Was gibt es neues in 2024? Teil 4

In den letzten Tagen haben wir über viele Erhöhungen gesprochen. So steigt der Preis für CO2, aber auch der Mindestlohn, Elterngeld und Bürgergeld. Das sind aber nicht alle Neuerungen, die das Jahr 2024 mit sich bringt.

Auch im Gesundheitswesen schreitet die Digitalisierung voran. So sind Vertragsärzte seit Montag verpflichtet für verschreibungspflichtige Medikamente ein E-Rezept auszustellen. Zur Einlösung haben Versicherte dann drei Optionen: per App1, Papierausdruck oder mit ihrer Krankenkassenkarte.

Außerdem wird der Klinikatlas eingeführt. Ab April kann man dann voraussichtlich in einem Online-Portal nachlesen, welche der 1700 Kliniken bundesweit welches Angebot in ihrem Portfolio hat. Das sogenannte Transparenzverzeichnis soll als interaktives Portal verständlich über die Angebote informieren.

Ab Juli wird dann auch die kostenlose Brustkrebsvorsorge für gesetzlich Versicherte von 69 auf 75 Jahre angehoben. Ebenso soll es ab Juli sogenannte Cannabis-Clubs zum gemeinsamen Anbau geben. Bereits ab April darf man im öffentlichen Raum 25 Gramm legal besitzen – im privaten sogar 50 Gramm aus Eigenanbau. Dazu sind 3 Pflanzen erlaubt. Allerdings gilt für den gesamten Cannabis-Bereich die Altersgrenze von 18 Jahren! Für die Cannabis-Clubs fehlt aber noch der nötige Bundestagsbeschluss.

Wer wieder mal Essen gehen möchte, dem könnte eine Überraschung drohen. Wurde wegen Corona die MWST in Restaurants auf 7 % gesenkt, so gilt seit Montag wieder 19 % MWST. Damit wird Essen-Gehen deutlich teurer und nicht jeder wird sich das dann noch leisten können.

Zudem muss ab 11.02. nicht nur verpacktes Fleisch und unverpacktes Rindfleisch deutlich gekennzeichnet werden, sondern auch unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel. Auch beim Pfand gibt es Erweiterungen. Werden Milch oder Milchmischgetränke seit Januar in Plastikflaschen verkauft, unterliegen sie jetzt ebenfalls dem Pfandgesetz.

Vielen ist es auch schon aufgefallen, dass die Deckel an bestimmten Getränken nicht mehr komplett abgehen. Damit soll der Müll in der Umwelt verringert werden. Deshalb gilt vom 3. Juli an: Lose Verschlusskappen sind bei bestimmten Getränken verboten. Das betrifft Einwegverpackungen, die ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen – etwa Saftkartons oder Einweg-PET-Flaschen – mit einem Volumen bis zu drei Litern.

Aber 2024 bringt auch gute Veränderungen mit sich. So kommen leider erst zum Ende des Jahres einheitliche Ladekabel für Handys, Tablets, Kopfhörer und alle Elektrogeräte mit USB-Anschluss. Sie werden einheitlich mit USB-C ausgestattet. Gültig sind diese dann für alle Marken und Geräte, die innerhalb der EU verkauft werden. Damit wäre dann endlich Schluss mit dem Kabelsalat. Endlich mal ein richtig gutes Gesetz, welches schon deutlich früher hätte kommen müssen.

Eine letzte Erneuerung in 2024 betrifft den Kinderreisepass. Diese können seit Januar nicht mehr beantragt werden. Der Kinderreisepass soll durch einen elektronischen Reisepass mit längerer Gültigkeitsdauer und der Nutzungsmöglichkeit für weltweite Reisen ersetzt werden. Der Preis dafür steigt von 13 € auf 37,50 €.

Mit diesem 4. Teil der Mini-Serie “Was gibt es neues in 2024?” endet diese. Wir hoffen euch einen kleinen Überblick geschaffen zu haben, was uns das Jahr 2024 zumindest von der Regierung her bringt. Machen wir das beste daraus und im Gegensatz zu anderen Gebieten auf der Erde geht es uns ja tatsächlich sehr gut. Wir sind halt einfach den hohen Standard gewohnt.

