Ergebnisse der Vogelzählung aus unserem Garten

Erlenzeisig(Platz 23)
Kohlmeise (Platz 2)
Buchfink (Platz 7)

Die oben abgebildeten Vogelarten besuchten uns in unserem Garten in diesem Winter am häufigsten.
Die offiziellen Ergebnisse der bundesweiten NaBu-Vogelzählung können Sie unter diesem Link finden: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ergebnisse/21784.html; “Bei der Stunde der Wintervögel wurden im Kreisgebiet 12628 Tiere gezählt. Spitzenreiter war der Haussperling. Das teilte der Kreisverband Gießen des Naturschutzbundes (NaBu) mit. 539 Vogelfreunde haben sich an der Aktion beteiligt, gezählt wurde in 360 Gärten” (Quelle: pm, Gießener Allgemeine vom 30. 01. 2020). Wir selber zählen seit vier Jahren von Ende November bis Ende März vor allem an Futterstellen. Den Haussperling gab es in diesem Winter bei uns gar nicht. Die größte Anzahl Vögel (bis zu 19 gleichzeitig) zählten wir beim Erlenzeisig, gefolgt von Kohlmeise (8 gleichzeitig) und Buchfink (8 gleichzeitig). Die Blaumeise (Platz 3) ist maximal zu zweit im Garten, noch seltener die Sumpfmeise. Letzere war einige Jahre lang sehr viel häufiger als die Kohlmeise. Bis Mitte Januar kamen nur zwei Amselmännchen, Inzwischen taucht regelmäßig ein Weibchen auf.

Dompfaffmännchen (Platz 19)
Dompfaffweibchen

Täglich besuchen uns zwei Eichelhäher, an manchen Tagen sogar drei oder vier. Und auch die schönen Dompfaffen oder Gimpel sind bei uns häufig zu sehen. Sie kamen sogar schon Ende November, während sie üblicherweise erst Ende Dezember anfliegen. Männchen und Weibchen sind wunderbar von einander zu unterscheiden. Aber beide tragen das schwarze Pfaffenbarett, das diesem Vogel zum Namen verhalf. Normalerweise sind es zwei, gelegentlich auch drei Paare. Der Bergfink trat in diesem Winter sehr selten und nur einzeln in Erscheinung. Vor einigen Jahren gab es im Lahn-Dill-Kreis ganze Schwärme, da waren es auch bei uns mehr. Nur der sonst zuverlässige Kernbeisser beehrte uns in diesem Winter noch kein einziges Mal.

Eichelhäher (Platz 12)
Bergfink (Platz 33)

Weitere Gartenbesucher waren (in absteigender Folge): Kleiber, Rotkehlchen, Buntspecht, Grünfink, Zaunkönig, Gartenbaumläufer, Tannenmeise, Elster, Schwanzmeise, Bussard.
Auf der Homepage des NaBu – siehe Link – befindet sich auch eine interaktive Karte. Dort können Sie zum Beispiel die jeweiligen Zahlen für den Kreis Gießen einsehen. An welcher Adresse gezählt wurde, ist jedoch seit diesem Jahr nur noch ungenau erkennbar. Datenschutz – auch für Vögel.

Mehr unter “Natur und Garten” https://natur.biebertaler-bilderbogen.de/

https://www.giessener-allgemeine.de/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ergebnisse/21784.html
Eigene Beobachtungen
Alle Fotos NaBu siehe oben.

Literatur macht Spaß – auch bei kranken Augen muss niemand darauf verzichten

Auswahl aus den CDs in der Rodheimer Bücherei Am Bornberg 6

Über die Bücherei Biebertal lernte ich kürzlich eine alte Dame kennen, die wegen einer akuten Augenerkrankung zurzeit nicht lesen kann. Als ich sie zu Hause besuchte, sah ich die vielen Bücher im Regal. Sie langweile sich ohne Lesen sehr, sagte sie. Ich machte sie auf die vielen Hörbücher und CDs aller Sparten aufmerksam, die wir in der Bücherei vorrätig haben, und schlug ihr vor, ihre Kinder sollten ihr einen CD-Player besorgen, am besten mit Hörbuchfunktion. Wenn das Gerät tragbar ist, kann sie es auch mit Kopfhörern während ihres Krankenhausaufenthaltes benutzen. Auch Leute, die überhaupt

 nicht lesen können, können so die Literatur entdecken. Und für Menschen mit Sehschwäche oder solche, die gerade erst Deutsch gelernt haben, hat die Bücherei Bücher mit Großdruck.

https://www.buecherei-biebertal.de/

Legen jetzt die Hähne Eier?

