Mit diesem Plakat hatte der TSV Fellingshausen für sein diesjähriges Sommerfest geworben, … und viele Fellingshäuser/innen, natürlich auch die Bürgermeisterin Patricia Ortmann, der Ortsvorsteher Dr. Alfons Lindemann und die Presse mit Volker Mattern, kamen.
Selbst der Himmel war dem Fest wohlgesonnen; trotz ganztägig angekündigtem Regen, tröpfelte es nur kurzzeitig und schwach. So hatten die im Edeka-Zelt bald geschminkten Kinder, wie auch Erwachsene, Spaß mit Riesen-Seifenblasen.
Informiert werden sollte an diesem Tag auch über den Stand der Entwicklungen rund um den geplanten Kunstrasenplatz auf dem Sportplatz Fellingshausen. Oben ist der ausgelegte Bauplan zu sehen. Vom 1. Vorsitzenden des TSV Volker Reeh konnte ich zum aktuellen Sachstand allerdings nur zu erfahren, dass der Bauantrag für den Platz gestellt ist.
Vier Nationen aus Südamerika sowie eine aus Mittelamerika und zwei aus Afrika stehen unter den ersten 20 der aktuellen Weltrangliste der besten Fußballspieler.*) 1. Brasilien, 2. Argentinien, 15. Mexiko, 16. Uruguay, 17. Kolumbien; 11. Marokko, 19. Senegal 12. Schweiz, 13. USA, 14. Deutschland
Ich nehme mal an, dass die Argentinier und Afrikaner zum Fußball gekommen sind, weil sie anfangs auf der Straße oder irgendwo auf einer freien Fläche gekickt haben. Meiner Ansicht nach sind sie so weit nach vorne gekommen, weil sie mit Spielfreude und Kampfgeist bei der Sache sind. Vermutlich gibt es in ihren Ländern für Kinder- und Jugendmannschaften keine Kunstrasenplätze.
Von den Europäern stehen die Niederlande aktuell auf Platz 7 der Weltrang-Liste. Der niederländische Fußballverband erlaubt Kunstrasenplätze, zahlt aber den Vereinen eine Prämie, die einen Naturrasenplatz anlegen. Die Spitzenteams setzen sich für Naturrasenplätze ein. 2017 nahm man sogar an, dass der Rückstand der Niederländer darauf zurück zu führen sei, dass sie bevorzugt auf Kunstrasen übten. https://www.goal.com/de/meldungen/niederlande-team-kapitaene-fordern-verbot-von-kunstrasenfeldern/vcqyw15rzr1r16ytll58mmtt7
Der Deutsche Fußballbund verpflichtet zum Spiel auf Hybrid- oder Naturrasenplätzen.
Lediglich in den skandinavischen Ländern wird bevorzugt auf Kunstrasen gespielt – was man auch den langen Wintern zurechnet.
Also eine Frage: Wenn die weltbesten Teams nicht auf Kunstrasenplätzen groß geworden sind, was will die FSG Biebertal erreichen, wenn die Fußballer auf einem Kunstrasenplatz bestehen? Auf der Homepage des Vereins konnte ich nicht erkennen, in welchen Ligen gespielt wird. Das gelang mir erst, nachdem ich Christophs Rat Fußball.de gefolgt bin. Auf der Webseite des TSV Fellingshausen finde ich zum Kunstrasenplatz nur einen Zeitungsartikel von 2021. Tägliche Besucher 1-2. Die einzigen Kommentare beziehen sich auf die Rocknacht und enden logischerweise 2019. Von Seiten der Mitglieder gibt es also keine Diskussion über den Kunstrasenplatz. Daher die nächste Frage: Wer steckt eigentlich dahinter, dass die Gemeindevertreter bereit sind, 500.000€ dafür in den Haushalt 2023 einzustellen?
Nachtrag: Bevor ich auf Fußball.de fündig wurde, stieß ich nach einiger Sucherei endlich bei der FSG Biebertal auf die Seite Fußball in Biebertal. Die FSG Biebertal, eine Spielgemeinschaft der Biebertaler Vereine: SKG-Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, SpVgg Frankenbach, SG Grün-Weiß Vetzberg
Jugendfußball JSG Biebertal, eine Spielgemeinschaft der Biebertaler Vereine SKG-Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, SpVgg Frankenbach, SG Grün-Weiß Vetzberg Dort kann man einige Fotos und kurze Berichte finden, wie Fußball in Biebertal geht – und steht.
