn der Frühling kommt…..

Eine Lesung mit Tim Frühling sollte es auf Rezept geben. Wenn Sie am 26. Juli im Gail´schen Park nicht dabei waren, dann haben Sie einen ausgesprochen vergnüglichen Abend versäumt.

Vor der Lesung, mit Technik-Team

Die Bücherei Biebertal hatte auch in diesem Sommer zu einer Lesung im Gail´schen Park eingeladen – und an die hundert Gäste kamen. Das freute den Förderkreis der Bücherei und den Freundeskreis Gail´scher Park; aber auch Sabine Loh von der Büchertreppe Wettenberg konnte sich über guten Buchumsatz freuen. Thomas Prochazka begrüßte den vom HR bekannten Moderator und Autor.

Keine Vorbereitung erforderlich, sagt Thomas Prochazka

Danach gings gleich recht lustig los, was bei einer Buchvorstellung nicht immer so ist.

Angefangen…..

Im Audio schildert Tim Frühling auf erheiternde Weise die Entstehungsgeschichte seiner Bücher

Fotos, Audio, Video: Eveline Renell

Lesen und sehen Sie weiter unter Kunst, Lesung mit Tim Frühling

Blumengeschenk im Hochsommer

Dies war ein Geschenk für mich

Falls Sie gerne Blumen aus dem eigenen Garten verschenken, dann haben Sie bei der derzeit herrschenden Hitze oft kaum noch etwas zu schneiden. Das muss jedoch kein Nachteil sein. Das abgebildete Gesteck enthält zwei kleine Stiele Mutterkraut. Die übrigen Pflanzen zeigen vor allem ihre grünen oder reifen Früchte. Hier sind es Kapseln von Speisemohn und Pfingstrosen, die halbreifen Früchte einer Wildrose (Hagebutten) und eine abgeblühte Kletterhortensie. Umrahmt wird es von kleinen Funkienblättern. Die Funkien kommen wunderbar mit der Trockenheit zurecht, obwohl sie doch typische Schattenpflanzen sind. Diese Art Gesteck war schon einmal Ende der 1980er Jahre als Strukturarbeit sehr beliebt. Offenbar kommt diese Gestaltung wieder, denn der später abgebildete Strauß, den ich bei der Ausstellung der Prüfungsarbeiten der Floristinnen im Hessenpark aufnahm, zeigt die ersten Anklänge dazu.

Lesen Sie weiter unter: Haus und Garten.Blumengeschenk im Hochsommer

Foto: Eveline Renell

Klimawandel – halt ihn selber auf!

Karikatur von Gerhard Mester, am 19. Juli im Gießener Anzeiger

Unser Garten ist sehr schattig, dennoch zeigte das Thermometer um 17.00 Uhr am 19. Juli 36,5°C. Wir waren froh, dass es im Haus doch erheblich kühler war. Die Bäume stehen seit 45 Jahren, an Sträuchern kam auch in den letzten 10 Jahren immer mal einer hinzu. Für Gemüse und Prachtstauden habe ich die sonnigsten Plätze ausgesucht. Dennoch scheinen auch sie sich im Schatten derzeit wohler zu fühlen. Der Rasen ist grau, viele Pflanzen lassen die Blätter hängen, es blüht nur wenig. So sieht es im Sommer im Mittelmeergebiet auch aus. Dahin zieht uns doch unsere Sehnsucht hin. Und jetzt haben wir es offenbar hier. Vielleicht wird es wie dort auch bei uns im September wieder grüner.

Ich möchte aber nicht dort wohnen, wo es gar keine Bäume und Sträucher gibt. Da erhitzen sich Straßen und Parkplätze auf über 60°C. Das Treppengeländer vom Parkplatz zur Bücherei konnte ich gestern nicht nutzen, Verbrennungsgefahr. In manchen Orten tut man schon etwas und pflanzt Bäume, damit es überall Schatteninseln gibt. Ich würde mir wünschen, dass für solch große Parkplätze wie den vor Edeka eine Baumbepflanzung vorgeschrieben wird. Ebenso sollte man meiner Meinung nach den vor einigen Jahren noch gescheiterten Antrag auf Verbot von Schottergärten im Biebertaler Gemeindeparlament neu stellen, denn die Stein speichern die Wärme und geben sie über Nacht ab.
In vielen Orten wurde seit 2019 erheblich umgedacht. Bei uns auch?

Die obige Karikatur war nicht der einzige Auslöser für diesen Artikel. Am vergangenen Wochenende stellte sich in der Beilage “Gleiberger Land” ein Gartenbaubetrieb vor, der mit seinen Fotos genau für solche Gärten wirbt. Die Fernsehsendung “Duell der Gartenprofis” ist ebenfalls die reinste Werbesendung für den Baustoffhandel. An denen ist die Diskussion um Umweltschutz und Klimawandel definitiv vorbei gegangen.
Ich habe es in Offenbach einige Male in meiner Nachbarschaft erlebt, dass diese Art Gärten gerade älteren Menschen mit eigenem Haus und Garten als pflegeleicht schmackhaft gemacht wurde. Dass sie dann im Haus bei solchen Temperaturen wie im Backofen sitzen, fällt bei der Hoffnung auf einen neuen Bauauftrag hinten runter.

