Blüten im Schnee

Der Baum, der hier blüht, ist eine Zierkirsche (Prunus subhirtella)
Fotos: Zoe Stillger

Diese Bilder wurde aktuell aus Wetzlar an uns geschickt, was einmal zeigt: der Biebertaler-Bilderbogen findet auch über unser schönes Dorf hinaus Beachtung.
Zum anderen zeigt das Bild mit den Blüten im Schnee nahezu den erste Schnee in diesem Winter.

Scott St. George, Professor für Geografie forscht an der University of Minnesota in Minneapolis. Es veröffentlichte in der Zeitschrift “Spektrum der Wissenschaft” 2/2020 folgendes (zusammengefasst): “Heute erwärmt sich die ganze Erde auf einmal. Damit unterscheidet sie sich grundsätzlich von anderen Temperaturschwankungen in den letzten 2000 Jahren, wie Klimarekonstruktionen zeigen.
In der Erdgeschichte gab es immer wieder Epochen, in denen es für längere Zeit wärmer, kälter, feuchter oder trockener wurde. ­Während der letzten 2000 Jahre waren dies vor allem die mittelalterliche Klimaanomalie, eine warme, trockene Periode etwa von 950 bis 1250 n.Chr., sowie die kleine Eiszeit, eine kühle Phase vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.
Viele Menschen nehmen an, diese Phasen seien weltweit synchron verlaufen. Doch ein Team um Raphael Neukom von der Universität Bern hat 2019 gezeigt, dass sich diese und frühere Klimaepochen der vergan­genen 2000 Jahre wesentlich klein­räumiger bemerkbar machten als die aktuelle, menschengemachte Erwärmung, die fast überall auf der Erde nachweisbar ist.
In der Vorindustriellen Zeit (1300-1800) waren für die Klimaschwankungen große Vulkanausbrüche die Hauptursache für Umschwünge hin zu kalten Temperaturen, die dann einige Jahrzehnte anhielten.
Veränderungen der Treibhausgaskonzentration hatten eine geringe, aber immer noch nachweisbare Wirkung. Auch fanden die Wissenschaftler keine Anzeichen dafür, dass Schwankungen der Sonnenstrahlung die globale Durchschnittstemperatur über vergleichbare Zeiträume hinweg beeinflusst hat.
Die These, dass sich das Klima stetig ändert, stimmt sicherlich. Doch selbst, wenn wir bis in die frühesten Tage des Römischen Reiches zurückblicken, finden wir kein Ergebnis, dass in Stärke oder geographischer Ausdehnung auch nur annähernd dem Temperaturanstieg der letzten Jahrzehnte entspricht. Dieser ist in seiner Synchronizität weltweit beispiellos.”

Quelle: Spektrum der Wissenschaft, 2.2020, S. 30

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