Bild von 1862 (aus Wikipedia) zeigt ein ottomanisches Kaffeehaus
Als Hommage an die aromatischen Bohnen hat der Deutsche Kaffeeverband im Jahr 2006 den „Tag des Kaffees“ ins Leben gerufen. Seitdem sind Kaffeeliebhaber jedes Jahr aufgerufen, sich mit kleinen und großen Aktionen rund um Kaffee zu beteiligen.
Der Ehrentag findet zusammen mit dem „International Coffee Day“ am 01. Oktober statt. Im Jahr 2024 feiert ganz Deutschland bereits zum 19. Mal den „Tag des Kaffees“.
Aber ob das so gut ist? Ich lese gerade das Buch “Der liebe Unhold” von René Halkett. René Halkett (geb. 1900, gest.1983) ist der Künstlername von Albrecht Georg Friedrich Freiherr von Fritsch. Er war der Cousin des letzten Barons auf Gut Schmitte, nämlich Adrian Freiherr van der Hoop. In seiner Kindheit lebte er im Winter in Weimar und im Sommer auf der Schmitte. Seine Schwester war “Dodo”. Seine Mutter lebte von 1918 bis zu ihrem Tode 1928 durchgängig auf der Schmitte. Ich zitiere aus dem 1. Kapitel, was er über gesellschaftliche Bräuche der hessischen Bauern schreibt.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Altern in Biebertal“ durch die Ortsteile Biebertals, sprach Lioba Abel-Meiser, Leitung ehrenamtliche Sozialdienste/Presse vom Malteser Hilfsdienst e.V. aus der Stadtgeschäftsstelle Frankfurt am 13.9.24 in Königsberg zum Thema Einsamkeit. Ihre Präsentation orientiert sich zwar an ihrer Arbeit in Frankfurt, deren Ideen sollen jedoch in Zukunft – teilweise zumindest – auch in Biebertal wirksam werden. Organisiert wurde dieser Vortrag von der Bürgerinitiative >Bürgerhilfe Biebertal<, die in Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum Gießen für mehr nachbarschaftliches Miteinander in Biebertal arbeitet. Denn die kommerziellen wie staatlichen Sozialsysteme sind längst an ihren Grenzen angekommen und überlastet, ebenso wie viele pflegende Angehörige. Zum Thema lesen Sie auch den Artikel „Alters-Einsamkeit„, wobei inzwischen aber auch viele jüngere Menschen betroffen sind, was u.a. in der Corona-Pandemie sichtbar wurde. Die meisten älteren Mitbürger wohnen im ländlichen Raum; die demographische Entwicklung führt zu einer Verschärfung der Problematik in den kommenden Jahrzehnten. Daher ist es so wichtig hier einen Augenmerk hinzulegen und neue Formen der Begleitung zu beginnen.
Für diese phantastische Idee mussten die Autos mal vom Bürgerhausparkplatz weichen. Das Circus-Team schreibt auf Facebook: “Nachdem unser ursprünglich geplantes Projekt wegen Corona ausgefallen ist, durften wir heute erneut und bereits zum dritten Mal unser Chapiteau in Biebertal aufstellen. Wir freuen uns auf bunte Tage und magische Shows mit den Kindern!” In den Biebertaler Nachrichten war zu lesen, wann die Bemühungen der Kinder zu sehen sind:
Dass die Schüler/innen beim Zirkusprojekt >Circus Phantasia< vor dem Rathaus in Rodheim viel Spaß hatten, war weithin hörbar. Beim Blick in das Zelt war es über und über voll mit Kindern – in der Manege und auf den Rängen. Auch die Lehrerinnen, die ich nach der Vorstellung sah, machten einen zufriedenen Eindruck.
Foto: Lindemann bzw. Ausschnitt aus den Biebertaler Nachrichten
Eigentlich gehört diese Anzeige in unsere Vorschau! Da uns die Aktion jedoch so zukunftsweisend erscheint, wollen wir hier die Gruppe >Initiative Nachhaltiges Gleiberger Land< zusätzlich noch einmal unterstützen und auf den Termin am heutigen Nachmittag im Evenius-Haus hinweisen. Bislang waren die Besucher
Ab diesem Jahr hat der Renntag den Beinamen “Celtic Race”, denn die Traditionsveranstaltung am letzten Samstag im September eines Jahres soll auf die keltische Geschichte des namensgebenden Berges verweisen. Entsprechend sind parallel zum Rennen und der Bike-Action-Spannung am Treffpunkt an der Großsporthalle in Rodheim, – in Kooperation mit dem Dünsberg Verein – Veranstaltungen wie Bogenschießen am Keltentor und Besichtigungen des Keltendorfes am Krumbacher Kreuz geplant.
