Schlaue und kreative Hessen

Auch wenn es Biebertal nicht direkt betrifft, aber wir sind ja hier noch Altkreis Wetzlar. Und ein junger Mann von der Wetzlarer Goetheschule, Leon Pelikan, steht im Finale von Jugend forscht. Einigen mag er nicht unbekannt sein, denn es nicht seine erste Erfindung. Zu seinem Projekt später mehr.

Insgesamt nahmen 5000 junge Leute an dem Schülerwettbewerb „für mehr Gründungsgeist“ teil. Jetzt steht am 11. & 12.06. das große Finale mit 10 Teams an. Leon Pelikan hat sich durchgebissen und gehört zu einem von 4 hessischen Teams. Dazu kommen noch 3 Teams aus Baden-Württemberg, 2 Teams aus Niedersachsen und ein Team aus Bayern. Als Hauptpreis für den Bundessieg winkt eine Entdeckungsreise in den Start-up-Mikrokosmos Silicon Valley in den USA.

Aber was genau ist sein Projekt. Auch hier in der Gemeinde wird immer wieder bemängelt, dass viele Jugendliche sich in der Politik nicht gehört fühlen. Dafür hat er die kostenlose App „Political X Change“ entwickelt. Die App soll ein kostenloses Chat-Forum für politikinteressierte junge Menschen sein. Sie „soll für mehr Transparenz sorgen und die Politikverdrossenheit bekämpfen“, sagte der Oberstufenschüler auf mittelhessen.de Da sich vor allem Jugendliche nicht gehört fühlten, so sein Argument, bedürfe es eines Austausches zwischen jungen Leuten und Politikern, sei es auf Lokal- oder Bundesebene. Das sollte idealerweise durch Forumsbeiträge und direkte Kommunikation passieren.

Die Demokratie-App von Leon Pelikan konkurriert im Finale mit einem Sonar-Stirnband für Sehbehinderte, einer wärmenden Periodenunterwäsche, einer interaktiven Fußball-Trainingsweste, einem faltbaren Geodreieck, einer App zum Training von Präsentations-Skills, einer App für die digitale Senioren-Bildung, einer 3-D-Druck-Plattform fürs Heimwerken, mit KI-unterstützten Mikroskopie-Analysen für die Krankheitsdiagnose und einer Sporttalente-Scouting-Plattform.

Eine Jury, besetzt mit Vertretern namhafter Unternehmen, wird entscheiden, wer als Sieger vom Feld geht. Vergeben wird außerdem ein Publikumspreis, über den Gründungsbegeisterte im Vorfeld abstimmen können. Das Online-Voting läuft seit heute um 10 Uhr und geht bis zum 11. Juni um 17 Uhr auf www.jugend-gruendet.de/finale-2024Vielleicht möchten unsere vielen Leser/innen ihn unterstützen und für ihn voten. Vor allem hoffe ich, dass unsere Politiker sich die App mal anschauen und eventuell bei uns in der Gemeinde anwenden.

Screenshot: www.jugend-gruendet.de
Quelle: mittelhessen.de, www.jugend-gruendet.de

Was gibt es neues in 2024? Teil 4

In den letzten Tagen haben wir über viele Erhöhungen gesprochen. So steigt der Preis für CO2, aber auch der Mindestlohn, Elterngeld und Bürgergeld. Das sind aber nicht alle Neuerungen, die das Jahr 2024 mit sich bringt.

Auch im Gesundheitswesen schreitet die Digitalisierung voran. So sind Vertragsärzte seit Montag verpflichtet für verschreibungspflichtige Medikamente ein E-Rezept auszustellen. Zur Einlösung haben Versicherte dann drei Optionen: per App1, Papierausdruck oder mit ihrer Krankenkassenkarte.

Außerdem wird der Klinikatlas eingeführt. Ab April kann man dann voraussichtlich in einem Online-Portal nachlesen, welche der 1700 Kliniken bundesweit welches Angebot in ihrem Portfolio hat. Das sogenannte Transparenzverzeichnis soll als interaktives Portal verständlich über die Angebote informieren.

