Polarlichter über Hessen

https://www.hessenschau.de/tv-sendung/polarlichter-erreichen-hessen-,video-188234.html

In den letzten Tagen wurde über Polarlichter berichtet, die auch in Hessen sichtbar waren.
Die Polarlichter erscheinen nicht aufgrund von Klima-Veränderungen sondern haben als Ursache Ausbrüche von Materie aus der Sonnenoberfläche.

Filmaufnahme einer Sonneneruption vom 7. Juni 2011
(wikipedia)
Die Aktivität der Sonnenstürme wird in Klassen unterteilt
(Kp-Index) – Hier die Aktivitäten vom 25-27. September 2023
NOAA’s space weather scale for geomagnetic storms.

Natürlich wollte ich auch einmal Polarlichter mit eigenen Augen sehen, bei uns in Fellingshausen.
Am 27. September war ich nachts zu einer nahen Wiese gegangen, konnte allerdings nichts Ungewöhnliches entdecken. Oder doch: Die ISS zog gerade ihren Weg über den westlichen Himmel. Es war also nicht ganz umsonst.

Sonneneruptionen:

Natürlich gibt es ein Archiv der letzten 30 Tage, aus denen kurzfristig Vermutungen abgeleitet werden können, wann die nächsten Sonnenstürme unsere Erde erreichen:

Je höher die Balken, desto stärker die Sonnenstürme.
Sobald die Balken rot werden, könnten auch in unseren Regionen Polarlichter auftauchen

Quellen:
Hessenschau.de
http://www.theusner.eu/terra/aurora/kp.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Solar_Blast.ogv


50 Jahre AMSAT-DL – Ein Hobby-Satellitenfunk

Ein Hobby zu haben, das es sich zur Aufgabe gestellt hat, Satelliten selbst zu bauen, in den Orbit schicken zu lassen, um über diesen Satelliten dann Funkkontakte über große Entfernungen zu realisieren !
– Das ist schon ein besonderes Ding! –

Das ist er, der erste Satellit, der von deutschen Amateuren gebaut wurde und im Jahre 1983 auch den Start mit einer Ariane1-Rakete überlebte.
Er erhielt den Namen OSCAR10 (OSCAR = Orbiting Satellite Carrying Amateur Radio).
Er ist noch immer in Betrieb.

Wer sind die Menschen, die so etwas zustande bringen, ohne kommerzielle Interessen?
Aus der Homepage dieser Gruppe kann man folgendes entnehmen:

“Die AMSAT-Deutschland e.V., oder kurz AMSAT-DL, wurde im April 1973 in Marburg/Lahn gegründet und ist ein Zusammenschluss von engagierten Ingenieuren, Technikern, Wissenschaftlern, Studenten, Funkamateuren und Raumfahrtenthusiasten. Sie planen, entwickeln, bauen, betreiben und nutzen in Ihrer Freizeit Satelliten.
Die AMSAT-DL gehört zu den wenigen Raumfahrtorganisationen, die Satellitenprojekte von der Planung über die Entwicklung und den Bau bis hin zum operativen Betrieb durchführen.

Der Name AMSAT ist die Abkürzung für “Radio Amateur Satellite Corporation“, auf Deutsch etwa „Amateurfunk-Satelliten-Vereinigung“ .

Die Gründung des Vereins und die erste sehr lange Phase des ersten Vorsitzenden fand ganz in unserer Nähe statt – in Marburg, Zehn Jahre später erfolgte der erste erfolgreiche Start eines eigenen Satelliten, den OSCAR10 (siehe oben).

Schaut man sich die Biografie der Gründer des Vereins und auch die der jetzigen Vorstands-Mitglieder des Vereins an, so sind sie alle Funkamateure.
“Amateure” werden in unserer heutigen Zeit oft geringer bewertet als die “Profis”. Dass dies absolut nicht zutrifft, sieht man an dieser Gruppe und an ihren Erfolgen. Sie haben lediglich keine kommerziellen Interessen.


“Früh übt sich, was ein Meister werden will”

An einem Modell wird bereits gebaut. Der richtige Satellit wird derzeit noch in einer feinmechanischen Werkstatt vormontiert.