Die Strecken der Jahresabschlußveranstaltung für Biker/innen aus ganz Deutschland können als GPS-Files auf der Seite www.duensberg-mountainbike-marathon.de heruntergeladen werden: Es stehen 4 Strecken zur Auswahl: 29,3 km (480 Höhenmeter), 56,7 km (1.080 Höhenmeter), 85,6 km (1.560 Höhenmeter) und eine speziell für die Gravel-Biker angepasste Strecke von 37,7 km (560 Höhenmeter). Auf der kurzen “Jedermann”-Strecke von 29,3 km werden auch E-Bikes am Start sein. Neben zahlreichen Hobbyfahrer/innen werden in diesem Jahr auch Lizenzfahrer am Start sein und u.a. um den Titel des Hessenmeisters in verschiedenen Altersklassen kämpfen.
Start ist ab 9 Uhr an der Großsporthalle in Rodheim, wo neben kulinarischem vor allem interessantes zum Thema Radsport auf die Gäste wartet. Parkplätze finden sich auf dem nahegelegenen EDEKA-Parkplatz und auf dem ausgeschilderten Festgelände in Fellingshausen.
Der 18. Mountainbike-Marathon unterstützt auch diesmal wieder die “Tour der Hoffnung” für krebskranke Kinder; das Startgeld der Teilnehmer/innen wird dorthin überwiesen – aufgestockt auf voll 1.000,- € durch den Veranstalter AMC-Rodheim-Bieber e.V.
Manchmal ist es wie verhext. Über dieFellingshäuser Rochenzucht stand schon was in den Gießener Zeitungen, Biebertal TV hat einen Film gedreht, und Grundschüler und Kita-Kinder aus Fellingshausen waren auch schon dort. Für mich war es dennoch eine “Zufallsentdeckung”. Als ich das Schild “Biebertaler Rochenzucht” am Gebäude “Die Beu 21” sah, ging ich zum Haus und wurde freundlich begrüßt. Herr Balser führte mich direkt zu den großen Aquarien und begann begeistert von seinem Hobby zu erzählen. Er durfte als Kind weder Hund noch Katze halten, auch Hamster waren unerwünscht, aber ein Aquarium gestatteten die Eltern als er 10 Jahre alt war. Mit den üblichen Neons und Black Mollies begann er, aber bald wurde daraus eine Diskuszucht. Der Diskus verlangt jedoch eine sehr aufwändige Betreuung, die Berno Balser im Berufsleben nicht mehr leisten konnte. Der Süßwasserrochen ist dagegen unkompliziert zu halten.
Tradition ist es seit Jahren, dass die Alte-Herren-Abteilung einmal im Jahr einen Ausflug mit Anhang macht. Die Ehefrauen dürfen also mit. So auch dieses Jahr am 07.09.
Wie vor 2 Jahren schlossen sie sich der Firma Gimmler Busreisen aus Wetzlar an und buchten die Tagesfahrt mit dem Schiff Rheinparty. Insgesamt 22 Personen trafen sich dazu um 13 Uhr am Sportlerheim Frankenbach. Dort wurden sie von Gimmler abgeholt und nach weiteren Zustiegen in Gießen und Wetzlar ging es schließlich nach Köln. Dort gab es noch Zeit zur freien Verfügung, bevor man um 19:30 Uhr aufs Schiff durfte.
Da wir Frankenbacher ein sehr durstiges Völkchen sind, war für viele das Frühkölsch eine gelungene Anlaufstelle. Zudem bot sich dort auch eine Toilette, wo die vielen Krombacher aus dem Bus abgelassen werden konnte.
Gut unterhalten wurden wir dort auch von einem Männerchor, der ein Lied nach dem anderen angestimmt hat.