Ab Juli wird dann auch die kostenlose Brustkrebsvorsorge für gesetzlich Versicherte von 69 auf 75 Jahre angehoben. Ebenso soll es ab Juli sogenannte Cannabis-Clubs zum gemeinsamen Anbau geben. Bereits ab April darf man im öffentlichen Raum 25 Gramm legal besitzen – im privaten sogar 50 Gramm aus Eigenanbau. Dazu sind 3 Pflanzen erlaubt. Allerdings gilt für den gesamten Cannabis-Bereich die Altersgrenze von 18 Jahren! Für die Cannabis-Clubs fehlt aber noch der nötige Bundestagsbeschluss.

Wer wieder mal Essen gehen möchte, dem könnte eine Überraschung drohen. Wurde wegen Corona die MWST in Restaurants auf 7 % gesenkt, so gilt seit Montag wieder 19 % MWST. Damit wird Essen-Gehen deutlich teurer und nicht jeder wird sich das dann noch leisten können.

Zudem muss ab 11.02. nicht nur verpacktes Fleisch und unverpacktes Rindfleisch deutlich gekennzeichnet werden, sondern auch unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel. Auch beim Pfand gibt es Erweiterungen. Werden Milch oder Milchmischgetränke seit Januar in Plastikflaschen verkauft, unterliegen sie jetzt ebenfalls dem Pfandgesetz.

Vielen ist es auch schon aufgefallen, dass die Deckel an bestimmten Getränken nicht mehr komplett abgehen. Damit soll der Müll in der Umwelt verringert werden. Deshalb gilt vom 3. Juli an: Lose Verschlusskappen sind bei bestimmten Getränken verboten. Das betrifft Einwegverpackungen, die ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen – etwa Saftkartons oder Einweg-PET-Flaschen – mit einem Volumen bis zu drei Litern.

Aber 2024 bringt auch gute Veränderungen mit sich. So kommen leider erst zum Ende des Jahres einheitliche Ladekabel für Handys, Tablets, Kopfhörer und alle Elektrogeräte mit USB-Anschluss. Sie werden einheitlich mit USB-C ausgestattet. Gültig sind diese dann für alle Marken und Geräte, die innerhalb der EU verkauft werden. Damit wäre dann endlich Schluss mit dem Kabelsalat. Endlich mal ein richtig gutes Gesetz, welches schon deutlich früher hätte kommen müssen.

Eine letzte Erneuerung in 2024 betrifft den Kinderreisepass. Diese können seit Januar nicht mehr beantragt werden. Der Kinderreisepass soll durch einen elektronischen Reisepass mit längerer Gültigkeitsdauer und der Nutzungsmöglichkeit für weltweite Reisen ersetzt werden. Der Preis dafür steigt von 13 € auf 37,50 €.

Mit diesem 4. Teil der Mini-Serie “Was gibt es neues in 2024?” endet diese. Wir hoffen euch einen kleinen Überblick geschaffen zu haben, was uns das Jahr 2024 zumindest von der Regierung her bringt. Machen wir das beste daraus und im Gegensatz zu anderen Gebieten auf der Erde geht es uns ja tatsächlich sehr gut. Wir sind halt einfach den hohen Standard gewohnt.

Bild 1: flickr.com – Tanja Föhr – Creative Commons Lizens
Bild 2: flickr.com
Bild 3: pxhere.com
Quelle: focus.de,


1: Apps für E-Rezept: Über den Link kommt ihr auf die Seite, wo man sich die App für das E-Rezept kostenlos für das jeweilige Handyformat runterladen kann. Ebenso wird dort beschrieben, wie man sich anmeldet, was die Vorteile sind und wie sich der Datenschutz zusammen setzt.

Kultur to go

Viele von euch haben es bereits mitbekommen. Für alle, die 2023 18 Jahre alt werden gibt es vom Staat 200€ für Kulturstätten in ganz Deutschland. Dazu zählen Konzerte, Theater, Kinos, Museen, aber auch Bücher und Tonträger, wie CDs oder Schallplatten, die ja wieder total in Mode sind.

Nur wie komme ich an die Kohle? Dazu muss man sich die entsprechende App im Store herunterladen. Dürfte für euch ja heute alle kein Problem mehr sein. Diese ist selbstverständlich kostenlos. Dort muss man sich registrieren und durch Nachweis von Alter und Wohnort das Budget freischalten. Dies funktioniert über folgende Methoden:

  • deutsche Staatsangehörige über die eID-Funktion des Personalausweises (Onlineausweis)
  • EU-Staatsangehörige mit der eID-Karte
  • Drittstaatsangehörige mit dem elektronischen Aufenthaltstitel

Das Budget von 200€ kann direkt, bzw. ab dem 18. Geburtstag der Jugendlichen benutzt werden. Die gewünschten Angebote werden über die App reserviert und anschließend vor Ort abgeholt, bzw. in Anspruch genommen.