An der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich üben die Meister von morgen bereits heute. Sie wollen einen Mini-Satelliten ins All schicken. Für die Mitfahrgelegenheit ins All ist bereits gesorgt. Und den Satelliten konnte der Lehrer Bernhard Krenig als “Bausatz” erwerben. Dieser ist auch schon von der NASA für einen Start zertifiziert worden.
Es fehlt jetzt noch die Nutzlast innerhalb des Satelliten, die es zu realisieren gilt. Hier hilft dem Team der Fellingshäuser Funkamateur DL9FCG , Winfried Senger.

Lesen Sie hier den ganzen Bericht


Fotos: AMSAT-DL und Winfried Senger

100 Jahre öffentlicher Rundfunk in Deutschland

Es hat gefunkt

Es war am 29. Oktober 1923.
Um 19:59 Uhr saßen einige am Fortschritt der Technik Interessierte vor Geräten, die später den Namen “Rundfunkgerät” erhielten.

Punkt 20 Uhr startete dann das erste regelmäßige Hörfunkprogramm in Deutschland.
Als erster offizieller Rundfunkteilnehmer in Deutschland gilt der Berliner Zigarettenhändler Wilhelm Kollhoff.

Foto: Der Sender Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg im Norden Königs Wusterhausens in Brandenburg war eine der ersten Sendeeinrichtungen in Deutschland. (wikipedia)


100 Jahre später im Jahre 2023:
Wer hat heute kein Handy im täglichen Alltag? Ein Rundfunkempfänger ist auch eingebaut, neben Telefon, Internet und Kamera, um nur einige Eigenschaften zu nennen.
Wissen Sie, dass ein Handy drei Sender und Empfänger hat ?
Wissen Sie, dass bereits ein Auftrag für ein Handy-Netz auf dem Mond existiert?


Ich will hier auf etwas anderes hinaus:
Fortschritte in der Entwicklung der menschlichen Kultur hatten im Vorfeld immer Visionäre, die an neue Techniken glaubten, forschten, entwickelten und auch die Ergebnisse nutzten. Oft schon in jungem Alter.
Diese gibt es auch heute, sie werden wie damals oft als Spinner oder noch negativer dargestellt.


Der öffentliche Funkbetrieb begann vor 100 Jahren.

Bereits 1873 gab es die Voraussage der Existenz der elektromagnetischen Welle und danach gelang das erste Experiment durch den Forscher Heinrich Hertz .
Und dann begannen auch schon die privaten Visionäre:

Bekannt wurde vor allem Marconi, dem 1906 die erste Funkverbindung von Großbritannien nach USA gelang. Marconi war daran allerdings kommerziell interessiert und hat sich das Verfahren patentieren lassen.

Auch der private Funk, der behördlich genehmigte “Amateurfunk” begann bereits vor 100 Jahren.
Am 28. November 1923, wurde die erste Funkverbindung zwischen einer amerikanischen und einer französischen Amateurfunkstation hergestellt. Waren das “Amateure” im heutigen Sinne dieses Wortes? Im Gegensatz zu den “Profis”?
Leider hat sich die Bedeutung des Wortes “Amateur” im Laufe der Jahrzehnte zum Nachteil gewandelt.
Denn auch heute sind die Amateure wie vor 100 Jahren an der Spitze des Fortschrittes beteiligt.


Zwei unkonventionelle Sender, die es nicht mehr gibt. Sie hatten in ihrer Zeit in der Entwicklung des öffentlichen Rundfunks große Bedeutung erlangt.


Eine Reise zum Mond und zurück – in 2,5 Sekunden

Dieser Beitrag ist der erste der Reihe “Biebertaler-TechnikTreff“, bei der aktuell die Hobbys Elektronik, Funk, die MAKER-Welt, Fotografie und (Radio)Astronomie dargestellt werden sollen, um eine Interessengruppe zu bilden.
Euer technisches Hobby ist nicht dabei? Dann gilt es mitzumachen; und der TechnikTreff hat dann ein weiteres Standbein.
Aus meiner Erfahrung mit Schülern als auch mit älteren Bürgern bleibt die Technik immer spannend.
Je früher man Kontakt damit bekommt, desto größer sind die Chancen auf einen spannenden Beruf und ein spannendes Hobby im Alter zu haben.
Und das hält jung. # links: Das Logo für den biebertaler-techniktreff #


Das Bundesministeriums für Forschung und Bildung ist für das Wissenschaftsjahr 2023 zuständig. Als ein Projekt wird dabei der Fokus auf die Ausbildung in den Schulen gesetzt. Das Max-Plack-Institut (MPI) in Bonn ist für das folgende Projekt federführend:

Schüler und Lehrer sollen sich für das Weltall interessieren. Es geht hier um ein Experiment, bei dem es ein überraschendes Ergebnis geben wird, und an dem sich die Bewegungen von Erde und Mond ablesen lassen,
(sofern das Experiment gelingt).