Diese Berichte sagen nur Insidern etwas. Falls jemand von außen Interesse an den Vereinen hat, wird er – oder sie – eher enttäuscht sein. Siehe Fussball-in-biebertal.de
Nötig oder rausgeschmissenes Geld? ………….. Wir wissen es nicht.
Ausgelöst wurde dieser Artikel durch das Mail eines Bürgers an seinen Ortsvorsteher und den Bilderbogen, ergänzt über die Woche von weiteren Mails, die uns erreichten. Der Veröffentlichung der Texte wurde zugestimmt. Dennoch sind die hier zu lesenden Texte, die die letztlich bezahlenden Bürger etwas angehen, gekürzt, um Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Die zwischenzeitlich abgelaufene Korrespondenz zwischen Ortsvorsteher und Bürgermeisterin ist der Redaktion des Bilderbogen inhaltlich nicht verfügbar, wurde jedoch, wie zu vernehmen war, dem achtsamen Mitbürger, wie den Ortsbeiratsmitgliedern, inhaltlich kommuniziert,
15. Juli2022 Heute habe ich durch Gemeindearbeiter erfahren das ab 20. 07. 22 eine Markierung für PKW-Parkplätze am Burgweg vorgenommen werden soll. Ausführung durch Fremdfirma: talwärts links zwischen” Friedenstraße und Am Großacker” sowie rechts zwischen” Am Großacker und Wiesenstraße.”
Meine Frage: Warum diese Maßnahme, wer hat das veranlasst, und wo liegt der Nutzen? Da ich hier täglich die Verkehrsverhältnisse im Auge habe, betrachte ich diese Maßnahme wieder als Geldverschwendung oder jemand kann mir den Sinn erklären. Zwischen Großacker und Friedenstr. sowie Großacker und Wiesenstr. wird, wenn überhaupt, nur kurzzeitig geparkt. Wieso soll man jetzt auf einmal dem Fahrer vorschreiben wo er genau sein Fahrzeug abstellen muss ?
16.7. Sollte die vorgesehene Maßnahme der Verkehrslenkung (Geschwindigkeit) dienen,darf ich darauf hinweisen das hier eine 30km-Zone vorliegt. Ich kann für einen längeren Zeitraum durch Aufzeichnungen über die Nutzung dieser Parkflächen den Nachweis über die Sinnlosigkeit der Maßnahme zwischen den beiden aufgeführten Straßen beibringen.
17.7. Das Schreiben an unsere Bürgermeisterin trifft den Nagel auf den Kopf. In vielen Bereichen könnte man die Bürger und den Ortsbeirat schon am Beginn der Planung einer Maßnahme in Kenntnis setzen. Das Mitteilungsblatt bietet ja die Voraussetzung. Ärger und Fehlentscheidungen könnten so vermieden werden.
Einschub – Ev. Renell – aus >Focus online< vom 23.3.2017 “Zwar muss sich dann niemand strikt an die Markierungen halten. Bedeutungslos werden sie aber nicht. Sonst könnte man sie gleich weglassen. Der Zweck der gekennzeichneten Parkflächen ist raumsparendes Parken.” Kommentar dazu: Bei unterschiedlichen Autolängen zwischen 2,70m (Smart), 4,60m (häufigste) und “Edelkarossen” mit 5 – 6,80m könnte man ohne Markierung (5m) vielleicht doch platzsparender parken.
21.7. Die Antwort von Frau Bürgermeisterin geht an der Sache vorbei. Im Abschnitt Friedenstraße – Wiesenstraße befinden sich gerade mal 4 Hofeinfahrten, auf der markierten Straßenseite 1 Hofausfahrt. Bei allen Großveranstaltungen war nie eine Ausfahrt durch parkende Autos blockiert. Die Aussage von Frau Bürgermeisterin trifft auf die Seitenstraßen zu.
Heute wurde markiert und zwar durchgehende Parkplätze auf einer Seite, da wo bei größeren Veranstaltungen schon immer vorschriftsmäßig ohne Markierung geparkt wurde. Mein Einwand, wenn schon markiert, wenigsten keine Markierung, 5 Meter vor einer Kreuzung (Rechts vor Links) vorzunehmen, wurde zunächst ignoriert. Da mein Nachbar niemand im Ordnungsamt erreichen konnte, rief er bei der Polizeistation an. Nachdem zwei Polizisten erschienen, wurde dann doch die Markierung an den Kreuzungen um einen Platz fallen gelassen.
