Auf Facebook wurde diskutiert, ob man das Traditionshaus mit der früheren Gaststätte Bender-Listmann und den großen Saal, in dem im 2. Weltkrieg Filmvorführungen stattfanden, nicht erhalten könne. Aus sicherer und fachfraulicher Quelle kann diese Frage, nach Begehung der Gebäude, mit einem klaren Nein beantwortet werden. Durch einen Wasserschaden ist das Haus in der Gießener Straße 50 in Rodheim völlig marode und auch die Anbauten wie der große Saal sind für eine weitere Nutzung nach heutigen Standards so nicht geeignet.
Der Verein >Biebertaler Natur erleben und bewahren e.V.< hat Spenden gesammelt und für 5.000,- € ein umfängliches Gutachten “zur möglichen Gefährdung des Trinkwassers der Gemeinde Biebertal durch die Errichtung von Windkraftanlagen (WEA) im Vorranggebiet für die Windkraftnutzung VTG- 4104 (Helfholz) sowie zur Bemessung der Wasserschutzzone II des Wasserschutzgebietes WSG-ID 531-011” durch Dr. phil. nat. Dipl-Geograph Alexander Stahr erstellen lassen. Das Gutachten wird auf der Gemeindevertreterversammlung am 08. 12. 2020 in Rodheim an die Gemeindevertreter übergeben.
Im Ergebnis zeigten sich weitere Aspekte, die in dem von der Gemeinde 2004 beauftragten Gutachten noch nicht berücksichtigt wurden. Damit ergeben sich neue, gute Argumente gegen die Errichtung von Windrädern auf der Gemarkung “Helfholz” (oben im Bild zu sehen).
Als ein Ergebnis ergeben sich aber auch weitere grundsätzliche Fragen: Warum müssen erst engagierte Bürger privat ein Gutachten beauftragen?, um wesentliche Argumente für die gemeindliche Argumentation im Klageverfahren gegen Windkrafträder und das Vorranggebiet Helfholz beizubringen? (Wobei nicht unerwähnt bleiben soll – wie aus informierten Kreisen zu erfahren war – dass die Gemeinde den Verein mit Unterlagen für das Gutachten tatkräftig unterstützt hat.)
Dennoch: Es ist ja schön, wie letztlich selbstverständlich, wenn Bürger über Ergebnisse gemeindlicher Arbeit informiert werden. Die Krux dabei: Wenn man es in der Zeitung liest, ist bereits alles passiert.
Bürgerin und Bürger fühlen sich so nicht mitgenommen, nicht beteiligt – und viele im Ort vorhandenen Kompetenzen bleiben oft ungenutzt – sind letztlich nicht einmal bekannt. Helfen könnte eine Prozessinformation über gemeindliche Vorhaben und Projekte? Das Reduziert Unwissen und Phantasien sowie falsche Schlussfolgerungen. Zudem würden sich informierte Bürger/innen möglicherweise wieder mehr für Politik interessieren und mitwirken wollen und können. Transparenz und Informiertheit sind ja wesentliche Element unserer Demokratie; gerade jetzt, wo immer häufiger “Privatwahrheiten”, statt fundierter Hypothesen und ausgetauschter Standpunkte, in Medien und Köpfen kursieren.
Folgender Ergebnisbericht war am 05.12.2020 im Gießener Anzeiger zum Thema zu lesen:
Pressemitteilung des Vereins Biebertaler Natur erleben und bewahren e.V.
Gefahr für Biebertaler und Hohenahrer Trinkwasser
Auf einer Exkursion des Vereins Biebertaler Natur erleben und bewahren e.V. fiel auf, wie nahe der natürliche Wasserspeicher Helfholz, der Wald zwischen Königsberg und Erda, an den Quellbächen Strupbach und Dünsbergbach liegt. Diese beiden Bäche speisen den Brunnen „Obermühle“, der 6 der 7 Ortsteile der Gemeinde Biebertal mit Trinkwasser versorgt. Gleichzeitig wird in diesem Bereich auch das Grundwasser für die Brunnen „Quelle Helfholz“ und „Köppelwies“ für Hohenahr-Erda gewonnen.
Dies ist einer der Gründe, weshalb die Gemeinde Biebertal mit Unterstützung der SPD, CDU und den Freien Wählern, vertreten durch Bürgermeisterin Patricia Ortmann, gegen das Regierungspräsidium Mittelhessen wegen der unberechtigten Ausweisung des Helfholz als Vorranggebiet für Windkraft klagt.