Dass der Weltraum als Thema in den Schulen angekommen ist, kann man auch im Kreis Gießen sehen:
Die Schüler/innen (Klasse 5 bis 10) der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich sind dabei, zusammen mit ihrem Lehrer, einen Mini-Satelliten in eine Umlaufbahn um die Erde zu schicken.
Die NASA hat schon grünes Licht gegeben.

Sowohl beim Licher Satelliten-Projekt als auch bei dem Experiment des Max-Planck-Institutes in Bonn bin ich als Diplom-Ingenieur und Fellingshäuser Funkamateur beteiligt.

Am 15. Mai fand ein erstes Treffen der “Experten” für das Projekt Erde-Mond-Erde in Bonn zusammen. Die “Experten” waren allesamt erfahrene Funkamateure mit aktiver Lizenz,
Vom Projektleiter wurde der Versuch in der Praxis vorgestellt:

Aufstellen einer 1,20 Meter Satelliten-Schüssel
auf dem Dach des Max-Planck-Institutes. Da es bewölkt war, konnte der Mond nicht mit dem Auge gesehen werden. Mit der App “LunaSolCal” kann man aber die Höhe und die Richtung des Mondes vom eigenen Standort aus bestimmen.

Dem kleinen Kreis der Funkamateure wurde gezeigt, wie die Ausrichtung der Satelliten-Schüssel erfolgen soll.

Dabei war immer der Aspekt zu beachten, dass dies später die Schüler allein vornehmen sollen. Nachdem die Ausrichtung erfolgt ist, kann ein Funksignal zum Mond geschickt werden. Vom Mond wird das Signal reflektiert und kommt wieder auf die Erde zurück, allerdings nur sehr, sehr schwach. Die größte Satelliten-Schüssel Deutschlands kommt jetzt ins Spiel:

Lesen Sie den ganzen Beitrag HIER


Fotos: pixabay, Senger

Eine Reise zum Mond und zurück – in 2,5 Sekunden

Dieser Beitrag ist der erste der Reihe “Biebertaler-TechnikTreff“, bei der aktuell die Hobbys Elektronik, Funk, die MAKER-Welt, Fotografie und (Radio)-Astronomie dargestellt werden sollen, um eine Interessengruppe zu bilden.
Euer technisches Hobby ist nicht dabei? Dann gilt es mitzumachen; und der TechnikTreff hat dann ein weiteres Standbein.
Aus meiner Erfahrung mit Schülern als auch mit älteren Bürgern bleibt die Technik immer spannend. Je früher man Kontakt damit bekommt, desto größer sind die Chancen auf einen spannenden Beruf und ein spannendes Hobby im Alter zu haben.
Und das hält jung. # links: Das Logo für den biebertaler-techniktreff #


Das Bundesministeriums für Forschung und Bildung ist für das Wissenschaftsjahr 2023 zuständig. Als ein Projekt wird dabei der Fokus auf die Ausbildung in den Schulen gesetzt. Das Max-Plack-Institut (MPI) in Bonn ist für das folgende Projekt federführend:

Schüler und Lehrer sollen sich für das Weltall interessieren. Es geht hier um ein Experiment, bei dem es ein überraschendes Ergebnis geben wird, und an dem sich die Bewegungen von Erde und Mond ablesen lassen,
(sofern das Experiment gelingt).

Dass der Weltraum als Thema in den Schulen angekommen ist, kann man auch im Kreis Gießen ablesen:
Die Schüler (Klasse 5 bis 10) der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich sind dabei, zusammen mit ihrem Lehrer, einen Mini-Satelliten in eine Umlaufbahn um die Erde zu schicken.
Die NASA hat schon grünes Licht gegeben

Sowohl beim Licher Satelliten-Projekt als auch bei dem Experiment des Max-Planck-Institutes in Bonn bin ich als Diplom-Ingenieur und Fellingshäuser Funkamateur beteiligt.