Ich bleibe dabei: Hier wurden wieder einmal um die 5000.- € ? in den Sand gesetzt – ohne Nutzen.
Klar zu stellen ist, wie wir erfahren konnten, dass über den öffentlichen Verkehrsraum das Ordnungsamt und die Fachbehörden entscheiden, nicht die Bürger. Dabei sollte man sich klar machen, dass die Verwaltung und an deren Spitze die Bürgermeisterin verpflichtet ist, die Beschlüsse der Gemeindevertretung oder auch die Vorgaben von Fachbehörden umzusetzen. Sicherlich ist in Zeiten der Pandemie manches liegen geblieben und die Mitarbeiter der Verwaltung haben viele Projekte zu bewältigen; die Bürgermeisterin muss auf wie vielen Hochzeiten zugleich tanzen und: sie entscheidet nicht alles. Dennoch sollten Bürger/innen bei Prozessen besser mitgenommen werden, um die möglicherweise unsinnige Ausgabe von Geldern einzudämmen. Vorbeugen ist halt besser als Heilen. Dazu sind die zuständigen Gremien, wie auch die Bürger besser zu informieren – wenn und bevor Maßnahmen eingeleitet oder verzögert werden – wie beim Neubau von Feuerwehr und Bauhof in Rodheim. Allein z.B. die Gerüste dort über Wochen zu mieten, ohne dass Arbeiten voranschreiten, ist ein Kostenfaktor, der am Ende von Bürgern zusätzlich zu den kalkulierten Baukosten bezahlt werden muss. Inhaltlich muss das doch zumindest begründet werden! Information hilft klar(er) sehen und verstehen, wobei es meist mehrere Antworten auf Problemstellungen gibt.
Schon einmal hatten wir in 2020 über eine unsinnige Maßnahme auf dem Radweg von Fellingshausen nach Rodheim berichtet, die dann wenige Tage später rückgebaut wurde. Ausgegebenes Geld fehlt halt für andere Projekte, da das Budget der Gemeinde endlich ist und die zudem über keine üppigen Polster verfügt. Zudem, wie bereits in der Diskussion mit der BI um das Baugebiet “Dreispitz III – Erweiterung West” in der >Gießener Allgemeinen< zeigt sich auch bei dieser Maßnahme die Problematik von Allgemeinwohl und Einzelinteresse – und: wer entscheidet darüber? Noch ein letzter Punkt beim Bedenken: Fachfirmen sollten auch Facharbeit leisten (siehe Abstand vor einer Kreuzung) Wer kontrolliert da eigentlich? Warum muss erst die Polizei kommen, dass gesetzeskonform gearbeitet wird?
Fußballer stellten im Ausschuss für Sport, Kultur und Soziales aktuelle Zahlen zum Kunstrasenplatz-Projekt vor
Vor Kurzem hat der Gemeindevorstand den Pachtvertag mit dem TSV Fellingshausen um 35 Jahre verlängert und damit eine weitere Voraussetzungen für den Bau des Kunstrasenplatzes in Fellingshausen geschaffen. Auch wurden bei den Haushaltsberatungen 500,000 € für den Bau plus 90.000 € für Planungskosten in den Haushalt eingestellt, damit die von den Vereinen gegründete GbR als Bauherr den Antrag auf Fördergelder beim Kreissportbund auf den Weg bringen kann. Nur Vereine seien antragsberechtigt.
Volker Reeh führte aus, dass es in diesem Jahr, wenn der Fördergeldantrag noch in der ersten Jahreshälfte gestellt wird, für einen positiven Förderbescheid (150.00 – 280.000 € sind im Gespräch, 170.000 € sind kalkuliert) besonders (nahezu 99 %ig) günstig für Biebertal stehe. Denn wir seien aktuell die einzigen Bewerber – außer Lollar, die den Rasenbelag für 280.000 € erneuern müssten; aber die seien mit ihren Planungen noch nicht so weit wie die Biebertaler Vereine.