Diese Eierverpackung sah ich kürzlich bei Edeka und stellte mir die Frage “Legen jetzt die Hähne Eier?” Man muss näher hinsehen, dann steht da “Wir ziehen die Bruderhähne mit auf.”

12 Milliarden Eier von ca. 40 Millionen Legehennen werden jährlich in Deutschland verbraucht. Logischerweise ist bei der Geburt die Hälfte der Küken männlich. Da sie den Maststandards für Hähnchenfleisch nicht entsprechen, werden also 40 Millionen Küken nach dem Schlüpfen getötet. (Statistisches Bundesamt vom 1. 12. 2016) Weitere Informationen bei www.bruderhahn.de
Ein wesentlicher Aspekt dieser Fehlentwicklung ist die Züchtung von Hochleistungstieren für die Eiererzeugung oder die Milchproduktion. Hybrid-Hühner legen ca. 300 Eier pro Jahr, sind aber nach 2 Jahren “fertig” – und werden abgeschlachtet. Alte Rassen, wie sie noch von Hobbyzüchtern gehalten werden, leben fünf – neun Jahre, legen 140 – 180 Eier pro Jahr, pausieren aber im Winter https://www.huehner-haltung.de/haltung/produktive-huhn/ . Deshalb wurden Eier haltbar gemacht, zum Beispiel für 3-6 Monate in einer “Wasserglas”-Lösung (Natriumsilikat). Früher hielt man Doppelnutzungsrassen, die auch zur Fleischverwendung geeignet waren. Außerdem waren die Mastzeiten länger. Wir müssen weg vom “Schneller, höher, weiter”. Tierzucht ist keine olympische Disziplin!

Pressemitteilung 6. Dezember 2019: Bruderhahn Initiative wird zu Brudertier Initiative

Auf ihrer letzten Mitgliederversammlung hat die Bruderhahn Initiative Deutschland (BID) die Weichen für eine Neupositionierung der Initiative gestellt. Es wurde beschlossen, sich für weitere Tierarten zu öffnen, um den eigenen ethischen Anspruch an die Tierhaltung über die Eierproduktion hinaus geltend zu machen.

Mehr Informationen über dieses Thema unter:
https://wissen.biebertaler-bilderbogen.de/legen-jetzt-die-haehne-eier/

(Statistisches Bundesamt vom 1. 12. 2016);
www.bruderhahn.de
https://www.huehner-haltung.de/haltung/produktive-huhn/
Eigene Kenntnisse

Kundenfreundliche Post in Biebertal

Poststelle Biebertal, Gießener Straße 63

Über die Post wird viel geschimpft, oft nicht zu Unrecht. Es gibt aber auch Positives zu berichten.

Ich hatte in den vergangenen Wochen auch öfter Ärger mit nicht oder viel zu spät zugestellten Päckchen und Paketen. Und das war nicht in der arbeitsintensiven Vorweihnachtszeit. Manchmal habe ich den Eindruck, dass private Pakete hinter die Pakete der Versandhändler kommen und Päckchen vielleicht bewusst verzögert werden, damit die Kunden sie wegen der besseren Kontrolle gleich als teureres Paket versenden. Ob meine Vermutung stimmt?
Bei der letzten Rücksendung eines von mir versandten Paketes ließ ich mir vom Empfänger ein Foto vom Briefkasten und Klingelschild schicken, das ich dann auf das Paket aufklebte und damit wieder zur Post fuhr. Ich stellte mich auf eine längere Diskussion ein, als ich fragte, ob es für die Rücksendung bei Verschulden der Post Regeln gäbe.
Aber nein, sagte die nette Dame , davon wüsste sie nichts.
“Wir machen es einfach so: Wir nehmen das Paket an, Sie füllen einen neuen Adress-Aufkleber auf, und dann geht das Paket ohne erneute Bezahlung in den Versand.” Gesagt, getan, zwei Tage später war das Paket bei der Empfängerin. Danke liebe Mitarbeiterinnen auf der Poststelle in Biebertal! Das nenne ich kundenfreundlich.

Was ist Phänologie?

Die Natur in unserer Gemeinde
ist ein wertvoller Bestandteil für uns alle. Die Klimaveränderung wirkt sich daher auch bei uns aus. Hierüber wird der Biebertaler-Bilderbogen kompetent berichten.

Die Phänologische Uhr zeigt die 10 Jahreszeiten der Wetterkundler und ihre Dauer

In der Phänologie meint man das äußere Erscheinungsbild von etwas.
Im Zusammenhang mit Wetter geht es um Tiere oder Pflanzen.

