Fördergelder durch “Unser Dorf hat Zukunft”

Früher hieß der beliebte Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden”. Seit 60 Jahren geht es dabei um die Honorierung von Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Bürger mit dem Ziel die Lebensqualität in den Dörfern zu sichern.
Leider lässt das Interesse an dieser Förderung in den letzten Jahren nach. Wen wundert´s bei diesen Anforderungen? (Anm.d.Verf.)

Frau Müller-Mollenhauser (Fachdienstleiterin für Dorf- und Regionalentwicklung in der Abteilung für den ländlichen Raum) warb jetzt noch einmal öffentlich, wie schon vor einigen Wochen dem Ausschuss Bauen, Umwelt, Verkehr und Energie im kleinen Saal in Bürgerhaus Rodheim, für das Programm des Umweltministeriums.
An dem Wettbewerb können in Hessen Orte bis zu 3000 Einwohner teilnehmen.
Die kleinen Orte hätten hier die Chance, im dörflichen Miteinander Stärken und Schwächen aufzutun und mit entsprechenden Konzepten und Dokumentationen eine Basis für die Teilnehme an weiteren Förderprogrammen zu schaffen.
Neben den gestalterischen und kulturellen Dingen gehe es im Wettbewerb auch um die wirtschaftliche Entwicklung, um Themen wie den demografischen Wandel, Mobilität oder junge Familien.
Die Dörfer bekommen hier die Chance, ihre Lebendigkeit, Versorgung, dörfliche Gemeinschaft, oben die ganze Infrastruktur auf den Prüfstand zu stellen.

Interessierte Dörfer können sich über ihre Kommune bis zum 28.2.2020 bei der Abteilung für den ländlichen Raum beim Lahn-Dill-Kreis anmelden.
Der Regionalentscheid ist für den Sommer 2020 vorgesehen, im Frühsommer 2021 findet der Landesentscheid statt, der Bundesentscheid folgt 2022.
Die Preisgelder beim Regionalentscheid staffeln sich vom 1. – 5. Platz zwischen 1000,- und 5000,- € + 4 x einen Sonderpreis von 1000,- €.
Beim Landesentscheid liegt der 1. Preis bei 7000,- €, die 4 Sonderpreise sind mit je 2000,- € dotiert.
Der Bewertungskatalog zum Wettbewerb umfasst folgende Kriterien:
– Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
– bürgerschaftliches Engagement und kulturelle Aktivitäten
– Baugestaltung und Siedlungsentwicklung
– Grüngestaltung im Dorf und Bezug zur Landwirtschaft
– Gesamtbewertung und Eindruck

Mehr Infos auf den Internetseiten der Landkreise Gießen und Lahn-Dill, bei Gudrun Müller-Mollenhausen – Tel: 06441 407 1796 oder Mail: gudrun.mueller-mollenhausen@lahn-dill-kreis.de

Quellen: Gießener Anzeiger, 11.12.2019, S. 29, eigene Eindrücke und die Seite https://umwelt.hessen.de/landwirtschaft/laendlicher-raum/foerderung-der-entwicklung-des-laendlichen-raums/36-wettbewerb-unser-dorf-hat-zukunft-20172018

Klimawandel – der Wald und unser Wasser

Foto: Weymar J

https://www.nw-fva.de/fileadmin/user_upload/Sachgebiet/Waldzustand_Boden/WZE-Berichte/WZB2019_Hessen_Internet.pdf

Das Waldsterben, das wir in den 80er Jahren durch sauren Regen nur befürchten, das ist jetzt traurige Realität. Besonders betroffen sind Fichten, Eichen und Kiefern.
Mit der zunehmenden Erderwärmung kommen, wie schon vor Jahrtausenden, mediterane Pflanzen, Insekten und Tiere zurück.
Die natürliche Einwanderung von Baumarten ist allerdings deutlich langsamer, als es für die Speicherung unsere Wasservorräte im Boden gebraucht würde. Daher muss aktiv angepflanzt werden, um einer Versteppung unseres Waldes entgegenzuwirken;
wie es z.B. der Klimafairein Oberhessen umsetzen möchte.

Im Biebertaler Forst kommen ca. 34 % Buchen und ca. 30 % Eichen vor. Der Anteil der Fichten hat seit 2007 stark abgenommen.
Nun soll auch in Biebertal aufforsten. Geplant sind zunächst Aufforstungen von 2 Hektar im kommenden Jahr; weitere 5,5 Hektar sind vorgesehen. Zwar ist der Holzmarkt nahezu zusammengebrochen, so dass mit dem Einschlag von Holz kein Euro zu gewinnen ist. Dennoch muss Geld in die Hand genommen werden, um Schäden vorzubeugen und für zukünftige Entwicklungen gewappnet zu sein.

