Ein Gastbeitrag von Thomas Prochazka
Als Fortsetzung ihrer Veranstaltung im November bot die SPD Biebertal einen Workshop an, bei dem die 15 Teilnehmer:innen sich damit auseinandersetzten, wie man in Diskussionen rassistischen Äußerungen und rechtsextremen Gedanken entgegentreten kann. Unter der Anleitung von Frau Prof. Dorothee de Nève, Politikwissenschaftlerin von der Uni Gießen, wurden dazu Informationen eingebracht und dies in Rollenspielen ausprobiert.
Was dann auf den ersten Blick anmutete wie ein Gespräch am Stammtisch, in dem rechtsextreme Meinungen geäußert wurden, denen mit der Einnahme von Gegenpositionen entgegnet wurde, war eine systematische Erprobung von Gegenstrategien. Mit u.a. Erzählungen aus der eigenen Lebensgeschichte, Hinweisen auf Gemeinsamkeiten über die Kulturen hinweg und auf die rechtlichen Grundlagen in Deutschland sowie einem Faktencheck. Aber auch Ich-Botschaften, eine Gegenposition auch mal ohne Begründung oder der Abbruch des Gespräches als letzte Antwort auf rassistische und fremdenfeindliche Parolen, wurden als legitime Verhaltensweisen entwickelt. Mit Unterstützung der Referentin wurden die bekannten Argumentationsstrategien von Rechtspopulisten analysiert, die oft “basic talk“, also kurze Sätze, sprechen. Dann wurden jeweils passende Gegenstrategien erörtert.
Ziel ist nicht unbedingt die Überzeugung eines solchen Gegenübers. Vielmehr geht es auch um die Selbstvergewisserung in eigenen demokratischen Überzeugungen, der Solidarisierung mit Gleichgesinnten und um das Eintreten für unsere freiheitlich demokratische Gesellschaftsordnung. Wolfgang Balser, Schriftführer des SPD-Ortsvereins Biebertal, stellte abschließend fest: “Ich finde es gut, dass viele zum Ausdruck bringen: ›Ich nehme das nicht hin.‹”
Derzeit gibt es Überlegungen für weitere Aktionen gegen die Rechtsentwicklung auch in Biebertal. Thomas Prochazka, stellvertretender Vorsitzender der SPD Biebertal, berichtete von ersten Gesprächen. „Wir wollen Aktionen mit einer möglichst breiten Beteiligung aller Biebertaler Parteien und ganz unterschiedlicher Gruppen und Personen erreichen“!
Bild: Thomas Prochazka