Bahnfahrt mit Enkeln

Die Stecke der Lahntalbahn (wiki/Lahntalbahn)

Meine beiden Enkel, 10 und 6 Jahre jung, waren noch nie mit dem Zug gefahren. Also plante ich, sie in ihren Ferien bei uns per Bahn nach Hause zu bringen. Dem Kleinen war das ziemlich egal. Der Große hätte Angst davor, erzählte mir meine Tochter, woraufhin ich ihm einen Brief schrieb und über die schönen Bahnerlebnisse in meiner Kindheit berichtete. Daraufhin wollte er es probieren – und ich konnte die Fahrt buchen.
Im Gießener Bahnhof durften die beiden sich eine Süßigkeit für unterwegs aussuchen, danach bestiegen wir die Lahn-Eifel-Bahn, bestehend aus 2 Triebwagen. Sie stand lange vor der Abfahrt mit warmen Abteilen bereit, so dass es Gelegenheit gab, den Bahnhof zu betrachten. Wieviel Uhren sieht man von hier?
Die Wagen sind oft schön bunt. Das sind aber eine Menge Schienen! Ob mal ein Zug ganz nah an uns vorbeifährt? Dann ging es auf die Minute pünktlich los Richtung Wetzlar. Kaum losgefahren, kam schon der Schaffner. Als ich sagte, dass es die erste Bahnfahrt der beiden sei, bekamen sie eine extra Kinderfahrkarte mit einem schönen Bild drauf geschenkt. Und der Schaffner nahm sich Zeit für einige Erklärungen.
„Oma, schau mal, da ist der Berg mit dem Fernsehturm, den man von euch sieht.“  Ein See! Nein die Lahn, korrigierte ich. Und hinter Wetzlar passierte etwas, was die meisten von uns von Schulausflügen kennen, kaum ist man unterwegs……Bei den beiden normalerweise schlechten Essern hatte ich es nicht erwartet: Die zu Hause geschmierten Brötchen wurden ausgepackt und genussvoll verspeist.

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Wenn die Heide blüht, gibt es Heidehonig?

Leider nein! Aus diesem Heidekraut gewinnt auch die fleissigste Biene keinen Pollen! Was hier so schön bunt aussieht und derzeit in vielen Super- und Bau- und Gartenmärkten angeboten wird, blüht nämlich gar nicht. Seit den 1980er Jahren gibt es die so genannte Knospenheide, die unter dem Begriff “Garden Girls” vermarktet wird. Sie sollte keine “Wegwerfpflanze” sein, denn sie ist durchaus langlebig. Wir können uns über den Winter an ihren Farben erfreuen. Aber da die Knospen keinem Insekt Blütennahrung gewähren, empfiehlt sich eine Zusammenpflanzung mit Herbst- und Frühlingsalpenveilchen, Schneeglöckchen und Krokussen. Für die späten Insekten gibt es noch reichlich Herbstastern, sogar ungefüllte Winterastern, bis dann schon wieder die Christrosen kommen. Problem: Das Heidekraut – Calluna vulgaris- liebt sauren Boden, den wir in Biebertal nicht haben. Besser beraten ist man mit der kalkliebenden ebenfalls einheimischen Schneeheide, – Erica carnea– , deren Sorten von Oktober bis Mai tatsächlich blühen.

Schneeheide Fotoquelle: flickr.com

Foto: Eveline Renell

Bücher für Haiger

Zu Besuch in einer Zweigstelle der “Dillenburger Werkstätten”

Sabine Hofmann organisiert den Bücherverkauf im Internet

Dieter Scholz von der Bücherei Biebertal fährt nahezu jeden Monat eine Wagenladung voller Bücher nach Haiger. Eine eigene Aufräumaktion und die Haushaltsauflösung bei einer Freundin bescherten uns selber ein volles Auto. Die Abgabe der Bücher nutzten wir dazu, die Werkstätten zu besichtigen, geführt vom Gruppenleiter Herrn Ebert, freundlich angenommen von etlichen Mitarbeiter/innen.

Die Filiale in Haiger wird auf der Webseite der “Dillenburger Werkstätten” folgendermaßen beschrieben: “Die Werkstatt Haiger ist eine Werkstatt mit dem fachlichen Schwerpunkt „psychische Erkrankung und Suchterkrankung“. Hier sind auch die Gruppe des Wildparks Donsbach und die Gruppe der Stadtbücherei Haiger angebunden. Die Einrichtung selbst beherbergt neben dem Arbeitsbereich mit spanender Metallverarbeitung, der Sandstrahlerei und dem Internet-Gebrauchtbuchhandel als Besonderheit einen Berufsbildungsbereich für die genannte Zielgruppe.

