Was ist Phänologie?

Die Natur in unserer Gemeinde
ist ein wertvoller Bestandteil für uns alle. Die Klimaveränderung wirkt sich daher auch bei uns aus. Hierüber wird der Biebertaler-Bilderbogen kompetent berichten.

Die Phänologische Uhr zeigt die 10 Jahreszeiten der Wetterkundler und ihre Dauer

In der Phänologie meint man das äußere Erscheinungsbild von etwas.
Im Zusammenhang mit Wetter geht es um Tiere oder Pflanzen.

Bei Pflanzen kenne ich mich aus. Bevor ich nach Fellingshausen zog, habe ich mehrere Jahre lang phänologische Beobachtungen im Wetterpark Offenbach für den deutschen Wetterdienst durchgeführt. Ich notiere, wie sich die Pflanzen im Jahreslauf entwickeln, wann sie austreiben, blühen, Früchte bilden, ihre Blätter abwerfen.
Damit man das in Deutschland oder Europa vergleichen kann, gibt es eine Liste von Pflanzen, die beobachtet werden. Wenn man die  Beobachtungen über viele Jahre aufschreibt, kann man Klimaveränderungen feststellen. Das kann jeder durch Pflanzenbeobachtungen vor der eigenen Haustür. Ein Beispiel: In Gießen begannen die Forsythien 1970 um den 20. April mit der Blüte, jetzt meistens Ende März. In Rodheim beginnen sie 1-2 Tage früher als in Fellingshausen, dort aber 2 Tage früher als in Königsberg.

Damit Sie eigene Beobachtungen durchführen können, folgt hier die (Mindest) Liste der Pflanzen vom Vorfrühling bis zum Frühsommer. Sie können aber auch andere Pflanzen nehmen, die in Ihrem Garten vorkommen. Dann sollten sie diese auch in jedem Jahr beobachten.

Vorfrühling1. Hasel (Blühbeginn) und Winterling
2. Schneeglöckchen (Blühbeginn)
3. Sal-Weide (Blühbeginn, gelbe Staubbeutel sichtbar) und Frühlings-Krokus
Erstfrühling1. Garten-Forsythie (Blühbeginn)
2. Scharbockskraut (Blüte)
Vollfrühling1. Kultur-Apfel (Blühbeginn)
2. Bär-Lauch (Blüte)
Frühsommer1. Schwarzer Holunder (Blühbeginn, erste Dolde zur Hälfte aufgeblüht)
2. Eberesche (Blühbeginn)

Wegen der großen Bedeutung der Natur in unserer Gemeinde und dem Umstand, eine ehemalige Wetterbeobachterin des DWD vor Ort zu haben, ist ein eigener Bereich auf dem Biebertaler-Bilderbogen eingerichtet worden, in dem alle Beiträge mit Zusatzinformationen gesammelt erscheinen:
phaenologie.biebertaler-bilderbogen.de

Wetter: Der “Vorfrühling” hat begonnen

Die männlichen Blütenstände der Haselnuss (Foto: Winfried Senger)

Gestern habe ich an der Südseite unseres Gartens, der auf 240m Höhe (NN) liegt, die ersten blühenden Haselkätzchen entdeckt.
Für die Phänologen unter den Wetterkundlern wird damit der “Vorfrühling” eingeläutet.
Was Phänologie ist und wie es mit der Pflanzenentwicklung weitergeht, darüber möchte ich ab jetzt regelmäßig schreiben. Sie können diese Beobachtungen auch im Ihrem Umfeld durchführen.

Sinn der Phänologie: Auf viele Jahre kann man die Veränderungen des Klimas feststellen.

Hier der Stand des Blühbeginns der Hasel, dokumentiert beim Deutschen Wetterdienst

Arbeitskreis “Weniger Plastik im Alltag”

Glas oder Plastik?

Zum ersten Treffen lädt dieser Arbeitskreis für Montag den 20. Januar von 16.00- 18.00 Uhr ins evangelische Gemeindehaus Rodheim ein. Eingeladen ist jeder Mensch, der privat und öffentlich den Verbrauch von Plastik verringern möchte.

Das Foto oben zeigt zwei Gefäße einer Tagescreme von dm. Diese Drogeriekette wurde in der Vergangenheit durch ihren Gründer, den Anthroposophen Götz Werner, für ungewöhnliche Unternehmenskonzepte bekannt. Werner unterrichtete an der Alanus-Hochschule Bonn zum Thema “Wirtschaft neu denken” und “Nachhaltiges Wirtschaften”.

Geht die Umwelt-Diskussion an Handel und Industrie vorbei?


