Lebensmittel Nr. 1

Um unser Wasser kümmert sich bei uns auf übergeordneter Ebene das

Zu deren Themen gehören unter anderem die Fließgewässer, das Grundwasser, Wasserschutzgebiete, Abwasser, Seen und Badegewässer oder die Wasserrahmenrichtlinie.

Zur Wasserversorgung in Biebertal hatten wir auf unserer Infrastrukturseite berichtet.
Auf der Webseite der Gemeinde kann man etwas über die hiesige Wasserhärte erfahren. Ebenso findet sich eine Rubrik Gemeindewerke, auf der es um Hauswasseranschlüsse geht. Das gleiche Thema – plus Niederschlagswasser – findet sich noch einmal unter der Rubrik Finanzen – Steuern, Gebühren und Beiträge

Angeregt zu diesem Artikel hat mich allerdings der Beitrag “Langfristige Sicherung” in der Gießener Allgemeinen vom 25. 10.2023. Denn dort wurde berichtet, dass – auch wenn es in Hessen derzeit mit der Wasserversorgung der Bevölkerung – noch keine Probleme gibt, die Verantwortlichen den Blick dennoch in die Zukunft richten.
Der Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke, der 27 Städte und Gemeinden versorgt – unter anderem auch unseren Ortsteil Krumbach mit etwa 330 Hausanschlüssen über die Fernleitung Süd II – bekommt 522.000 Euro vom Land Hessen für die Erstellung eines Wasserkonzeptes zur langfristigen Sicherung der Versorgung. Es bedarf eines Überblickes über die örtlichen Begebenheiten und der Möglichkeiten, wieviel Wasser aus den Brunnen gefördert werden kann. Auch ist es wichtig, zu wissen ob die Bevölkerung in einem Gebiet wächst oder schrumpft, wie die Siedlungsentwicklung geplant ist, wieviel Wasser die landwirtschaftlichen und industriellen Betriebe benötigen.
Wo kann Trinkwasser sinnvollerweise durch Brauchwasser oder Zisternen ersetzt werden? Wo liegen die Risiken der Versorgung?

Denn – besorgniserregend – sind die seit Jahren ansteigende mittlere Temperatur und damit die zunehmende Trockenheit – auch in Mittelhessen. Fällt der Regen dann auf harten, ausgedörrten Boden, fließt das Wasser zum größten Teil als Oberflächenwasser ab und trägt damit nicht mehr zur Regeneration des Grundwassers bei. Problematisch ist dabei auch der Abtrag von gutem Boden, der in die Bäche gespült wird. Schon seit 2018 werden die Grundwasserspiegel nicht mehr voll aufgefüllt. Hinzu kommt, dass es im Winter im Mittel deutlich weniger schneit, als wir das noch vor einigen Jahren gewohnt waren. Die Klimakrise ist also auch bei uns wahrnehmbar angekommen. Die Veränderungen lassen sich nicht mehr übersehen.

Alle übrigen Ortsteile von Biebertal werden derzeit aus der Quelle im Dünsbergsgrund versorgt, das zu Hochbehältern in allen Biebertaler Ortsteilen und von dort aus in das Leitungsnetz gepumpt wird. Nach einer weiteren ergiebigen Quelle wird derzeit gesucht.

Foto: pixabay

Wasserversorgung in Biebertal – 2. Teil

Einen 1. Teil zum Thema Wasser haben wir am 1. Oktober 2020 geschrieben: “Alles klar – in der Kläranlage Biebertal“.
Mit einer Folgewirkung von problematischen Einträgen an Lebensmitteln über Spüle oder Toilette ins Abwasser beschäftigte sich dann die Nachricht “Unbedachte Fütterung unliebsamer Gesellen” vom 27. November 2020.
Am 29. August 2022 ging das Thema weiter mit “Wasser wird zum raren Gut“, das sich mit dem sorgfältigem Umgang mit Wasser beschäftigte; während der Artikel “Hamse Papiere?” vom 23. September 2022 das Thema humoristisch aufgriff. “Arzneimittelentsorgung – mehr aufklären” vom 23. April 2023 galt dann wieder dem Abwasser, bzw. dem, was da nicht hinein gehört. Jetzt geht das Thema also weiter: nun …