Von einem Gutachten der Gemeinde war bekannt, dass die geplante Waldrodung, die groben Erdbewegungen für Zuwege und Trassen in diesem steilen Gebiet, Fundamente für 250 m hohe Windräder, das Hantieren mit wassergefährdenden Stoffen und Ölen eine Zerstörung von natürlichen Speicherräumen und die Gefährdung des Trinkwassers bedeuten.
Bisher fällt das Helfholz in die bisherige Trinkwasserschutzzone III, welche nur Auflagen für WKA vorsieht. Doch ist es nicht ersichtlich, weshalb die Wasserschutzzone II, die generell eine Errichtung von WEA verbieten würde, am Waldrand endet. Um diese Frage unabhängig und wissenschaftlich fundiert abzuklären, beauftragte der Verein Biebertaler Natur erleben und bewahren e.V. ein mit Spenden finanziertes Gutachten, welches jetzt vorliegt.
Die Schutzzone II wird als 50-Tage-Linie abgegrenzt, das ist die geringe Zeit die Verunreinigungen brauchen, um ins Grundwasser zu gelangen. Im Gutachten wird darauf hingewiesen, dass diese Zone II schon jetzt 200 m ans Vorranggebiet heranreicht, so dass es bei über 200 m hohen WEA im Havariefall zu einer Kontamination direkt oder indirekt über Oberflächen oder oberflächennahe Abflüsse in den Strupbach und letzten Endes in die Trinkwasserbrunnen kommt. Die Gutachter gehen aber davon aus, dass die Bemessung der Zone II aus fachlicher Sicht basierend auf einer zeitgemäßen Datenlage erheblich größer festzulegen ist. Sie weisen darauf hin, dass die letzte amtliche Festlegung 2004 erfolgte. Die Richtlinie für Trinkwasserschutzgebiete (W101) sieht jedoch vor, alle 10 Jahre zu überprüfen, ob alle Gefährdungspotentiale abgedeckt sind und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Laut Gutachten ist eine Neufestsetzung notwendig, weil die Umwandlung dieses Waldareals in einen Windpark ein völlig neues Szenario mit einer Vielzahl von Gefährdungspotentialen darstellt. Aus diesem Grund sei es zum Schutz des Trinkwassers die Pflicht der Behörden sicherzustellen, dass keine Windenergieanlagen in einer realen Zone II errichtet werden.
Auch aufgrund fehlender Begründungen bzw. belastbarer Daten für die Bemessung aus 2004 wird im Gutachten die Neufestsetzung der Schutzzonen gemäß DVGW W101 unter modernen geohydraulischen Aspekten empfohlen. Es wird erklärt, den Oberlauf des Strupbaches als besonders risikobehaftetes Gebiet anzusehen, dessen Anteil am Trinkwasser bisher zu gering bemessen ist. Die von der Richtllinie W101 geforderten unter- und oberirdischen Zuflüsse sind bisher noch nicht bekannt und benannt, und Angaben über die Fließgeschwindigkeiten fehlen. Auch deshalb ist eine neue Bemessung der Schutzzonen notwendig.
Das Fazit des Gutachtens ist, dass aufgrund der kritischen hydrologischen Faktenlage aus fachlicher Sicht eine potentielle Gefährdung der Trinkwasserversorgung Biebertals durch die Umsetzung der Planungen im Helfholz vorliegt. Von der Errichtung und dem Betrieb von WEA ist daher nach Auffassung der Gutachter unbedingt abzusehen.
Der Verein Biebertaler Natur erleben und bewahren e.V. übergab das Gutachten an die Bürgermeisterin, um ihr für den Schutz des Waldes und des Trinkwassers am Helfholz ein weiteres wissenschaftliches Argument zur Verfügung zu stellen. Der Verein machte das Gutachten auch den Gemeindevertretern zugänglich, um deren Antrag zur Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes an die Obere Wasserbehörde beim Regierungspräsidium mit Fakten zu stützen.
