Packt Farbe in Regen und Nebel

Chrysanthemen im Garten einer Frankfurter Freundin am 14. November (Foto Hannelore Rundel)

Grau gilt als beruhigend, harmonisierend und ausgleichend – sagt die klassische Farbenlehre.
Vielleicht ist das der Grund, warum derzeit Wandfarben, Möbel, Autos grau sind, nämlich um etwas gegen den anstrengenden Alltag zu setzen.
Nach 2 Wochen ununterbrochenem kalten Regen, Nebel, Novembergrau finde ich einheitliches Grau aber nur noch deprimierend.

Viele bunte Fotos und etwas Text finden Sie unter Haus und Garten.Packt Farbe

Enkeltrick beim Vogelschutz … + Krypto-Betrug

Der Natur- und Vogelschutzverein Fellingshausen wurde offiziell erst vor wenigen Wochen ein Verein. Dazu musste Michael Gerth die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Gießen beantragen. Das ist kostenlos, lediglich die Notarsgebühren sind zu entrichten. Am 21. September bestätigte das Amtsgericht den Eintrag.

Aber bereits am 20. September erhielt Michael eine Rechnung über 835,–€ vom “Amtsgericht”. Zu zahlen wohin? Die IBAN – Nummer weist eindeutig auf Irland. Und die Zahlung sollte innerhalb von drei Tagen erfolgen. Auch das ist für ein Amtsgericht unüblich. Dort gelten mindesten 2, eher 4 Wochen-Fristen.
Da hat wohl jemand eine neue Masche drauf. Solche Eintragungen beim Amtsgericht sind öffentlich. Da ist es doch leicht verdientes Geld, einfach eine Rechnung dafür zu verlangen.

Foto: Michael Gerth


Derzeit wird auch versucht mit “Blockchain.com“, E-Mail: Refund Department Blockchain blcokchair.finance@proton.me Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen bzw. sie zu Überweisungen zu überreden, um sich ihre angeblichen Kryptowährungen auszahlen zu lassen. Die hypnotische Wirkung der Betrüger ist frappierend!
Ich erhielt Anrufe aus Liverpool mit ständig wechselnden Telefonnummern und einer sehr geduldigen Beratung und flinken Fingern in der PC-Steuerung, die ich gutgläubig erlaubte, da ich aktuell tatsächlich mein Krypto-Konto auflösen wollte. Es wird englisch gesprochen, was die hypnotische Wirkung verstärkt und das klare Denken beschränkt – obwohl man durchaus merkt, dass da etwas faul ist. Erst mit Abstand kann man wieder klarer sehen.
Bitte keinen Zugriff per TeamViewer oder ähnlichen Programmen auf den eigenen Rechner gewähren und vor allem keine Überweisungen tätigen, um ein angeblich eigenes Kraken-Konto zu eröffnen. Wird Geld überwiesen, wird es in Kryptowährung getauscht und ist dann auf nimmer wiedersehen verschwunden.
Am Ende hat dann doch die Vernunft gesiegt, aber es hat mich auch eine schlaflose Nacht gekostet.

Quelle: Alfons Lindemann

Zombie-Pflanzen oder ungewöhnliche Veränderungen an einigen Sommerblumen

Kammbildung bei einem Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus), Foto Renell

Die von mir geleitete VEN*-Gruppe Mittelhessen hat seit dem Frühjahr 2023 ein Schaubeet in den Hardtgärten (Ludwig-Schneider-Weg in Heuchelheim) angelegt. Ab Ende März wurden dort 12 verschiedene Erbsensorten gesät, später 9 Sorten Bete (Rote, gelbe, weiße Bete in verschiedenen Formen = Gemüse des Jahres) gepflanzt, zum Schluss etliche Blattkohlarten. Der Wegrand wurde mit Studentenblumen (Tagetes) und eine größere Ecke mit anderen Sommerblumen bepflanzt.
Im Juli fiel mir eine völlig untypische Studentenblume (=Tagetes) auf. Sie sah aus wie ein Hexenbesen und zeigte, während überall Knospen und die ersten Blüten gebildet wurden, nicht die leisesten Anzeichen dafür. Sie war also eindeutig steril – bis heute. Erst als ich im September auch an einer Cosmea ungewöhnliche Veränderungen beobachtete – siehe Foto oben – ging ich dieser Sache weiter nach.