Am 15. Mai fand ein erstes Treffen der “Experten” für das Projekt Erde-Mond-Erde in Bonn zusammen. Die “Experten” waren allesamt erfahrene Funkamateure mit aktiver Lizenz.
Vom Projektleiter wurde der Versuch in der Praxis vorgestellt:

Aufstellen einer 1,20 Meter Satelliten-Schüssel
auf dem Dach des Max-Planck-Institutes. Da es bewölkt war, konnte der Mond nicht mit dem Auge gesehen werden. Mit der App “LunaSolCal” kann man aber die Höhe und die Richtung des Mondes vom eigenen Standort aus bestimmen.

Dem kleinen Kreis der Funkamateure wurde gezeigt, wie die Ausrichtung der Satelliten-Schüssel erfolgen soll.

Dabei war immer der Aspekt zu beachten, dass dies später die Schüler allein vornehmen sollen. Nachdem die Ausrichtung erfolgt ist, kann ein Funksignal zum Mond geschickt werden. Vom Mond wird das Signal reflektiert und kommt wieder auf die Erde zurück, allerdings nur sehr, sehr schwach. Die größte Satelliten-Schüssel Deutschlands kommt jetzt ins Spiel:

Die Radioastronie-Station in Effelsberg (Eifel) dient als Empfangsstation. Sie nimmt das sehr, sehr schwache Signal auf und bereitet es so auf, dass man das Signal wiedererkennen kann. Dann wird das empfangene Signal über eine Video-Konferenzschaltung an die Schüler zurück geleitet.
Die Zeit, die vergeht, bis das gesendete Signal wieder auf die Erde zurückkommt, beträgt etwa 2,5 Sekunden. Daraus kann man Entfernung Erde-Mond berechnen, da die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Funksignals bekannt ist: Es ist die Lichtgeschwindigkeit, denn sowohl das Licht als auch der Funkstrahl sind elektromagnetische Wellen.

Es wurde beim Empfang überraschend festgestellt, dass die zurückgesendete Funkwelle vom Mond eine andere Frequenz hat, als die ausgesendete Frequenz. Wie geht das? Es taucht der Doppler-Effekt auf, den wir auf unseren Straßen bei der Geschwindigkeitsmessung mit Radar kennen.
Und durch die gemessene Frequenzänderung lässt sich berechnen, wie die Geschwindigkeiten von Erde und Mond auf ihren Oberflächen sind.

Aus den Diskussionen zwischen den Mitarbeitern des Max-Planck-Institutes und den Funkamateuren, die später bei den Schulen im Bundesgebiet die technische Leitung übernehmen sollen, wurde schnell deutlich, dass eine Menge Vorbereitungs-Material erarbeitet werden muss, damit der Versuch dann auch klappt. Mit im Boot ist deshalb die Universität Siegen mit dem Institut “Didaktik der Physik”, die Teile der Ausarbeitung übernehmen wird.

Warum werden Funkamateure für diesen Einsatz angefragt? Sie besitzen bereits eine Lizenz zum Senden, die sie durch eine Prüfung bei der Netzagentur erlangt haben. Das Rufzeichen für die Funksignale dieses Projektes wird ein sogenanntes Sonder-Rufzeichen sein: “MOONBOUNCE” . Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis die Netzagentur die Anfrage des Max-Planck-Institutes genehmigt hat.

Wie das Projekt letztendlich bei den Schülern und Lehrern ankommt, werden wir erleben und auch darüber berichten.


Fotos: pixabay, Senger

Das Wissenschaftsjahr 2023 und ein TechnikTreffen

Eine Einführung in ein großes Themenfeld

Soweit mir bekannt: Finanzielle Aufwendungen unserer Gemeinde:
(Umwelt)Technik als Bildungselement und Fußball als Gesundheitselement

Wäre es nicht notwendig, das Kosten-Verhältnis Sport zu Technik ein wenig ins Gleichgewicht zu bringen?


Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Industriestandort und damit vor allem von Bildung und Forschung abhängig.
Und das Projekt des Bundesministeriums für Forschung und Bildung: Wissenschaftsjahr 2023” behandelt viele Themenfelder, die auch in Biebertal aktuell sind.

screenshot von der Seite des Bundesministeriums für Forschung und Bildung: Wissenschaftsjahr 2023

Bereits vor etwa 4 Jahren habe ich einen Anlauf bei Frau Ortmann als damals neue Bürgermeisterin genommen, Technik in der Natur und Umwelt als Hobby und Bildungselement in der Gemeinde zu etablieren.
Geworden ist daraus leider nichts, obwohl Frau Ortmann Interesse für mein vorgeschlagenes Projekt zeigte.