Biebertal ist eine Großgemeinde, bestehend aus den Orten: Fellingshausen, Frankenbach, Königsberg, Krumbach, Rodheim-Bieber und Vetzberg.Bis zur Gebietsreform in Hessen 1977, Bildung der Stadt Lahn, gehörten sie zum damaligen Kreis Wetzlar. (wikipedia)
Besonders voran getrieben hat das Projekt “Biebertal”, also den Zusammenschluss der damals selbständigen Gemeinden Rodheim-Bieber, Fellingshausen, Königsberg, Krumbach und Vetzberg, der damalige Bürgermeister Wolf-Dieter Meckel, damals (seit 1960) Bürgermeister von Rodheim-Bieber. Der SPD-Mann engagierte sich bei den vorbereitenden Verhandlungen und leistete viel Überzeugungsarbeit für den kommunalen Zusammenschluss, als eine zukunftsweisende Struktur. Am 1. Dezember 1970 wurde er dann auch der erste Bürgermeister der neuen Gemeinde am Fuße des Dünsberges. Bei der Kommunalwahl Anfang 1971 erreichte seine Partei nicht die angestrebte Mehrheit der Sitze in der Gemeindevertretung, so dass er sich enttäuscht im April 1971 nicht erneut zur Wahl stellte. Damals wurde der Bürgermeister nicht direkt von der Bevölkerung gewählt, sondern von den Mitgliedern der Gemeindevertretung, so wie das heute noch immer bei den Ortsbeiräten üblich ist.
Einladung an die Kandidaten, sich hier vorzustellen
Am 19.11.2020 fand die letzte derkonstituierenden Sitzungen für die „Offenen Listen für Ortsbeiratswahl in unseren Dörfern“ im Feuerwehrgerätehaus in Fellingshausen statt. Nachdem der amtierende Ortvorsteher Dieter Synowzik die Anwesenden begrüßt und die ordnungsgemäße Ladung festgestellt hatte, führte Bürgermeisterin Patricia Ortmann durch das Wahlprozedere. Von den 13 ortsansässigen Anwesenden ließen sich 6 Kandidaten für die Wahl nominieren, während die anderen stimmberechtigten Personen, meist ob ihrer vielfältigen anderen Ehrenämter, nicht für ein zusätzliches Amt zur Verfügung standen. Nach der kurzen Kandidatenvorstellung wurden die Listenplätze per Proklamation festgelegt, wobei Frau Ortmann betonte, dass letztlich die Bürgerinnen und Bürger bei der Wahl am 14. März 2021 durch Kumulieren und Panaschierenfestlegen, zu welcher Rangordnung am Ende die Stimmen verteilt sind. In geheimer Wahl wurden die Kandidaten der Liste dann mit 11 mal Ja, 1 x Nein und 1 Enthaltung bestätigt.
Eine Auflistung der amtierenden Ortsbeiräte in unseren Dörfern ist auf der Seite Biebertal.dezu finden. In den Orten können die Ortsvorsteher sicherlich nach den Kandidaten für 2021 nachgefragt werden.
Die aktuellen Kandidaten aus den offenen Listen für die nächste Ortsbeiratswahl würden wir hier gerne vorstellen.
Wer sich also für die Kommunalwahl im März 21 hier vorstellen möchte, kann uns gerne eine kurze Vita und seine Ideen für die kommende Wahlperiode (bitte mit Bild) zusenden: info@biebertaler-bilderbogen.de
Bei unserem Besuch in der Kläranlage in Rodheim war eines der Themen, dass immer wieder Lebensmittel über Spülbecken und Toilette in die Kanalisation entsorgt werden – und damit allerlei Lebewesen gefüttert werden, die eigentlich niemand in seiner Nähe wissen möchte, da sie als Krankheitsüberträger gelten.
Also bitte: unbrauchbar gewordene Nahrungsmittel gehören in die grüne Tonne.
Denn auch im Kompost locken Lebensmittel eher unliebsame Kulturverfolger an, die sich lieber bei Ihnen am und im Haus bedienen, als in der Natur zu jagen oder zu buddeln.
Einen ausführlichen Bericht über Kammerjäger finden Sie auf unserer Infrastrukturseite.
wie auch der Obst und Gartenbauverein (siehe unten)
Fotos und Quelle: Markus Schmidt, NABU Rodheim-Bieber
Ein Bus voller – vom RP Gießen gesponserter -Nistkästen, die vom NABU Rodheim an den Bäumen auf der Familienwiese oberhalb des Baugebietes “Burgblick” und im Bornweg in Rodheim aufgehängt wurden.
nicht weniger aktiv: der Obst und Gartenbau-Verein Rodheim-Bieber
Fotos: Lindemann
Pause nach dem Obstbäume pflanzen auf der Wiese oberhalb des Bornweges.
Aber auch beim Baumschnitt auf der Familienwiese war das Team Anfang November fleißig aktiv.