Ich fand es schon immer toll, dass die Teilnehmer/innen durch ihre Arbeit zur Finanzierung des Projektes beitragen können. Ich wusste, dass die Bücher im Internet erfolgreich angeboten und verkauft werden, auch dass mit ihnen neue Werkstücke entstehen. Für die berufliche Bildung und die Möglichkeit der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ist es von Vorteil, dass es verschiedene Werkstätten gibt, in denen die Teilnehmer/innen angelernt werden und sich ausprobieren können.

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Frag doch mal die Maus

zum Thema Kunstrasenplatz

Foto: Kunstrasenplatz Dauchingen

Das Thema Kunstrasenplatz steht auch vor dieser Bürgermeisterinwahl noch immer auf der Agenda. Am kommenden Mittwoch, den 4. Oktober findet eine öffentliche Ausschusssitzung statt, bei der darüber weiter diskutiert wird.
Die Fußballvereine erwarten noch im September eine Entscheidung über Fördergelder. Siehe auch unseren Artikel unter Fellingshausen TSV-Sommerfest 2023 und Diskussionsbeiträge in unserem Meinungstreff.

Da sicher nicht alle Leute – auch nicht die Gemeindevertreter – wissen, wie ein Kunstrasenplatz aufgebaut ist, haben wir mal bei der Maus gesucht. die weiß vieles anschaulich darzustellen.

Fragen an die Maus, WDR: Wie wird ein Kunstrasenplatz hergestellt?

Nachdem man nun weiß wies geht, folgt eine sehr wesentliche Frage: Was kostet ein Kunstrasenplatz?
Dazu haben wir mal in den Nachbargemeinden gefragt.
Der Bürgermeister Lars Burkhard Steinz aus Heuchelheim, wo man 2007 (Heuchelheim) und 2016 (Kinzenbach) Kunstrasenplätze gebaut hat, (große und jüngst einen kleinen für Jugendspiele bis zur C-Jugend) bezifferte uns gegenüber die Baukosten für Kinzenbach (ohne Flutlichtanlage und ohne Maschinenpark zur Pflege) auf 1,1 Mio €, wozu jetzt die inflationsbedingten Mehrkosten zu bedenken seien. Die Sanierungskosten des Heuchelheimer Platzes, dessen Belag nach 15 Jahren erneuert werden muss, werden derzeit auf 290.000,- € geschätzt. Der Maschinenpark kostete 20.000,- €, andere Quellen gehen von 40.000,- € aus und die Aufrüstung der Flutlichtanlage wurde von den Vereinen ebenfalls mit 40.000,- € angegeben. Die Lohnkosten sind bislang in keiner Rechnung zu erkennen gewesen.
Auch aus Lollar wurden uns Planungszahlen von 1,05 Mio € für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes rückgemeldet.

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Alphabetisierungsangebote der VHS Gießen

In der Woche des Ehrenamtes ging es kürzlich um das Thema Bildung. Ein Dauerbrenner ist jedoch die grundsätzliche Alphabetisierung. Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz (KMK) von 2018 beinhalten folgende Zahlen:
6,2 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Das entspricht 12% der Deutsch sprechenden Erwachsenen. Die Anzahl ist jedoch rückläufig, was wohl darauf zurück zu führen ist, dass man schon in der Schule mehr darauf achtet, dass die Lesefähigkeit erhöht wird.
Von den 6,2 Millionen sind 42% Frauen und 58% Männer;
die Mehrheit ist über 45 Jahre alt;
über 60% haben keinen oder einen geringen Schulabschluss;
über 60% sind allerdings erwerbstätig.

Die letzte Zahl hat mich etwas verwundert. Man geht jedoch davon aus, dass diese Beschäftigten in schlecht bezahlten Berufen tätig sind. Mit Lese- und Schreibkenntnissen könnten sie ihre soziale – und psychische – Situation deutlich verbessern.
Wir waren am 2. September auf dem Sommerfest der VHS Gießen und kamen ins Gespräch mit der Programmbereichsleiterin für Deutsch als Fremdsprache Sabine Giesick. In diesem Halbjahr bietet die VHS Gießen ein offenes und kostenfreies Lernangebot “Alphabetisierung für Erwachsene” mit drei verschiedenen Kursen an. Die Maßnahme ist gefördert und läuft seit Juni 2023 bis Dezember 2023. Da es sich um ein offenes Angebot handelt, kann man auch jetzt noch jederzeit einsteigen.

