Ärztliche Informationen zum Corona-Virus “Covid-19”

Coronaviren sind zwischen 120 und 160 nm (Nanometer = 10−9) groß; Bild: Wikipedia

Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, sind keine Lebewesendaher wirken auch keine Antibiotika. Ein Virus besteht aus Erbmaterial (DNA oder RNA), das von einer Hülle aus Einweiß- und Fettmolekülen umgeben ist.
Seife vertragen die Viren daher nicht. Die Wirkung von “Spüli” auf Fett kennen Sie vom Aufwasch.
Daher hilft Händewaschen mit Wasser (20-30 Sec.) besonders gut gegen eine Infektion; d.h. Viren werden sicher zerstört und gelangen nicht über die Schleimhäute in den Körper.
ACHTUNG: Nicht alle Desinfektionsmittel zerstören auch Viren! Also auf den Flaschen nachlesen!
Aber auch wenn Viren den Weg in einen Organismus gefunden haben, erkennt unser Immunsystem den Fremdkörper an seiner Oberflächenstruktur und bekämpft die Eindringlinge. Dadurch entsteht für ein paar Jahre eine Immunität gegenüber dem Virus; also ein Schutz gegen eine Neuinfektion mit diesem Virus.

Viren sind winzig klein und nur mit einem Elektronenmikroskop (Auflösung bis etwa 0,1 nm) zu erkennen. Nicht einmal im Lichtmikroskope (Auflösung von etwa 200 nm) wäre da etwas zu sehen.
Um eine Infektion auszulösen, braucht es also sehr viele Viren.
Beim Corona-Virus, soweit die bisherigen Erkenntnisse, besteht kaum Gefahr, sich über Oberflächen anzustecken; sei es am Einkaufswagen, Spielzeug oder Lebensmitteln oder im Schwimmbad.
Die Übertragung der infektiösen Partikel erfolgt nach bisherigen Erkenntnissen vor allem über Tröpfcheninfektion; also durch Niesen, Husten, Händeschütteln.
Man rechnet damit, dass ein Infizierter durchschnittlich 1,4 bis 2,5 Menschen ansteckt.
Nach Kontakt mit einem infizierten Menschen beträgt die Inkubationszeit Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen 2 bis 14 Tage.

Beruhigend ist, dass bislang über 80 % der Erkrankungen milde bis moderat verliefen,
ca. 14 % zeigten einen schweren Verlauf und in etwa 6 % war der klinische Verlauf kritisch bis tödlich.
Dabei haben Menschen über 60 Jahre mit Grunderkrankungen am Herz-Kreislauf-System, der Lunge, Leber, Niere oder an Krebs erkrankte und Menschen mit Immunschwäche, z.B. durch Chemotherapie, ein höheres Risiko schwerer betroffen zu sein.

Die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen werden getroffen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.
Denn die hochgerechneten 6 % an schweren Verläufen wären bei unserer Bevölkerungszahl von
80 Millionen immerhin noch 4,8 Millionen Menschen, die unser Gesundheitssystem zu versorgen hätte.
Wenn also die Infektionswelle, wie bei einem Hochwasser, verlangsamt werden kann, wird die kurzfristige Spitzenbelastung nicht so hoch ausfallen, sondern in einer flacheren Wellenform verlaufen.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium – Foto: dpa,
in: Gießener Anzeiger, 13. 3. 2020

Allerdings lässt die hochgerechnete statistische Zahl “6 %” erhebliche Zweifel aufkommen. Denn bedenkt man die Erhebungsumstände, dürften am Ende eine erheblich kleinere Zahlen realistisch sein.
Die sensationsheischend moderierte Panikmache der Medien hat bei Teilen der Bevölkerung irrationale Verhaltensweisen ausgelöst. Der Herborner Psychiater Prof. Wildermuth hat das sehr treffend mit Ängsten und Verunsicherungen des grundlegenden Zutrauens und des Verbundenheitsgefühls in Verbindung gebracht, das einmal in frühen Lebenserfahrungen und obenauf in der aktuellen politischen Situation im Lande begründet sein dürfte. (siehe Gießener Anzeiger, 11. 3. 2020)
Die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Schäden dürften dann für viele deutlich gravierender ausfallen, als es der grippale Infekt bewirken würde.