Hier folgt jetzt ein neuer Anlauf, mit anderen Wegen und hoffentlich mit mehr Eigeninitiative durch die Gemeinde.

Angesprochen werden alle Altersgruppen von 10 bis 100 Jahren – also ein Mehrgenerationen-Projekt.
(Der folgende Name für das Projekt kann später angepasst werden)

Biebertaler-TechnikTreff

Die beiden obigen Themen “Faszination Weltall” und “Mensch, Natur & Universum” haben bereits jetzt
aktuelle Bezüge zum Landkreis Gießen, auch zu Fellingshausen.

Unter dem Stichwort “TechnikTreff-” werden hier im Wissenschaftsjahr 2023, noch mehrere Beiträge erscheinen. Ziel ist es, an Technik Interessierte innerhalb unserer Gemeinde zusammenzuführen,
zum Diskutieren, zum Experimentieren, zum Forschen und mehr.
Zusammen macht es halt mehr Spaß und ist auch effizienter.
Dies wird zunächst online und bei verabredeten persönlichen Treffen angestrebt.
Als organisatorische Vorbilder können dabei der Fellingshäuser Wochenmarkt
oder der Biebertaler-Bilderbogen dienen. Beide arbeiten ohne öffentliche Vorgaben.

Diese Projekte sind selbst organisiert, leben allein durch das persönliche Engagement und der Freude am Tun.

Die TechnikTreff-Beiträge im Bilderbogen werden durch folgendes Logo gekennzeichnet:

Es soll die Verschlungenheit der vielen Techniken darstellen.

erster Kontakt: Winfried Senger, 0177 7797934 oder winfried.senger@gmail.com



Erster Beitrag des TechnikTreffs: In einer Woche am 10. 9. 2023:

“In 2,5 Sekunden zum Mond und zurück”. Ein Schulprojekt

Steigende Totgeburtenraten in Deutschland

Foto: Grabmal in Herborn … ein Sternenkind

Suchen Betroffene Kontakt für ein Erinnerungsfoto, so dürfen wir Anne Möller aus Königsberg empfehlen, die sich seit Jahren als Fotografin ehrenhaft – nicht amtlich – um das Thema Sternenkinder kümmert.

Wie jedes traurige Thema hat solche Information auch immer ein Gutes:
die Zahlen zeigen deutlich auf, in welcher Altersspanne die Risiken einer Schwangerschaft am geringsten sind.
Das gilt übrigens auch für das Risiko kindlicher Fehlbildungen und Trisomie 21.
Das geringste Risiko zeigten Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren.

Bei Teenagerschwangerschaften (< 20 Jahre) und Schwangeren über 35 Jahren sowie unter Migranten ist das Risiko einer Totgeburt besonders ausgeprägt.

Definition: Als Totgeburt wurden ab 2018 ein Fötus ab 500 g oder ein Kindsverlust nach der 24. Schwangerschaftswoche gezählt. Zuvor wurde nur das Gewicht als Kriterium herangezogen.

Im Untersuchungsjahr 2000 lag die Totgeburtenrate pro 1.000 Geburten bei 4, sank bis 2009 auf 3,5 und stieg dann bis 2018 in statistisch monotonem Trend wieder auf 3,8/1.000 im Durchschnitt.

Nach Alter differenziert waren es 2018 im Durchschnitt
für die unter 20jährigen nahezu 5,4/1.000,
bei den 20-24jährigen 4,1/1.000,
bei den 25-34jährigen 3,5/1.000,
bei den 35-39jährigen 4/1.000 und
bei den über 40jährigen
6,1 Totgeburten pro 1.000 Schwangerschaften.
Differenziert nach Staatsangehörigkeit lag die Mortalität *) 2018 – bei insgesamt 589.962 Geburten – für die Mütter mit deutschem Pass bei 3,6/1.000 und bei nicht deutschen Schwangeren – insgesamt 185.220 Geburten – bei 4,3/1.000 Schwangerschaften.