Quelle: Jürgen Purrucker, Vorsitzender des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr, Biebertal

E-Ladesäule vor Grußsporthalle Rodheim

https://www.eon.de/de/eonerleben/e-mobility-ladeoptionen.html

7800,- € kommen aus Berlin für die Installation einer Elektro- Ladesäule in Biebertal. Bürgermeisterin Patricia Ortmann und der Bauamtsleiter Bernhard Kais haben sich die Großsporthalle in Rodheim, gegenüber dem Haupteingang, als Standort auserkoren.

Bis zum Sommer 2020 soll die Ladestation für Elektrofahrzeuge und E-Bikes mit zwei Ladepunkten á 22 Kilowatt realisiert sein.
Damit werde ein weiterer kleiner – sehr, sehr kleiner (Anm.d.Verf.) -Schritt in Richtung klimabewusste Kommune vollzogen, so Frau Ortmann. Bauamtsleiter Kais wies darauf hin, dass die Säule rund um die Uhr zur Verfügung sehen wird und ohne Abo genutzt werden kann.

Quelle: Gießener Allgemeine, 7.12.2019

Zum Frieden mahnen

Bild Klaus Waldschmidt – Karl-Heinz Reeh, Elke Lepper und Helmut Failing stellten die Broschüre “Siebenjähriger Krieg im Gleiberger Land” vor.

Am 1. 12. 2019 stellte der Heimatverein Rodheim-Bieber das inzwischen auf 70 Seiten angewachsene Dokument nicht nur aus Geschichtsbewusstsein vor, sondern als Mahnung zum Frieden.

Schon 2009 hatte der Heimatverein zum 250. Jahrestag der großen Truppeneinquartierung im Gleiberger Land eine Ausstellung und zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Die Ausstellung berichtete von den Ereignissen in zahlreichen Bild- und Textdokumenten.
Diese flossen in die aktuelle Broschüre ein, die federführend von Prof. Peter Mayser, Karl-Heinz Reeh, Manfred Schmidt, Dr. Jutta Failing, Elke Lepper und Helmut Failing gestaltet wurde.

Der Krieg spülte zehntausende Menschen in das Gießener Land. Denn nach der verlorenen Schlacht der Franzosen Anfang August 1759 bei Minden, zogen sich die Soldaten in die Festung Gießen zurück. Die alliierten Truppen unter dem Preußischen Heerführer Prinz Ferdinand von Braunschweig errichteten Mitte September ihr Quartier. Von Herrmannstein bis zur Badenburg blieben sie mit ca. 50.000 Soldaten bis Anfang 1760.
Zu dieser Zeit war es üblich, dass die belagerte Bevölkerung die Soldaten zu verköstigen hatte. Entsprechend hungerte die einheimische Bevölkerung. Im Kirchspiel Rodheim mit Vetzberg, Bieber und Fellingshausen lebten damals knapp 700 Personen.
Die übliche durchschnittliche Sterbequote lag damals bei 25 / Jahr. 1759 wurden 94 Sterbefälle, 1760 sogar 123 verzeichnet.

Das Autorenteam spannt in seinen Ausführungen den Bogen von der “allgemeinen politischen Entwicklung” über “Eintragungen im Königsberger Kirchspiel” bis zu den “Schanzen im Siebenjährigen Krieg”.
Gern und leicht zu erwerben ist die Bröschüre für 10,- € während der Öffnungszeiten des Heimatmuseums Rodheim von 15-17 Uhr oder auf dem Rodheimer Weihnachtsmarkt am 15.12. an Stand.

Quelle und Dank für die Informationen an “(wh)”, so das Kürzel im Gießener Anzeiger vom 3.12.2019, S. 30

Neuer Vorstand der CDU-Biebertal

Neuer, junger Vorstand des Gemeindeverbandes der CDU Biebertal

Foto Moos

Foto: Sascha Lember (Mitte) 1. Vorsitzender, Tim Wirth (li.) stellv. Vorsitzender und Mitgliederbeauftragter sowie Elke Augst (re.) Schriftführerin und Schatzmeisterin

Die CDU Biebertal blickt auf turbulente Zeiten zurück. Aus denen, so sein Ziel, hatte der bisherige Vorsitzende Dr. Alfons Lindemann Partei und Fraktion herausgeführt.
Nach seinen Worten stimmte jedoch der eigene Rhythmus nicht zu dem langsamen der politischer Arbeit. Er widmet sich nun einem kommunikativen Projekt für Biebertal.
Nach Jahresrückblick und Ausblicken auf Zukünftiges – von dem u.a. Klaus Peter Möller berichtete, bestimmte die Mitgliederversammlung der Partei am Freitag, den 29.11.2019 einen neuen Vorstand (siehe oben). Als Beisitzer bzw. Beisitzerin wurden Katja Rüspeler, Andreas Heuser, Marco Klein, Peter Kleiner und Dr. Alfons Lindemann gewählt.
Ganz bewusst hat sich die CDU jetzt ein junges, zukunftsfähiges Gesicht gegeben. Dabei stellte der neue Vorsitzende Lember das Motto “Tradition erhalten, Zukunft gestalten” an den Beginn seiner Amtszeit.
Er betonte, die Arbeit in der Gemeinde zum Wohle der Bürger habe nur bedingt mit der Bundespolitik seiner Partei zu tun, auch wenn die grundlegend eine geistige Heimat darstelle.
Das Team freut sich auf konstruktive Zusammenarbeit und das Interesse der Biebertaler Bürgerinnen und Bürger.
Als Neuigkeit wurde berichtet, dass Andreas Heuser aus Frankenbach seine Bewerbung als Bürgermeisterkandidat für Wettenberg abgegeben hat. Ihm sicherte Lember die volle Unterstützung zu, auch wenn das bei der Bewerbung des eigenen Kandidaten vor Ort nicht geschah.