Es gibt so einige Einzelaktionen, die etwas bringen, auch wenn nicht alle mitmachen. Erst mal viele Bäume und Sträucher pflanzen, wo man selber Einfluss darauf hat. Eine Verkehrsinsel oder Baumscheibe pflegen, wenn kein eigener Garten vorhanden ist. Dafür gibt es in Biebertal einige gute Beispiele. Ich erfreue mich oft an denen in der Gießener Straße in Rodheim Nähe Schindwasen.
Beim Waschen von Lebensmitteln eine Schüssel benutzen und das Waschwasser zum Gießen von Pflanzen verwenden. Auch Spülwasser ohne Fett, sogar mit etwas Spülmittel kann genutzt werden, ebenso Kochwasser von Kartoffeln mit Schale oder Roten Beten oder verdünnte Kaffee- und Teereste. Alles, was beim Putzen von Obst und Gemüse anfällt mit Kaffeesatz oder Teeblättern mischen und bei der Hitze zum Mulchen von Blumen- und Gemüsebeeten verwenden. Schneckengefahr besteht derzeit nicht. Aber die Regenwürmer freuts. –
Diese Tipps sind alles andere als neu. Meine Eltern haben sie mir in den 60ern beigebracht.
Und wer damals vielleicht noch keinen Wasseranschluss hatte, ging viel sparsamer mit Wasser um.


Schulabschlussfeier in der Kerschensteiner Schule

Moritz Valentin und Marta Tok bei ihrer Abschlussrede

Die Georg-Kerschensteiner-Schule, die jahrelang in der Schule am Bornberg in Rodheim residierte, wurde vor einigen Jahren totgesagt. Die wenigen übrig gebliebenen Schüler/innen sollten noch zum Abschluss gebracht werden. Zwei von ihnen konnten nun das Zeugnis für die berufliche Orientierung in Empfang nehmen. In einer wunderschönen Feierstunde wurden Marta und Moritz von LehrerInnen und Mitschülern verabschiedet. Die Tische waren festlich gedeckt, zum Empfang gab es etwas aus dem Sektglas; ein warmes Büffet versprach Gaumenfreuden. Es war im Wesentlichen noch von Marta zubereitet worden, die demnächst bei der ZAUG den Beruf einer Beiköchin erlernen wird. Moritz plant, auf der Theodor-Litt-Schule seinen Hauptschulabschluss zu machen.

Lecker wars ein einfaches Rezept: Blätterteig mit feinen Scheiben von Möhre und Zucchini belegen, würzen, aufrollen, in Scheiben schneiden und backen.

Moritz und Marta wechselten sich bei ihrer Dankesrede ab ” Herzlich willkommen, liebe Lehrkräfte und Schüler zu unserer Zeugnis – Übergabe. Wir bedanken uns für die tolle Schulzeit! Und dass wir viel mitnehmen konnten. Und nochmal ein Dankeschön an unsere Klasse, ohne die wäre das heute nicht möglich gewesen. …”
Anschließend gab es für die Lehrkräfte Geschenke.

Geschenke für die Lehrer/innen
Frau Süß, mit Kamera, Herr Drangmeister

Ein Video wurde gezeigt und etwas Musik gespielt. Dann hielt der Schulleiter Herr Drangmeister seine Rede, die mich sehr ansprach, weil deutlich wurde, dass auch die Schulleitung immer nahe dran an ihren Schülern ist und sie gut kennt. Schwierigkeiten wurden nicht ausgespart, aber die insgesamt positive Entwicklung der beiden bis heute betont. Moritz hat sich zum Beispiel in seiner Abschlussarbeit mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst und in diesem Zusammenhang einige Male am Keltengehöft Müll gesammelt und analysiert.
Geladen und gekommen waren auch drei Ehemalige: Der frühere Schulleiter Herr Beyer, Konrektorin Frau von Einem und Sozialpädagoge Schreieck. Ich gehörte selber ebenfalls zu den Gästen, nur weil ich die kleine Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Stephanie Süß von Februar bis April in einigen Unterrichtsstunden begleitet hatte: In der Bücherei und in den Hardtgärten. Sogar ein schönes Geschenk bekam ich. Nochmal herzlichen Dank dafür!
Irgendjemand bedauerte, dass solch kleine Schulabschlussfeiern von der Presse gar nicht wahrgenommen würden. Da konnte ich gegenhalten: Der Bilderbogen war als Presse vertreten. Dieser Bericht ist die Folge.

Ein Erinnerungsgeschenk für Marta und Moritz von den Mitschülern

Und in Zukunft? Wie heißt es immer “Totgesagte leben länger”? In den vergangenen Wochen kamen bereits Jolina und Niels neu in die Klasse. Man will die Klassen in Rodheim wieder aufstocken. Die Leitung der Kerschensteiner-Schule befindet sich hier. Im Kreis Gießen gibt es 23 Zweigstellen.
Zum Schluss: In Zeiten, in denen Handwerker dringend gesucht werden, ist es umso mehr zu schätzen, dass hier junge Leute heranwachsen und gefördert werden, die uns vermutlich eines Tages als Fachleute in irgendeinem Gewerbe gegenüber stehen. Wir werden dann froh sein, solche kompetenten Menschen für unsere häuslichen Reparaturen oder im Gastgewerbe gefunden zu haben.

Nebenbei bemerkt: Ich wollte Marta auf meinem Handy eine Internetseite zeigen. Dazu fragte ich einen Lehrer nach dem Passwort für das W-Lan. Antwort: “Wir haben kein W-Lan!”
Und das 28 Monate nach dem Beginn der Corona-Pandemie!

Fotos: Ev. Renell