Bild 1: flickr.com – Tanja Föhr – Creative Commons Lizens
Bild 2: flickr.com
Bild 3: pxhere.com
Quelle: focus.de,


1: Apps für E-Rezept: Über den Link kommt ihr auf die Seite, wo man sich die App für das E-Rezept kostenlos für das jeweilige Handyformat runterladen kann. Ebenso wird dort beschrieben, wie man sich anmeldet, was die Vorteile sind und wie sich der Datenschutz zusammen setzt.

Konsum psychoaktiver Substanzen

Der Konsum psychoaktiver Substanzen – vom Alkohol über Kokain bis Tabletten – ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Er ist einer der Hauptrisikofaktoren für die globale Krankheitslast und vorzeitige Sterblichkeit.
Vielen Einnehmenden ist nicht einmal bewusst, was sie da tun und welcher Gefahr sie sich aussetzen: von z.B. einer Psychose bis zum Magendurchbruch. Neben den legalen und illegalen Drogen, sind es Medikamente, vom Beruhigung- über Potenz- bis zu Schlafmitteln -, die medial mit Halbwahrheiten beworben und an das nicht ausgebildete Publikum frei verkäuflich abgegeben werden. z.B. Schmerzmittel werden angepriesen, als hätten sie nur lokale, keine systemische, ganzkörperliche Wirkung. Von vielen Menschen wird solcher Konsum, wie auch der von Alkohol, Coffein oder Nikotin, als normal empfunden; während das gleiche Verhalten im Sport als Doping verurteilt wird.

Die weite Verbreitung, der riskante Gebrauch bis hin zur Abhängigkeit ist von großer persönlicher Bedeutung für Gesundheit und Lebenserwartung, wie auch volkswirtschaftlich relevant. Allein die jährlichen Folgekosten aus dem Konsum von Alkohol und Nikotin in Deutschland belaufen sich auf geschätzt 160 Milliarden Euro.
Der Cannabiskonsum hat sich von 1995 bis 2018 verdoppelt, Diese Substanz ist insbesondere für jugendliche Konsumenten bedenklich, das sie die Gehirnentwicklung und -ausreifung behindert. Zudem gehen Suchforscher davon aus, dass jede zehnte Person mit regelmäßigem Konsum eine Abhängigkeit aufweist.

Mehr Informationen und Zahlen – auch zu anderen Drogen lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 119, Heft 31-32, 8. August 2022
Substanzkonsum in der Bevölkerung + Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland,
Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021

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z.B. Gefahren bei Cannabis = Haschisch bzw. Marihuana-Konsum insbesondere für Jugendliche

Die Reifung des Gehirns ist mit 20 Jahren noch nicht abgeschlossen. Insbesondere der präfrontale Cortex (Stirnlappen) reift als einer der letzten im zentralen Nervensystem. Diese Region empfängt sensorische Signale und hat eng mit der Integration von Gedächtnisinhalten, mit emotionalen Bewertungen, wie auch moralischen Kategorien, mit Emotions-regulation und Handlungsplanung sowie -steuerung zu tun.
Gerade aber diese Region, wie man unten im Bild sieht, wird bei Cannabis-Konsum vermindert durchblutet und in seinen Reifungsprozessen bei Jugendlichen behindert.
 

Verminderte Durchblutung in der grün eingezeichneten Gehirn-Region

Je früher, häufiger und intensiver Cannabis konsumiert wird, desto größer ist die Gefahr, durch den Drogenkonsum ernst zu nehmende Gesundheitsstörungen zu bekommen. Wer für psychische Erkrankungen eine Vorbelastung hat, hat ein größeres Risiko, an einer Psychose oder Schizophrenie zu erkranken. Daneben steigt bei chronischem Cannabiskonsum die Wahrscheinlichkeit, an Atemwegserkrankungen oder Hodenkrebs zu erkranken. Auch Schulprobleme, Ausbildungsabbrüche und Verkehrsunfälle sind bei jugendlichen Konsumenten deutlich häufiger zu beobachten.

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Bilder: wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis_als_Rauschmittel