75 Jahre Sozialverband VdK

Der VdK in Hessen feiert Geburtstag! So auch die VdK-Ortsgruppe Rodheim, die sich inzwischen als VdK-Ortsverband Rodheim, Vetzberg, Königsberg und Frankenbach zusammengeschlossen hat und heute 464 Mitglieder verzeichnet.

Zur Feier in der Gaststätte »La Vinia« begrüßte Doris Harbach (2.v.r), Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes, Mitglieder und Gäste. Präsenten gab es für ihre engagierte Vorstandsarbeit für Marion Blahusch (l.) und Brigitte Bremer (r.); und, anlässlich ihres kürzlich gefeierten Geburtstags von Frau Ortmann (2.v.l.), auch für sie einen Blumenstrauß.
(Bildmitte Sascha Lember, VdK-Kreisvorsitzender)

In ihrem Geburtstagsgrußwort sagte Biebertals Bürgermeisterin Patricia Ortmann: “Der VdK ist die Stimme der Menschlichkeit und ein wichtiger Impulsgeber in Fragen sozialer Gerechtigkeit. Mit zwei Millionen Mitgliedern ist der VdK der größte Sozialverband Deutschlands. Teilhabe, Mobilität im Alter, Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, fürsorgende Pflege und auskömmliche Renten sind seine Themen, die er aktiv verfolgt”. Weiter zitierte sie den heutigen hessischen Ministerpräsident Boris Rhein, der im Juni 2013 sagte: “Kompetent und hilfsbereit auch für Menschen in schwierigen Lebenslagen, das sei der VdK.”
Sascha Lember, Vorsitzender des VdK-Kreisverbandes Gießen überbrachte dessen Grüße: “Den VdK wird es noch lange geben”, sagte er. “Mein Dank gilt dem örtlichen Vorstand und den ehrenamtlichen Sprechpartnern hier im Ortsverband. Es ist es wert, dass wir uns für die sozialen Belange engagieren.”
Doris Harbach berichtet, dass der Ortsverband inzwischen stattliche 464 Mitglieder zählt. Wichtig sind dabei Aktivitäten und Geselligkeit, die im Ortsverband nicht zu kurz kommen: Am 24. April 2024 wird die Ortsgruppe die Bäckerei im Globus Dutenhofen besuchen. Die Jahreshauptversammlung ist für den 6. April 2024 terminiert.

Rückblick
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Sozialrenten, keine Rentenversorgung für Kriegsopfer, keine Prothesenversorgung für Körpergeschädigte.
Am 13. Dezember 1946 wurde die Selbsthilfeorganisation »Verband der Körperbehinderten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen für Groß-Hessen« von den Behörden zugelassen. Schnell verbreitete sich die Idee in ganz Deutschland. Der VdK (Verband der Kriegsbeschädigten) wollte also anfangs den Kriegsopfern des Zweiten Weltkrieges zur Seite stehen und entwickelte sich in den Folgejahren auch zum politischen Sprachrohr.
Kämpfte er zunächst für die staatliche Versorgung der Kriegsbeschädigten und ihrer Angehörigen, öffnete sich der VdK Anfang der 70er Jahre für alle Hilfsbedürftigen. Heute ist es der größte Sozialverband in Deutschland, der sich für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung einsetzt.

1948 wurde die VdK-Ortsgruppe Rodheim von Karl Bender, Heinrich Weber, Konrad Leicht, Ludwig Hofmann und Heinrich Wagner gegründet. Ihr Wahlspruch: Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Mensch.
Das blieb auch mit Friedel Listmann so, der seit 1965 die Ortsgruppe für 41 Jahre als Vorsitzender führte. Der damalige Kassenwart und zweite Vorsitzende Berthold Klingelhöfer würdigte dessen Verdienste, als stets sozial, menschlich und vor allem auch fachlich kompetent. Uneigennützig habe er sich für die Belange der Mitglieder des VdK eingesetzt und sehr vielen weiterhelfen können.