Über die Ziele für die zukünftige Arbeit der Freien Wählergemeinschaft soll später entschieden werden. Quelle: Gießener Anzeiger, 3. Nov. 2020 Eine erste populistische und protektionistische Idee war dann am 6. Nov. in der Gießener Allgemeinen zu lesen: “Biebertaler zuerst”. Darauf lässt sich nur antworten “””””””””””“(gelöscht von der Redaktion)
Auf ihrer Mitgliederversammlung in der Mehrzweckhalle Vetzberg haben nun auch die Freien Wähler ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl im kommenden Frühjahr aufgestellt: Voran geht die bisherige Vorsitzende des Gemeindeparlaments Elke Lepper als Spitzenkandidatin, gefolgt von der aktuellen Fraktions- und Vereinsvorsitzenden Inge Mohr. Auf den weiteren Listenplätzen folgen Rudi Gerlach, Klaus Bloch und Marie-Luise Sonneborn als erfahrende Parlamentarier sowie Rainer Lizon, Sascha Lepper, Frank Willershäuser und Dr. Anne Schmidt, Carina Jung, Jutta Leib-Ehlicker und Hans Ulm. Martin Chmil, Stefanie Plüschke, Volker Julius, Klaus Marotzki, Dieter Bender und Norbert Steinmüller.
Wie schon berichtet, leiden die Vereine – insbesondere die Gesang-Vereine – unter den Einschränkungen während der Corona-Pandemie.
Damit die 34 Sängerinnen und Sänger des ältesten Dorfvereins in Fellingshausen sich nicht vergessen fühlen, hat das Damentrio des Vorstandes in kreativer Weise eine ganz neue Form der Wertschätzung erfunden: Monika Wack, Helga Gerlach und Jutta Waldschmidt, die seit vielen Jahren an der Spitze des Gesangvereins stehen, banden für die Damen blühende Blumensträuße und bastelten für die Herren süße Überraschungen, die sie persönlich überbrachten.
Seit dem Frühjahr gab es keine Chorproben, keine Treffen der Sänger und Sängerinnen der Concordia Fellingshausen, die häufig aus Altersgründen zur Risikogruppe gezählt werden. Gerade aber die sozialen Kontakte, die Geselligkeit, das gemeinsame Tun und das anschließende Zusammensitzen sind für eine Gemeinschaft so wichtig!
Die Botschaft des Vorstandes: “Wir haben Euch nicht vergessen!” Dass das gut ankam, war in den herzlichen Reaktionen der Sangesbrüder und -schwestern zu spüren und im ausgedrückten Vermissen des gemeinsamen Singens und des guten Miteinanders zu hören.
Die Hessische Landesregierung hat das Sondervermögen „Hessens gute Zukunft sichern“ auf 3 Milliarden Euro aufgestockt. Das wird auch uns hier sehr konkret helfen, den Weg unserer stabilen Haushalte in Biebertal weiter zu gehen; auch wenn jetzt natürlich noch offen ist, wie viele Sterntaler am Ende in Biebertal ankommen werden.
In dem Paket sind verschiedene Corona-bezogene Mittel vorgesehen; z.B. Geld für Schutzmaßnahmen an Schulen und Kitas, ein Ausgleich für die ausgefallenen Kita-Beiträge und Gelder für Testungen von Erzieherinnen und Erziehern oder für den Digitalpakt Schule. Über den Kommunalen Finanzausgleich sichern die Mittel in den kommenden Jahren auch die Finanzierung der steigenden Kosten für die wachsenden Aufgaben der Gemeinden. Schon jetzt hat Biebertal von der bereits erfolgten Kompensation der Gewerbesteuerausfälle profitiert; wie auch zuvor schon durch die Entschuldungs- und kommunalen Investitionsprogramme.
Im Jahr 2020 ist vieles anders. Das Corona-Virus bzw. die Angst davor, krank zu werden oder zu machen – hat das Land im Griff. So wird es in diesem Jahr in den Ortsteilen keine Bürgerversammlungen im Gedenken geben, es werden keine Chöre singen, keine Reden gehalten. Lediglich die Bürgermeisterin und die Ortsvorsteher/innen werden an diesem Tag stellvertretend für die Mitbürger in stillem Gedenken die Friedhöfe der Gemeinde besuchen und Kränze niederlegen. Die Vereinsgemeinschaft Fellingshausen wird ihren Kranz am obigen Fliegerdenkmal ablegen. Mehr lesen unter Kultur – Wissen – Philosophie, Religion und Geschichte und auf der Fellingshausen-Seite