Montagmorgen in Gießen

Der Publikumsverkehr am Montag um 9.40 Uhr, Seltersweg/Plockstraße.
Nur “Die Schwätzer” sind früh aufgestanden.

Montagmorgen um halb neun im Seltersweg: Bäckerei Kamps am Kreuzplatz, der einzige Laden außer Blume 2000, der geöffnet hat. Innen bin ich der einzige Gast. Die Kunden tröpfeln herein. Es ist kalt und neblig trüb. Die wenigen Passanten tragen eine Mütze oder tief in die Stirn gezogene Kapuzen. Eine Radfahrerin, ein Mann mit Hund, eine Schülerin, etliche Studierende. Die Zufahrt zum Neuenweg nach links ist gesperrt. Mehrere Leute um die 20 Jahre auf einmal. “Sind die Brötchen vegan?” – Die Verkäuferin erzählt einer Stammkundin, was alles teurer geworden ist. Ich bitte darum, die Außentür zu schließen. “Wir dürfen die Tür nicht schließen, sonst kommt kein Mensch mehr. Und wenn die Tür zu ist, reißen sie uns die Klinke ab!” meint der Verkäufer. Gerade erst im letzten Dezember geschehen.
Auf der Theke steht ein Korb mit bunten Eiern. Eine sehr fröhliche Kundin ist interessiert: 2,00€ pro Stück. Was kostet der 6er-Pack bei Aldi? “Ich mag keine blauen Eier”, sagt die Verkauferin, “rote, gelbe, orangene ja.” Die fröhliche Kundin meint “aber wenn man den Preis für Zigaretten berücksichtigt… Mein Kollege isst nur Fertiggerichte. Ich brauche für mich 55,00€ pro Woche.” – Vorm Fenster sehe ich einen jungen Mann, der versucht, seinen Hund zu erziehen, durchaus erfolgreich.

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Foto: Eveline Renell

Natur- und Vogelschutzverein Fellingshausen

Jahreshauptversammlung am 10. März 2023
Rotbauchwürger

Der Rotbauchwürger (Gattung Laniarius) lebt in Namibia, das zur Zeit der deutschen Kolonialmacht Deutsch Südwest-Afrika hieß. Damals regierte Kaiser Wilhelm II; und die Flagge war schwarz weiß-rot. Aus diesem Grunde nannten die Deutschen in Deutsch-Südwest diesen Vogel auch “Nationalvogel”
In Namibia gibt es viele Würger-Arten.

In Biebertal sind sie dagegen selten geworden. Ein paar Exemplare des Rotrückenwürgers, (siehe Foto unter Fellingshausen) leben wohl noch in Krumbach, sagte Vorsitzender Rolf Gerth auf der Jahreshauptversammlung des Natur- und Voelschutzvereins Fellingshausen am 10. März 2023

Auf der Versammlung wurde der alte Vorstand (Michael Gerth – Rolf Gerth – Melanie Balser – Conny Koop – Volker Mattern – Willy Römer – Dieter Stamm) wiedergewählt. Neu hinzu kamen Eveline Renell als stellvertretende Kassiererin und Friedel Mohr als Beisitzer.
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Das Schadstoffmobil kommt

Das Treppengeländer ist eingehängt, es fehlt noch der Tresen, dann kann es losgehen

Nächster Halt: Am Bürgerhaus Bieber, 8. März von 14.00 bis 14.30 Uhr.
Ich treffe 5 Minuten vor zwei ein und bin damit die sechste Person, lauter Rentner. Die Kisten mit dem Müll stehen in kleiner oder großer Menge neben den Autos. Meiner Meinung nach sind die Schadstoffe aus Keller und Garage so alt wie wir Rentner. Nein sagt jemand, die sind zum Teil älter als ich, stammen noch von meinem Vater. Der konnte sich von nichts trennen. Aber er meint, bei der nächsten Generation sei es auch nicht anders.

Eine echte Antiquität, diese alte Ölkanne
Diese blauen Tonnen stehen nur draußen, damit drinnen während der Abgabe Platz ist.