Anfangs, da in Vetzberg keine VdK-Ortsgruppe bestand, schlossen sich die Vetzberger der Rodheimer Gruppe an. Rodheim stellte den Ersten Vorsitzenden und Vetzberg den Stellvertreter. 1961 kam es dann wegen Querelen im Vorstand zur die Trennung. Rodheim zählte damals 92, Vetzberg 34 Mitglieder.
1989 wechselte durch die Kreisreform die Ortsgruppe Rodheim vom VdK-Kreisverband Wetzlar zum Kreisverband Gießen. Die ehemalige VdK-Ortsgruppe Frankenbach hatte sich durch die Gebietsreform nach Erda umgemeldet.
Da es in Frankenbach nun keine Ortsgruppe mehr gab, meldeten sich die Sozialrentner beim VdK Rodheim an.
Damit wurde die Ortsgruppe Rodheim für die Frankenbacher tätig. Dabei war Marianne Weber eine unermüdlich tätige Werberin für Frankenbach.
Für den Königsberger VdK-Vorsitzenden Friedrich Kauß fand sich kein Nachfolger und die Mitglieder wechselten 1990 zur Ortsgruppe Rodheim.
Auch nach dem Tod des VdK-Vorsitzenden Erwin Bremer fand sich in Vetzberg kein Nachfolger und die Mitglieder schlossen sich wieder der Rodheimer Ortsgruppe an.
Ohne Erfolg wurde 2006 versucht, eine Gesamt-VdK-Ortsgruppe Biebertal mit Bieber und Fellingshausen/Krumbach zu gründen. Damals hatte die VdK-Ortsgruppe 208 Mitglieder.
Daher wurde für die Ortsgruppe Rodheim, Vetzberg, Königsberg und Frankenbach ein neuer, verjüngter, Vorstand mit Peter Weber als neuem Vorsitzenden gewählt. Da er 2017 plötzlich im Alter von 54 Jahren verstarb, wurde das 70-jährige Bestehen des Verbandes erst 2018 gefeiert. “Peter war durch sein freundliches Wesen überall beliebt und engagiert”, würdigte der damalige zweite Vorsitzende Hans Gerlach den verstorbenen Vorsitzenden.
2018 wurde Doris Harbach zur neuen Vorsitzenden und Doris Rolshausen sowie Kerstin Paulus zu zweiten Vorsitzenden gewählt.

Quelle: Gießener Anzeiger vom 4.12.2023, Foto: Klaus Waldschmidt

Teppiche reinigen mit Schnee

Ich habe mich gefreut, dass ich letzte Woche wenigstens 2 Läufer mit Schnee reinigen konnte. Für die größeren Teppiche reichte die weiße Masse leider nicht mehr. Aber der Winter fängt ja erst an.
Die älteren Leser/innen kennen dieses Verfahren sicherlich. Für die jungen will ich es kurz beschreiben.
Auch bei regelmäßigem Saugen verfängt sich Staub im Flor, der irgendwann stumpf aussieht. Daher wird der Teppich umgedreht, so dass der Flor auf den Schnee zu liegen kommt. Dann klopft man den Teppich gründlich mit dem Teppichklopfer aus. Das geht umso besser, je dicker die Schneeschicht ist. Anschließend wird der Teppich umgedreht und mit Schnee beworfen, der dann mit einem Schrubber eingebürstet wird.
Lesen Sie weiter unter Haus und Garten: Teppiche reinigen mit Schnee

Foto Winfried Senger

Tückisches Glatteis – rutschige   Rechtsprechung

Gastbeitrag von Gerd Wegel

Wer als Kraftfahrer in einen Glatteisunfall verwickelt wird, muss nicht von vornherein mit einem Schuldspruch rechnen. Dies gilt sowohl für die Regulierung eines Unfallschadens als auch für ein etwaiges Bußgeldverfahren wegen überhöhter beziehungsweise unangepasster Geschwindigkeit. Doch Gerichte entscheiden bei Glatteisunfällen nicht einheitlich, auch dort geht es mitunter rutschig zu.