Quelle: Lindemann

Countdown für die Gesundheit

Bis zu 5 zusätzliche Hitzewellen in Norddeutschland und bis zu 30 zusätzliche Hitzewellen in Süddeutschland – jeden Sommer.
Ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 3.7 Grad.
Diesen für die kommenden Jahrzehnte prognostizierten Klimaveränderungen hat das deutsche Gesundheitswesen – zumindest aktuelle – nichts entgegenzusetzen. Das zeigt der im November in Berlin vorgestellte Jahresbericht der internationalen Forschungs-initiative “Lancet Countdown”, der in diesem Jahr erstmals Empfehlungen für Deutschland herausgegeben hat.
Die Bundesärztekammer forderte deshalb die Länder und Kommunen auf, konkrete Maßnahmenpläne für Kliniken, Not- und Rettungsdienste sowie Pflegeeinrichtungen zu entwickeln.

Denn insbesondere die hohen Umgebungstemperaturen während sommerlicher Hitzewellen werden direkte gesundheitliche Auswirkungen haben. Der Hitzestress, aber auch die hohen bodennahen Ozonkonzentrationen während der Hitzeperioden können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, insbes. bei älteren Menschen und schon Herz-Kreislauf- und Atemwegs-erkrankten.
Die Ärzte müssen im Blick haben, dass bei bestimmten Medikamenten bei hohen Temperaturen die Dosierungen angepasst werden müssen.
Zudem müssten sich die Menschen darüber im klaren sein, dass in Zukunft von Mücken übertragbare “exotische” Erreger verstärkt auftreten werden. Steigende Temperaturen ermöglichen die Ausbreitung von Überträgern von Infektionskrankheiten, die bislang in Deutschland nicht vorkamen – z.B. Dengue-Fieber, Zika oder Chikungunya oder Gehirnhautentzündung durch West-Nil-Virus.
Auch die Biologie allergener Pollen verändert sich mit zunehmender Wärme. Die saisonale Dauer des Pollenfluges verändert sich, die Pollenmenge steigt an, was Asthma und allergische Reaktionen verstärkt.
Darüber hinaus erhöht sich durch die Erwärmung der Ostsee das Risiko einer Infektion mit Vibrio-Bakterien. Die im Salzwasser der Ostsee vorkommenden Keime vermehren sich sprunghaft bei Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad und können Wunden infizieren. Das stellt, wie die Todesfälle in diesem Sommer belegen, speziell für ältere, immungeschwächte, chronisch kranke oder Menschen mit Hautverletzungen ein Risiko dar, von dem man wissen sollte. Seit den 1980er Jahren hat sich aufgrund höherer Wasser-tempferaturen die Anzahl der Tage verdoppelt, an denen man sich beim Baden infizieren kann – 2018 waren es 107 Tage.

Wir müssen verhindern, dass die Gesundheit eines Kindes, das heute geboren wird, durch das sich verändernde Klima bestimmt wird. Denn unsere Kinder und Enkelkinder werden diejenigen sein, die am stärksten von den Effekten des Klimawandels betroffen sein werden.

Je früher wir anfangen, desto einfacher ist es, die notwendige Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen.
Beginnen wir erst 2025, bleibt nur der ‚kalte Entzug‘ mit den zu erwartenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen.
Weniger Einsatz fossiler Brennstoffe im Energie- und Verkehrssektor verringere beispielsweise die Belastung durch Luftverschmutzung.
Die Luftverschmutzung insgesamt habe 2016 weltweit zu sieben Millionen Todesfällen geführt, 2,9 Millionen davon habe Feinstaub verursacht. In Deutschland trug die Feinstaubbelastung 2016 laut Bericht zu über 44 800 frühzeitigen Todesfällen bei.
Darüber hinaus trage die Förderung von Radfahren, Zu-Fuß-Gehen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei – mit den bekannten positiven Folgen für die Gesundheit. Entsprechend gilt es, um möglichst viele Menschen „ins Boot zu holen“, den Klimaschutz nicht mit Verzicht gleichzusetzen, sondern stattdessen sollte darauf hingewiesen werden, was gewonnen werden könne.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 116, Dezember 2019, Nadine Eckert; im Internet: www.aerzteblatt.de/lit4719