Aber nicht immer entsprechen heutige Produkte seinen Regeln. Das Gefäß oben links ist tatsächlich aus Glas, das rechts dagegen aus Kunststoff. Im nächsten Foto wird deutlich, dass für den Deckel mehr Plastik verbraucht und das Material außerdem eingefärbt wurde. Überflüssigerweise gibt es eine Umverpackung aus Karton, die bei der vorherigen Version noch fehlte. Augen auf beim Warenkauf!

links neue Cremeverpackung, rechts die ältere


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Fotos: Eveline Renell

Die letzten Besucher des diesjährigen Krippenweges

Hunden ist fast jedes Wetter Recht

waren unter anderem die Hunde und ihre Herrchen oder Frauchen des Hundesportvereins Gießener Land (siehe https://www.hsf-giessenerland.de/wbce/ ). Auf dem Foto noch Richtung Dünsberg gewandt, kehrten sie schnell um zum Glühweinstand. Friedel Winter ist zufrieden mit dem Besuch. An fast allen Tagen hatten sich doppelt so viele Menschen wie 2018 auf den 2 km langen Rundweg gemacht. Nur die Patinnen und Paten wurden vom Krippenvater vermisst. Für sie gibt es Ende Januar noch ein geselliges Beisammensein – mit vielen übrig gebliebenen Würstchen – beim Paul. Die Krippenfiguren müssen in den nächsten Tagen abgeräumt werden. Aber der nächste Termin steht schon fest. Ostern geht es weiter.

Die Blumen für bunte Ostern wurden schon im Herbst gepflanzt

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Fotos: Eveline Renell

Auch Zimmerpflanzen können Schätze sein

Dieser Hibiskus ist 25 Jahre alt

Die Fotos zeigen drei Zimmerpflanzen, die bei mir schon sehr lange zu Hause sind. Meine älteste Pflanze ist mindestens 77 Jahre alt.
Mein Jüngster ist der Hibiskus. Ich schenkte ihn 1995 meinem Mann für sein Büro, als er eine neue Stelle antrat. Der Hibiscus hatte im Büro einen sehr hellen, aber nicht übermäßig warmen Platz und blühte ganzjährig. Bei mir blüht er nur im Frühjahr und im Herbst. Er liebt nach den letzten Blüten einen kräftigen Rückschnitt und möchte im Sommer regelmäßig gedüngt werden. Wer ihn nach den Eisheiligen ins Freie stellt, sollte den hellsten u n d  wärmsten Platz wählen.

Diese Kalla ist seit 37 Jahren bei mir


Etwas länger weilt die Calla (oder Zantedeschia aethiopica) bei mir. Einen Ableger gab es 1983 bei der Hochzeit einer Freundin. In ihrer Familie befindet sich die Pflanze seit den 50er Jahren.  Anfangs hat sie nie geblüht. Erst seitdem ich sie im Sommer in die Flachwasserzone des Teiches stelle, wo sie gleichmäßig mit nährstoffreichem Wasser versorgt wird, erfreut sie uns im Winter mit ihrer weißen Scheinblüte. Die eigentlichen winzigen gelben Blütchen sitzen am Kolben in der Mitte. In den 80er und 90er Jahren galten weiße Callablüten vor allem in Brautsträußen als sehr elegant. Doch schon meine Mutter trug 1946 Callas als Brautstrauß. Es gab nichts Anderes. Aber ein Bettelgang durchs Dorf, und die Bäuerinnen spendierten ein paar Stängel von der Pflanze, die in der ungeheizten Guten Stube fast so prächtig wurde, wie ganzjährig ausgepflanzt in den Gärten der Riviera.

Dieser Weihnachtskaktus ist mindestens 77 Jahre alt

Als letzte und älteste Pflanze stelle ich Ihnen Erika vor, eine Schlumbergera truncata, besser bekannt als Weihnachtskaktus. Sie hat abgerundete schmale Stängelblätter (Phyllocladien), anders als die Neuzüchtungen mit eher eckigen Blättern. Dafür kann sie richtig groß werden. Erika weilt seit 2012 bei uns. Ich verliebte mich bei einem Besuch im Gießkannenmuseum in sie. Ich musste sie nicht bezahlen, sondern nur adoptieren.

