In der Gemeindevertretung Biebertals wurde 1996 folgender Beschluss gefasst: “Die Gemeinde verpflichtet sich für mindestens 10 Jahre die “Kriterien der Waldbewirtschaftung in Naturwald- Gemeinden” einzuhalten. Die Gemeinde sorgt dafür, dass die waldbaulichen Vorgaben der Kriterien Bestandteil der Forsteinrichtungsplanung werden. Eine dauerhafte naturnahe Waldbewirtschaftung wird angestrebt. Die vom deutschen Naturschutzbund (NABU) empfohlenen Kritertien zur Waldbewirtschaftung in Naturwald- Gemeinden lauten: 1. Vollständiger Verzicht auf kahlschlagweise Nutzung der Wälder 2. Verzicht auf überwiegende Pflanzaktivität – Vorrang hat die Naturverjüngung 3. Verzicht auf Chemieeinsatz (bei Kalkungen sollten vorher Bodenuntersuchungen erfolgen) 4. Sanfte Betriebstechnik (keine Einsatz von schweren Geräten) 5. Aktiver Waldnaturschutz 6. Sicherung waldökologischer Wilddichten”
Dieser Antrag der CDU-Fraktion wurde mit 29 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen angenommen.
Auch nach vielen Jahren ist Biebertal noch immer diesen Kriterien verpflichtet und erfüllt die Kriterienfür das Prädikat “Naturwaldgemeinde”:
Wie steht es um unseren Wald? Was ist zu tun? Was können wir beitragen?
Am Mittwoch, den 22. 09. 2021 waren Bürgerinnen und Bürger ab 14 Uhr zum Sportplatz Fellingshausen zu einer Waldbegehung im Forst am Dünsberg eingeladen. Leider kamen, vielleicht auch wegen der Uhrzeit, nur wenige. Dabei ist das Thema Wald, gerade in Zeiten des Klimawandels ein wichtiges Thema. Denn Bäume speichern CO² aus der Luft. Werden Bäume aus der heimischen, naturnahen Waldbewirtschaftung, z.B. als Bauholz, genutzt, bleibt das CO² für Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte dem Kreislauf entzogen; und es werden weniger Hölzer aus fernen Ländern – oft mit weniger Naturschutz – importiert (was allerdings dennoch notwendig ist, da unser Holzeinschlag den Bedarf im Land nicht decken kann). Wichtig für uns ist der Wald auch als Wasserspeicher, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Erholungsraum für uns Menschen. Das wurde aktuell in der Corona-Krise noch einmal sehr deutlich. In puncto Freizeitgestaltung hatten wir dann auch gleich eine gefährliche Begegnung mit einem Mountainbike-Fahrer, Stöpsel im Ohr, Musik hörend, raste er auf einem der verbotenerweise angelegten Trails bergab beinahe in unsere Wandergruppe hinein. Das, obwohl vor Kurzem eine Beschilderung zur Entzerrung von Wander- und Radlerstrecken am Dünsberg zwischen Hessen Forst, AMC Rodheim Bieber und Gemeinde entwickelt wurde. Auch die Interessen von Forst und Jägerschaft stehen oft gegeneinander, da das Wild durch Verbiss und Schälschäden an jungen Bäumen einen erheblichen Schaden anrichtet – Kosten, die letztlich von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Herr Jäkel berichtete von Schätzungen einer Wilddichte an Rotwild von 1-2 auf 100 ha, während konkrete Zählungen per Wärmebildkamera eine reale Anzahl von 12-20 ergeben hätte. Unzureichende Jagd oder ungünstige Abschusspläne bewirkte jedoch diese relative Überbevölkerung. Ähnliches treffe auch für andere Wildarten zu. Der Schutz von Aufforstungsflächen per Gatter sei teuer und personalaufwendig – Aufbau, notwendige Kontrollgänge und Pflege. An manchen Stellen werde und wurde aktiv aufgeforstet, um den Umbau in klimatolerante Wälder zu organisieren. In vielen Bereichen wird auf Naturverjüngung gesetzt.Schon am Parkplatz oberhalb des Fußballfeldes konnte Frau Henrich zeigen, wie sich Bergahorn, Birke, Buche, Douglasie, Eiche, Kirschbäume, Linde, Robinie