Antworten auf häufig gestellte Fragen, finden Sie über diesen Link. Aber auch darüber hinaus gibt das Robert-Koch-Institut zahlreiche Hinweise zum Thema, ebenso wie die Bundesärztekammer, die Landesärztekammer Hessen (Beitrag inzwischen nicht mehr verfügbar), das Hessische Ministerium für Soziales und Integration oder das Bundesgesundheitsministerium.

Die Krankheitssymptome der Coronainfektion sind hier unspezifisch Fieber, trockenen Husten, Abgeschlagenheit, Atemnot … wie bei anderen grippalen Infekten oder der echten Grippe auch.
Auch diese Atemwegserkrankungen werden durch unterschiedliche Viren verursacht.
Beim Coronavirus ist es vor allen eine Lungeninfektion, so dass die Betroffenen eher einen Reizhusten, als zum Beispiel eine laufende Nase haben.
Die Covid-19-Infektion verläuft vielfältig und variiert stark: von symptomlosen Verläufen bis zu schweren Lungenentzündungen … die bis zum Lungenversagen und Tod führen können.
Am häufigsten wurden bislang Fieber und Husten berichtet.

An Schutzmaßnahmen sind, neben häufigerem und gründlichem Händewaschen mit Seife, das Abstand halten zu Hustenden (ca. 2 Meter oder mehr) bzw. das Husten und Niesen in die Armbeuge, das nur einmalige benutzen von Papiertaschentüchern, der Verzicht auf´s Händeschütteln angeraten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist für Menschen mit einer Atemwegserkrankung, die sich im öffentlichen Raum bewegen, und für medizinisches Personal sinnvoll. Gesunden nutzt es kaum, eine Maske zu tragen; ganz abgesehen davon, dass man sie alle paar Stunden auswechseln müsste.

Bei Krankheitssymptomen wie Husten, Fieber, Atemnot UNBEDINGT TELEFONISCH an den Hausarzt oder an die zentrale Rufnummer 116 117 des ärztlichen Notdienstes wenden.
NIEMALS UNANGEKÜNDIGT eine Praxis oder die Notaufnahme besuchen!
Eine stationäre Einweisung ist nur gerechtfertigt, wenn es der klinische Zustand des Patienten erfordert!
Eine Hotline ist montags bis freitags zwischen 8 und 20 Uhr unter Telefon: 0800-555 4 666 zu erreichen;
bzw. unser Gesundheitsamt von montags bis donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer: 0641-9390 3560 bzw. als Bandansage für Notfälle außerhalb der Dienstzeiten über die Telefonnummer: 0641-9390 1400 / 1401.

Die Coronaviren sind eine Familie von RNA-Vieren, die sowohl Tiere als auch Menschen infizieren.
Beim Menschen lösen sie vor allem Erkrankungen der Atemwege aus.
Da die Viren keinen eigenen Stoffwechsel besitzen, sind sie zur Vermehrung auf Wirtszellen angewiesen: Die Viren durchdringen die Zellmembran und nutzen dann den Stoffwechsel der Zelle, um sich selbst zu reproduzieren. Es werden so viele Viren neu gebaut, bis die Zelle platz. Dadurch gelangen die Viren erneut in den Blutkreislauf und infizieren neue Zellen. Die anstrengende Arbeit im Körper führt zu Erschöpfung/Abgeschlagenheit und zu reaktiven Entzündungen in den Geweben, die man als Krankheitssymptome spürt. Zugleich sind diese gesunden Reaktion Zeichen der Abwehr gegen die Angreifer und als Reparaturmechanismen zu verstehen: das Immunsystem greift die Eindringlinge auf verschiedenste Weise an und wird normalerweise auch binnen einiger Tage mit ihnen fertig. Übrig bleibt im zellulären Gedächtnis eine “Erinnerung” an die Oberflächenstruktur des Eindringlings, so dass beim nächsten Zusammentreffen eine viel schnellere Abwehrreaktion erfolgt.
Ist das Immunsystem geschwächt oder hier insbesondere die Lunge vorgeschädigt, kann es zu Komplikationen kommen, die nur im Krankenhaus behandelt werden können. Sonst wird man in der Regel ganz gut selbst und daheim mit der Infektion fertig.
Also: “KEINE PANIK”; das betonte Douglas Adams schon 1981 in seinem bemerkenswerten Roman “Per Anhalter durch die Galaxis”, in dem die Erde für eine Hyperraum-Umgehungsstraße weggesprengt wird.