Nach Angaben des ACE-Verkehrsrechtsexperten Hannes Krämer kann ein Verkehrsrichter beispielsweise nicht einfach davon ausgehen, dass ein Kraftfahrer fahrlässig mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs gewesen ist, etwa weil dieser beim Überholen ins Schleudern geriet. Lempp verwies dazu auf einen Beschluss des Bayerischen Oberlandesgerichts (AZ: 1 Ob OWi 185/92), dem zufolge eine pflichtwidrige Fahrweise nicht schon deshalb unterstellt werden kann, weil der Unfall bei einer geringeren Geschwindigkeit vermutlich hätte vermieden werden können.

Wer jedoch einen Unfall nicht selbst auslöst, sondern zum Beispiel in ein vor ihm ins Schleudern geratenes Fahrzeug hineinfährt, muss sich wegen anzulastender Teilschuld wenigstens an der Schadensregulierung mit beteiligen. Das Oberlandesgericht Nürnberg hat laut ACE in einem solchen Fall (AZ: 8 U 494/92) entschieden, man müsse sich auf spiegelglatter Straße auch auf die naheliegende Möglichkeit einstellen, dass ein vorausfahrender Kraftfahrer bereits durch einen geringen Fahrfehler die Herrschaft über sein Fahrzeug verliert. Außerordentliche Umstände, so das Gericht in seiner Urteilsbegründung kurz und knapp, erforderte eben außerordentliche Vorsicht.

Deshalb: Ein Viertel Mithaftung geht auf das Konto des Lenkers, der mit seinem Pkw aufgefahren ist. Bei der Haftung für die Unfallfolgen hat grundsätzlich derjenige den sogenannten Anscheinsbeweis gegen sich, der auf glatter Fahrbahn ins Schleudern kommt. Er muss also seinerseits beweisen, dass ihm unter den gegebenen Umständen kein Schuldvorwurf gemacht werden kann (BGH, VI ZR 18/76).

       Wie Unfälle bei Glatteis zu vermeiden sind – Erhöhtes Risiko bei Eisregen

Bei entsprechenden Witterungsbedingungen, insbesondere bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und bei Nässe auf der Fahrbahn, müssen sich alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf Eisglätte einstellen. Glatteisunfälle drohen vor allem bei einem plötzlichen Wetterwechsel, wenn bei steigenden Außentemperaturen Regen auf die noch gefrorene Fahrbahn fällt. Auch auf erfahrungsgemäß glatteisgefährdeten Straßenabschnitten – zum Beispiel Waldstrecken und

Brücken – sollte von vornherein nur mit stark gedrosseltem Tempo gefahren werden.

                             Finanzamt hilft Unfallopfern

Auch bei Schnee- und Eisglätte gilt: Wer als Berufspendler einen Verkehrsunfall erleidet, kann beim Finanzamt den entstandenen Schaden grundsätzlich als Werbungskosten von der Steuer absetzen; ausgenommen hiervon sind Verkehrsstrafen, wie beispielsweise Bußgeldbescheide. Voraussetzung für die steuerliche Absetzbarkeit der Unfallkosten ist, dass der Unfall auf dem Weg zur oder von der Arbeit passiert ist.

ACE Auto Club Europa e. V.
Gerd Wegel, 1.Kreisvorsitzender

Foto: schauhi, pixabay

Nikolaus Truck in Biebertal

Hallo ihr “Schneemenschen” da draußen. Zumindest war das Wetter am 4.12.2023 so. Es hat gemütlich vor sich hin geschneit. Heute haben wir wieder einen Gastbeitrag von meiner guten Freundin Diana Schad. Der Nikolaus-Truck war in Rodheim unterwegs bei einem Lebensmittelgeschäft, bzw. vor dem Lebensmittelgeschäft.

Hier konnten ab 15:30 Uhr die Kids sich mit dem Nikolaus fotografieren lassen und es gab danach noch eine kleine Geschenktüte. Den ganzen Bericht gibt es HIER.

Eine Ära geht zu Ende

Niederflurbus
Bus Weber, Frankenbach

Knapp 18 Jahre lange bediente die Fa. Bus-Weber aus Frankenbach unsere Linien nach Gießen im ÖPNV und nach Wettenberg. Mit dem heutigen Datum endet diese Ära. Alle 10 Jahre werden die Linien neu ausgeschrieben. Damit ist das die Hauptänderung, die der diesjährige Fahrplanwechsel in unserem Bereich zu bieten hat. Klar gibt es auch bei den Fahrplänen Änderungen, die ich später auch noch genauer beleuchte. Vorab erst einmal danke an die Fa. Weber, die in den 18 Jahren mit Sicherheit auch dazu beigetragen hat, den ÖPNV bei uns in Biebertal stetig zu verbessern.