In der Diskussion ihrer Zahlen schlussfolgern die Autoren, dass die Verschiebung zu höheren Altersgruppen der Gebärenden in Deutschland eine hochwirksame Komponente an dieser Entwicklung ist. Auch der Anteil der Gebärenden mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit hat in Deutschlang zugenommen. Diese Veränderungen der Bevölkerungsstruktur können allerdings nur einen geringen Teil dieser Veränderung bei den Totgeburten in den letzten Jahren erklären.
Da das Risiko bei den 25-34jährigen über die Zeit gleich geblieben ist, ist der größte Anteil an der Totgeburtenrate auf die Erhöhung der fetalen Sterblichkeit bei den jüngeren und älteren Schwangeren zurückzuführen. Die Gründe liegen somit jenseits demografischer Verschiebungen.

*) Mortalität (Sterblichkeit) bezeichnet die Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen.

Quelle: Dt. Ärzteblatt, Jg. 120, Heft 29-30, 24. Juli 2023, S. 503-504

Nachtrag: Die tiefste Rate an Totgeburten weltweit weisen Finnland und Singapur, gefolgt von Dänemark und Norwegen auf (2 respektive 2.2 Todgeburten auf 1000 Geburten); die höchsten Rater werden in Pakistan (47),
Nigeria (42), Bangladesch (36) und Senegal (34) auf 1000 Geburten gezählt

Die häufigsten Ursachen für Totgeburten sind Komplikationen bei der Geburt, Infektionskrankheiten der Mutter während der Schwangerschaft, Bluthochdruck oder Diabetes der Mutter, Entwicklungsstörungen des Fötus, Anomalien der Gebärmutter

Quelle: www.sprechzimmer.ch

Verhütungsmethoden, sogar „Pille“ für den Mann?

Obwohl es bereits seit mehreren Jahrzehnten immer wieder Meldungen über neue Ansätze für Kontrazeptiva bei Männern gibt, hat es bislang kein Mittel bis zur Marktreife geschafft.
Gründe: Verhütungstechnologien werden als Angriff auf das männliche Geschlecht wahrgenommen. So gibt es einen Mangel an pharmakologischer Forschung und strenge regulatorische Hürden zur Entwicklung von Verhütungsmitteln für Männer. (Allerdings wäre auch die Zulassung der „Pille“ für die Frau heute fraglich, da es sich um einen Eingriff in einen gesunden Organismus handelt.)

Dennoch gibt es einige Ansätze, wie Männer verhüten können – ganz ohne Hormone … zumindest in der Theorie.
Bislang haben es lediglich die Vasektomie und das Kondom bis zur Zulassung gebracht.

Franka Frei meint in ihrem Buch zwar: „Überfällig – Warum Verhütung auch Männersache ist“; doch nach dem Marktgang der Antibabypille ist die Verhütungsverantwortung überwiegend feminisiert worden. Dies auch, da oft Zweifel bestehen, ob Männer zuverlässig für eine Verhütung sogen, eine Pille regelmäßig nehmen würden und überhaupt solche neuen Mittel für mehr Verhütungsgerechtigkeit wünschen.

Trotz der vielen Nebenwirkungen ist die „Antibabypille” neben dem Kondom noch immer das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel in Deutschland: Knapp 60 % der jungen Erwachsenen nutzen sie als Verhütungsmethode.

Mehr lesen über neue Forschungsentwicklungen auf unserer Gesundheits-Seite.

Foto: gemenacom/stock.adobe.com
Quelle: Dr. med. Mirjam Martin, Nicht hormonelle Kontrazeption beim Mann: Eine Vielzahl ungenutzter Möglichkeiten
in: Dtsch Arztebl 2023; 120(29-30): A-1266 / B-1086

Post-COVID-Syndrom gibt Ärzten noch viel zu tun

Fotoquelle: Deutsches Ärzeblatt 2021, 118(39), A-1762; Long-/Post-COVID: Wenn das Virus Spuren hinterlässt

Nach einer milden COVID-Infektion ist in etwa 10-20 % der Patienten mit einem Post- oder Long-COVID-Syndrom zu rechnen; nach einer schweren Infektion sogar bei 75 % der Fälle.

Zu den häufigsten Symptomen, den betroffenen Gruppen, zu Risikofaktoren und bislang gefundenen Veränderungen im Gehirn nach einer Corona-Infektion oder psychosomatisch bedingten Nocebo-Effekten (Nocebo heißt übersetzt „Ich werde schaden“) lesen Sie auf unserer Gesundheitsseite.