Grundsätzlich hatten sich alle Parteien positiv zum Projekt gestellt – zumindest in der Kooperation immer unter der Voraussetzung, die damit verbundenen Kosten, finanzieller wie ökologischer Art sind für die Bürger/innen der Gemeinde tragbar. Von Vereinsseite wird hingegen verständlicherweise angeführt, für solch ein Projekt der Jugendförderung sei kein Preis zu hoch. Am 17. Mai wurden nun von Volker Reeh und Burkhard Mandler, die für die Vereinsgemeinschaft sprechen, im SKS-Ausschuss die aktuell kalkulierten Zahlen vorgestellt:
Dieser Aufstellung zeigt – aus Sicht der Vereine – eine solide Finanzierung des Kunstrasenprojektes in Fellingshausen: Verfügbare Mittel (geschätzt) 795.000 € – voraussichtliche Ausgaben für das Projekt 732.349,80 € (als ob das auf den Cent vorhersehbar sei). Damit wird, zumindest theoretisch, für die reinen Baukosten des Kunstrasenplatzes in Fellingshausen, eine Überdeckung von 62.650,20 € erwartet; dies zumal, als für die Modernisierung der Flutlichtanlage und die Sitzstufenanlage separate Fördergelder beantragt seien (die dann auch nicht alle Kosten decken, sondern zusätzliche Mittel aus dem Gemeindehaushalt erfordern). (Prozentuale Angaben – wie 80 % Förderung z.B. – haben immer auf einen Bezugspunkt, der, wenn nicht angegeben, die Aussage inhaltsleer macht – aber emotionale Reaktionen hervorruft und, wie Centangaben, spontan (Schein)Sicherheitsgefühle suggeriert.)
Von Seiten der Gemeindeverwaltung wurde bislang keine eigenständige, unabhängige Übersicht an Zahlen zur Abschätzung der Kosten und Folgen für die Bürger/innen, für andere Vereine oder Interessengruppen vorgelegt.
Bislang bilden die vorgelegten Zahlen nicht einmal die rein ökonomischen, jährlich anfallenden Pflegekosten ab (für den Kunstrasen – nach Vereinsangaben – nur 21.300 €, im Gegensatz zu einem Rasenplatz 53.400 €, die für die Plätze in Rodheim und Frankenbach anfallen). Zusätzliche Anschaffungskosten für notwendige Pflegemaschinen (ohne Unterstellmöglichkeit dafür), werden aktuell auf 25.000 € geschätzt. Weitere Folgekosten durch die Notwendigkeit, den Kunstrasenbelag nach ca. 12 Jahren zu ersetzen und kostenpflichtig zu entsorgen, sind in der Darstellung für die Gemeindevertreter nicht in der Rechnung enthalten. Möglicherweise kommen dadurch weitere 250.000 – 300.000 € zusammen. Sie werden von Vereinsseite nicht zum Projekt gehörig erklärt – Gemeindesache eben, wie bei anderen Sportstätten auch.
Man darf gespannt sein, wie die Gemeindevertreter votieren werden; ob sie aufgrund dieser prognostizierten Zahlen des von den Vereinen beauftragten Planungsbüros Entscheidungen treffen. Denn langfristige Prognosen und Folgenabschätzungen sind, wie bei den Wetterprognosen, in einer sich aktuell gravierend verändernden Umwelt (Preisentwicklungen – wie bei Bauhof- und Feuerwehrneubau, Klimakrise, Ukrainekonflikt, Pandemieszenarien) wenig tragfähig. Aber am Ende müssen das die gewählten Politiker der Gemeindevertretung im Sinne aller Bürger/innen die Aspekte Jugend- und Sportförderung, Gemeinschaft und Zusammenwachsen der Ortsteile gegenüber Ökologie – Ökonomie – Zukunftsentwicklungen der Bedürfnisse anderer Gruppen gewichten, bewerten und entscheiden. Derzeit spricht vieles dafür, dass das Leuchtturmprojekt der Fußballvereine Gesamtbiebertals realisiert werden wird und der ideelle Gewinn für Biebertal hoch zählt.
Fotos: Lindemann Quelle Einwohnerzahl: 10.055 – Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Wikipedia), da keine Angabenauf der Seite der Gemeinde.