ohne Zutun des Menschen selbst entwickeln. Überhaupt sei in unserem Biebertaler Forst und Staatswald – meist in kleinen Parzellen – Mischwald anzutreffen, wobei Deutschland allgemein Buchenland sei. Allerdings hätten die letzten heißen Jahre eine Schwachstelle der hohen Buchenstämme gezeigt: reißt der Wasserfluss von der Wurzel zur Krone einmal ab, sei dies nicht reparabel; die Buche stirbt. Da sei es sinnvoll, das Holz rechtzeitig zu ernten. Im Nadelgehölz sei man da oft nicht nachgekommen. Die Hitzeschäden hätten zu einer explosiven Vermehrung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer geführt, so dass sich ganze Parzellen in Totholz verwandelt hätten. Ziel der Beforstung sei es naturnah zu arbeiten, viele Generationen von Bäumen nebeneinander aufzuziehen und keine anfälligen Monokulturen zu schaffen – sowie heutzutage vermutlich zukunftsfähige Baumarten einzubringen. Dabei entwickele man im Wald automatisch ein langfristiges Denken, beobachtete Frau Henrich in den inzwischen 11 Jahren ihrer Arbeit vor Ort. Das passe oft schlecht in unsere schnelllebige Zeit. Wald sei halt keine Landwirtschaft, wo in einem Jahr Raps und im nächsten Getreide gesät und geerntet werde. Im Gegensatz dazu berichtete Herr Schmoll u.a. vom Methusalem-Programm des NABU, wo die Umgebung bestimmter Bäume so organisiert wird, dass einzelne Bäume sehr alt werden, wie Methusalem. (Der wurde gemäß dem Bibelbericht 969 Jahre alt.) Auch hatte er Kopien vom Antrag der Biebertaler CDU-Fraktion aus 1996 mitgebracht, die damals dazu geführt hatten, dass Biebertal neue Kriterien der Waldbewirtschaftung einführte. Ein Zeitungsbericht titelte damals “Gemeinde Biebertal hat hessenweit die Nase vorn“. Weiter heißt es: “Biebertal ist seit gestern Abend bundesweit die zweite und hessenweit die erste Kommune, die das Prädikat “Naturwaldgemeinde” vom Naturschutzbund Deutschland erhalten hat“. Auch wenn sich inzwischen die Kriterien etwas verändert haben, erfüllen wir hier in Biebertal noch immer die hohen Anforderungen der ökologischen Waldbewirtschaftung. Um der Bevölkerung noch mehr Informationen über die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft in unseren Wäldern, auch im Sinne des Naturschutz und als wichtiger Beitrag gegen den Klimawandel näher zu bringen, sollen in der kommenden Zeit Vorträge zum Thema organisiert werden.
Seit seiner Entstehung 2014 hat Ernst Döpfer das Lapidarium am Kelten-Römer-Weg, nahe der Toteneiche in Fellingshausen betreut und auch Grenzwanderungen geführt. Nun ist es Zeit für einen Generationenwechsel. Daher hier der Aufruf an (geschichts-)interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger: Wer hat Lust und Interesse, ab und an Flyer zu ersetzen (die inzwischen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden) und nach dem Platz zu schauen, dass dort alles in Ordnung ist? Bitte melden Sie sich beim Ortsvorsteher Dr. Alfons Lindemann, Tel: 06409 – 12 46. Vielen Dank
Helmut Mattig vom Gründertrio des Fellingshäuser Wochenmarktes will weiter mit seinem Wissen unterstützen, sich aber zum Jahresende aus der Verantwortung in der Marktleitung zurückziehen. Es ist Zeit für einen Generationenwechsel. Daher hier der Aufruf an (geschichts-)interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger: Wer hat Lust und Interesse, Verantwortung zu übernehmen und den lokalen, mittlerweile über Biebertal hinaus bekannten Fellingshäuser Wochenmarkt mit zu organisieren? Bitte melden Sie sich beim Ortsvorsteher Dr. Alfons Lindemann, Tel: 06409 – 12 46. Vielen Dank!