Mit dem 10.12.2023 übernimmt ein neuer Betreiber unsere Linien. Damit das aber nicht irgendeiner aus dem weiten Europa ist, haben sich bereits im Jahr 2004 die Busunternehmen Erletz und Schwalb zur Fa. ESE zusammengeschlossen, um auf dem Markt Konkurrenzfähig zu bleiben. Und genau diese Fa. ESE hat die Ausschreibung unserer Linien gewonnen und wird uns in den nächsten 10 Jahren hoffentlich sicher bei jedem Wetter mit dem Bus transportieren.

Das Angebot umfasst Fahrzeuge für alle Anforderungen, angefangen von Kleinbussen über Sprinter bis hin zu 12 Meter und 15 Meter Linienbussen sowie Gelenkbussen und Reisebussen.

“Wenn es um den öffentlichen Personennahverkehr geht, sind Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Als einer der größten privaten Dienstleister sind wir in der Region um Idstein, im Kreis Gießen, Vogelsberg, Lahn-Dill und Wetterau für Sie unterwegs.
Wir sind stolz darauf, Teil der öffentlichen Verkehrsdienste in dieser Region zu sein und sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Fahrgästen bewusst. Unsere moderne Busflotte ist mit modernen Technologien ausgestattet, und ermöglichen beste Leistungen für einen reibungslosen Ablauf des Linienverkehrs.”

So steht es auf Ihrer Homepage. So ein Betreiberwechsel wird am Anfang auch nicht komplett reibungslos verlaufen und es wird sicher ein paar Monate dauern, bis sich alles eingespielt hat. Schließlich sind ja auch viele neue Fahrer dann hier unterwegs. Da hilft meckern nichts, sondern im Gegenteil – helft den Fahrern sich in unserem schönen Biebertal zurecht zu finden. Danke.

Alle Änderungen in der Übersicht findet ihr in der ganzen Nachricht auf Infrastruktur. Dort gibt es auch alle für uns relevanten Fahrpläne zum Downloaden.

Bild 1: C. Haus, Bild 2: Homepage ESE
Quelle: Homepage ESE, Fahrpläne über VGO.de

Gewalt – Safety or security?

(safety = Sicherheit, or = oder, security = Schutz)

Vor Kurzem wurde im “Frankenbacher Augenblick” mit Frau Prof. de Nève diskutiert: „Mit welcher konkreten Politik können wir der zunehmenden Tendenz zu rechtsextremen Parteien entgegenwirken?“ Zu diesem Themenkomplex gehört das Thema Gewalt, z.B. mit den von AfD-Vertretern aufgeworfenen Bürgerkriegsphantasien in Deutschland, oder der medial in den vergangenen Jahren immer wieder aufgeworfen Vermutung einer gesamtgesellschaftlichen Zunahme von Gewalt, vor allem aber gegen Rettungskräfte, Polizei und Krankenhauspersonal.