Ein echtes Vorzeige-Leuchtturmprojekt in Biebertal zum Thema der Integration der Ortsteile, Vereinsleben sowie Jugend- und Sportförderung, ist der Zusammenschluss der Sportvereine SKG Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, Spielvereinigung Frankenbach, SG Vetzberg und des Fördervereins Fußball Biebertal. Gerade Mannschaftssport hat eine wichtige Funktion in der Sozialisation junger Menschen; also ein Grundsatzentscheidung für die Gemeinde!
Die Vereinsgruppierung beschäftigten sich seit 2017 mit dem Thema Kunstrasenplatz in Biebertal. Es wurden Standort-diskussionen geführt, Seminare besucht, verschiedene Szenarien und Vorbereitungen erarbeitet und Kosten-schätzungen eingeholt. Am Ende hätten sich alle Vereine einstimmig auf Fellingshausen festgelegt, um den dortigen geschotterten Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Dies sei gegenüber einem Neubau deutlich kostengünstiger. Auch sei ein hochwertiges Funktionsgebäude und ein Teil der benötigten Infrastruktur, wie Flutlichtanlage, bereits vorhanden. Es wurden sogar bereits eine Baugrunduntersuchung, eine Schallschutz-Emissionsberechnung und eine Massenermittlung aufgrund der Schieflage des vorhandenen Hartplatzes beauftragt und die Bürgermeisterin frühzeitig in Kenntnis gesetzt. Sie habe in Gesprächen mit dem Forstamt bereits Flächen für eine etwaige Erweiterung der aktuellen Parkplätze sichten können. Dennoch bleiben Zweifel, ob die Wahl der Vereine eine gute ist und ob alle Bürger die letztendlichen noch unklaren Kosten für das Projekt tragen sollten oder wollen.
In einem Schreiben der Vereinssprecher Volker Reeh (TSV Fellingshausen) und Burghard Mandler (SKG Rodheim-Bieber) an die Kandidaten der Offenen Liste Fellingshausen vor der Ortsbeiratswahl im März 2021 heißt es:
“Die über 80 aktiven Fußballspieler im Erwachsenenbereich, sowie über 120 Jugendfußballer, jagen bekanntermaßen in der Fußball-Spieler-Gemeinschaft und der Jugend-Spiel-Gemeinschaft dem runden Leder nach. Was derzeit fehlt und vor allem für eine erfolgreiche Jugendarbeit und die Zukunft des Biebertaler Fußballs nicht zu ersetzen ist, ist ein Kunstrasenplatz, über welchen unserer Nachbargemeinden ausnahmslos verfügen. … Kunstrasenplätze sind modern, pflegeleicht und können ganzjährig genutzt werden. … Die Kostenstruktur sieht unter anderem Fördermittel des Landes, des Landessportbundes, des Hessischen Fußballverbandes und des Sportkreises Gießen vor. Dazu kommen Eigenmittel der Vereine und der Gemeinde Biebertal.”
Auf Empfehlung eines beratenden Rechtsanwaltes wollen die Vereine eine GbR gründen, die dann als Bauherr fungieren könnte. In diesem Sinne betrachten sich die Vereine denn auch als private Initiative, die sich einen Kunstrasenplatz auf ihrem von der Gemeinde gepachteten Gelände errichten möchte. In der Praxis aber zeigt sich, dass der Hauptanteil der Kosten von der Gemeinde Biebertal, also von allen Bürgern, getragen werden.
Bereits im Mai 2021 – also weit vor ersten Entscheidungen in der Gemeindevertretung im Termin der Haushaltsberatungen im November 2021 – erschien im Gießener Anzeiger ein Artikel „Kicken auf Kunstrasen – In Fellingshausen entsteht für 600.000 € ein Fußballplatz auf dem neuesten Stand der Technik / Zuschüsse in Aussicht gestellt“ – so als ob alles schon beschlossene Sache wäre.
Die Projektgruppe der Biebertaler Sportvereine – aus SKG Rodheim-Bieber, TSV Fellingshausen, SpVgg Frankenbach, SG Vetzberg und die Förderfreunde Biebertal – hat sich seit 2017 mit dem Thema Kunstrasenplatz befasst. Denn solch ein Platz könnte ganzjährig bespielt werden, so wie das in umliegenden Gemeinden ausnahmslos schon der Fall ist, so dass es zum Teil schon zu Abwanderungen ambitionierter Spieler gekommen ist.