*VEN= Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt nutzpflanzenvielfalt.de

Weiterer Text mit Fußnoten unter: Wissen.biebertaler-bilderbogen.de/Ursachen…

Alltagshelden Teil 2

Mit einem Maskottchen geht die Arbeit leichter von der Hand (Foto Renell)

Nachdem ich früher als geplant nach Hause fuhr, bin ich am folgenden Dienstagnachmittag wieder vor Ort und bewege mich vor allem im Erdgeschoss. Es sind erheblich mehr Kunden und Kundinnen im Raum, auch ganz viele Stammkunden. Ein Paar verlässt nach langer Suche ohne Ware den Laden. Ein Familienvater von 4 Kindern sucht sehr sorgfältig und kommt mit einem Arm voll Pullovern und Sweat-Shirts in guter Qualität an die Kasse. Dem Aufdruck auf seiner Jacke nach arbeitet er für eine Frankfurter Reinigungsfirma. Ich höre Gesprächsfetzen. Wenn man will, kommt man hier offenbar sehr schnell in politische Diskussionen. 

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Nutzfeuer in der Zeit vom 15. 10. – 29.2. 2024

So hoch sollte ein Nutzfeuer auf keinen Fall werden, da es normalerweise auch in bebautem Gebiet oder bei Obstwiesen durchgeführt wird.
Screenshot nach Video über Sonnenwendfeuer von Alfons Lindemann

Dabei geht es um das Verbrennen pflanzlicher Abfälle im Gemeindegebiet. Diese Feuer sind anmeldepflichtig. Ein entsprechendes Formular kann auf der Gemeindeseite heruntergeladen werden. Einiges weitere ist zu beachten: die Feuerwehr wird informiert, die Brandstellen müssen während des ganzen Brennvorganges beaufsichtigt werden. Aber im Beitrag dazu, der in den Biebertaler Nachrichten erscheint, wird auch auf den Naturschutz verwiesen. “Eine Verbrennung darf nicht durchgeführt werden, wenn Tiere, Brutstätten und/oder Höhlen im Verbrennungsgut enthalten sind.”

Ich frage nun: Wieso eigentliche “pflanzliche Abfälle”? Pflanzenreste sind wertvolle Rohstoffe für den Kompost.
Oft handelt es sich um Baumschnitt. Muss man den wirklich verbrennen? Oder haben nicht Nachbarn und Freunde mit Kamin Lust, sich diese Stücke kostenlos zurecht zu schneiden und abzuholen? Brennholz ist nämlich ziemlich teuer geworden.
Die aus meiner Sicht beste Alternative ist es jedoch, den Astschnitt in einer ordentlichen Linie am Rande oder sogar inmitten des Grundstückes aufzustapeln – wenn man z.B. eine Laube bauen will. Jetzt denken Sie vielleicht “Benjes – Hecke” *)? Meinetwegen, obwohl es schon vor Hermann Benjes solche Hecken gab. Es ist eine ganz alte Kulturtechnik auf nahezu allen Kontinenten. Wenn dazu dornige Hölzer verwendet werden, lassen sich sehr gut Nutztiere vor Löwen, Hyänen, Wölfen oder Bären schützen. Auch die schleswig-holsteinischen Knicks kann man dazu zählen. Sie werden auch zum Ernten von Wildfrüchten und etwa alle 10 Jahre zum Ernten von dünnem Stammholz genutzt.

Totholz-Hecke neu angelegt; Foto wikipedia von Kamel 15

Benjes-Hecke, einige Jahre alt; Foto wikipedia von Markus Hassler

Sie finden so eine Hecke “unordentlich”? Sicher, wenn man unter ordentlich “besenrein” versteht. Aber die Natur hat auch eine Ordnung: Alles wird weiter verwendet, ist einem natürlichen Kreislauf unterworfen!
Und wenn dann die ersten Insekten zu beobachten sind, ein Igel auftaucht oder die Zahl der Vögel zugenommen hat, dann sollte deren Beobachtung nicht nur Kindern Freude bereiten. Auch für die Großen aller Altersstufen ist Tierbeobachtung eine Quelle höchster Entspannung. Lassen sie sich drauf ein!