Wer mehr von der Fahrt wissen und tolle Bilder von Köln bei Nacht anschauen möchte, der findet den ganzen Bericht auf der Homepage des Sportvereins Frankenbach im Bereich Alte Herren.
Kurze Übersetzungzum Bild “Wird Dein Kind Cybergemobbt?” Cybermobbing wird mehr, jeden Tag werden neue Fälle auf den wichtigen / bekanntesten Plattformen berichtet. – 34 % der Schüler wurden gemobbt; – Mädchen haben ein doppeltes Risiko für Mobbing ausgesucht zu werden; – es besteht ein höheres Risiko für Depression, im Vergleich zu traditionellen Formen der Belästigung; – für Kinder ist das Risiko 7 x höher, von Freunden gemobbt zu werden; – 70 % der Schüler berichten, dass sie kürzlich Mobbing in Netz gesehen haben; – es besteht eine 9 x höhere Chance Opfer eines Identitätsdiebstals zu werden. Dabei werden persönliche Daten eines anderen Menschen ohne dessen Zustimmung verwendet, um sich als derjenige auszugeben oder um illegale Handlungen unter dessen Namen durchzuführen.
Aufgrund unseres Artikels zur “Digitalisierung im Kinderzimmer” mit nützlichen Links für Eltern zum Gebrauch digitaler Medienvon Kindern erreichte uns eine Meldung von Mia Willia…, die sich im Beriech “Mobbing unter Kindern” engagiert. Sie schreibt: sie sei immer auf der Suche nach neuen Ressourcen, um über das Thema Mobbing auf dem Laufenden zu bleiben. Dabei sei sie kürzlich auf auf einen Leitfaden zum Thema Cybermobbing gestoßen, dem Eltern einige Minuten Zeit opfern sollten: https://de.wizcase.com/blog/ein-umfassender-leitfaden-cybermobbing-leitfaden-fuer-eltern
Bildquelle: der oben genannte Leitfaden
Wir teilen diesen Link gerne, da das feige anonyme feindselige Verhalten anderen gegenüber und andere Gemeinheiten im Netz nicht nur unter Erwachsenen, sondern bereits unter Schülern oder gar unter noch Jüngeren wie eine Seuche grassiert. Meist wird eine Person über einen längeren Zeitraum hinweg gezielt von einer anderen Person oder einer Gruppe angegriffen und gedemütigt.
Alle Menschen wünschen sich und brauchen “gesehen werden”, Zuwendung und Wertschätzung. Hassbotschaften sind lediglich Ausdruck eigener Bedürftigkeit, die vor sich selbst nicht anerkannt wird. Derartige Ausübung scheinbarer Macht ist lediglich Ausdruck eigener Schwäche. Macht fungiert hier als kläglicher “Ersatz” für Liebe, die den mobbenden fehlt. Macht macht jedoch nicht satt! Es bleibt immer etwas, was fehlt; ein Ersatz ist eben nicht das Original. Man phantasiert: wenn ich es nicht habe, dann haben es offenbar die anderen und ich muss es mir dort holen. Da man selbst aber lieblos mit sich und anderen umgeht, bleibt es beim Mangel und bei der Frustration.
Für die Täter/innen wäre es gut, zu lernen, anders mit sich selbst umzugehen, anders auf andere zuzugehen. Menschen geben normalerweise gerne und spiegeln das, was ihnen entgegengebracht wird; ein Lächeln z.B..
Den Opfern sei mit auf den Weg gegeben, die Angriffe, so schlimm sie auch sein mögen, nicht persönlich zu nehmen, sondern als peinlichen Selbstausdruck und Selbstverrat der Mobbenden zu begreifen.
Die großen Ferien sind seit 4 Wochen vorbei. Der Alltag mit Schule und Kita hat die meisten wieder fest im Griff und doch laufen bei dem einen oder anderen schon die Planungen für die kommenden Sommerferien und dem Urlaub 2025. Die Sommerferien finden vom 07.07. – 15.08.2025 statt. Neben den großen Ferien stehen den meisten aber noch mehr Urlaubstage zur Verfügung. Zudem müssen einige bereits im November ihren Urlaub für nächstes Jahr planen und man möchte natürlich mit möglichst wenig Einsatz größtmöglichen Urlaub schaffen. Da lohnt dann mal ein Blick auf den Kalender.