Veranstaltungsorte und Zeiten sind Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZIBB, neben einem der spitzen Bunker an der Grünberger Straße), Montagnachmittag;
Henriette-Fürth-Straße 24, Margaretenhütte – nur erwachsene Frauen, Mittwochvormittag
und bei der Lebenshilfe in der Walltorstraße 3 am Mittwochabend.

Mit diesem Artikel erreicht man gerade nicht die Betroffenen. Aber sollten Sie jemanden kennen, der/die Interesse hat, dann empfehlen Sie ihm/ihr diese Kurse! Man kann einfach hingehen und muss sich auch nicht vorstellen und keine Formulare ausfüllen. Die Kurse sind zum “Schnuppern” und um zu sehen, dass man nicht allein damit ist, nicht lesen und schreiben zu können. Phänomenal finde ich dagegen, welche Gedächtnisleistung diese Menschen aufbringen. Das ist ein wahrer Schatz, der genutzt werden sollte!
Kurz vor Redaktionsschluss sendete mir Frau Giesick noch einen Flyer, den ich als Screenshot hier einfüge:

Die VHS des Kreises Gießen bietet derzeit keine Alphabetisierungskurse an. Da wir Biebertaler aber bis 1976 zum Kreis Wetzlar gehörten, habe ich in deren Programm geguckt. Es wird eine Menge angeboten. Meine Frage, was unter “Integrationskurs” zu verstehen sei, “durfte” mir der Mitarbeiter nicht beantworten. Ich hatte mich dummerweise als Biebertaler Bilderbogen gemeldet. Keine Antwort ist wohl auch aussagekräftig genug.

Screenshot von VHS-Homepage und Flyer

Sonnig, bunt und fröhlich –

Herbstmarkt auf Hof Haina am 24. September

Vorne rechts der Imkerei-Stand, dahinter Sitzgelegenheiten, Rühreistation, dann nach links Schüller Bier und Evenius-Stand. (Foto W.Senger)

Der NaBu Rodheim Bieber als Veranstalter wie auch Aussteller/innen und Besucher/innen waren sehr zufrieden mit dem diesjährigen Markt – einer bunten Mischung aus Neuem und Bewährtem. Es gab wieder die klassischen Rühreier – unter neuer Küchenleitung. Petra Cohrt wußte hinterher, was sie den ganzen Tag über getan hatte. Durstige Kehlen konnten dazu würzig frisches Schüller-Bier genießen. Oder den sehr schmackhaften Apfelsaft trinken, frisch gepresst vom Obst- und Gartenbauverein RodheimBieber. (Übrigens auch an den Donnerstagen 28. 9. und 5. 10. gekeltert und zwar auf dem Wochemarkt in Fellingshausen zwischen 15.00 und 17.00 Uhr)

Lesen Sie weiter unter: Rodheim sonnig bunt und fröhlich

Dieter Synowzik wurde auf dem Sommerfest des Fellingshäuser Wochenmarktes verabschiedet

Von links nach rechts stehend: Heinz Sawellion (Musik) – Helmut Mattig – Dieter Synowzik –
Inge Synowzik – Friedel Winter – Patricia Ortmann
 (Foto Renell)

Dieter Synowzik – Mitte im blauen T-Shirt – wurde am Samstag den 16. September 2023 auf dem Somemrfest des Wochenmarktteams aus seiner aktiven Arbeit verabschiedet. Er hat als ehemaliger Ortsvorsteher und als Mitglied des Marktteams eine Reihe von Jahren Arbeit und Veranstaltungen des Fellingshäuser Wochenmarktes mitgetragen. Helmut Mattig und Bürgermeisterin Patricia Ortmann dankten ihm dafür. Vom Marktteam erhielt Dieter einen Tankgutschein, seine Frau Inge einen Blumenstrauß – weil sie ihren Mann so oft mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit teilen musste.