Nachdem meine mitgebrachten Dosen eingeordnet sind, stelle ich mich bei den beiden Angestellten vor und gebe ihnen eine Visitenkarte. Sie sind von außerhalb und kennen den Biebertaler Bilderbogen nicht. Meine erste Frage, wie viele Stationen sie anfahren. “So drei bis vier pro Tag.” Und was wird am häufigsten abgegeben? “Alte Farben und Lacke, Altöl“. Ob es typisch sei, dass nur Rentner kämen. “Ja sehr. Entweder weil das Haus verkauft würde oder weil sie nun der Meinung sind, sie müssten ihr Haus in ordentlichem Zustand an ihre Nachkommen übergeben.”
“Könnt ihr mir auch eine Anekdote erzählen, irgendein lustiges Erlebnis?” “Sehr lustig ist hier eher wenig. Höchstens, wenn jemand direkt mit einer übervollen Schubkarre vorfährt. Andererseits machen solche Fuhren mit uralten Schadstoffen die richtige Zuordnung für uns schwerer. Also bitte lieber zeitnah entsorgen!

“Aber es gibt auch Dinge, die wirklich gefährlich sind. Es kamen schon Leute mit Sprengstoffen an. Die schicken wir sofort wieder weg.” “Was müssen die machen?” “Die Polizei einschalten, die rücken dann mit schwerem Gerät an.”
Billig wird das sicher nicht. Warum lagert jemand Sprengstoffe zu Hause?

Einer der beiden jungen Männer ist offenbar kundiger. Ich frage nach seiner Ausbildung. Er hat Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gelernt. Dabei spielt Physik und Chemie als Unterrichtsfach eine wichtige Rolle.

Wer Interesse am Beruf “Fachkraft Kreislauf- und Abfallwirtschaft” hat, kann hier die ersten Informationen finden: web.Arbeitsagentur.de/berufenet/Beruf Steckbrief

Alle Fotos: Eveline Renell

Zum Weltfrauentag am 8. März: Geschichte der Frauen – erlesen und erlebt

Unter Einbeziehung des Buches von Eveline Hasler “Die Wachsflügelfrau”

Dieses Buch kann man in der Bücherei Biebertal ausleihen unter dem Zeichen Zba 74 Has. Der Titel kommt nicht von ungefähr, er zitiert die Geschichte von Dädalus und Ikarus. Dädalus konstruierte für sich und seinen Sohn Ikarus Flügel aus Federn, gebunden und mit Wachs befestigt. Dädalus warnte seinen Sohn, nicht zu hoch zur Sonne zu fliegen. Doch der Sohn war ungehorsam, das Wachs schmolz und er stürzte ab.

Ähnlich erging es Emily Kempin-Spyri, der ersten Juristin Europas, nebenbei eine Nichte von Johanna Spyri, deren Roman Heidi seit 1880 bis heute noch immer neu aufgelegt und regelmäßig verfilmt wird. Emilys Vater behandelte seine Tochter während deren Kindheit wie den ersehnten Sohn, nannte sie auch Emil. Als sie in die Pubertät kam, wurde sie von ihm in die typische weibliche Rolle gedrängt. Der Ehemann missfiel dem Vater, also verweigerte er die Mitgift. Geldsorgen waren ständige Begleiter der Ehe, wie kam man zu Geld? Der Ehemann erlebte einen Misserfolg nach dem anderen.

Lesen Sie weiter unter: Wissen. Zum Weltfrauentag

Die Weisheit der Füchse

Gastbeitrag des Fellingshäuser Buchautors Daniel Peller

Im Biebertaler Ortsteil Fellingshausen findet man ihn überall – den Fuchs. Seine Abbildungen zieren nicht nur Vorgärten und Häuser, sondern sogar das Dorfwappen. Wenn der Nebel über den Wäldern am Dünsberg aufsteigt, sagt man in Biebertal gerne scherzhaft „die Füchse kochen Kaffee“, die Burschen- und Mädchenschaft hat sich nach dem Fuchs benannt und die Kindertageseinrichtung heißt „Zum Fuchsbau“. Sogar die Fellingshäuser selbst sind in der Region als „Füchse“ bekannt.