Stimmt es, dass die Gewalt hierzulande zunimmt?
Betrachtet man verschiedene Statistiken, kann man in der Dokumentation eine deutliche Zunahme der Anzeige und Dokumentation von tätlichen Übergriffen dieser Art feststellen. Real aber, so zeigen Studien, lässt sich kein Anstieg von Übergriffen und Gewalttaten zeigen. Es ist sogar seit langem ein deutlicher Rückgang an Gewalt und Gewaltkriminalität zu messen.
Zugleich aber ist im Alltag eine größere Sensibilität für weltpolitisch reale und vermutete Bedrohungsszenarien entstanden: verbale Gewalt, Mikroaggression, strukturelle Gewalt, sexuelle Gewalt usw.. Die Wahrnehmungsschwelle ist durch diese höhere Sensibilisierung und stärkere Fokussierung auf Sicherheit niedriger geworden.
Mit dem so häufiger entstehenden Unsicherheitsgefühl bekam das Thema Sicherheit Hochkonjunktur. Nach dem Zusammenbruch von Banken fragten sich die Anleger, ob ihre Ersparnisse noch sicher sind. Seit dem Ende der Corona-Pandemie besteht die Frage, ob man in Bus und Bahn nicht doch lieber weiterhin einen Mundschutz trägt. Oder, wie sicher ist mein Arbeitsplatz angesichts zunehmenden Einflusses von künstlicher Intelligenz? Kann ich im nächsten Winter heizen, bzw. sind unsere Vorräte an Öl und Gas gesichert? Wie sicher sind meine Daten in einer immer stärker digitalisierten Gesellschaft? Wie sicher sind die Daten meines Mobilfunktelefons oder in der Politik? Wie stabil ist unsere Demokratie? Kann ich unseren Volksvertretern trauen? Wieso sind rechte Parteien so kurz nach der Weltkriegskatastrophe noch immer und wieder populär?
Aus diesem Sicherheitsbedürfnis entstehen Forderungen nach: Mehr Überwachung, stärkerer Reglementierung, härteren Strafen, Möglichkeiten zur Selbstbewaffnung und stärkerem Ausschluss von vermeintlich bedrohlichen Personengruppen.

Gegenargumente
Allerdings ist z.B. aus zahlreichen Studien bekannt, dass das Risiko für Gewalttaten durch das Vorliegen einer psychischen Erkrankung nur bei wenigen Symptomatiken und nur geringfügig erhöht ist. Im Gegensatz dazu belegen internationale Studien seit Jahren, dass Personen mit einer psychischen Erkrankung in einem weitaus höheren Ausmaß selbst Opfer von Gewalt sind. Erkrankte haben ein 5-12fach erhöhtes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden.
Andererseits stellt Gewalterfahrung häufig eine Ursache für die psychische Erkrankung dar.

Vermehrte Überwachungskameras im öffentlichen Raum schützen aber nicht vor Angriffen; sie können maximal zur späteren Identifizierung von Tätern beitragen. Oder, in den USA gibt es 120 Schusswaffen pro 100 Einwohner, so dass im Jahr 2020 dort 20.000 Menschen erschossen wurden, d.h. mehr als 50 pro Tag; und 2020 sind Schussverletzungen erstmals die häufigste Todesursache für Kinder- und Jugendliche dort.

Begriffsklärungen
Sicherheit ist ein weitreichender und nicht eindeutig zu definierender Begriff. Das lateinische Wort für Sicherheit “securitas” hat seinen Ursprung in “sine cura”, meint also “ohne Sorgen”. Laut Duden wird darunter verstanden: „ein Zustand, der für Individuen, Gemeinschaften sowie Lebewesen, Objekte und Systeme frei von unvertretbaren Risiken oder Gefahren ist“. Dabei ist dann noch zu unterscheiden zwischen objektiver Sicherheit, also dem tatsächlichen Nichtvorhandensein von Gefahren, und subjektiver Sicherheit, dem Gefühl des Nichtbedrohtseins.

Wahrgenommen wird Sicherheit in erster Linie als subjektives Sicherheitsgefühl. Das ist hochgradig individuell und gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Dabei greifen nach dem Schweizer Psychotherapieforscher Klaus Grawe sowohl das Bedürfnis nach Orientierung, Kontrolle und Kohärenz, das Bedürfnis nach Lust (und Unlustvermeidung), das Bedürfnis nach (sicherer) Bindung und das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbt(wert)schutz ineinander und sorgen für eine subjektiv gutes und sicheres Selbst- und Umwelterleben.
Der Soziologe Niklas Luhmann verweist allerdings darauf, dass es keine Entscheidung ohne Risiko gibt. “Sicherheit in Bezug auf das Nicheintreten künftiger Nachteile gibt es nicht.” Der Sicherheitsbegriff sei folglich ein Leerbegriff, eine soziale Fiktion. Sicherheit ist immer auch mit Unsicherheit und damit mit Risiko und Gefahr verbunden.
Daher ist es von besonderer Bedeutung, wie wir mit Unsicherheiten und Risiken umgehen.