Hier noch eine Auflistung der ehrenamtlichen Aufgaben im Marktteam / Leitungsfunktion – die auch durch mehrere Personen wahrgenommen werden kann – von Helmut Mattig
– Wöchentliche aktuelle Informationen für die B – Nachrichten. – Pflege unserer Wochenmarkt – Webseite. – Kontakte halten zu unseren Marktbeschickern (familiär). – In Zeiten der Pandemie die Hygiene – Regeln überwachen. – Markteingänge (2) mit Desinfektionsmittel absichern. – Besucher –Kontrolle für das Markt–Cafe – Helfer – Wechsel für Auf- u. Abbau des Markt-Cafes regeln. – Wochenmarkt – Einkaufs – Gutscheine ausstellen u. einlösen. – Am Markttag Eingang Rodheimer Straße öffnen u. schließen (Poller) – Versicherungsschutz durch neue Marktordnung ist gewährleistet.
Gottfried Tschöp und sein Nachbar Ulrich Wagner, beide im Ortsbeirat Krumbach engagiert, führten durch die Gemarkung und überraschten mich mit vielerlei Unerwartetem und Schönem ihres Heimatortes. Vom Start an der Mehrzweckhalle Krumbach ging es Richtung Wilsberg, an der Gemarkungsgrenze entlang auf die andere Seite der L 3061 zum Heiligen Wald und zurück durch den Ort zum Ausgangspunkt.
Hier wird nach 23 Jahren und unendlich vielen Sitzungen die Ausgleichsfläche für das Baugebiet Dreispitz (1. Bauabschnitt) umgesetzt. Am Weg vom Festplatz Fellingshausen Richtung Dünsberg haben Renaturierungsmaßnahmen begonnen. Im Bild links ist der Wassergraben neben dem Weg tief ausgespült und hat gerade Wände. Bei Hochwasser würde er schnell überfluten. Ja, zu manchen Zeiten fließt durch diesen Graben Wasser, das in den Bieberbach abgeführt wird. Allerdings liegt der Wasserlauf in den letzten Jahren auch oft trocken. Aber die Überflutungen an Ahr und Erft haben gezeigt, wie schnell sich das ändern kann. Im Vorfeld der Baumaßnahme Dreispitz wird ein Regen-Rückhaltebecken gebaut und ein neuer Bachlauf geformt. Durch diese Form (siehe Bild 4 – man nennt sie auch Mäander*) wird erreicht, dass bei Sturzregen das Wasser viel langsamer fließt und in die angrenzende Wiese sickert.
Auch in dieser Bilderserie kommt das Beste zum Schluss – hier der Beginn des Bachlaufes:
Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht. Siehe dazu auf der Fellingshausen-Seite. Tatsächlich war die Wiese unterhalb des Regenrückhaltebeckens im Frühjahr und Herbst nass, so dass zu hoffen steht, dass immer mal wieder Wasser seinen Weg in das tiefer gelegte Bachbett findet.
Ursprünglich als diesjähriger Grillabend der Freiwilligen Feuerwehr Fellingshausen für den 28. August 2021 gedacht, meldeten sich ca. 120 Gäste zur ersten Feierlichkeit im Dorf, nachdem der Corona-Virus über lange Monate solche Zusammentreffen verhindert hatte. Im Blättchen war diese Woche zu lesen: “Wir sind ausgebucht!” Denn die Corona-Hygieneregeln lassen, gerade jetzt, bei wieder steigenden Inzidenzzahlen, nur eine beschränkte Zahl an Teilnehmern zu.