Erika ist inzwischen über 77 Jahre alt und hat einen Durchmesser von 130 cm. Momentan blüht sie, wenn auch nicht sehr üpppig. Erika wurde sie von den Betreuern im Gießkannenmuseum nach der Erstbesitzerin benannt. Diese hatte die Pflanze zur Taufe erhalten. Nach dem Tod von Frau Erika vegetierte die Pflanze irgendwo vor sich hin, bis ein netter Mensch sie ins Gießkannenmuseum brachte, wo sie wieder aufgepäppelt wurde. “Erika” geht es hoffentlich noch lange gut bei mir. Aber ich bin selber auch schon 72 Jahre alte und brauche vermutlich in ein paar Jahren jemanden, der/die die Pflanze dann unter Obhut nimmt.

Man erkennt gut den leuchtend roten Griffel (weiblich) und die Staubblätter (männlich)

Hibiskus und Weihnachtskaktus sind ungiftig. Die Kalla ist giftig (Erbrechen, Halsweh). Aber offenbar übt sie keine Anziehungskraft aus, denn bei den Giftzentralen wird sie kaum nachgefragt.

Wer Ableger haben möchte, möge sich mit mir in Verbindung setzen..

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Fotos: Winfried Senger

Zählung: Stunde der Wintervögel

Scharrende Erlenzeisige Foto Senger

Der NaBu ruft für den 11. oder 12. Januar wieder auf, eine Stunde lang alle Vögel zu zählen, die im Garten, auf der Wiese, auf dem Feld oder im Wald zu beobachten sind. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/index.html Das Zählformular und ganz viele Informationen erhalten sie über den eingeblendeten Link. Wir haben uns gestern über den ersten Bergfinken in diesem Jahr gefreut, vor allem aber auch über eine große Schar von Finken. So viele haben uns zuletzt 2016 besucht.

Der erste Bergfink war schon hier – Foto NaBu

Jugendfeuerwehr holt Weihnachtsbäume ab

Stellen Sie die Bäume am 11. Januar früh morgens vor die Tür.
Weihnachtsbäume werden in Fellingshausen kostenlos abgeholt.

Einige andere Ideen:
Sie können dem Baum aber auch ein längeres Leben bescheren.
o Stellen sie den Baum samt Ständer auf Terrasse oder Balkon und hängen sie Vogelfutter dran.
Mischen Sie Körner mit weichem Pflanzenfett und streichen Sie es mit den Händen (Handschuhe)
über die Zweige.
o Hat jemand im Bekanntenkreis einen runden Geburtstag oder eine Hochzeit? Ein Tau wird mit den
geschnittenen Zweigen und Bindedraht in eine Girlande verwandelt und beim Jubilar aufgehängt.
o Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um empfindliche Pflanzen mit Zweigen zu schützen.
Am besten indem man die Zweige mit den Schnittstellen nach oben um die Pflanze bindet, damit
Regen ablaufen kann. Viele Pflanzen vertragen Frost ganz gut, aber keine Winternässe.

Der Vetzberger Bergfried ab Februar 2020 wieder ohne Einrüstung

Vor fünf Jahren wurde er mit Bauchbinden und einem Netz fixiert, um herausbrechende Steine aufzuhalten,
2019 begann die Sanierung des Turmes, die nun fertiggestellt ist.
Kosten knapp 500.000€. Das war nur mit öffentlichen Fördermitteln zu stemmen.
Die Verfasserin meint, das ist dieses Wahrzeichen des Gießener und Gleiberger Landes auch wert.
Als nächstes werden das Turminnere, das Plateau und die Palaswand* instand gesetzt.
(*Ein Palas ist das Hauptgebäude einer mittelalterlichen Burg mit Wohn- und Festsaal)

Kein Besuch am Futterplatz?

2 Blaumeisen an der selbst gefertigten Futterglocke Foto Senger

Vögel sind auch nur Menschen. Wir wünschen uns den Supermarkt gegenüber oder die Stammkneipe um die Ecke. Vögel möchten die Futterstelle in der Nähe ihres Schlafplatzes. Während ich dies schreibe, zieht Tief Rudi über Biebertal. Wer jetzt fliegt, verliert viel Energie. Kaum ist der Sturm vorbei, sind die hungrigen Tiere wieder da. In der von manchen Leuten geächteten Korkenzieherhasel hocken die Kleinen sommers wie winters. Dieser verschnörkelte Strauch bietet Schutz gegen Fressfeinde wie z.B. die Bussarde und gegen Wind. Andererseits muss es auf den Zweigen jede Menge für uns mit bloßem Auge nicht sichtbare Insekten geben, denn die Vögel picken dauernd dran herum. Unser Futter-Angebot entspricht eher dem Restaurantbesuch. Wir haben viele Bäume und Sträucher im Garten, auch verschiedene Nadelbäume – ebenfalls von manchen Naturschützern geächtet. In ihnen leben aber ebenfalls etliche Vogelarten, vor allem die „Grauen“, die wir immer noch nicht alle bestimmt haben. Man sieht sie nur im Fluge. Und die Vögel nach den Stimmen zu erkennen? Da müssen wir leider passen.  