Als Schutz gelten Handlungen, Maßnahmen oder Dinge, die eine Gefährdung abhalten oder einen möglichen Schaden abwehren oder eine Gefahr verringern, die Sicherheit verbessern.

Am Ende ist festzustellen, dass durch die gesellschaftliche Forderung nach größerer Sicherheit eine Unsichertheits-Intoleranz entsteht, in deren Folge „unsichere“ Situationen schwerer ausgehalten und nach Möglichkeit vermieden werden. Das resultierende “Abtauchens” aber wird in einem politisch höchst unsicher erlebten Klima zur realen Gefahr für die Demokratie und für die hierzulande mögliche Freiheit, sein Leben weitgehend nach eigener Vorstellung zu gestalten.

Foto: Pixabay
Zu diesem Text anregende Textquellen: Nienaber A., Breinbauer I., Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht; in Nervenheilkunde 2023, 42:836-842 und
Lieselotte Mahler, und Anna Oster, Safety or security?, in Nervenheilkunde 2023, 42:855-863

Literaturhinweise:
Frevel B., Sicherheit: ein (un)stillbares Grundbedürfnis, Berlin, Springer, 2016
Grawe K., Neuropsychotherapie, Göttingen, Hogrefe, 2004
Roedinger E., Schematherapie: Grundlagen, Modell und Praxis, Stuttgart, Schattauer, 2016
Bowlby J., Ainsworth MDS., Frühe Bindung und kindliche Entwicklung, München Ernst Reinhardt,2005
Luhmann N., Soziologische Aufklärung, Wiesbaden, Springer, 2005

Überraschend deutsche Vizemeister.

Deutsche Vizemister: Die Young Tigers mit ihren Trainern Julia Siebert, links, Peter Hesse vorne und Diana Haas rechts.

Wir vom Biebertaler Bilderbogen gratulieren beiden Formationen für ihren Ehrgeiz und zur Teilnahme am deutschen Meisterschaften.

Ja das ist dieser Mann (Peter Hesse) mit seiner Mädelsschar. Aber wer sind die? Aufmerksame Leser/innen von uns wissen es natürlich sofort. Hier geht es um Rock’n Roll. Viele kennen Peter als Wertungsrichter bei den Rock’n Roll Turnieren der SpVgg Frankenbach. Diesmal allerdings fungierte er nicht als Wertungsrichter, sondern ist einer von 3 Trainer/innen neben Julia Sieber und Diana Haas. Peter und Julia sind Trainer/in beim Gießener TC (Tanzclub) 74 aus Gießen und Diana Haas ist Trainerin der Rock’n Rollsparte der Frankenbacher.

Und im Frühjahr kam diesen 3 Personen eine Idee. Wir fahren mit 2 neuen Formationen zu den deutschen Meisterschaften. Da haben wir im Vorstand in Frankenbach erst mal groß geschaut, wer aber unsere Trainerin kennt, der weiß, was die ankündigt, setzt die auch um ;-).

Die Wild Tigers

So ging es mit 2 neuen Formationen, die Young Tigers und die Wild Tigers, zuvor zu Ausscheidungsturnieren. Damit man auch ganz sicher bei der Deutschen Meisterschaft dabei ist, wurde im Spätsommer auch noch ein Turnier in Flensburg bestritten, wohin man mit dem Zug anreiste. Aber die Strapazen haben sich gelohnt; und so ging es Mitte November für alle nach Bochum zu den deutschen Meisterschaften. Alleine das ist schon ein riesiger Erfolg. Wer die Mädels jetzt mal live sehen möchte, der darf gerne zu einem Rock´n Roll Turnier der Frankenbacher kommen. Geplant ist der 10.03.2024. Der Bilderbogen wird diese Veranstaltung frühzeitig in der Vorschau präsentieren. Lest dazu nachfolgend den Gastbeitrag von Diana Haas und schaut euch den Siegertanz ruhig mal an.

Die Trainer/innen mit Maskottchen. v. l. Peter, Diana, Julia

Den Gastbeitrag sowie ein Mitschnitt aus dem Livestream findet ihr im ganzen Beitrag auf der Sportseite.

