Die Kusskugeln

Die Mistel wird in der Weihnachtzeit wieder gerne als Schmuck für Dekozwecke genutzt, aber eben gerne auch als “Kuss-Kugel” aufgehängt. Denn die immergrüne Mistel, ein Halbschmarotzer *), steht nicht unter Naturschutz. Sie gilt heute als Symbol für Glück oder Versöhnung.

Zu Zeiten der Kelten und Römer wurden Misteln aufgehängt, um böse Geister zu vertreiben.
Der Brauch der “Kusskugel” stammt aus dem England des 18. Jahrhunderts. Dieser in der Epoche der Aufklärung beliebte, heute in Zeiten von #metoo nicht von allen beliebte Brauch sah vor, dass eine Frau, die von einem Mann unter einem Mistelzweig angetroffen wurde, sich von ihm küssen lassen musste. Für jeden Kuss muss der Mann dann eine Beere vom Zweig pflücken. Denn es darf nur so lange (natürlich nicht die gleiche Person) geküsst werden, bis keine Beeren mehr an der Mistelkugel hängen.

Der lateinische Name der Mistel ist “Viscum album”. Dabei steht Viscum für Vogelleim, da die Römer aus den klebrigen Beeren Leim herstellten (viskos). Album bedeutet Weiß, was sich auf die Farbe der Beeren bezieht.
Im Altdeutschen hieß die Pflanz mistil, was so viel bedeutet, wie Mist. Das bezog sich auf die Verbreitung der Mistelsamen durch Vogelkot.
Inzwischen sind Obstbaumbestände durch die Mistel bedroht, da der Schmarotzer sich über den Vogelschiss stark ausbreitet. Denn die Bäume sind durch die Klimaveränderungen mit langen Trockenphasen gestresst und anfällig; sogar junge Bäume sind mittlerweile betroffen.

Die Mistel ist aber nicht nur Schädling, auch wenn das Mistelgift Viscotoxin für Pferde, Hunde, Katzen und Nager wie Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster giftig ist. Die Mistel wird in der klassischen Heilkunde auch gegen Bluthochdruck oder Arthrose, bei Schwindel, epileptischen Anfällen und sogar als Krebsmittel eingesetzt sowie zusammen mit Weißdorn zur Stärkung des Herzens genutzt.

*) Halbschmarotzer bedeutet, dass dieser Parasit die Leitungsbahnen der befallenen Bäume anzapft, um für sich an Wasser und Nährstoffe zu kommen. Gleichzeitig ist die Mistel aber auch in der Lage, selbst mittels Photosynthese Glucose = Traubenzucker und Sauerstoff zu erzeugen.

Foto: pixabay;
Quelle: Senioren Journal der Gießener Allgemeinen und wikipedia

Vogel des Jahres 2022

Das Rotkehlchen war Vogel des Jahres 2021.

Welcher Vogel wird Vogel des Jahres 2022?

Es sind fünf Vogelarten, die zur Auswahl stehen,

von links: Steinschmätzer, Wiedehopf, Feldsperling, Bluthänfling, Mehlschwalbe

Fünf Kandidaten, eine Stimme, ein Vogel des Jahres 2022!

Bisher entschieden Experten von NABU und LBV, wer der Vogel des Jahres wird. Doch seit dem 50. Jubiläum der Aktion im Jahr 2021 ist alles anders: Ganz Deutschland ist aufgerufen, den Vogel des Jahres selbst zu wählen! Nach dem großen Jubiläum werden die zukünftigen Wahlen vereinfacht. Unsere Experten/innen wählen fünf spannende Kandidaten aus, die dann öffentlich zur Wahl stehen. Es gibt nur einen Wahlgang und eine Stimme.

Wer wird nach dem Rotkehlchen der zweite öffentlich gewählte Vogel des Jahres?

Bis zum 18. November 2021 kannst du für deinen Kandidaten abstimmen. Und es ist ganz einfach:
– Abstimmen auf der Wahlseite – oder noch unentschlossen? Unser Kandidaten-Check hilft dir bei der Entscheidung!
Um deinem Kandidaten noch mehr zu helfen, kannst du optional auch noch:
– Ein Wahlkampfteam gründen und Stimmen sammeln.
– Ein Wahlplakat in deinen Sozialen Netzwerken teilen.

Der Feldsperling nistet auch in Biebertal, z.B. in den Nistkästen an den Apfelbäumen, die der Natur-und Vogelschutzverein Fellingshausen*) pflegt. Auch die Mehlschwalbe kommt in der Region öfter vor, weil auch für sie passende Nester an manchen Häusern angebracht wurden. Um selber zu bauen, fehlen in den Dörfern die Pfützen mit Lehm und Stroh. Für den Steinschmätzer gibt es bei uns keine passende Landschaft, den Bluthänfling haben wir noch nie gesehen, dafür aber den Wiedehopf (gemeinsam mit dem Pirol) auf Waldwiesen in Sachsen-Anhalt.


Quelle: NABU

*) Kontakte:
Fellingshausen: Michael Gerth 06409-660283
Königsberg: O. Scherer, 0644-889192
Krumbach: H. Gerlach 06409-2542
Rodheim-Bieber: NaBu, M. Schmidt, info@nabu-rodheim-bieber.de

Modebewusste Blaumeise ruft zur Stunde der Gartenvögel vom 13. – 16. Mai 2021

“Häuslebauer”

Die kleine Blaumeise scheint recht modebewusst zu sein. Das Nest wird nicht nur warm sondern auch farbenfroh gepolstert.
Auch bei Blaumeisen begann 2020 eine Lungenkrankheit, hervorgerufen durch das Bakterium Suttonella ornithocola. Für Menschen und andere Tiere ist es ungefährlich. Zählen sie nicht nur die Blaumeisen, sondern alle Vögel in Ihrem Garten!
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