Die große Fetthenne, fast ganzjährig schön

Nicht zu unterschätzen sind die trockenen Stängel der verschiedenen Stauden. Manche sind wirklich nach dem ersten Dauerregen oder Frost recht hässlich. Die schneide ich schon zurück. Sie kommen dann ungeschreddert auf einen weniger sichtbaren Platz im Garten.  So bleiben die Insekten am Leben, die sich in und auf den Stängeln angesiedelt haben. Manche Schmetterlingspuppe könnte darunter sein, auf jeden Fall viel Nahrung für die Vögel. Die meisten Staudenstängel lasse ich jedoch bis zum Februar oder März stehen. Sie werden von Meisen als Warteplatz genutzt für Futter auf dem Boden. Manche Vögel warten dort, bis der Vorgänger weg geflogen ist. Und mit einer Schneehaube können sie auch im Winter dekorativ aussehen.

Stellen Sie sich mal die Frage: Wenn Sie ein Vogel wären, möchten Sie in Ihrem Garten wohnen?

Die Sternsinger sind unterwegs –

2020 sammeln sie für den Libanon

Bis zum Dreikönigstag am 6. Januar sammeln die Sternsinger jedes Jahr für soziale Einrichtungen in einem anderen Land. In diesem Jahr ist es Libanon. Eine ehemalige Klassenkameradin von mir lebt seit 1972 in diesem Land. Die 6 Millionen libanesische Einwohner haben 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.

Ein Brief aus dem Libanon, 10. 12. 2019
Liebe Christel und Ihr Lieben alle,

jetzt ist der alljährliche Stress vor dem Weihnachtsbasar unserer deutschen Gemeinde wieder vorbei und – wie immer – lag ich 2 Tage danach mit Grippe im Bett, doch bin jetzt wieder wohlauf und bereite meine Weihnachtsgeschenke für Verwandte, Freunde und Nachbarn vor. Alle sind es gewohnt, einen großen Teller mit selbst gebackenem deutschen Weihnachtsgebäck zu erhalten, das ist seit vielen Jahren Tradition und mir selbst macht das Backen nach 10 Tagen Ruhepause wieder Spaß.

Ich denke zurück an den 30. November und an das Treffen mit einigen von Euch und danke, dass Ihr Euer Kommen habt möglich machen können, auch lieben Dank an die Organisatorinnen und der Nachrichtenübermittlung, ohne die das Ganze nicht möglich gewesen wäre. Ich wollte dies schon früher geschrieben haben, aber die richtige Ruhe zum Schreiben habe ich erst jetzt., ohne Stress, ohne Zeitdruck.

Mein Aufenthalt in Deutschland war ziemlich bunt, hauptsächlich die Erfahrungen, die ich mit der Deutschen Bahn habe machen müssen, wären wohl zu “unserer” Zeit undenkbar gewesen, da spielten Ordnung und Disziplin noch eine Rolle, auch in anderen Bereichen habe ich mich gewundert, z.B. ein Mangel an Respekt von Groß und Klein gegenüber Mitmenschen, aber ich hatte auch schöne Erlebnisse und komme auch, wenn sich die Gelegenheit bietet, wieder gerne nach Deutschland.

Jetzt steht erstmal Weihnachten vor der Tür, zu dem ich am Weihnachtstag einige Familienmitglieder zum Mittagessen einladen werde. Hier gibt es Truthahn, leider keine Weihnachtsgans, was mir lieber wäre, Rotkraut mit Klößen usw. Trotz der katastrophalen wirtschaftlichen Lage im Land sind die Supermärkte noch gut bestückt aber mit z.T. 25%iger Preiserhöhung! Alles Importierte wird nach Dollarkurs berechnet, da kann die libanesische Währung nicht mehr mithalten. Korruption, Vetternwirtschaft und Veruntreuung haben das Land in den Ruin geführt. Man hört davon so gut wie nichts mehr in D. und Europa, aber die Bevölkerung protestiert noch tagtäglich gegen diesen Zustand und verlangt eine neue “saubere” Regierung, aber da tut sich nichts, die alten Machthaber geben das Zepter nicht so schnell ab.

Ja, das sind nicht so schöne Nachrichten von hier, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt und wir hoffen mehr denn je auf bessere Zeiten.

Ich wünsche Euch allen eine stressfreie Adventszeit und ein gesegnetes, harmonisches Weihnachtsfest. Mit vielen lieben Grüßen        
Rosi