Bei Pflanzen kenne ich mich aus. Bevor ich nach Fellingshausen zog, habe ich mehrere Jahre lang phänologische Beobachtungen im Wetterpark Offenbach für den deutschen Wetterdienst durchgeführt. Ich notiere, wie sich die Pflanzen im Jahreslauf entwickeln, wann sie austreiben, blühen, Früchte bilden, ihre Blätter abwerfen.
Damit man das in Deutschland oder Europa vergleichen kann, gibt es eine Liste von Pflanzen, die beobachtet werden. Wenn man die  Beobachtungen über viele Jahre aufschreibt, kann man Klimaveränderungen feststellen. Das kann jeder durch Pflanzenbeobachtungen vor der eigenen Haustür. Ein Beispiel: In Gießen begannen die Forsythien 1970 um den 20. April mit der Blüte, jetzt meistens Ende März. In Rodheim beginnen sie 1-2 Tage früher als in Fellingshausen, dort aber 2 Tage früher als in Königsberg.

Damit Sie eigene Beobachtungen durchführen können, folgt hier die (Mindest) Liste der Pflanzen vom Vorfrühling bis zum Frühsommer. Sie können aber auch andere Pflanzen nehmen, die in Ihrem Garten vorkommen. Dann sollten sie diese auch in jedem Jahr beobachten.

Vorfrühling1. Hasel (Blühbeginn) und Winterling
2. Schneeglöckchen (Blühbeginn)
3. Sal-Weide (Blühbeginn, gelbe Staubbeutel sichtbar) und Frühlings-Krokus
Erstfrühling1. Garten-Forsythie (Blühbeginn)
2. Scharbockskraut (Blüte)
Vollfrühling1. Kultur-Apfel (Blühbeginn)
2. Bär-Lauch (Blüte)
Frühsommer1. Schwarzer Holunder (Blühbeginn, erste Dolde zur Hälfte aufgeblüht)
2. Eberesche (Blühbeginn)

Wegen der großen Bedeutung der Natur in unserer Gemeinde und dem Umstand, eine ehemalige Wetterbeobachterin des DWD vor Ort zu haben, ist ein eigener Bereich auf dem Biebertaler-Bilderbogen eingerichtet worden, in dem alle Beiträge mit Zusatzinformationen gesammelt erscheinen:
phaenologie.biebertaler-bilderbogen.de

Wetter: Der “Vorfrühling” hat begonnen

Die männlichen Blütenstände der Haselnuss (Foto: Winfried Senger)

Gestern habe ich an der Südseite unseres Gartens, der auf 240m Höhe (NN) liegt, die ersten blühenden Haselkätzchen entdeckt.
Für die Phänologen unter den Wetterkundlern wird damit der “Vorfrühling” eingeläutet.
Was Phänologie ist und wie es mit der Pflanzenentwicklung weitergeht, darüber möchte ich ab jetzt regelmäßig schreiben. Sie können diese Beobachtungen auch im Ihrem Umfeld durchführen.

Sinn der Phänologie: Auf viele Jahre kann man die Veränderungen des Klimas feststellen.

Hier der Stand des Blühbeginns der Hasel, dokumentiert beim Deutschen Wetterdienst

Arbeitskreis “Weniger Plastik im Alltag”

Glas oder Plastik?

Zum ersten Treffen lädt dieser Arbeitskreis für Montag den 20. Januar von 16.00- 18.00 Uhr ins evangelische Gemeindehaus Rodheim ein. Eingeladen ist jeder Mensch, der privat und öffentlich den Verbrauch von Plastik verringern möchte.

Das Foto oben zeigt zwei Gefäße einer Tagescreme von dm. Diese Drogeriekette wurde in der Vergangenheit durch ihren Gründer, den Anthroposophen Götz Werner, für ungewöhnliche Unternehmenskonzepte bekannt. Werner unterrichtete an der Alanus-Hochschule Bonn zum Thema “Wirtschaft neu denken” und “Nachhaltiges Wirtschaften”.

Geht die Umwelt-Diskussion an Handel und Industrie vorbei?


Aber nicht immer entsprechen heutige Produkte seinen Regeln. Das Gefäß oben links ist tatsächlich aus Glas, das rechts dagegen aus Kunststoff. Im nächsten Foto wird deutlich, dass für den Deckel mehr Plastik verbraucht und das Material außerdem eingefärbt wurde. Überflüssigerweise gibt es eine Umverpackung aus Karton, die bei der vorherigen Version noch fehlte. Augen auf beim Warenkauf!

links neue Cremeverpackung, rechts die ältere


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Fotos: Eveline Renell

Die letzten Besucher des diesjährigen Krippenweges

Hunden ist fast jedes Wetter Recht

waren unter anderem die Hunde und ihre Herrchen oder Frauchen des Hundesportvereins Gießener Land (siehe https://www.hsf-giessenerland.de/wbce/ ). Auf dem Foto noch Richtung Dünsberg gewandt, kehrten sie schnell um zum Glühweinstand. Friedel Winter ist zufrieden mit dem Besuch. An fast allen Tagen hatten sich doppelt so viele Menschen wie 2018 auf den 2 km langen Rundweg gemacht. Nur die Patinnen und Paten wurden vom Krippenvater vermisst. Für sie gibt es Ende Januar noch ein geselliges Beisammensein – mit vielen übrig gebliebenen Würstchen – beim Paul. Die Krippenfiguren müssen in den nächsten Tagen abgeräumt werden. Aber der nächste Termin steht schon fest. Ostern geht es weiter.