Los geht es bereits im Januar. Mit 2 Urlaubstagen bekommt man inklusive Wochenenden 5 Tage am Stück frei. Die Osterferien liegen 2025 in den beiden Wochen vor Ostern. Wer vom 18.04. (Karfreitag) an 8 Tage Urlaub investiert (bis 04.05.) hat inklusive der Feiertage und Wochenende 17 Tage am Stück frei.
Am 29.05.2025 ist Christi Himmelfahrt. Wer da 4 Tage Urlaubszeit investiert hat inklusive der Wochenenden 9 freie Tage am Stück. Weiter geht es Anfang Juni: Wer nach dem Pfingstwochenende 8 Tage Urlaub einreicht hat insgesamt mit Wochenenden und Feiertagen 16 freie Tage.
Der 3. Oktober fällt 2025 auf einen Freitag. Mit 4 Urlaubstagen bekommt man aber inklusive der Wochenenden nochmals 9 freie Tage zusammen. Wer dann zum Jahresende noch Urlaub übrig hat, der sollte ihn zwischen den Jahren nehmen. Mit 5 Tagen Urlaub hat man vom 20.12.2024 – 04.01.2025 frei. Das macht inklusive Wochenenden und Feiertagen 16 freie Tage am Stück. Danach kann man voll motiviert ins neue Arbeitsjahr starten.
Alle Vorschläge sind im obigen Bild grün markiert. Sie gehen auch nicht in jeder Branche und die Anzahl der Tage ist auf eine 5-Tage Woche ausgelegt. Aber vergesst nicht, euch mit Euren Kollegen abzusprechen und es gegebenenfalls gleichmäßig aufzuteilen.
Der Generationenforscher Francois Höpflinger hat diese jüngste Generation charakterisiert. Denn die jüngste Generation steht derzeit im Netzt als aufmüpfig, kaum zu bändigen, verwöhnt und verweichlicht, aber auch gut vernetzt am Pranger.
Die Generation Alpha ist die Kohorte, die über Smartphones, Tablets und Spielekonsolen eine nie dagewesene Menge an digitalen Zugängen und Inhalten hat. Soziale Medien kennt nahezu jedes Kind dieser Generation. Positiv beschrieben zeichnet sich diese Kohorte durch ihre Hypervernetzung und ihre Fähigkeit aus, sich in beiden Welten, der realen und in der digitalen, zu bewegen. Eltern nutzen die technischen Geräte “gerne”, um die Kleinen ruhig zu halten, zu beschäftigen und um einen Moment Zeit für sich zu haben. Andererseits erleben die Kinder wie ihre Eltern auch alltäglich an ihren Geräten hängen, Fotos und Videos von den Kindern machen und in den (A)sozialen Medien unterwegs sind. Natürlich wollen die Kleinen auch so sein, wie die Großen, wollen haben, was die anderen haben und “verlangen” mit großer Vehemenz und Lautstärke danach; schließlich funktionieren Kinder nach dem Lustprinzip – ohne die Folgen ihres Tuns abschätzen zu können. Das Abschätzen, Verstehen und Einordnen der Folgen, aber sollten die Eltern können! Denn der Mediengebrauch, wie Internetzugänge, sind nicht ohne Gefahren – für die Strukturbildung im Gehirn; für die (vermutlich falschen) Erwartungshorizonte der Kinder, die vieles für selbstverständlich und normal halten, was sie sehen; für das langfristige Konsumverhalten; aber auch auf Cybermobbing, Zugang zu gewaltvollen wie pornographischen Inhalten oder pädophilen oder anderen kriminellen Annäherungen. Ebenso reduziert die Zeit im zweidimensionalen digitalen Raum die Möglichkeiten persönlicher realer Kontakte im wirklichen Leben und an Erfahrungen im dreidimensionalen Raum, den manche Gehirnzellen brauchen, um überhaupt aktiviert werden zu können. Immerhin ist zu bedenken, dass während der kindlichen Entwicklung im Gehirn für bestimmte Entwicklungsschritte zu den entsprechenden Zeiten enorm viele Möglichkeiten und Nervenverbindungen angeboten werden. Werden diese Nervenwege passend genutzt, bleiben sie; andernfalls werden die Verbindungen zurück gebaut und die Fähigkeiten bleiben unterentwickelt! – oder müssen später mit enormem Aufwand nachgearbeitet werden; wobei das Ergebnis nie mehr so gut wird, wie es anfänglich hätte werden können.
