Servus zusammen, tja, nun ist es nach etwa 2 Jahren oder im Januar 2023 doch noch geschehen. Die Baumstümpfe in der Gießener Straße sind weg. Große Absperrungenin der Höhe des Dorfbrunnens, der Autoverkehr wurde zeitweise mit einer Ampel geregelt.Die Wurzeln der 2 Robinien wurden rausgemacht. Der Bürgersteig ist jetzt “gerade”, soll heißen, keine “Buckelpiste” mehr. Die beiden “Löcher” auf dem Gehweg wurden mit Erde aufgefüllt. Mal sehen was die Gemeinde damit vor hat. Eventuell pflanzen sie ja Blumen? Das wäre schön. Denn so einfache Erdfleckensehen doof aus und passen so gar nicht ins Dorfbild. Aber, wir vom BBB bleiben da dran.
Ein anderer Blick auf die DorfApp, für wünschenswertes echtes Miteinander im Tun, statt für virtuelles, phantasiertes Scheinzusammenkommen. Denn der virtuelle Raum wird nicht zwangsläufig zu einem realen Raum.
Das erklärte Ziel der Zusammenführung führt auf diese Weise zu größerer Entfremdung, Bürgerferne und normalisierter Einsamkeit – die, wie wir wissen, eine der tödlichsten Zustände ist.
Der große Irrsinn (Das Wort hat seit dem 17. Jahrhundert mit der Bedeutung „verwirrtes, unrichtiges Denken“) ist doch, dass hier echter sozialer Kontakt mit medialem Kontakt verwechselt wird. Realer, warmer Austausch zwischen Menschen kann jedoch niemals durch die Zwischenschaltung eines Mediums ersetzt werden. Irrsinn ist auch, für eine DorfApp enorme Summen an Geld für Programmierung und Betreuung auszugeben, während guter Kontakt immer kostenfrei ist. Ein derartiges Angebot von Oben für die da (Unten) in den Dörfern macht nur in einer “als ob”-Welt Sinn; also in Zusammenhängen, in denen man, statt Selbst da zu sein, so tut als ob man auch digital da wäre und das für normal und sogar wünschenswert hält.
So wie im linken Bild stellt sich unsere Landrätin Anita Schneider anscheinend die Fähigkeiten der von ihr vor rund zwei Jahren auf den Weg gebrachten Dorf App des Landkreises Gießen vor. Der älltägliche Tratsch, Informationen, aktuelle Nachrichten und mehr sollten ganz modern auf digitale Art in den Dörfern ausgetauscht werden, »Vernetzt, wo man verwurzelt ist«, lautet das Motto. Vernetzung geschieht jedoch a) freiwillig und b) nur dort, wo Interesse mit Sympathie und Bekanntschaft zusammen kommen.
Bei uns in Biebertal war es Königsberg und auch in Dornholzhausen, Harbach, Oppenrod und Treis konnten Bürger/innen während einer ersten Pilotphase die App über das Smartphone herunterladen und damit Teil einer »digitalen Dorfgemeinschaft« werden. Jeweils zehn Personen aus jedem der fünf Orte durften die DorfApp ausgiebig testen. Nun ist diese Pilotphase beendet. Aber in Königsberg plant man mit dem neuen “Dorfladen” einen realen Treff.
Rechtfertigt ein nachgewiesener Nutzen die aufgewendeten Kosten?