Ping-Anrufe

Mich haben die vergangenen Tage vermehrt Anrufe mit mir unbekannter Telefonnummer angerufen. Wie sich im Nachhinein herausstellte, waren es sogenannte Ping-Anrufe.

Ping-Anrufe zielen darauf ab, den Angerufenen neugierig zu machen und damit zu einem Rückruf zu bewegen.
Oft kommt der Anruf aus dem Ausland, beginnt mit einer teuren 0137-Rufnummer oder versucht mittels einer vermeintlich kostenlosen 0800-Rufnummer ein R-Gespräch auszulösen. Ein Rückruf kann daher mit sehr hohen Kosten verbunden sein.

Diese Anrufe sind nicht neu. Das Bild oben ist aus dem O2-Hilfeforum, wo bereits 2017 Hilfestellungen gegeben wurden. Meine Anrufe kamen aus dem Jemen (+967), aus Indien (+96), Belgien (+32) und Österreich (+43). Solche Nummern sind schon an der Ländervorwahl zu erkennen. Ist ja eigentlich ganz schön, dass die ganze Welt mit mir Kontakt haben möchte, aber nicht auf diese Art und schon gar nicht mit der Abzocke.

Was kann man dann dagegen tun? Auf jeden Fall keine Nummer zurück rufen, die ihr nicht kennt. Solltet ihr doch mal zurückrufen, sofort auflegen. Zudem kann die Rufnummer per Einstellung am Smartphone blockiert werden – dies verhindert aber nicht die Möglichkeit eines Rückrufs. Am besten ihr meldet die Nummer umgehend der Bundesnetzagentur.

https://www.bundesnetzagentur.de/_tools/RumitelStart/Form04PingAnruf/node.html

Solchen Leuten, die hinter diesen Ping-Anrufen stehen, das Handwerk zu legen, ist fast hoffnungslos. Aber wenn wir aufgeben, haben die gewonnen und ziehen mit einer Telefonnummer immer weiter Menschen ab. Deswegen lasst uns die Nummern immer wieder melden, damit andere keinen Schaden erleiden.
Wie beim Enkeltrick kann es jeden von uns treffen.

Foto & Quelle: O2

Enkeltrick beim Vogelschutz … + Krypto-Betrug

Der Natur- und Vogelschutzverein Fellingshausen wurde offiziell erst vor wenigen Wochen ein Verein. Dazu musste Michael Gerth die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Gießen beantragen. Das ist kostenlos, lediglich die Notarsgebühren sind zu entrichten. Am 21. September bestätigte das Amtsgericht den Eintrag.

Aber bereits am 20. September erhielt Michael eine Rechnung über 835,–€ vom “Amtsgericht”. Zu zahlen wohin? Die IBAN – Nummer weist eindeutig auf Irland. Und die Zahlung sollte innerhalb von drei Tagen erfolgen. Auch das ist für ein Amtsgericht unüblich. Dort gelten mindesten 2, eher 4 Wochen-Fristen.
Da hat wohl jemand eine neue Masche drauf. Solche Eintragungen beim Amtsgericht sind öffentlich. Da ist es doch leicht verdientes Geld, einfach eine Rechnung dafür zu verlangen.

Foto: Michael Gerth


Derzeit wird auch versucht mit “Blockchain.com“, E-Mail: Refund Department Blockchain blcokchair.finance@proton.me Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen bzw. sie zu Überweisungen zu überreden, um sich ihre angeblichen Kryptowährungen auszahlen zu lassen. Die hypnotische Wirkung der Betrüger ist frappierend!
Ich erhielt Anrufe aus Liverpool mit ständig wechselnden Telefonnummern und einer sehr geduldigen Beratung und flinken Fingern in der PC-Steuerung, die ich gutgläubig erlaubte, da ich aktuell tatsächlich mein Krypto-Konto auflösen wollte. Es wird englisch gesprochen, was die hypnotische Wirkung verstärkt und das klare Denken beschränkt – obwohl man durchaus merkt, dass da etwas faul ist. Erst mit Abstand kann man wieder klarer sehen.
Bitte keinen Zugriff per TeamViewer oder ähnlichen Programmen auf den eigenen Rechner gewähren und vor allem keine Überweisungen tätigen, um ein angeblich eigenes Kraken-Konto zu eröffnen. Wird Geld überwiesen, wird es in Kryptowährung getauscht und ist dann auf nimmer wiedersehen verschwunden.
Am Ende hat dann doch die Vernunft gesiegt, aber es hat mich auch eine schlaflose Nacht gekostet.

Quelle: Alfons Lindemann

Warnung – Enkeltrick u.a.

Der Enkeltrick-Betrug – Erklär-Video in Medienhaus Bauer, Video-Beitrag im Spiegel, im ZDF Info

Polizei-Beratung und Hilfe bei Betrug und Betrugsversuchen oder sie rufen die
www.polizei.hessen.de – Stichwort Prävention auf.

In jüngster Zeit kommen, neben den häufigen Anrufen von “Mikrosoft Mirabeitern” auch Trickbetrugsversuche per SMS – z.B. von falschen Paketdiensten – und in Mails vor, mit denen Schadstoff-Software auf dem Handy oder dem heimischen PC bzw. Laptop installiert werden, wenn Sie den angebotenen Link bestätigen. Es werden Daten verschlüsselt, geklaut, Abos abgeschlossen oder Guthaben von Prepaid-Karten in Anspruch genommen.
Die Polizei rät: auf keinen Fall auf Links klicken, die von unbekannten Absendern zugestellt werden.
Auch die Installation von fremden Apps nicht bestätigen oder in den Einstellungen die Drittanbietersperre aktivieren.

Wurde versehentlich ein unerwünschter Link angeklickt: Flugmodus einschalten und den Provider informieren. Bei ungewöhnlichen Abbuchungen auf Ihrem Konto, Anzeige bei der Polizei erstatten.

Quelle: u.a. Gießener Anzeiger, 11. 02. 2021