Die Blumen für bunte Ostern wurden schon im Herbst gepflanzt

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Fotos: Eveline Renell

Auch Zimmerpflanzen können Schätze sein

Dieser Hibiskus ist 25 Jahre alt

Die Fotos zeigen drei Zimmerpflanzen, die bei mir schon sehr lange zu Hause sind. Meine älteste Pflanze ist mindestens 77 Jahre alt.
Mein Jüngster ist der Hibiskus. Ich schenkte ihn 1995 meinem Mann für sein Büro, als er eine neue Stelle antrat. Der Hibiscus hatte im Büro einen sehr hellen, aber nicht übermäßig warmen Platz und blühte ganzjährig. Bei mir blüht er nur im Frühjahr und im Herbst. Er liebt nach den letzten Blüten einen kräftigen Rückschnitt und möchte im Sommer regelmäßig gedüngt werden. Wer ihn nach den Eisheiligen ins Freie stellt, sollte den hellsten u n d  wärmsten Platz wählen.

Diese Kalla ist seit 37 Jahren bei mir


Etwas länger weilt die Calla (oder Zantedeschia aethiopica) bei mir. Einen Ableger gab es 1983 bei der Hochzeit einer Freundin. In ihrer Familie befindet sich die Pflanze seit den 50er Jahren.  Anfangs hat sie nie geblüht. Erst seitdem ich sie im Sommer in die Flachwasserzone des Teiches stelle, wo sie gleichmäßig mit nährstoffreichem Wasser versorgt wird, erfreut sie uns im Winter mit ihrer weißen Scheinblüte. Die eigentlichen winzigen gelben Blütchen sitzen am Kolben in der Mitte. In den 80er und 90er Jahren galten weiße Callablüten vor allem in Brautsträußen als sehr elegant. Doch schon meine Mutter trug 1946 Callas als Brautstrauß. Es gab nichts Anderes. Aber ein Bettelgang durchs Dorf, und die Bäuerinnen spendierten ein paar Stängel von der Pflanze, die in der ungeheizten Guten Stube fast so prächtig wurde, wie ganzjährig ausgepflanzt in den Gärten der Riviera.

Dieser Weihnachtskaktus ist mindestens 77 Jahre alt

Als letzte und älteste Pflanze stelle ich Ihnen Erika vor, eine Schlumbergera truncata, besser bekannt als Weihnachtskaktus. Sie hat abgerundete schmale Stängelblätter (Phyllocladien), anders als die Neuzüchtungen mit eher eckigen Blättern. Dafür kann sie richtig groß werden. Erika weilt seit 2012 bei uns. Ich verliebte mich bei einem Besuch im Gießkannenmuseum in sie. Ich musste sie nicht bezahlen, sondern nur adoptieren.

Erika ist inzwischen über 77 Jahre alt und hat einen Durchmesser von 130 cm. Momentan blüht sie, wenn auch nicht sehr üpppig. Erika wurde sie von den Betreuern im Gießkannenmuseum nach der Erstbesitzerin benannt. Diese hatte die Pflanze zur Taufe erhalten. Nach dem Tod von Frau Erika vegetierte die Pflanze irgendwo vor sich hin, bis ein netter Mensch sie ins Gießkannenmuseum brachte, wo sie wieder aufgepäppelt wurde. “Erika” geht es hoffentlich noch lange gut bei mir. Aber ich bin selber auch schon 72 Jahre alte und brauche vermutlich in ein paar Jahren jemanden, der/die die Pflanze dann unter Obhut nimmt.

Man erkennt gut den leuchtend roten Griffel (weiblich) und die Staubblätter (männlich)

Hibiskus und Weihnachtskaktus sind ungiftig. Die Kalla ist giftig (Erbrechen, Halsweh). Aber offenbar übt sie keine Anziehungskraft aus, denn bei den Giftzentralen wird sie kaum nachgefragt.

Wer Ableger haben möchte, möge sich mit mir in Verbindung setzen..

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Fotos: Winfried Senger