Quelle: Dr. med. Alfons Lindemann

Die gute Tat folgt dem Weihnachtsdorf Fellingshausen

Foto: Lena Failing

BuMs meint nichts unanständiges, im Gegenteil!
Die Burschen- und Mädchenschaft “Füchse” Fellingshausen hatten im Dezember 2019 im Hof des Landgasthof “zum Dünsberg” “beim Paul” ehrenamtlich ein Weihnachtsdorf organisiert und die Einnahmen für gemeinnützige Zwecke vorgesehen.
Vor Kurzem wurden je 370,- € an Spenden überreicht die Tagespflegestätte der Gemeinde in Rodheim sowie an die Kita “Fuchsbau” und die Grundschule “Am Keltentor” in Fellingshausen.

Quellen: Colin Keil, Vereinsvorsitzender der BuMs Fellingshausen “Füchse” und Steffen Balser, Vereinsvorsitzender der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen.

Mehr WIR in Biebertal

Der neue gemeinsame Gemeidebrief der evangelischen Gemeinden in Biebertal ist ausgeliefert.
Und …, selbst mich als nicht Mitglied hat er berührt.
Schon auf der Umschlagseite begrüßt ein Frühlingstulpenstrauß die Leserschaft und regt symbolisch Phantasien zum Aufbruch in ein neues Kapitel der Kirchengemeinden an.

Besonders gut hat mir persönlich der Artikel über “mehr WIR” gefallen. Zwar wird berichtet, dass Sachgründe den Anstoß zu mehr Kooperation gegeben haben, aber gerade in Notzeiten (auch wenn man hierzulande davon kaum ernsthaft sprechen kann) rücken die Menschen näher zusammen und besinnen sich auf Wesentliches.
Als ein wichtiger Grund für die aktuellen Entwicklungen in der Kirche wird der demographische Wandel benannt. Wenn ich da dabei bleibe, fällt mir sofort das Thema Einsamkeit ein. Mein Kollege Manfred Spitzer schrieb dazu: “Einsamkeit – die unerkannte Krankheit: schmerzhaft, ansteckend, tödlich”.
Auch wenn sein Buch nicht unkritisiert blieb, ist das Thema und die aufgezeigte Folge an sich durchaus richtig. Das sollte uns allen zu denken geben.
Und genau da schreiben die Biebertaler Pfarrer/innen, dass die Haupt- und Ehrenamtlichen weiterhin verlässlich da und vor Ort sein wollen. Das erlebe ich als ein ermutigendes Zeichen, das mich dankbar und demütig stimmt.
Danke, dass Sie Nächstenliebe praktisch leben und Beispiel für intakte Nachbarschaft geben!

Quellen: Evangelisch in Biebertal – Gemeindebrief der Gemeinden;
Gespräch mit dem für Öffentlichkeitsarbeit im Evangelischen Dekanat Gießen beauftragen Journalisten Matthias Hartmann.

Blüten im Schnee

Der Baum, der hier blüht, ist eine Zierkirsche (Prunus subhirtella)
Fotos: Zoe Stillger

Diese Bilder wurde aktuell aus Wetzlar an uns geschickt, was einmal zeigt: der Biebertaler-Bilderbogen findet auch über unser schönes Dorf hinaus Beachtung.
Zum anderen zeigt das Bild mit den Blüten im Schnee nahezu den erste Schnee in diesem Winter.

Scott St. George, Professor für Geografie forscht an der University of Minnesota in Minneapolis. Es veröffentlichte in der Zeitschrift “Spektrum der Wissenschaft” 2/2020 folgendes (zusammengefasst): “Heute erwärmt sich die ganze Erde auf einmal. Damit unterscheidet sie sich grundsätzlich von anderen Temperaturschwankungen in den letzten 2000 Jahren, wie Klimarekonstruktionen zeigen.
In der Erdgeschichte gab es immer wieder Epochen, in denen es für längere Zeit wärmer, kälter, feuchter oder trockener wurde. ­Während der letzten 2000 Jahre waren dies vor allem die mittelalterliche Klimaanomalie, eine warme, trockene Periode etwa von 950 bis 1250 n.Chr., sowie die kleine Eiszeit, eine kühle Phase vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.
Viele Menschen nehmen an, diese Phasen seien weltweit synchron verlaufen. Doch ein Team um Raphael Neukom von der Universität Bern hat 2019 gezeigt, dass sich diese und frühere Klimaepochen der vergan­genen 2000 Jahre wesentlich klein­räumiger bemerkbar machten als die aktuelle, menschengemachte Erwärmung, die fast überall auf der Erde nachweisbar ist.
In der Vorindustriellen Zeit (1300-1800) waren für die Klimaschwankungen große Vulkanausbrüche die Hauptursache für Umschwünge hin zu kalten Temperaturen, die dann einige Jahrzehnte anhielten.
Veränderungen der Treibhausgaskonzentration hatten eine geringe, aber immer noch nachweisbare Wirkung. Auch fanden die Wissenschaftler keine Anzeichen dafür, dass Schwankungen der Sonnenstrahlung die globale Durchschnittstemperatur über vergleichbare Zeiträume hinweg beeinflusst hat.
Die These, dass sich das Klima stetig ändert, stimmt sicherlich. Doch selbst, wenn wir bis in die frühesten Tage des Römischen Reiches zurückblicken, finden wir kein Ergebnis, dass in Stärke oder geographischer Ausdehnung auch nur annähernd dem Temperaturanstieg der letzten Jahrzehnte entspricht. Dieser ist in seiner Synchronizität weltweit beispiellos.”