Zulauf zum Bieberbach

gibt es auch bei uns langfristige Sorgen, seit die Bilanz vom Entnahme und Zufuhr von Wasser in den letzten heißen Sommern in ein Missverhältnis geraten ist.
Mit einem Niederschlag von 48 mm/m² und einem Minus von 62 % war der Juli 2020 in Hessen der siebttrockenste seit 1881.
Noch sind die Vorräte im Boden bei uns ausreichend. Dennoch ist es – und wird es mehr und mehr sinnvoll sein, Wasser zu sparen, Regenwasser zu sammeln und zu nutzen, wo es geht.
Die Gemeinde unterhält für teures Geld auf Wunsch vieler BürgerInnen ein Hallenbad. Da irritieren die vielen Poolanlagen in privaten Gärten, die a) etliche Kubikmeter Wasser benötigen, das im Sommer verdunstet und in denen b) das Wasser mit Chemikalien angereichert wird, um es sauber zu halten.
Im Frühjahr 2023 regnet es zwar reichlich, aber bis das Wasser in tiefere Bodenschichten einsickert und Grundwasser wird, das dauert. Aktuell ist die Erde oberflächlich gut durchfeuchtet und die kleinen Quellen sprudeln. Das Wasser aber rinnt in den Bächen als Oberflächenwasser weg.

Der menschliche Körper besteht zu 60 bis 75 % aus Wasser. Wasser ist daher eines unserer wertvollsten Güter.
Wir nutzen es zum Trinken, Kochen, Putzen, für unsere Hygiene oder zur Bewässerung.
Durchschnittlich verbraucht eine Person hierzulande 120 l Wasser / Tag.

Im Vergleich: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Dubai bei 500 l/Tag, in den USA bei 300 l/Tag, in Äthiopien bei ca. 20 l/Tag und in anderen Regionen Afrikas sogar bei nur 5 – 10 l/Tag.
Laut UNICEF haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu Wasser und ca. 785.000 verfügen nicht einmal über eine Grundversorgung mit Trinkwasser.

Biebertal verfügt über 2 Brunnen, die im Bereich der Obermühle liegen.
Dort wird Grundwasser aus einer Tiefe von 25 m und 80 m erschlossen.
Da das Wasser dort durch eine hochdurchlässigen Massenkalk fließt, hat unser Trinkwasser einen so hohen Kalkanteil, der sich dann in den verstopften Leitungen von Kaffee- oder Waschmaschine und in den Rohren der Heizung z.B. wiederfindet.
Das betrifft fünf der sechs Ortsteile – etwa 9400 Haushalte –, die ihr Wasser aus den eigenen Quellen bekommen.
Lediglich Krumbach bezieht sein Wasser aus dem Verbundsystem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke, die ihr Wasser aus 23 Förderbrunnen im Gebiet von Stadtallendorf und Kirchhain fördern.

Das Wasser gelangt in Biebertal über ca. 90 km Rohrleitungen direkt in die Häuser oder in 2 Hochbehälter mit 500 bis 1.000 Kubikmeter Fassungsvermögen, die das Trinkwasser vorhalten.
Gesteuert wird die Trinkwasserversorgung über Fernüberwachungssysteme. Ein zentraler Rechner erfasst und verarbeitet unter anderem die Zu- und Abläufe sowie den Füllstand der Hochbehälter digital.
Unübliche Wasserentnahmen wie die Befüllung eines Swimmingpools oder einer Zisterne können dann schon mal einen Alarm und die unnötige Suche nach Rohrbrüchen auslösen.

Vier Mitarbeiter der Gemeindewerke Biebertal arbeiten für die Wasserversorgung.
Neben Unterhaltungsarbeiten am Trinkwasserversorgungs- und Abwasser-Leitungsnetz, kümmern sie sich um Förder- und Verteilanlagen, um die Spülung des Rohrnetzes, den Austausch von privaten Wasserzählern, die Reduzierung von Rohrnetzverlusten sowie um die Suche und die Reparatur von Rohrbrüchen … und nicht zuletzt, um die Verlegung von Hausanschlüssen.

