Der Begriff ist bereits über 400 Jahre alt. Manche Dinge halten sich wirklich sehr lange. Da wundert es nicht, wenn man auch unliebsame Gewohnheiten nicht von heute auf morgen oder in wenigen Generationen ablegen kann.
1582 gab es eine durch Papst Gregor XIII angeordnete Kalenderreform. Offenbar beschäftigte sich dieser Papst mit Astronomie. Aufgewachsen war er mit dem Julianischen Kalender aus dem Jahre 45 vor Christus. Julianisch bezieht sich auf Julius Cäsar. Der Julianische Kalender teilte das Jahr in 365,25 Tage, was aber nicht mit dem Lauf der Sonne im Jahreslauf übereinstimmt. Man merkt diesen Unterschied allerdings erst in Jahrzehnten. Die durch die Tag- und Nachtgleichen definierten Jahreszeiten hinkten dem Kalender immer mehr hinterher. Alle 128 Jahre vergrößerte sich der Abstand um einen Tag. Zu Zeiten von Gregor war diese Differenz bereits auf über 10 Tage angewachsen. Ab dem Gregorianischen Kalender hatte das Jahr nur noch 365, 2425 Tage. Nach langem Hin und Her – schließlich wollte man keine Heiligen an ihren Namenstagen verprellen und endlich mal Ostern dauerhaft in den Frühling verlegen – gab Papst Gregor 1582 eine Bulle (mittelalterlicher Vertrag in einer Metalldose) heraus. Damit wurden die Tatsachen unseres heutigen Kalenders geschaffen. 1582 endete das Jahr am 21. Dezember, und 10 Tage später begann das neue Jahr. Das galt aber nur für katholische Länder wie Frankreich, Italien oder katholische Gebiete Deutschlands. Die protestantischen Gebiete hinkten fast 200 Jahre hinterher. In einigen Ländern dieser Erde wurde die Kalenderreform sogar erst im 20. Jahrhundert eingeführt. Manche – auch sinnvollen Reformen – dauern oft endlos, nicht erst in unserer Zeit.
Für mich war die Zeit zwischen den Jahren während der Berufstätigkeit immer frei von Pflichten, Tage an denen ich einfach in den Tag hinein lebte, fast nur las, Puzzles machte oder einen ganzen Tag Märchenfilme guckte.
Autor: Eveline Renell
Faire Weihnachtssterne
Die Verkaufssaison geht zu Ende. 36 Millionen Weihnachtssterne kaufen die Deutschen von November bis Weihnachten, also 4 von 10 Einwohnern. Hinter dem Weihnachtsstern versteckt sich vor allem in der Produktion eine Vielzahl von menschlichen Problemen. Nur noch wenige Weihnachtssterne werden wirklich in Deutschland erzeugt, auch wenn auf dem Etikett Hessen-Stern draufstehen sollte. Kleine und mittelgroße Gärtnereien können sich die energieintensive Kultur wegen steigender Heizölpreise nicht mehr leisten. Der deutsche Markt wird von zwei Unternehmen beherrscht: Dümmen Orange mit Hauptsitz am Niederrhein bietet 91 Sorten, deren Vielfalt vom Normalkunden überhaupt nicht wahrgenommen wird. Das Stuttgarter Familienunternehmen SelectaKlemm (seit 1950) produziert vorwiegend Jungpflanzen, z. B. in Uganda. Das schafft Arbeitsplätze. Die Pflanzen werden teilweise mit Fair Trade Siegel vermarktet. Davon erhält jeder Beschäftigte einmal pro Jahr etwa 6.50 €. Der Monats-Verdienst liegt zwischen 35 und 80.–€ pro Monat. Das ugandische Existenzminimum beträgt etwa 120€. Die Fischer vom Viktoria-See beklagen Fischsterben durch eingeleitete Pflanzenschutzmittel aus der Weihnachtsstern-Produktion. Je mehr Leute bei uns Weihnachtssterne aus fairem Handel kaufen, umso höher wird die Einmalzahlung ausfallen.Dabei ist SelectaKlemm das sozialste solcher Unternehmen. Mehr: https://www.youtube.com/watch?v=ywvSTIDmhm0 https://www.youtube.com/watch?v=xQLYrDVstBk
Quellen: taspo.de; selecta-one.com
Die lange Nacht am 21. Dezember 2019
DIE LANGE NACHT, eine Veranstaltung des Heimatvereins Rodheim-Bieber, wurde 1996 zum ersten Mal gefeiert. Wie in jedem Jahr trifft man sich am 21. Dezember. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei; daher sollte man viel, viel früher kommen. Meistens spielt der im Foto abgebildete Büttel – frühere Bezeichnung für den Ortsdiener – eine wichtige Rolle, ist er es doch, der das Dorfgeschehen Revue passieren lässt.
Die „Lange Nacht“ ist tatsächlich die längste Nacht des Jahres.
Sie dauert in Biebertal 15 Stunden und 58 Minuten (in Hamburg aber 16 Stunden 33 Minuten). Das Motto der Veranstaltung lautet:
Es gebt ze trenke en ze esse
Auern Kummer kennt ihr vergesse
Es gebt woas ze seh en woas ze lache
Es kann jeder aach woas selwer mache.