Quelle: Spektrum der Wissenschaft, 2.2020, S. 30

Unser Grenzsteingarten am Kelten-Römer-Pfad

Ernst Döpfer an den Hinweistafeln in Biebertal-Fellingshausen

Der Grenzsteingarten (Lapidarium) wurde im Frühjahr 2014 maßgeblich von Ernst Döpfer, Obmann für Historische Grenz- und Vermessungsmale im Landkreis Gießen, eingerichtet und noch heute gepflegt.

Im Lapidarium sind u.a. historische Vermessungsmale (Rillensteine) zu sehen,

In den Flyerboxen (oben zu sehenden) finden sich Informationen über die ausgestellten historischen Grenzsteine, zu Hausmarken- und Wappenkunde und zur früheren Schreibweise von Buchstaben und Zahlen.

Weiterlesen unter https://wissen.biebertaler-bilderbogen.de/unser-grenzsteingarten-am-kelten-roemer-pfad/

Quellen: persönliche Mitteilungen und persönliche Eindrücke, sowie
https://www.grenzmale-hessen.com/lapidarien/gleiberger-land/

Ideen für Biebertal

Viele Ideen in die Tat umgesetzt ergeben ein gutes Gefüge

Dem ehemaligen Ortsvorsteher Helmut Mattig liegt das Motto der 750 Jahrfeier Fellingshausen 2014 “Tradition erhalten – Zukunft gestalten” – sehr am Herzen.

Der Presseartikel “Ländlichen Raum zukunftsfähig machen” vom 16.11.2019 im Gießener Anzeiger machte auf den Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” aufmerksam. Da nur die Gemeinden die Teilnahme am Wettbewerb anmelden kann und die Anmeldefrist am 28.2.2020 ausläuft, ging eine schriftliche Erinnerung dazu an die Bürgermeisterin.

So erschienen Anfang und Mitte Februar in den Biebertaler Nachrichten vom Marktteam, in dem Mattig mitarbeitet, der Aufruf an die Bürger, Ideen zu entwickeln, damit unser Dorf auch in Zukunft lebens- und liebenswert bleibt.
Das Marktteam in Fellingshausen bietet dort an, sich darum zu kümmern.

Auch der Biebertaler-Bilderbogen.de (kurz: bibibo.de) hat diese Ideen bereits aufgegriffen und unter der Seite Treffpunkte eine interaktive Plattform geschaffen, Dort findet man die Rubriken “Meinungstreff“, sowie “Lobenswert” und “Verbesserungswürdig“.
Hier können Bürger über den E-Mail-Kontakt info@biebertaler-bilderbogen.de ihre Ideen und auch Bilder dazu weitergeben.

Weiterlesen unter https://wissen.biebertaler-bilderbogen.de/ideen-fuer-biebertal/

Quelle: Biebertaler Nachrichten, Nr. 7, 14.2.2020 und Nr. 8, 21. 2.2020
https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/landkreis/infos-zu-unser-dorf-hat-zukunft_20706175
https://www.mittelhessen.de/infos-zu-unser-dorf-hat-zukunft_20706175
https://umwelt.hessen.de/presse/pressemitteilung/der-wettbewerb-unser-dorf-hat-zukunft-geht-hessen-die-37-runde

Niedrigste Kriminalitätsbelastung seit 40 Jahren

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) steht hinter einem Polizisten.
(Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild)
Quelle: Gießener Anzeiger, 19. 2. 2020