*) Zur Anlage einer Benjes-Hecke verwendet man Wurzelknorren, Stammholz, Äste, Reisig und anderes organisches Material. Dieses schichtet man zwischen ein lockeres Gerüst zuvor mit weitem Abstand gepflanzter Büsche oder größerer Bäume oder häuft nur dieses Material zu einem Wall auf je nach Charakter, den die spätere Hecke haben soll. Das Schnittholz und das Reisigzeug dient vom ersten Augenblick an Tieren als Unterschlupf und auch als Nahrung (Rinde). In dessen Schutz wachsen dann durch Vogelkot, verschiedene Wildkräuter, Wildstauden und Büsche heran. Das tote Holz vermodert und zerfällt allmählich und bietet allen Arten von Insekten und Spinnen, Solitärbienen und Wespen Möglichkeiten zur Eiablage. Zu Beginn der Heckenentwicklung wachsen zahlreiche Kräuter und Stauden durch den Holzverhau, später, wenn Sträucher und Bäume diese abschatten, verlagert sich der Krautsaum nach außen. Je nach Geländesituation kann man die Hecke auch in einer de Luxe Ausführung anlegen. Dazu schichtet man im Zentrum Steinhaufen auf oder legt Wasserstellen an, die auch, wenn die Hecke aufwächst, auf Dauer erhalten bleiben und die Struktur verbessern. Mehr unter Bauweise.net/Planung/Garten/Hecke/Benjes.

Den Astschnitt zwischen Bäumen und Sträuchern anzulegen, ist sehr sinnvoll, weil die Hecke dadurch schneller begrünt. Nach meiner Erfahrung sollte man keinen Schattenplatz auswählen, da bleibt sie sehr lange einfach “Totholz”. Ich habe unserer mit Balkanstorchschnabel auf die Sprünge geholfen.

Alltagshelden Teil 1

Ines Seifert und Peter im Kleiderladen Rodheimer Straße 29 in Gießen (Foto Renell)

Als Alltagsheld möchte Peter gesehen werden, den ich bei meiner 2. Hospitation im DRK-Kleiderladen in der Rodheimer Straße 29 in Gießen kennenlerne. Er stammt ursprünglich aus Thüringen wie auch die Filialleiterin Ines Seifert. Die beiden fühlen sich mittlerweile in Gießen angekommen. Peter belud gerade gemeinsam mit Felix einen Kleintransporter mit Säcken von ausrangierten Kleidungsstücken. Felix leistet 120 Sozialstunden ab, arbeitet gern unter Ines´ Regie. Die ausrangierte Kleidung wird zu einem Leipziger Unternehmen gebracht und dort nach dem Reißwolf z.B. zu Malervlies oder Polstermitteln für Autositze umgewandelt.*1)
Peter und Ines sind fest beim DRK angestellt. Peter fährt alle Filialen in Gießen und Marburg*2) ab, besorgt, entsorgt, hilft, wo er kann.
Ines begann vor 7 Jahren als Ehrenamtliche in Wieseck. Seit drei Jahren ist sie in der Rodheimer Straße als Filialleiterin tätig mit 120 Stunden im Monat.

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Neues von den Schildbürgern

Schlaglochwarnung? Foto Karlheinz Leib

Seit uns die ersten Geschichten über die Schildbürger zu Ohren kamen, haben diese sich weiterentwickelt. Zum Beispiel fahren sie jetzt auch gerne Fahrrad. Ihren Hausberg (von dem sie in alten Zeiten die Baumstämme hinab getragen hatten) hoch und runter und auch im Berggrund. Der Berggrund hatte mal viele Löcher, so dass die Fahrradreifen darin stecken blieben. Oder man sprang mit dem Rad über die Löcher. Und weil das so einen Spaß machte, kamen die Eltern mit dem Kinderwagen und wollten ihre Kinder schon frühzeitig an das Lochspringen gewöhnen. Das Lochspringen gefiel aber nicht jedem Schildbürger. Die Löcher sollten also geschlossen werden. In früheren Zeiten hätten die Schildbürger wohl einfach Schotter in die Löcher gefüllt. Aber inzwischen waren sie gebildet, manche von ihnen hatten sogar die hohe Schule besucht. Also kam ein Ingenieur und machte blaue Striche um die Löcher.