Noch schöner wäre es natürlich wenn ihr dazu auch Angebote in Biebertal und Umgebung nutzt. Als Beispiel wäre da vielleicht die Büchertreppe in Wettenberg zu nennen. Auch wenn ihr vielleicht nicht direkt wisst, etwas mit den 200€ anzufangen – Kino geht doch immer und zur Not kann man davon doch wunderbar Geschenke (Bücher + Musik) für andere besorgen,

Den elektronischen Ausweis haben wir übrigens in 3 Teilen im Februar 2022 bereits vorgestellt. (Teil 1, Teil 2, Teil 3)

Solltet ihr noch Fragen haben, dann wendet euch am besten direkt an diese Email-Adresse: kulturpass@bkm.bund.de oder schaut auf kulturpass.de vorbei

Bild: wochenblatt-reporter.de
Info: Gemeinde Biebertal

Müllweg – App für Handy & Co.

Illegaler Müllentsorgung
am Dünsbergparkplatz

Bereits Anfang es Jahres hatten wir über illegale Müllentsorgung in unserer schönen Natur berichtet. Wie Vera Gerlach auf Facebook am 18.04. gepostet hatte, gab es schon wieder eine illegale Müllentsorgung. Diesmal am Dünsbergparkplatz.

Ist es denn so schwer seinen Müll ordentlich zu entsorgen?

Normal nicht, sollte man meinen. Aber einigen ist das egal und schließlich geht es so ja auch schneller und kostengünstiger. Unsere Mitbürgerin Hildegard Zimmer hat im selben Beitrag auf Facebook eine tolle App gepostet:

Diese App ist kostenlos und gibt es in allen bekannten Stores (Web, Apple & Google). Aber was ist die App und was kann sie?

MÜLLweg.de ist ein App, mit der man schnell und unkompliziert illegale Müllentsorgung der entsprechenden Stelle melden kann. Die App deckt heute mit seiner umfassenden Datenbank fast alle Städte und Gemeinden in Deutschland ab und sollte deine Gemeinde noch nicht dabei sein, so kann man sie ganz einfach hinzufügen. Ebenso sind bereits 5000 deutsche Bahnhöfe abgedeckt, wo man Verunreinigungen mitteilen kann. Da viele von uns ein Smartphone mitführen, kann man den genauen Standort via GPS schnell übermitteln. Die App leitet diese Informationen umgehend automatisch an die entsprechende Stelle weiter. Um die App vollständig nutzen zu können, benötigt man, wie sonst eigentlich üblich, keine Registrierung.

Schritte zum Melden illegaler Müllhaufen

“Wilder Müll geht uns alle an! Denn wilder Müll verschandelt nicht nur unsere Umwelt, sondern stellt eine erhebliche Gefahr für Natur und unsere Gesundheit dar! Mit dem MÜLLweg! DE Mängelmelder melden Sie illegale Müllentsorgungen ohne Aufwand präzise und automatisch an die richtige Behörde, häufig das zuständige Ordnungsamt oder die Abfallwirtschaftsbetriebe. Diese kann die wilde Müllkippe schnell beseitigen – und vielleicht auch den Verursacher ermitteln und verfolgen.”

“Wilder Müll ist kein Kavaliersdelikt! Wilder Müll belastet unsere Umwelt, unsere Gesundheit – und die Kosten für die Beseitigung wilden Mülls tragen wir alle! Wer wilden Müll illegal entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit oder – abhängig von den Umständen des Einzelfalls – sogar eine Straftat nach § 326 StGB.

Scheinbar scheint so eine App leider ein Musthave auf dem Smartphone zu sein. Ich jedenfalls werde sie nicht mehr deinstallieren. Lasst uns gemeinsam unsere schöne Gemeinde schützen und solche Müllhaufen schnell entsorgen lassen.

In Gießen hat auch jemand illegal Müll entsorgt. Dort konnten die Verursacher glücklicherweise ermittelt werden. Diese Müllentsorgung wurde mit einer Geldbuße von rund 11.000,00 € belegt. Der Weg zur Deponier wäre günstiger gewesen.

Bilder & Screenshots: Vera Gerlach, Christoph Haus
Quellen: Facebook, muell-weg.de