Laut Höpflinger wachsen die Generation-Alpha-Kinder tatsächlich überbehütet und verwöhnt auf. Statt die Kinder auf Herausforderungen vorzubereiten, schaffen Eltern und Großeltern möglichst alle Hindernisse aus dem Weg, setzten keine Orientierung gebenden Grenzen, an denen die Kinder wachsen können.
Soziologisch lässt sich verstehen, dass viele Ältere in autoritären Strukturen groß geworden sind. In Reaktion darauf wurde die antiautoritäre Erziehung in der nächsten Generation modern. Keine Grenzen sind aber ebenso schädlich, wie zu rigide Grenzen. Vor allem aber verschwamm über diese Entwicklung die Differenzierung zwischen Autoritär und Autorität, so dass die Kinder und Jugendlichen heutzutage gerne jede Regel als autoritäre Bevormundung verstehen. Zugleich fehlt es Erwachsenen oft an Selbstbewusstsein, so dass sie nicht mehr wissen, was natürliche, Grenzen setzende und situative Grenzüberschreitungen tolerierende Autorität ist. So sind die Kinder gewohnt, alles zu bekommen, was sie wollen. Mit Ihnen wird schon von früh auf diskutiert, was prinzipiell eine wertschätzend gute Idee ist, was andererseits aber kindgerecht und altersgemäß passend stattfinden muss, um die Kinder nicht zu überfordern. Denn vieles können die Kinder schlicht nicht abschätzen; z.B. die Arbeit, die hinter den auszugebenden Geld steckt oder dass nicht alles gut ist, was ihnen in der Werbung angepriesen wird. Inzwischen haben Kinder in der Familie oft viel zu viel Macht und starken Einfluss auf die Lebensführung.
Damit bleiben sie allerdings in kleinstkindlichen Größenphantasien stecken, die es in Entwicklungsschritten für eine Integration in die bestehende Gesellschaft zu überwinden gilt. Selbstregulation und Impulskontrolle sind die Fähigkeiten, mit denen Menschen ihre Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen steuern. Erlernt wird diese Fähigkeit über Co-Regulation, also im realen mitfühlenden Miteinander und über das Vorleben der Erwachsenen. Das wird keine Maschine und keine KI je leisten; denn wir sind soziale Wesen und brauchen einander. Die Kleinen sind eben nicht groß; auch wenn sie das phantasieren oder wenn sie sich mit ein paar Klicks und Wischern über die Mattscheibe wie große Zauberer erleben. Allerdings sind die Inhalte, die sie da scheinbar so kompetent bewegen, von anderen geschaffen. Das waren nicht sie, auch wenn es so aussieht! Das aber ist zunächst für sie und ihren kindlichen Geist nicht einsichtig. (Denn kleine Kinder können bis in die Schulzeit hinein noch nicht sicher zwischen Realität und Fiktion unterscheiden.)
Entsprechend kommen sie mit Forderungen, Verzicht und Anweisungen nicht gut zurecht, reagieren schnell unhöflich, wütend, aggressiv – und das vermeintlich berechtigt, denn bei genauerem Hinschauen sieht man: schließlich bedroht eine externe Autorität ihre Welt(sicht) und damit ihre Existenz. Ja, tatsächlich muss man es an dieser Stelle als so dramatisch begreifen, um die Re-aktionen = das zurück-Antworten, zurück-schlagen, besser zu verstehen. In der Schule kommen dann, neben der Konfrontation mit ganz anderen Kulturen, Erziehungsstilen und Werthaltungen, weitere Anforderungen auf die Kinder zu, die nur mäßig erlernt haben, sich in vorgegebene Ordnungen einzufügen oder selbst Leistung erbringen zu müssen. Das größte Problem wird die immer weiter zunehmende Diskrepanz zwischen Schulstoff und Realität, zwischen Anforderungen und eigenem Leistungsvermögen. Dabei ist von diesen Digital-Kids kaum einzusehen, warum sie Rechtschreibung oder Mathe lernen sollen, wenn es eine KI* für sie lösen kann.