Doch für einen von ihnen hat der Fuchs eine ganz besondere Bedeutung: Daniel Peller befasst sich seit nunmehr 20 Jahren intensiv mit diesem Tier und bemüht sich um ein besseres Zusammenleben zwischen Mensch und Fuchs. Als Mitgründer des „Aktionsbündnis Fuchs“ (www.aktionsbuendnis-fuchs.de) – einer Initiative von inzwischen mehr als 70 deutschen Tier- und Naturschutzorganisationen, Prominenten und Politikern – setzt er sich für den Schutz von
Füchsen ein. 2017 gründete er zudem die „FuchsHilfe“ (www.fuchs-hilfe.de) und machte Fellingshausen damit zum Zentrum eines bundesweiten Netzwerks fuchskundiger Wildtierstationen, Tierärzte und Beratungsstellen.
Sein „Fuchshilfsnetz“ bietet seither kompetente Beratung in allen Fragen zum Thema Fuchs, findet tierschutzgerechte Lösungen bei Konflikten und leistet Hilfe für in Not geratene Füchse.

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Rauch über Königsberg

Vergnüglicher Faschingsnachmittag in Stroh-Bäri Hill
Gefährlich sieht es aus, ist aber nur der Abschluss eines traditionellen Vergnügens

Michaela Scherer hatte mir erzählt, dass der “Bärentanz” eigentlich schon um 13.00 losginge. Wir waren um 13.15 am Nussbaum, wo Björn Schepp fröhlich mit warmen Wadenwickeln grüßte. Hinter ihm ein voll beladener Hänger mit “weichem” Weizenstroh. Herr Klug von hr4 war auch schon anwesend – und blieb beinahe so lange wie wir, offensichtlich sehr angetan von dem Spektakel.

Eigentlich ist die Verpackung des Strohbär-Mannes (es gab auch schon zwei Frauen) gar nicht öffentlich. Entsprechend wenige Leute waren anwesend, aber wir wurden auch nicht rausgeworfen. Stattdessen hatten wir Vergnügen am “Schläächtschwätze” während des Einbindevorganges.

Fotos: Eveline Renell und Winfried Senger

Noch mehr Fotos gibt es auf Königsberg.biebertaler-bilderbogen.

Zaun am Schulbusparkplatz Rodheim

Aber was hat das wieder gekostet?
von der Rasenseite könnte man den Zaun sogar begrünen!

Eine Mutter von Grundschulkindern und Mitglied im Elternbeirat war sehr verwundert, dass sie abends nicht mehr hier parken kann. Da wir die Ursache beide nicht kannten, habe ich die Frage in Facebook gestellt, warum der Platz jetzt durch einen teuren Zaun versperrt wurde. Darauf kamen etliche Antworten: Verwunderte, verärgerte und zustimmende.

So was Beklopptes, verwunderlich für was alles Geld da ist. Bin gespannt wo der nächste Platz eingezäunt wird wo sich Jugendliche und oder Junge Erwachsene treffen. Schlimm wie sich die Gesellschaft verändert hat.
Versteh ich auch nicht ganz…..bei so knappen Kassen
Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Es ist ja genügend Geld vorhanden,oder ?
Finde ich gut denn es ist ja kein öffentlicher Parkplatz. Auf Dauer schädigt daß den Wert und Zustand. Ich vermute mal folgendes: Entweder Zaun oder Überwachungskameras und Kameras sind nicht erlaubt.
So ist das eben wenn man Nachbarn hat die sich nicht einfach mal um ihren Kram kümmern können und das Ordnungsamt außerhalb der normalen Zeiten keine Kontrollen macht.
Interessant wie es sich verändert hat das Leben auf dem Land…

Jemand anderer wusste Bescheid, weil er wohl informiert worden war, nämlich Rainer Rau:
Veranlasst hat das der Kreis. Er begründet: Der Wendeplatz wurde insbesondere abends und am Wochenende “häufig als Treffpunkt für schulfremde Personen genutzt. Dabei wurde regelmäßig Müll hinterlassen.” Darüber hinaus hätten sich Anwohner über Lärmbelästigung beschwert. Das Tor soll außerhalb der Schulzeiten geschlossen werden.