Im Jahr 2019 ging die Zahl der Straftaten insgesamt deutlich zurück.
Mit 364 833 Straftaten wurden in Hessen knapp 8000 Fälle weniger (minus 2,1 Prozent) als noch im Jahr zuvor gezählt; der niedrigste Wert seit 1980. Zudem wurden im vergangenen Jahr 65,2 % der polizeilich bekannt gewordenen Delikte aufgeklärt; 1 % mehr als im Vorjahr. Damit ist die Kriminalitätsbelastung mit 5823 Straftaten pro 100 000 000 Einwohner ebenfalls weiter rückläufig (2018: 5971 Fälle).

Das sind die realen Zahlen zur objektiven Sicherheitslage in Hessen. Die aber stimmen nicht mit dem geäußerten Sicherheitsempfinden zusammen. Denn Stimmungen und Gefühle hängen mit subjektiven Eindrücken zusammen. Wenn also allabendlich über die Medien Krimis und Straftaten vielfach ins heimische Wohnzimmer getragen werden, dann fühlt sich das wirklicher an, als die Zahlen der Statistik.

Auch Biebertal beteiligt sich, wie 70 andere Städte und Gemeinden, an KOMPASS, dem “Kommunalprogramm Sicherheitsspiegel”. Damit soll das Sicherheitsgefühl erhöht werden, indem die Polizei hilft, passgenaue Lösungen zu finden, um Kirminalitätsbrennpunkte (in Biebertal???) und Angsträume sicherer zu machen.
Das Konzept basiert auf der Erfahrung, dass oft schon ein Eimer Farbe oder eine zusätzliche Lampe genügen, um eine düstere Ecke heller erscheinen zu lassen und das Sicherheitsgefühl zu steigern.

Eine neue Qualität tauchte 2019 mit der App “hessenWARN” auf.
Per App auf dem Smartphone können / sollen Bürger “schnell, einfach und effizient” melden, wo und warum sie sich im öffentlichen Raum unwohl oder unsicher fühlen. Sie können auch Müll im Stadtpark, Schmierereien an Wänden oder verdächtige Personen am Spielplatz melden.
In der umgekehrten Richtung kann über Produktrückrufe informiert, vor Hochwasser oder Erdbeben in einer Region gewarnt werden.
Auch “hessengegenhetze” ist eine Plattform, um Hasskommentare und extremistische Internetinhalte möglichst schnell zu erfassen und für eine verbesserte Sicherung beweislastiger Daten zu sorgen.

So nachvollziehbar und oft auch hilfreich solche Möglichkeiten sind, es wird auch Kritisches berichtet
z.B. “op-online.de”: User sind verärgert über neue Sicherheits-App.


Quelle: Gießener Anzeiger, 19.2.2020 – Der Bürger als Hilfssheriff;

Mobilität auf dem Lande

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Foto: Torsten Dettlaff – https://www.pexels.com/de-de/suche/auto/

In der Vortragsreihe “Verkehrswende in und um Giessen” sollen Konzepte für Personen- und Güterverkehr und einzelne Mobilitätsformen dargestellt werden.
Alle Termine dazu finden im großen Hörsaal der alten Universitätsbibliothek, Bismarckstraße 37 statt.