Am Samstag waren die Feuerwehrfahrzeuge aus der Halle des Feuerwehrgerätehauses in der Industriestraße gefahren, Tische und Bänke aufgestellt, Getränke standen bereit – ebenso wie eine mannsgroße Puppe in Feuerwehrkleidung, die auf einen >Feuerlöscher mit Schlitz< für Spendengelder aufpasste. So verkündete es die Vorsitzende Katha Muhly bei ihrer Begrüßung. Honoratioren aus den eigenen Reihen wie aus dem Ort wurden von ihr bewusst nicht gesondert begrüßt; die Ansage hätte erheblichen Raum beansprucht! Wichtig war allein das Zusammensein und die gute Laune – und diese Freude, sich endlich wieder Treffen und Feiern zu können, war Jung und Alt anzumerken.
Vor dem Gebäude waren Zelte für Kapelle und den Grill aufgebaut (wo Steaks und Würstchen guten Absatz fanden). Auf diese Weise war ein schmaler Eingang entstanden, wo sich alle ganz selbstverständlich nach den 3 G-Regeln auswiesen. Schon zum Einlass um 16 Uhr war der große Raum fast vollständig gefüllt. Und als um 17 Uhr die Bier-Bembel-Bläser mit zünftiger Musik loslegten, gab es ab dem ersten Lied kräftigen Beifall – auch wenn man sich von da an bei Unterhaltungen deutlich mehr anstrengen musste.
Dem Vorstand tat es leid, dass alle, die sich nicht rechtzeitig angemeldet hatten, nicht spontan kommen konnten. Sie hoffen aber, dass im nächsten Jahr wieder alle dabei sein können.
Bevor Gerüchte aufkommen: Der mittlere Ast wurde aus unserer Linde am Dorfbrunnen in Fellingshausen herausgenommen. Den Grund “Totholz” sieht man eindrücklich auf den Bildern unten. Dadurch ist natürlich eine Lücke in der Baumkrone entstanden, aber die wächst sicher mit der Zeit wieder zu.
Chöre allgemein haben oft Nachwuchsprobleme und konnten unter den Corona-Pandemie-Bedingungen ihre Stimmen nicht trainieren. Was aber in unserem Körper wenig benutzt wird, wird rückgebaut.
Während die Gesangvereine Teutonia Frankenbach und Frohsinn-Harmonie Krumbach eine Chorgemeinschaft bilden, steht der Traditionsverein Concordia in Fellingshausen vor dem Aus.
Volker Mattern (Foto) berichtete im Gießener Anzeiger vom 11. 8. 2021, von der Jahreshauptversammlung des Traditions-Gesangvereins Concordia 1891 in Fellingshausen, der nun vor der Abwicklung steht. Endgültig wird darüber in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung entschieden; vorab aber schon wurde beschlossen, dass ab 2022 keine Mitgliedsbeiträge mehr erhoben werden und auch der Chorleiterin Lidia Peiß. die über 16 Jahr den Ton angab, wurde fristgerecht gekündigt. Mehr noch lesen Sie auf der Fellingshausen-Seite.
Die inzwischen 16 jährige Anna Laeticia Geller aus Biebertal-Königsberg holt den Titel der Meisterschützin. Begonnen hatte sie ihre Bogensportkarriere mit dem Recurvebogen im S.C. Roland e.V. in Gießen-Kleinlinden, wechselte dann zum BSC Laufdorf und schießt inzwischen beim SV Blaugelb Hanau auch Compoundbogen, wie oben im Bild zu sehen.
Compoundbogen – Flaschenzugprinzip Foto: Wikipedia
Nach Qualifikationsplatz 3 im vom Deutschen Schützenbund ausgeschriebenen Wettkampf setzte sich unsere Meisterschützin aus Biebertal im Finale in Wiesbaden auf der 50 m-Distanz gegen alle Konkurrenz durch. Es wurde im “Hit-or-Miss”-Format geschossen, wobei nur die 10er, als die im “Gold”, zählten. Im Halbfinale führte Anna 7 : 5, im Finale lag sie mit 6 : 3 im “Gold” vorn. Damit holte sie den Titel Meisterschützin Compound-Jugend 2021 und gewann zugleich eine Wildcard für die Deutsche Meisterschaft im September.