Der “schöne” Asphalt wird geschützt
An einem Mast hingen die Schilder, die das Parken nach 16.00 erlaubt hatte. Jetzt sind sie weg.

Fotos Eveline Renell

Ist ein Leben ohne Waschmaschine lebenswert?

Gastbeitrag von Sonja Kraft, Vereins-Rundschau – Lesung in der Bücherei

Rita Kotschenreuther im Lieblingssessel

Was würden Menschen aus der Vergangenheit über uns sagen? Bestimmt würden sie sich fühlen wie im Paradies, denn alles steht jederzeit für jeden zur Verfügung. Vieles würden sie aber nicht verstehen: Warum wir alles weg werfen anstatt es wieder zu verwenden oder zu reparieren. Oder warum wir Profitstreben über eine sinnvolle Verwendung der vorhandenen Mittel stellen.

Am Montag, den 20.02.23 gab Rita Kotschenreuther von der Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land einen Einblick in die nicht ganz so kurze Geschichte der Nachhaltigkeit. Geladen hatte dazu der Förderverein Bücherei Biebertal.

Die Historikerin Kehnel geht in ihrem Werk der Frage nach, ob die Menschen früher wirklich so viel schlimmer dran waren als heutzutage. Dabei nimmt sie ihre Leser mit auf eine Zeitreise

Lesen Sie weiter unter: infrastruktur.biebertaler-bilderbogen Leben ohne Waschmaschine

…erst sonntags in den Gailschen Park

und anschließend ins Café am Park
Durchblick

Die erste Idee: Wir fahren zum Botanischen Garten Gießen. Aber der ist mal wieder geschlossen – wie schon bis letztes Jahr während der ganzen Corona-Zeit. Doch haben wir nicht einen wunderschönen Park im Dorf? Und der hat sonntags von 14.00 bis 16.00 geöffnet. Mal sehen, wie es dort an einem trüben Februartag aussieht. Winterlinge und Schneeglöcken blühen, aber auch die ersten

Krokusse und
Märzenbecher
Der Teich wurde zur Reinigung abgelassen.
Man sieht jetzt, wie flach er ist.
Im alten Weinberg sind die Reben schon recht groß,
im neuen Teil muss man sie suchen

Außerdem trifft man im Park nette Leute. Dieses Mal war es ein junger Mann, der für die Johanniter Gießen eine Rallye mit Stationen im ganzen Ostkreis vorbereitete.
Schön finden wir, dass man nach dem Parkbesuch einige Meter weiter im “Café am Park” Am Schindwasen 4 einkehren kann, wo Caterina Hufschild guten Kuchen aus einem variablen Tagesangebot serviert …. und dass wir dort jedes Mal Bekannte treffen.

Das Café ist täglich außer Montag
geöffnet von 10.00 – 18.00 Uhr

Fotos Eveline Renell

Lesungen und Bücherflohmarkt in der Bücherei

Diese Lesung passt recht gut in das Konzept des Biebertaler Umweltjahres 2023. Die Veranstaltungsreihe startet mit dem Buch von Annette Kehnel, einer deutschen Historikern mit dem Schwerpunkt Mittelalter. Im Buch geht es um viele gesellschaftskritische Themen. Welche davon Rita Kotschenreuther ausgewählt hat? Lassen wir uns überraschen!

Screenshot aus dem unten verlinkten Video


Klicken Sie auf diesen Link, um eine kurze Vorstellung der beiden Buchautoren zu sehen: google.com/search?die Weisheit der Fuechse

Als letzte Veranstaltung dieser Reihe folgt am Samstag den 25. März ab 14.00 ein Bücherflohmarkt. Nur die Bücherei bietet Bücher an, denn regelmäßig ist unser Lagerraum überfüllt. Bitte bringen Sie selber k e i n e Bücher mit! Mit Kuchen und Getränken, Zeit zum Stöbern und für Gespräche über Bücher oder mit den Bücherei-Ehrenamtlichen.

Es sollten doch 4 x 90 Minuten sein? Wir haben die Frankenbacher Momente mit aufgenommen, die vom Stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins der Bücherei Biebertal organisiert werden. Veranstaltungsort ist in diesem Falle das Bürgerhaus Frankenbach.