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Michael Schrameck referierte am 30.01.2020 in der alten Universitätsbibliothek in Gießen über “Mobilität auf den Lande – Ideen und Lösungen für kleinere Ortschaften”.
Der bisherige Straßenverkehr, der für 20% des Klimawandels verantwortlich sein soll, ist laut, ineffizient und verbraucht wertvollen Raum.
Ein Oberzentrum Gießen mit einer funktionierenden Anbindung an das Umland ist ohne Autos im Augenblick nicht vorstellbar. Dennoch gilt es, mit weniger Autos auszukommen. Dazu eignet sich das Car-Sharing, bei dem man sich für einen Weg einen Leihwagen mietet. Ein und das selbst Fahrzeug wird zu unterschiedlichen Terminen, zeitlich begrenzt, von verschiedenen Fahrern genutzt, steht also nicht sinnlos herum. In Gießen funktioniert dieses Prinzip bereits mit Leihrädern.
Wie dies “auf dem flachen Land” erfolgreich gehandhabt werden kann, berichtete Michael Schrameck, Geschäftsführender Gesellschafter EcoLibro GmbH / Regio.Mobil Deutschland GmbH und Vorsitzender Vorfahrt für Jesberg e.V. / Netzwerk intelligente Mobilität e.V.
Seiner Ansicht nach wird das Modell Carsharing mit weniger genutzten Verbrennungsfahrzeugen so lange nicht funktionieren, wie jedermann ein privates Auto benutzt. Doch wenn sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen, würden a) weniger Fahrzeuge benutzt und b) bekämmen auch andere Fortbewegungsmöglicheiten mehr Aufmerksamkeit.
In Jesberg (zwischen Marburg und Kassel) hätte sich Carsharing etablieren können. In Gera in Thüringen brächten 13 Fahrgemeinschaften mit Kleinbussen (Bürgerbussen), die tags anderweitig genutzt werden, 89 Mitarbeiter aus 9 verschiedenen Orten an ihren Arbeitsplatz.
Nach Gießen pendeln täglich 35.000 Menschen, da könnten das Modell der Fahrgemeinschaft in Kleinbussen oder PKW für Veranstaltungen oder größere Firmen sinnvoll genutzt werden. Das käme etwa einem Jobtickel gleich, wobei natürlich auch der ÖPNV besser ausgebaut werden müsste. Die tags üblicherweise geparkten Autos könnten über das Carsharing-Modell auch anderweitig genutzt werden.
Förderungen könnten helfen, diese Modelle zu etablieren. Mit 70 % z.B. beteilige sich das Land Hessen bereits an Lastfahrrädern. Klimakommunen erhielten sogar 90 % der Kosten erstattet.
Kontaktadresse für interessierte Kommunen und Betriebe: info@regio-mobil-deutschland.de

Quellen: Gießener Anzeiger, 1.2.2020, >Carsharing auch für Kommunen< von Rüdiger Schäfer; sowie
https://www.asta-giessen.de/Veranstaltung/mobilitaet-auf-dem-lande-ideen-und-loesungen-fuer-die-anbindung-kleiner-ortschaften/

Fußball verbindet

Foto: Mattern, Bild: Sieger „FuBaHaTu“ 2020 – FSG Biebertal 1
Förderfreunde-Fußball-Biebertal-de

Am 25. Januar 2020 fand schon zum 9. Mal in der Großsporthalle Biebertal-Rodheim wieder das Fußballhallenturnier “FuBaHaTu” des Fördervereins Biebertal statt.
Ich finde das auch einen Monat nach dem Turnier noch einmal, nein eigentlich jeden Monat, bemerkenswert. Denn unter dem Motto “Fußball verbindet“ betont der Verein: Fußball ist international und hat, wie viele Mannschaftssportarten, eine integrierende Funktion.
Wie auf der Internetseite des Vereins (sieh oben) zu sehen ist, gilt dies nicht nur jenseits von Nationalität, Hautfarbe, Glauben oder sexueller Ausrichtung (die eigentlich keinen Außenstehenden etwas angeht) usw, sondern auch Generationsübergreifend.
Das hat, wie ich finde, eine besondere Würdigung und Anerkennung für die Initiatoren, die im Verein aktiven, die sportlichen Mitmacher, Helfer und Sponsoren verdient: vielen Dank.

Gewalt folgt ihrer eigenen irrationalen Logik

Während ich mich im Urlaub über das tolerante Neben- und freundliche Miteinander verschiedenster Menschen und Nationalitäten begeisterte, erfuhr ich aus dem Gießener Anzeiger vom 24. Januar, dass in Biebertal inzwischen zu Waffen gegriffen wird, um Konflikte auszutragen.
Das bezeichnet eine neue, schreckliche Eskalationsstufe – nicht nur in Biebertal!

Viele verschiedene Menschen – viele verschiedene Interessen
Betont man die Differenz, geht man sich in der Folge aus dem Weg … reale Eindrücke werden weniger, Vorurteile bleiben oder entwickeln sich stärker.
Betont man das Gemeinsame und Ergänzende, lässt sich mit Interesse und Toleranz meist ein Weg der Verständigung finden.

Um in Biebertal zu bleiben: Warum schießt jemand auf das Eigentum eines Busunternehmers?
Warum verwandelt jemand eine zugelassene Mountainbike-Strecke in eine lebensgefährliche Falle?

Derartige Eskalationen folgen ihrer eigenen inneren Logik:
den vollständigen Artikel finden Sie unter wissen.biebertaler-bilderbogen.de