Höhepunkte der diesjährigen „Spinnstubengesellschaft“ sind der „Stammtisch im Himmel“ – die Stammtischbrüder trafen sich 1915 zum ersten Mal -, eine Zeitreise von 1911 und die Dialektschule der Spinnstube. Die Musikgruppe Brummtopf aus Krofdorf-Gleiberg tritt in historischen Kostümen mit Liedern aus dem 14. bis 19. Jahrhundert auf. Fürs leibliche Wohl gibt es den in Rodheim berühmten Eierkuchen.
In manchen Jahren beginnt der astronomische Winter, d.h. der Tag, an dem die Sonne am kürzesten scheint, erst am 22. Dezember. So auch 2019. Aber im 21. Jahrhundert wird es überwiegend der 21. Dezember sein. In Wirklichkeit ist alles viel komplizierter. Die kürzesten Tage dauern vom 19.12. bis zum 25. 12. Ab dem 26. 12. nehmen sie wieder zu, wenn auch anfangs nur um eine Minute. Tatsächlich wird der 21. Dezember, also der Tag des Winteranfangs, schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden mit vielen Bräuchen begangen. Ich stelle mir vor, vor einigen Jahrhunderten in einer Zeit ohne elektrisches Licht zu leben. Selbst mit dem Kienspan mussten arme Leute sparsam umgehen. Das offene Herdfeuer hat fürchterlich gerußt, dennoch blieb die Tür geschlossen, um die Wärme zu bewahren. Und 16 Stunden schlafen? Eine echte Alternative war das nicht. Jede Abwechslung wurde begrüßt. Das Spinnen war eine typische Wintertätigkeit, die man möglichst gemeinsam machte, sang und Geschichten erzählte. In der langen Nacht fand die letzte Spinnstube vor den 12 „Raunächten“ – umgangssprachlich die Zeit „Zwischen den Jahren“ (siehe dort) – statt. Gesponnen wurde dabei in Rodheim nicht. Andernorts durften die Mägde den Erlös des Gesponnenen für sich behalten. Auf jeden Fall war diese Nacht eine Art Partnerbörse mit Zeit für Orakel, um den künftigen Bräutigam/ die künftige Braut zu sehen.
11. Fellingshäuser Krippenweg ist eröffnet
Der 11. Fellingshäuser Krippenweg ist eröffnet.
Etwa 30 Personen, darunter viele Kinder, empfing Krippenvater Friedel Winter am Fellingshäuser
Sportplatz. Alle konnten sich mit verschiedenen heißen Getränken stärken, bevor es auf den 2 km langen Rundweg ging. Der Tross hielt an jeder der 71 Krippen, denn es mussten noch Kerzen in die Laternen gestellt und angezündet bzw. etliche Schilder in den Boden geschlagen werden. 2019 sind 43 Paten dabei; manche betreuen auch mehrere Krippen.
Wer den Krippenweg erwandern will, dem sei dringend zu rutschfesten Schuhen geraten. Ältere Menschen könnten an den 2 Steigungen vielleicht einen Stock gebrauchen. Die Kinder in Gummistiefeln und Matschhosen genossen das Hochwasser in den Fahrrinnen.
An allen Wochenenden sowie Feiertagen gibt es am Sportplatz zu trinken und zu essen, dafür sorgen die Altburschen Fellingshausen.
Da am Montag den 6. Januar noch Schulferien sind, kann der Fackelzug direkt am Dreikönigstag stattfinden. Um 17.45 Uhr geht es am Sportplatz los. Am darauffolgenden Sonntag den 12. Januar 2020 kann man sich letztmalig in dieser Saison an den Krippen erfreuen.
Mit dem Beginn der Schule beginnt auch der Abbau der Krippen.
Aber tragen Sie heute schon für den 10. bis 13. April in Ihrem Kalender einen Osterspaziergang ein. Einige Krippen werden sich zu Ostern in einem österlichen und frühlingshaften Gewand präsentieren.
Letzte Ausleihe am 19. Dezember 2019
Weihnachtszeit ist Lesezeit, vor allem die Zeit „zwischen den Jahren“. Decken sie sich in der Bücherei Biebertal rechtzeitig mit Lesestoff ein. Die Bücherei ist am letzten Donnerstag vor den Weihnachtsferien von 17.00 bis 18.30 Uhr geöffnet. Das Sortiment ist umfassend, seien es Krimis und Thriller, Liebes- und historische Romane, Bücher über Biebertal, Kinder- und Jugendbücher, was Weihnachtliches und noch viel mehr. So schön auf Sofa und in einen Sessel kuscheln und schmökern. Das tut der Seele gut; und dem Körper auch, wenn Sie zum Beispiel vorher eine Runde auf dem Krippenweg Fellingshausen gedreht haben.
Das Verschenk-Regal im Edeka – Markt wird auch in den Ferien bei Bedarf neu bestückt. Seien sie großzügig und werfen sie ein paar Münzen oder Scheine in die Sammelbox der Tafel Gießen.
Die Bücherei öffnet nach Neujahr an den Donnerstagen 2. und 9. Januar von 17.00 – 18.30 Uhr und am Mittwoch, den 8. Januar von 9.30 – 11.30 Uhr. Das Team der Bücherei freut sich auf neue Leser/innen.