Vom Schlaraffenland träumten unsere Vorfahren, wenn sie nicht genug zu essen hatten. Und das ist in historischen Zeiträumen betrachtet noch gar nicht so lange her. Die letzte bedeutende Hungerszeit in Deutschland waren die Jahre nach dem 2. Weltkrieg. Danach wurden wir satt, satter, am sattesten. Und dick, dicker, am dicksten. Dick bzw. fett sind im Märchen nur die Bewohner des Schlaraffenlandes. Kein Wunder, mussten sie sich doch erst durch eine 12m dicke Mauer aus Hirsebrei fressen, bevor ihnen die gebratenen Gänsekeulen “ins Maul flogen”. Aber diese beiden Zutaten gibt es momentan auch in Biebertal zu bewundern. An der Straße zwischen Fellingshausen und Bieber wächst ein großer Schlag mit Hirse. Er ist als Hühnerfutter gedacht. Gegenüber vom Hofladen March in Rodheim, Ludwigstraße 6, weidet eine Gänseherde.
Für mich gehören Blumen zum Schlaraffenland hinzu. “Blumen sind Vitamine für die Seele”. Und daher habe ich diese schöne “gänseweiße” Chrysantheme, die seit Jahren ab Oktober vor dem Hofladen von Marchs blüht. mit in den Artikel genommen. Sie wird vermutlich jedes Jahr kräftig mit Hühnermist gedüngt.
Bald soll es wieder ein paar sonnige Tage geben. Also nutzen Sie die Zeit, um Hirsefeld und Gänseherde in natura anzusehen. Vor allem die Tage der Gänse dürften gezählt sein, denn am Montag ist Martinstag.
Bild von 1862 (aus Wikipedia) zeigt ein ottomanisches Kaffeehaus
Als Hommage an die aromatischen Bohnen hat der Deutsche Kaffeeverband im Jahr 2006 den „Tag des Kaffees“ ins Leben gerufen. Seitdem sind Kaffeeliebhaber jedes Jahr aufgerufen, sich mit kleinen und großen Aktionen rund um Kaffee zu beteiligen.
Der Ehrentag findet zusammen mit dem „International Coffee Day“ am 01. Oktober statt. Im Jahr 2024 feiert ganz Deutschland bereits zum 19. Mal den „Tag des Kaffees“.
Aber ob das so gut ist? Ich lese gerade das Buch “Der liebe Unhold” von René Halkett. René Halkett (geb. 1900, gest.1983) ist der Künstlername von Albrecht Georg Friedrich Freiherr von Fritsch. Er war der Cousin des letzten Barons auf Gut Schmitte, nämlich Adrian Freiherr van der Hoop. In seiner Kindheit lebte er im Winter in Weimar und im Sommer auf der Schmitte. Seine Schwester war “Dodo”. Seine Mutter lebte von 1918 bis zu ihrem Tode 1928 durchgängig auf der Schmitte. Ich zitiere aus dem 1. Kapitel, was er über gesellschaftliche Bräuche der hessischen Bauern schreibt.
Ja zugegeben es hat erst einmal nichts mit Biebertal zu tun und ich höre überhaupt keine klassische Musik, aber dieses Lied von Beethoven packt auch mich immer wieder. Und genau heute vor einer Woche konnte es seinen 200. Geburtstag feiern. Und da wir dieses Jahr Europawahl haben, möchte ich einfach mal ein wenig Hintergrund Wissen zusammengefasst über unsere Europahymne verfassen.
Die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, uraufgeführt 1824, ist die letzte vollendete Sinfonie des Komponisten Ludwig van Beethoven. Im Finalsatz der Sinfonie werden zusätzlich zum Orchester auch Gesangssolisten und ein gemischter Chor eingesetzt. Als Text wählte Beethoven hierfür das Gedicht An die Freude von Friedrich Schiller. Dies erschien erstmals 1786 in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Thalia (Band 1, 1786, 2. Heft, S. 1–5).
1972 wurde das Hauptthema des letzten Satzes vom Europarat zu seiner Hymne erklärt und 1985 von der Europäischen Gemeinschaft als offizielle Europahymne angenommen. In der Begründung heißt es, „sie versinnbildliche die Werte, die alle teilen, sowie die Einheit in der Vielfalt“. Das in der Staatsbibliothek zu Berlin befindliche Autograph wurde in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen.
Aber Ode an die Freude ist nicht nur die offizielle Europahymne. In vielen Werken der Literatur kommt die Sinfonie immer wieder vor. So zum Beispiel im 1962 erschienen Roman A Clockwork Orange (Uhrwerk Orange) von Anthony Burgess, in dem die Hauptgestalt Alexander DeLarge die 9. Sinfonie Beethovens geradezu vergöttert und sich von dem Werk zu Gewaltexzessen inspirieren lässt. Bekannt wurde der Roman durch den gleichnamigen Film von Stanley Kubrick von 1970/71, in dem Alex von Malcolm McDowell gespielt wird.
3 Jahre später findet Ode an die Freude in einem Beatles-Film seinen Platz. Angeblich soll die Sinfonie auch die Länge der Audio-CD bestimmt haben. Grund ist die 74 minütige Aufführung 1951 mit dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler während der Bayreuther Festspiele.
Und ganz aus dem Häuschen sind die Japaner. Seit 1983 findet jährlich am ersten Sonntag im Dezember in der Symphony Hall von Osaka eine Aufführung der Sinfonie namens Suntory statt. Neben professionellen Musikern und Solisten besteht der Chor aus bis zu 10.000 Laiensängern. Diese wird vom Sender MBS ausgestrahlt. Eine wunderbare Doku über die DAIKU, wie sie in Japan genannt wird, kann man in diesem Video sehen.
Heute ist Beethovens Neunte weltweit eines der populärsten Werke der klassischen Musik.
Und wer jetzt demnächst auch mal mitsingen möchte, hier noch der Text:
O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere anstimmen und freudenvollere.
Freude! Freude!
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum! Deine Zauber binden wieder Was die Mode streng geteilt; Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.
Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein; Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund!
Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben, Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott.
Froh, wie seine Sonnen fliegen Durch des Himmels prächt’gen Plan, Laufet, Brüder, eure Bahn, Freudig, wie ein Held zum Siegen.
Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder, überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen. Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such’ ihn überm Sternenzelt! Über Sternen muss er wohnen.
Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder, überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Freude, schöner Götterfunken Tochter aus Elysium, Freude, schöner Götterfunken, Götterfunken.
Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen – kurz Wilhelm II war offiziell der letzte deutsche Kaiser und König von Preußen. Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg musste er abdanken und lebte dann bis 1941 noch im Exil in Doom in den Niederlanden.
Ganz im Gegensatz zu dem inoffiziellen letzten deutschen Kaiser – Franz Beckenbauer. Während Wilhelm II von Geburt an ein Adliger war und dem Hause Hohenzollern angehörte, stammte Kaiser Franz aus einer gewöhnlichen Arbeiterfamilie, Aber er hatte ein unglaubliches Talent, was das runde Leder anging. Seine Erfolge sind legendär, nicht nur als Spieler. Leider konnte ich ihn selber nicht mehr spielen sehen. Dafür bin ich zu jung.
Aber genau das ist der Grund, warum ich den Artikel schreibe, auch wenn ich vermute, dass Franz Beckenbauer nie unser schönes Biebertal zu Gesicht bekommen hat. Allerdings sind ja viele Leserinnen und Leser von uns mit der Legende groß geworden und deshalb dürft ihr gerne in den Kommentaren schreiben, was ihr mit Franz Beckenbauer verbindet. Wir freuen uns über jeden Kommentar.