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Musikalische Lesung mit Wohnzimmeratmosphäre

Die Bücherei Biebertal hatte eingeladen, nur wenige folgten der Einladung. Erstaunlicherweise überwogen an diesem Abend die Männer.
Heidi Haas las Texte aus ihrem sehr persönlichen und nicht veröffentlichten Buch „Unterwegs“.  Im Wechsel dazu bot der Leiter der Gitarrenschule Biebertal, Michael Bierschenk, ganz besondere Gitarrenstücke aus verschiedenen Epochen.

Ein Barockstück von Bach, eigens von ihm für die Gitarre umgeschrieben, dann las Heidi „Im Lager der Vergessenen“. Darin geht es um Flüchtlinge des Jugoslawien-Krieges, die von den Gießener „Frauen für den Frieden“ besucht wurden.
Michael spielte ein romantisches Stück von Napoléon Costé. Es folgte der Text „La Traviata, das Ulmental und Tenor Rinaldo“, über den Bergbauern Reinhard, der zwei Jahre am Stadttheater Gießen gesungen hatte und jetzt in Verona auftritt. 
Michael beschloss mit einer Etude des italienischen Komponisten Matteo Carcassi, der zur Klassik zu rechnen ist.
Aber es war noch nicht Schluss. Auf Zuhörer-Bitte las Heidi Haas über ihre Rumänien-Reise „Am Fuße der Karpaten“, in der auch Michael Bierschenk vorkommt, der seit vielen Jahren seine Sommer in Rumänien verbringt, dort zum Fotografen wurde und immer noch versucht, Musik zu sammeln. Er revanchierte sich mit einem Lieblingslied von Heidi Haas „Mi Favorita“.
Es war ein Abend, bei dem es Heidi und Michael gelang, die Zuhörer/innen zu berühren.

Fotos Eveline Renell

Leben in Wettenberg

Sa 28.10.    17.00 Uhr    Vernissage in den Kukuk-Räumen in Wettenberg-Wßmar, Goethestraße 4b

Künstler des KukuK und der GGL-Kunst-AG*) haben sich in den Wettenberger Ortschaften umgetan und nach Motiven Ausschau gehalten. In dieser Ausstellung wollen sie ihre Eindrücke einem breiten Publikum präsentieren. Begleitet wird die Ausstellung von Veranstaltungen von Wettenberger Gruppen und Vereinen. *) GGL = Gesamtschule Gleiberger Land, die auch von sehr vielen Biebertaler SchülerInnen besucht wird.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos! Gerne können Sie eine Spende für Verzehr, Getränke und zur Unterstützung der Arbeit des KuKuK dalassen!

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Grafiken Kukuk


Blühstreifen und Hessen Mobil

Vor einigen Wochen wurde ein in der Nähe des Hallenbades gepflegter und üppig blühender Straßenrand in der Bieberstraße Opfer von Pflegemaßnahmen.
In der Biebertaler Bevölkerung hat dies zu soviel Missmut geführt, dass
unsere Bürgermeisterin Patricia Ortmann bei Hessen Mobil angefragt hat. Nach dem, was sie danach in den Biebertaler Nachrichten schrieb, wurde ihr dabei gesagt,
“dass man keine Rücksicht auf schön oder nicht schön nehmen könne”.

Wir finden, dies ist ein sehr “schnodderiger” Ton und haben daraufhin die Homepage von Hessen Mobil durchsucht. Unter dem Thema ” Im Einsatz für den Naturschutz”  wird im Rahmen einer Themenwoche im April 23 in Marburg auch die Anlage von Blühstreifen durch Hessen Mobil hervorgehoben. Das passt doch irgendwie nicht zusammen, oder?
Ich rief deshalb bei Hessen Mobil an und bekam einen sehr netten Mitarbeiter an die Strippe, der das ähnlich sah.
Aber vor der Veröffentlichung steht immer erst die “Absegnung” durch Vorgesetzte. Aus der sehr langen, sehr formellen Antwort-Mail zitiere ich das Wesentliche (kompletter Text siehe unten*)

Lesen Sie weiter unter Infrastruktur Blühstreifen

Foto Renell