* (KI meint hier “künstliche Intelligenz”; obgleich für die Kinder dann auch “keine Intelligenz” (oder zumindest eine andere, als die Älteren sich darunter wünschenswerter Weise vorstellen) am Ende des Prozesses zu erwarten ist.)
“Emma ist erst vier Jahre alt, aber ihre Datenspur im Internet reicht schon viel weiter zurück. Bereits das erste Ultraschallbild haben ihre Eltern bei Instagram gepostet. Der Kinderwagen hat 2000 Euro gekostet. Museum, Zoo, Kindertheater, Frühenglisch und Karatekurs – all das muss Emma mit vier schon erlebt haben. Statt ihr Kind zu erziehen, überschütten die Eltern es mit Liebe, Geschenken und Optimierungen. Erzieher berichten, dass viele Kinder heute später trocken werden, nur in 2-Wort-Sätzen sprechen oder sich nicht selbst anziehen können. Jugendliche verbringen längst vier bis sechs Stunden täglich am Handy und entgleiten so in die Parallelwelt des Internets. In der realen Welt hingegen tun sie sich schwer, die Ablösung von den Eltern will nicht gelingen und so sitzen diese inzwischen sogar bei Bewerbungsgesprächen oder im Hörsaal der Uni mit dabei. Die Studienergebnisse von Rüdiger Maas sind schockierend: Die nächste Generation ist deutlich weniger selbstständig und leistungsfähig, immer mehr Kinder leiden an Angststörungen und Depressionen. Messerscharf analysiert der Generationenforscher, Psychologe und zweifache Vater die Nöte unserer Kinder und entwirft ein Zukunftsszenario, das großen Anlass zur Sorge gibt. Dabei verbindet er fundiertes Fachwissen und umfangreiche eigene Forschungen mit authentischen Beispielen aus dem Alltag.”
Aus Sicht meines Nachbarn – vielleicht auch vieler Eltern -, sehen diese goldigen Kinder so aus, wie oben im Bild. Herzlichen Dank dafür.
Was also tun?
Wichtig ist es, den Kindern Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, so schwer es den Erwachsenen mit all ihren Anforderungen und Wünschen auch fallen mag. Schließlich haben sie sich eigenständig entschieden, diesen Job “Eltern sein” für die nächsten Jahre und Jahrzehnte auf sich zu nehmen und eigene Interessen hintanzustellen. Da eine jede gemeinsame Wirklichkeit, die sich dann über die Sichtweisen und Handlungswege auswirkt, immerzu neu ausgehandelt werden muss, ist es sinnvoll, sich mit den Kindern zusammen auf Regeln zu verständigen – wobei den Eltern eine Führungsaufgabe zukommt, die auch klare Neins beinhaltet. Denn die Erwachsenen verfügen über mehr Lebenserfahrung und müssen daher Bedürfnisse und Möglichkeiten bewerten und entscheiden, was sinnvoll und machbar ist. Nützlich ist es, wenn auch die Eltern für ihre Sichtweisen einen reflektierenden Resonanzboden, z.B. gute Freunde, haben, um sich auch in Frage zu stellen zu dürfen oder um zuzuhören, welche Lösungen andere in ähnlichen Situationen bereits gefunden haben. Denn Kinder wie Erwachsene reagieren, wenn sie Maßnahmen nicht für sinnvoll oder zu frustrierend finden, mit Unmut, Trotz, Wut oder Trauer und Rückzug bis Resignation. Es ist gut, flexible Grenzen anzubieten, die Kinder zu ermutigen eine eigene Meinung zu haben und ihnen in angemessenem Umfang Verantwortung zu übertragen; wobei klar sein muss, dass die Welt und alles darin endlich ist, dass es auch im Miteinander Grenzen geben muss, um eine verlässliche Basis im Umgang miteinander zu haben. Freiheit entsteht durch Verpflichtung! Denn innerhalb der ausgemachten Grenzen kann man frei sein. Jenseits der Grenzen ist der gesetzlose Raum mit hohen Unsicherheiten, da Fake nicht trägt.