Schulabschlussfeier in der Kerschensteiner Schule

Moritz Valentin und Marta Tok bei ihrer Abschlussrede

Die Georg-Kerschensteiner-Schule, die jahrelang in der Schule am Bornberg in Rodheim residierte, wurde vor einigen Jahren totgesagt. Die wenigen übrig gebliebenen Schüler/innen sollten noch zum Abschluss gebracht werden. Zwei von ihnen konnten nun das Zeugnis für die berufliche Orientierung in Empfang nehmen. In einer wunderschönen Feierstunde wurden Marta und Moritz von LehrerInnen und Mitschülern verabschiedet. Die Tische waren festlich gedeckt, zum Empfang gab es etwas aus dem Sektglas; ein warmes Büffet versprach Gaumenfreuden. Es war im Wesentlichen noch von Marta zubereitet worden, die demnächst bei der ZAUG den Beruf einer Beiköchin erlernen wird. Moritz plant, auf der Theodor-Litt-Schule seinen Hauptschulabschluss zu machen.

Lecker wars ein einfaches Rezept: Blätterteig mit feinen Scheiben von Möhre und Zucchini belegen, würzen, aufrollen, in Scheiben schneiden und backen.

Moritz und Marta wechselten sich bei ihrer Dankesrede ab “ Herzlich willkommen, liebe Lehrkräfte und Schüler zu unserer Zeugnis – Übergabe. Wir bedanken uns für die tolle Schulzeit! Und dass wir viel mitnehmen konnten. Und nochmal ein Dankeschön an unsere Klasse, ohne die wäre das heute nicht möglich gewesen. …“
Anschließend gab es für die Lehrkräfte Geschenke.

Geschenke für die Lehrer/innen
Frau Süß, mit Kamera, Herr Drangmeister

Ein Video wurde gezeigt und etwas Musik gespielt. Dann hielt der Schulleiter Herr Drangmeister seine Rede, die mich sehr ansprach, weil deutlich wurde, dass auch die Schulleitung immer nahe dran an ihren Schülern ist und sie gut kennt. Schwierigkeiten wurden nicht ausgespart, aber die insgesamt positive Entwicklung der beiden bis heute betont. Moritz hat sich zum Beispiel in seiner Abschlussarbeit mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst und in diesem Zusammenhang einige Male am Keltengehöft Müll gesammelt und analysiert.
Geladen und gekommen waren auch drei Ehemalige: Der frühere Schulleiter Herr Beyer, Konrektorin Frau von Einem und Sozialpädagoge Schreieck. Ich gehörte selber ebenfalls zu den Gästen, nur weil ich die kleine Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Stephanie Süß von Februar bis April in einigen Unterrichtsstunden begleitet hatte: In der Bücherei und in den Hardtgärten. Sogar ein schönes Geschenk bekam ich. Nochmal herzlichen Dank dafür!
Irgendjemand bedauerte, dass solch kleine Schulabschlussfeiern von der Presse gar nicht wahrgenommen würden. Da konnte ich gegenhalten: Der Bilderbogen war als Presse vertreten. Dieser Bericht ist die Folge.

Ein Erinnerungsgeschenk für Marta und Moritz von den Mitschülern

Und in Zukunft? Wie heißt es immer „Totgesagte leben länger“? In den vergangenen Wochen kamen bereits Jolina und Niels neu in die Klasse. Man will die Klassen in Rodheim wieder aufstocken. Die Leitung der Kerschensteiner-Schule befindet sich hier. Im Kreis Gießen gibt es 23 Zweigstellen.
Zum Schluss: In Zeiten, in denen Handwerker dringend gesucht werden, ist es umso mehr zu schätzen, dass hier junge Leute heranwachsen und gefördert werden, die uns vermutlich eines Tages als Fachleute in irgendeinem Gewerbe gegenüber stehen. Wir werden dann froh sein, solche kompetenten Menschen für unsere häuslichen Reparaturen oder im Gastgewerbe gefunden zu haben.

Nebenbei bemerkt: Ich wollte Marta auf meinem Handy eine Internetseite zeigen. Dazu fragte ich einen Lehrer nach dem Passwort für das W-Lan. Antwort: „Wir haben kein W-Lan!“
Und das 28 Monate nach dem Beginn der Corona-Pandemie!

Fotos: Ev. Renell

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