Bilder: Diana Haas

Frankenbacher Augenblick 2023

Ein Gastbeitrag von Thomas Prochazka

Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus!

Im Rahmen ihrer Reihe „Ein Frankenbacher Augenblick“ hatte die SPD Biebertal zur öffentlichen Veranstaltung  in das Bürgerhaus eingeladen.  Thema war „Mit welcher konkreten Politik können wir der zunehmenden Tendenz zu rechtsextremen Parteien entgegenwirken?“ Viele Bundesbürger:innen sind mit der gegenwärtigen Politik unzufrieden. Mit welchen Änderungen in der Sozial-, Arbeitnehmer-, Renten- und Umweltpolitik und mit welcher Haltung beim Thema Migration können sie von den demokratischen Parteien zurückgewonnen werden?

Um diese Fragen sollte es in der Veranstaltung gehen. Der 2.Vorsitzende des Ortsvereins Thomas Prochazka begrüßte 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger und Dorothée de Nève, Professorin für Politikwissenschaft an der Uni Gießen als Referentin.

Zunächst erzählten die Teilnehmer:innen von ihren Erfahrungen mit dem zunehmenden Rechtsextremismus und Rassismus in den letzen Jahren in ihrem Umfeld. “Ich habe schon keine Lust mehr in die Kneipe zu gehen, um mir dort das schlimme, rechtsradikale Geschwätz einiger Leute anzuhören” meinte ein Teilnehmer. Dies bestätigten weitere Personen und erhofften sich Hilfe in der Argumentation.

Als eine Strategie, um gegen antidemokratische Tendenzen vorzugehen, wurde genannt, soziale Probleme zu lösen. Das entzieht Parteien wie der AfD den Nährboden, auf dem sie wachsen. Zudem bedarf es einer Bildungsoffensive. Es geht um Allgemeinbildung und politische Bildung. Davon wären längerfristig auch positive Effekte auf die Einkommensverhältnisse vieler Menschen zu erwarten. Vor allem aber könnten Vorurteile und Hass abgebaut werden.

Frau de Nève betonte dann, dass es wichtig ist, dass die demokratischen Parteien an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Rassismus und Ausländerfeindlichkeit festhalten.  Auf keinen Fall sollte man sich den Forderungen der rechtsradikalen Parteien annähern oder gar ihre Forderungen übernehmen. Auch im eigenen Lebensbereich sei es wichtig, rechtsradikalen und menschenfeindlichen Äußerungen zu widersprechen. Die Mehrheit der Bevölkerung lehne rechtsradikale und rassistische Positionen ab. „Wir sollten überlegen, wie wir diese schweigende Mitte der Gesellschaft aktivieren können”, meinte Frau Prof. de Nève.

Den Wunsch der Teilnehmerinnen nach besserer Fähigkeit rechtsextremen Meinungen entgegentreten zu können, nahm de Nève auf und bot an, eine entsprechende Veranstaltung durchzuführen. Die SPD Biebertal überlegt, eine solche Anfang des neuen Jahres anzubieten.

Foto: T. Prochazka

Wunderschöne Hühner im Bürgerhaus Bieber

bei der 74. Kreisgeflügelschau am 24. und 25. November 2023

So sehen Sieger aus: Ein Bielefelder Zwergkennhahn, der dem jugendlichen Preisträger Lucas Kern gehört (393 Punkte). Ihm folgte Noah Baschek mit 377 Punkten, danach Nils Rumler. Es gab viele Preisträger auf der 74. Geflügelschau des Altkreises Wetzlar, zu der der Kleintierzuchtverein H484 aus Biebertal eingeladen hatte.
Der fünfjährige Simon Weber (vertreten durch seine Mutter Laura Marie Weber) siegte mit einem Deutscher Sperber.
Der Verein hat einige Kinder und Jugendliche, die aktive Züchtung betreiben. Insofern hebt er sich positiv von vielen anderen Vereinen ab, weil es gelungen ist, die junge Generation für die eigenen Ziele zu begeistern.

Lesen und schauen Sie weiter unter: Rodheim. Wunderschöne Hühner
Foto Eveline Renell