Mehrere Studien konnten zeigen, dass geimpfte Personen seltener an Long-COVID erkranken als Ungeimpfte,
die in 41,8 % der Fälle betroffen sind. Nach einer Impfdosis sinkt das Risiko auf 30 %, bei zweimal geimpften auf 17,4 % und bei 3-fach Geimpften auf 16 %. Das heißt folglich, dass auch bei Geimpften ein Long-COVID-Syndorm auftreten kann. Dieser Zusammenhang wird von Forschern jedoch überwiegend auf Nocebo-Effekte zurückgeführt: „Wer schlimme Folgen einer Impfung befürchtet, wird sie auch eher bekommen.“

Zum Artikel inspirierende Quelle: Symposium „Post-COVID-Erkrankung und ihre Facetten“ im DGIM-Kongress am 22. 4. 2023 in Wiesbaden; Bericht von Dr. Angelika Bischoff, München; in Nervenheilkunde 2023; 41; S. 491-492m

Konflikte und die Kunst des Zuhörens

Konflikte sind in Beziehungen normal.
Sie beruhen oft auf Missverständnissen, resultieren aus unterschiedlichen Standpunkten, Perspektiven, Zielen oder Werthaltungen oder auch aus Übertragungen, also einem ähnlichen Erleben, wie man es zuvor schon in anderen Situationen und mit anderen Menschen erfahren hat, das jetzt als gleich unterstellt wird.
Konstruktiv ausgetragen dienen Konflikte einem besseren Verstehen und fördern die Entwicklung von Prozessen.
Sinn und Zweck eines Konfliktes ist daher nicht, „zu gewinnen“ oder Ihr Gegenüber davon zu überzeugen, dass Sie recht haben – und nicht einmal, dass Sie gleich denken.

Oft zeigt sich in Beziehungen jeder Art, dass bestimmte Schwierigkeiten immer wieder auftauchen / zu denen man immer wieder zurückkehrt.
Auch wenn das – vordergründig betrachtet – unangenehm ist und bewusst nicht gewollt wird, so ist dieses Verhalten letztlich der Versuch, Unerledigtes abzuschließen, Wunden zu heilen, Psyche oder/und Körper ins Gleichgewicht zu bringen.
Gerade die Wiederholungen helfen, im Laufe der Zeit Muster zu erkennen und das anfangs noch Unbekannte immer besser zu fassen und herauszufinden, worum es eigentlich geht.
Insbesondere Lebenspartner oder langjährige Vertraute sind dabei diejenigen, bei denen man sich traut, ihnen derartige Konflikte zuzumuten, etwas Unbewusstes zu re-inszenieren, um letztlich die versteckte Botschaft an sich selbst, die in der konfliktträchtigen Inszenierung (die innere Verletzungen sichtbar werden lässt) zu entschlüsseln.
Forschungen von John M. Gottman und Julie Schwartz-Gottman in den USA*) haben allerdings gezeigt, dass viele Beziehungskonflikte nicht gelöst werden können; dass es manchmal gilt, mit einer Reihe von „ewigen Problemen“ zu leben. Doch wenn Sie entdecken, was solchen „ewigen, also sich wiederholenden Konflikten“ zugrunde liegt, dann decken Sie etwas auf, das im Zentrum der Überzeugungen, der (unerfüllten) Grundbedürfnisse und der Persönlichkeit, von Ihnen oder Ihrer/s Partners/in angesiedelt ist. Wesentlich ist es, sich wie die/den Partner/in als die anzunehmen, die sie oder der er ist und Verschiedenheiten als Bereicherungen zu verstehen und anzunehmen.
Gelingt dieses Annehmen nicht, weil die Unterschiede in den Vorstellungen von Zielen, Werten, Lebensstil und Bedürfnissen, die im Leben befriedigt werden sollen, zu gravierend sind, kann es sinnvoll sein, sich zu trennen, um einem Leben im (offenen oder unterschwelligen) Dauerkonflikt zu entgehen.

Um Lösungen zu finden sind zum einen Fragen und zum anderen Zuhören von besonderer Bedeutung; wobei das Zuhören, das aufmerksame, zugewandte, offene, annehmende Lauschen, das alles entscheidende ist.

Den vollständigen, ausführlicheren Artikel finden Sie über diesen Link.

Foto: Pixybay
*) Quelle: John M. Gottman und Julie Schwartz-Gottman, 8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte, 2019 bzw. deutsch Ullstein-Verlag 2022