Medikamente

nicht warten „bis das Kind in den Brunnen gefallen ist“.

Foto: Flickr

Wir nehmen Medikamente ein, weil wir uns davon einen positiven Effekt im Körper versprechen. Das funktioniert meist, wie gewünscht. Allerdings haben Medikamente und andere Dinge, die wir dem Körper zuführen, neben den erwünschten Wirkungen auch Nebenwirkungen, die unerwünscht sind. Oft gilt: Die Dosis macht das Gift – oder auch der MIx.

Wie gut ein Arzneimittel wirkt, hängt von der Substanz, von Geschlecht, Alter, der Körpergröße, dem Gewicht, von der Zeit der Einnahme wie auch von anderen individuellen Faktoren ab; aber auch von den anderen Medikamenten, die noch mit eingenommenen werden.
Spätestens ab 60. Lebensjahr, nehmen die meisten Deutschen 2 – 7 unterschiedliche Medikamente; zum Teil in Eigenregie, da Wirkstoffe auch frei verkäuflich erworben werden können. Ab 3 Wirkstoffen gleichzeitig kann selbst ein Mediziner kaum noch deren Wechselwirkung im Stoffwechsel voraussagen. Solch ein Wirkstoffmix verhält sich dann vielfach ganz anders als geplant. Nur weil etwas bei der Nachbarin wirkt, muss es nicht das Gleiche auch im eigenen Organismus tun; und besonders genau sollte man bei Arzneimitteln hinschauen, die in den Medien beworben werden – warum wohl? Weil die Ärzte keine Ahnung haben? Oder lässt sich an den ahnungslosen Konsumenten so gut verdienen – ohne Rücksicht auf Verluste? In deutschen Krankenhäusern sterben jährlich rund 58.000 Menschen an den Folgen unerwünschter Medikamentenwirkungen. Rund die Hälfte der Fälle geht auf falsch verschrieben Medikamente zurück, die andere Hälfte auf Selbstmedikation.

Entscheidend dafür, wie ein Präparat wirkt oder welche Nebenwirkungen entstehen, ist immer die jeweilige Verstoffwechselung im Körper und wie schnell und gut die Medikamente abgebaut werden (Bioverfügbarkeit).
Im Alter wirken Medikamente oft stärker als bei jüngeren Menschen. Das liegt zum Teil daran dass der Wasseranteil im Körper ab dem 50. Lebensjahr meist verringert und der Fettanteil erhöht ist. Daher wirken Arzneimittel, die sich über das Körperwasser verteilen, bei gleicher Dosis rascher. Auch die Abnahme der Leistungsfähigkeit der Niere ist ein Einflussfaktor, über den die wirksamen Metabolite langsamer ausgeschieden werden, die Wirkung verstärkt sein kann.

In der PRISCUS-Liste der Uni Witten/Herdecke sind die Wirkstoffe aufgelistet, die im Alter besser vermieden werden sollten – ebenso wie Alternativen. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an – insbesondere, wenn Sie den Eindruck haben, dass bei Ihnen nicht alles nach Plan läuft.

Quellen: Ingo FroböseDer Stoffwechsel-Kompass, RP-online

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