Siehe auch: 500. Wochenmarkt in Fellingshausen

Gießener Professor restaurierte die Wartburg

Hugo von Ritgen (Büste von Martin Konietschke, 2006) neben seiner fernen Nachkommin Sigrid Ruby*1) – die ihrem Vorfahren regelmäßig „die Ohren wäscht“. (Foto Renell)

Manche Artikel im Bilderbogen sind aus purer Neugier entstanden – so wie dieser. Wir durchquerten den Theaterpark in Gießen und stießen auf ein Filmteam. „Was filmt ihr denn hier?“ „Wir machen einen kurzen Film über Hugo von Ritgen“. „Und wer ist das?“ Der Student zeigte auf eine Büste, die hinter mir stand. Noch während wir lasen, gesellte ich eine Dame zu uns und stellte sich vor. „Ich bin Sigrid Ruby und eine Nachkommin von Hugo von Ritgen, genau wie Niko Zieske (Professor an der THM, eigenes Architekturbüro)*2)“
Hugo von Ritgen (1811-1889) begründete den Fachbereich Architektur in Gießen. Dieser ist heutzutage im Gebäude Südanlage 6 untergebracht. Studenten der THM drehen einen kurzen Film über von Ritgen, der ab Dezember im Rahmen einer Ausstellung im Oberhessischen Museum zu sehen sein wird.

Lesen Sie weiter unter: Nachbarschaften.biebertaler-bilderbogen. Giessener Professor

Vorbeugung ist die beste Feuer – Wehr!

Während der Brandschutzübung beim Feuerwehrfest in Fellingshausen (siehe Artikel vom 12. 9. 23) stand ich neben einer Dame, die mir Folgendes berichtete: “Vor etwa 50 Jahren saßen wir an einem schönen Sommertag auf unserer Terrasse in Fellingshausen. Plötzlich schoß gegenüber in Bieber eine Flamme in die Höhe und brennende Gegenstände flogen in die Luft. Was war passiert? In einem Friseursalon neben der Katholischen Kirche St. Anna hatte sich irgendwas entzündet und ganz schnell die vielen Dosen mit Haarspray zur Explosion gebracht. Sie waren es, die ich über der Flamme gesehen hatte. Das Schlimmste aber war, dass dabei ein kleines Mädchen ums Leben kam und total verbrannte. Ich kannte einen Feuerwehrmann, der beim Einsatz dabei war. Noch viele Jahre später konnte er den Anblick des schwarzen, geschrumpften Leichnams nicht vergessen. Damals war niemand zur Stelle, um den Einsatzkräften über dieses Trauma hinweg zu helfen. Das ist heute anders.
Was aber nicht anders ist: Noch immer explodieren Spraydosen und andere Gefahrstoffe in Müllautos oder Müllpressen, weil sie nicht bis zum Ende entleert wurden oder im Hausmüll statt im Sondermüll entsorgt wurden.”

Die folgende Aufzählung fand ich auf der ersten entsprechenden google-Seite:

15. 5. 23: Kaiserslautern – Propangasflasche im Hausmüll
9. 11. 22: Siegburg – im Hausmüll entsorgter Sondermüll
25.9. 22: Hamburg – Sprengstoff im Hausmüll
24. 9. 21: Aurich – Ölkanister in der Müllpresse explodiert

Lesen Sie weiter unter: Haus und Garten.bibibo.de/Vorbeugung ist die beste Feuer-Wehr

Woche des ehrenamtliches Engagements 2

Die Bildungsarbeit der Feuerwehren

Eine alte Sirene, die mit der Hand angekurbelt werden muss, gab es auch beim Fellingshäuser Feuerwehrfest:
Nicht nur diesem Mädchen machte das Spaß. (Foto Ev. Renell)

Alle, die am Samstag den 2. September die Übung zum Löschen eines Wohnungsbrandes gesehen hatten, waren tief beeindruckt. Vor der Löschaktion stand die genaue Planung, dann der Aufbau bis es hieß “Wasser marsch!” Und nachdem das Feuer gelöscht war, ging es ans Aufräumen. Dazu gehört das Reinigen der Schläuche und anderer Utensilien, das Aufrollen, das Einräumen und und und… Alles muss sitzen bzw. am richtigen Platz hängen, damit im Einsatzfall jeder Handgriff wie im Schlafe ausgeführt werden kann.
Doch bis ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau überhaupt an Einsätzen teilnehmen kann, heißt es lernen, lernen, üben, üben. Und das am besten von Kindesbeinen an, nämlich schon in der Kinderfeuerwehr.

Infos für Kinder und Jugendliche, Screenshot: Feuerwehrverband