Foto: Lindemann



Ein neuer Brief meiner ehemaligen Klassenkameradin aus dem Libanon

In diesem Tal soll ein Staudamm gebaut werden, der 1,6 Millionen Einwohner, das sind 2/3 der Einwohner Beiruts, mit Trinkwasser versorgt (Foto taz vom 26. 3. 2020) Beirut hat ca. 23.000 Einwohner pro Km² (München 4800)

Ihr Lieben,
habe lange nichts von mir hören lassen, es gibt leider auch nichts Schönes zu berichten, Hier geht es  weiter den Bach runter, keine Aussicht, endlich mal das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Aber irgendwie geht es doch munter weiter, trotz Stromsperren, trotz akutem Wassermangel. Wer keinen Brunnen am Gebäude hat, der muss halt  sich regelmäßig Wasser in Kanistern kaufen. Es gab auch vor kurzem kein Brot mehr zu haben, d.h. das übliche Fladenbrot, allerdings Weißbrot und Hamburger und so gab es in Mengen, aber zu Wucherpreisen. Jetzt hat sich das wieder etwas normalisiert, nur die Preise sind enorm hoch, da verdienen sich einige echt goldene Nasen. Aber alles hat seine Zeit. Hab mir sagen lassen, dass in einem Teil  des Landes, in dem der Schwiegersohn des Präsidenten einen Sitz im Parlament hat, also Abgeordneter ist, dass es dort Strom 24/7 und Wasser ohne Ende gibt. Gerechtigkeit, wo bist du?

Lesen Sie weiter unter Treffpunkte neuer Brief Libanon

Siehe auch: https://treffpunkte.biebertaler-bilderbogen.de/allgemein/ein-jahr-im-libanon-wie-es-anderen-geht/

Grundwasserschutz in Biebertal

Kalksteinbruch 1995

Knapp 30 Jahre ist es her, dass die Firma Westermann ihren Kalksteinabbau am Eberstein eingestellt hat. Zurück blieb, wie auf dem Foto von 1995 zu sehen ist, ein Krater mit schroffen Felswänden als tiefe Wunde in der Natur. Dazu hohe Abraumhalden von nicht verwertbaren Kalkstein.

Aufgrund von Verunreinigungen waren die bisherigen Wassergewinnungsanlagen von Rodheim und Vetzberg nicht mehr nutzbar. Die Gemeinde musste sich also mit der Problematik der Wasserversorgung auseinander setzen. 1992 fiel dann die Entscheidung, an der Obermühle, dort, wo der Fellingshäuser Brunnen bereits Wasser liefert, eine Probebohrung durchzuführen. In 80 Meter Tiefe war genügend Grundwasser vorhanden, um damit zukünftig alle Biebertaler Ortsteile – außer Krumbach – zu beliefern. Die tiefe Sohle des Steinbruches, die nur knapp über dem Grundwasserspiegel lag, machte allerdings Probleme.

Durch Rekultivierung und durch die Natur sieht man von den schroffen Felswänden heute sehr wenig. Der ganze Bereich des Ebersteines steht unter Naturschutz und es ist beeindruckend, welches ein tolles Biotop für seltenen Pflanzen und Tierarten sich dort entwickelt hat. Bis heute von werden alle Biebertaler Ortsteile (Ausnahme Krumbach) von dort mit Wasser versorgt.

Kalksteinbruch heute

Den kompletten Bericht von Peter Kleiner finden Sie unter:
https://infrastruktur.biebertaler-bilderbogen.de/?p=192

Fotos und Infos: Peter Kleiner

Neue Seite Infrastruktur

Foto pixabay.com

Auf unserer Seite Infrastruktur innerhalb des Biebertaler Bilderbogens wollen wir nach und nach alles Relevante zu dem Thema zusammen tragen. Der Bereich Mobilität ist bereits begonnen. Dort erfahren sie alles zum Thema Fortbewegung ohne eigenes Auto oder Motorrad.
Die folgenden Themen sind in Planung: Wasserversorgung, Einkaufsmöglichkeiten (Lebensmittel) usw.

Schauen sie ruhig mal vorbei https://infrastruktur.biebertaler-bilderbogen.de/

Der Begriff der Infrastruktur (von lateinisch infra ‚unterhalb‘ und structura ‚Zusammenfügung‘) taucht in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf und bezog sich im Französischen zunächst auf einen Unterbau, auf alle Erdarbeiten zur Urbarmachung der Böden und das Nivellement im Eisenbahnbau.

Aber auch bei Staaten spricht man von Infrastruktur und meint damit notwendiger wirtschaftlicher und organisatorischer Unterbau als Voraussetzung für die Versorgung und die Nutzung eines bestimmten Gebiets und für die gesamte Wirtschaft eines Landes.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Infrastruktur
https://www.duden.de/rechtschreibung/Infrastruktur