Das Schadstoffmobil kommt

Das Treppengeländer ist eingehängt, es fehlt noch der Tresen, dann kann es losgehen

Nächster Halt: Am Bürgerhaus Bieber, 8. März von 14.00 bis 14.30 Uhr.
Ich treffe 5 Minuten vor zwei ein und bin damit die sechste Person, lauter Rentner. Die Kisten mit dem Müll stehen in kleiner oder großer Menge neben den Autos. Meiner Meinung nach sind die Schadstoffe aus Keller und Garage so alt wie wir Rentner. Nein sagt jemand, die sind zum Teil älter als ich, stammen noch von meinem Vater. Der konnte sich von nichts trennen. Aber er meint, bei der nächsten Generation sei es auch nicht anders.

Eine echte Antiquität, diese alte Ölkanne
Diese blauen Tonnen stehen nur draußen, damit drinnen während der Abgabe Platz ist.

Nachdem meine mitgebrachten Dosen eingeordnet sind, stelle ich mich bei den beiden Angestellten vor und gebe ihnen eine Visitenkarte. Sie sind von außerhalb und kennen den Biebertaler Bilderbogen nicht. Meine erste Frage, wie viele Stationen sie anfahren. “So drei bis vier pro Tag.” Und was wird am häufigsten abgegeben? “Alte Farben und Lacke, Altöl“. Ob es typisch sei, dass nur Rentner kämen. “Ja sehr. Entweder weil das Haus verkauft würde oder weil sie nun der Meinung sind, sie müssten ihr Haus in ordentlichem Zustand an ihre Nachkommen übergeben.”
“Könnt ihr mir auch eine Anekdote erzählen, irgendein lustiges Erlebnis?” “Sehr lustig ist hier eher wenig. Höchstens, wenn jemand direkt mit einer übervollen Schubkarre vorfährt. Andererseits machen solche Fuhren mit uralten Schadstoffen die richtige Zuordnung für uns schwerer. Also bitte lieber zeitnah entsorgen!

“Aber es gibt auch Dinge, die wirklich gefährlich sind. Es kamen schon Leute mit Sprengstoffen an. Die schicken wir sofort wieder weg.” “Was müssen die machen?” “Die Polizei einschalten, die rücken dann mit schwerem Gerät an.”
Billig wird das sicher nicht. Warum lagert jemand Sprengstoffe zu Hause?

Einer der beiden jungen Männer ist offenbar kundiger. Ich frage nach seiner Ausbildung. Er hat Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gelernt. Dabei spielt Physik und Chemie als Unterrichtsfach eine wichtige Rolle.

Wer Interesse am Beruf “Fachkraft Kreislauf- und Abfallwirtschaft” hat, kann hier die ersten Informationen finden: web.Arbeitsagentur.de/berufenet/Beruf Steckbrief

Alle Fotos: Eveline Renell

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