Schlafstörungen bei Erwachsenen

Schlafstörungen sind häufig, werden aber viel zu oft nicht angemessen behandelt.
Der häufigste Fehler ist, dass die Ursachen nicht hinreichend abgeklärt und vorschnell Medikamente angesetzt werden. Dabei sind Beeinträchtigungen des Nachtschlafes zumeist kein Behandlungsgrund für therapeutische Maßnahmen wie Tabletten. Denn die meisten Schlafprobleme werden durch unangemessenes Verhalten provoziert.
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Gerade jetzt im Sommer wo es lange hell ist, zeigt sich: Es gibt keine Normwerte für eine Mindestsschlafdauer.
Die physiologischen Schlafbedürfnisse und -muster sind individuell sehr variabel. Eine Behandlungsbedürftigkeit entsteht vorrangig, wenn eine Beeinträchtigung der Tagesbefindlichkeit, insbesondere beeinträchtigende Müdigkeit oder plötzliches Einschlafen zu beobachten sind.

Wird nächtliches Wachliegen beklagt, sind die Hauptprinzipien der Schlafhygiene:
– Abklärung und Behandlung der Grunderkrankung
– Verkürzung der Bettzeit, damit sich ausreichender Schlafdruck aufbaut
– Vermeiden von Hinlegen tagsüber, um das nächtliche Defizit zu kompensieren
– konsequentes Verlassen des Bettes und des Schlafzimmers (auch mitten in der Nacht)
– kehren Sie erst ins Bett zurück, wenn Sie Müdigkeit verspüren
(Durch diese letzten beiden Punkte werden – im Sinne einer Konditionierung – Bett und Schlafzimmer mit dem Schlaf gekoppelt.)

Foto: Pixabay


Wenn Sie oder Ihr Baby übermüdet sind

Bild: Lindemann

Wer Schlafprobleme hat, kennt das: Man wird nachts um 3 Uhr wach und es dauert dann schon mal zwei bis drei Stunden, bis man wieder einschläft.
Bei Babys ist das ähnlich.
Das liegt an den verschiedenen Schlafphasen während der Nacht, bei denen es wie mit einem Aufzug hinab in den Schlaf oder hinauf in den Wachzustand geht.
Ist man länger als 3 Minuten wach, registriert es das Gehirn bewusst. Dagegen wird das nur Sekunden dauernde Aufwachen, um zum Beispiel die Körperposition zu wechseln, nicht bewusst wahrgenommen.
Ist man jedoch wach und über den müden Punkt, hat man selbst – oder haben Eltern – meist keine Chance mehr sich – oder ihr Kind – zum Schlafen zu bringen. Man ist gezwungen, auf den “Fahrstuhl” der nächsten Schlafphase zu warten.
Es kann also sinnvoll sein, mit dem Kind aufzustehen und etwa eine Stunde lang gemeinsam mit dem Kind etwas Ruhiges zu machen – z.B. Lesen. Anschließend kann man versuchen das Kind erneut hinzulegen und auch selbst wieder Schlaf zu finden.

Quelle: Zeitschrift Eltern, 2/2020

Eine kurze Erklärung insbesondere der Schlafphasen finden Sie z.B. unter folgendem Link: https://www.maennergesundheitsportal.de/themen/gesunder-schlaf/was-ist-schlaf/schlafphasen/

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