Phänologischer Spätherbst

Ein wesentliches Indiz ist die Blattverfärbung der Stieleiche

Die Laubfärbung hängt immer auch vom Wasser ab, das der Baum während der Wachstumsperiode zur Verfügung hatte. So lässt sich eine frühe Verfärbung für das Breisgau und eine späte für Mecklenburg -Vorpommern erklären. In Hessen setzte sie nach dem 10. Oktober ein, ist aber z.B. in manchen Gebieten Biebertals noch nicht sehr ausgeprägt. Die folgenden Fotos zeigen einen Ausschnitt von dem Waldstück am Krippenweg, wo im vergangenen Herbst Bäume gefällt wurden.

Die Buchenblätter sind bereits bunt, die Eichen z.T. noch grün (linkes Bild ganz rechts oben)

Weitere Anzeigen für den Spätherbst sind die Blattverfärbung der Rosskastanie, der Eberesche, der Hängebirke, der Lärche und der Rotbuche. In der Landwirtschaft wird um diese Zeit noch Winterweizen gesät, wobei manche Sorten sowie der Winterroggen bereits aufgegangen sind. Bei späten Weinreben beginnt jetzt erst die Lese.

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1. März: Meteorlogischer Frühlingsanfang

Wann fängt denn bloß der Frühling an?

Gelb schimmernde Sträucher überall entlang der Straßen…

Wenn der Frühling kommt, dann schick ich dir „Tulpen aus Amsterdam“ oder
„Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ ?
Am 1. März? Am 21. März? Zur Tag- und Nachtgleiche? Wenn die Haselnüsse blühen? Oder die Forsythien? Oder die Apfelbäume?

Großes Wirrwarr! Das liegt vielleicht daran, dass man in unseren Breiten dem Frühling entgegenfiebert, vor allem nach langen, grauen Tagen. Und alles, was auf Winterende deutet, wird gleich als Frühling bezeichnet. Und alle Angaben haben ihre Berechtigung. Zu den Pflanzenarten mehr unter Phänologie.

…entpuppen sich als blühende Kornelkirschen

Die Meteorologen haben aus statistischen Zwecken den Beginn der jeweiligen Jahreszeit auf den 1. Tag des Monats gelegt, an dem die Jahreszeit nach dem Kalender beginnt.

Der meteorologische Frühlingsbeginn“ wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organization, WMO), einer Unterorganisation der UN, festgelegt. So werden jeweils drei Monate den Jahreszeiten zugeordnet. Dezember, Januar und Februar sind die Wintermonate, der Frühling umfasst – meteorologisch gesehen – die Monate März, April und Mai und der Sommer die Monate Juni, Juli und August. Auf diese Weise können Statistiken (wie etwa Monatsmittelwerte) und Klimavergleiche leichter erstellt und verglichen werden.

Der kalendarische Frühling beginnt 2020 nicht wie sonst am 21. März, sondern wegen des Schaltjahres schon am 20. März, und zwar genau um 4.49 Uhr.

Quelle: Wikipedia, Deutscher Wetterdienst;
Fotos: Eveline Renell

Neues im Biebertaler-Bilderbogen

Es wurden einige neue Seiten erstellt und zum Teil bereits mit Inhalten gefüllt:

wenn Sie selbst etwas interessantes oder auch “normales” zum Veröffentlichen haben, schicken Sie uns dies bitte per Email: info@biebertaler-bilderbogen.de.

Weitere Seiten folgen zeitnah.

Was ist Phänologie?

Die Natur in unserer Gemeinde
ist ein wertvoller Bestandteil für uns alle. Die Klimaveränderung wirkt sich daher auch bei uns aus. Hierüber wird der Biebertaler-Bilderbogen kompetent berichten.

Die Phänologische Uhr zeigt die 10 Jahreszeiten der Wetterkundler und ihre Dauer

In der Phänologie meint man das äußere Erscheinungsbild von etwas.
Im Zusammenhang mit Wetter geht es um Tiere oder Pflanzen.

Bei Pflanzen kenne ich mich aus. Bevor ich nach Fellingshausen zog, habe ich mehrere Jahre lang phänologische Beobachtungen im Wetterpark Offenbach für den deutschen Wetterdienst durchgeführt. Ich notiere, wie sich die Pflanzen im Jahreslauf entwickeln, wann sie austreiben, blühen, Früchte bilden, ihre Blätter abwerfen.
Damit man das in Deutschland oder Europa vergleichen kann, gibt es eine Liste von Pflanzen, die beobachtet werden. Wenn man die  Beobachtungen über viele Jahre aufschreibt, kann man Klimaveränderungen feststellen. Das kann jeder durch Pflanzenbeobachtungen vor der eigenen Haustür. Ein Beispiel: In Gießen begannen die Forsythien 1970 um den 20. April mit der Blüte, jetzt meistens Ende März. In Rodheim beginnen sie 1-2 Tage früher als in Fellingshausen, dort aber 2 Tage früher als in Königsberg.

Damit Sie eigene Beobachtungen durchführen können, folgt hier die (Mindest) Liste der Pflanzen vom Vorfrühling bis zum Frühsommer. Sie können aber auch andere Pflanzen nehmen, die in Ihrem Garten vorkommen. Dann sollten sie diese auch in jedem Jahr beobachten.

Vorfrühling1. Hasel (Blühbeginn) und Winterling
2. Schneeglöckchen (Blühbeginn)
3. Sal-Weide (Blühbeginn, gelbe Staubbeutel sichtbar) und Frühlings-Krokus
Erstfrühling1. Garten-Forsythie (Blühbeginn)
2. Scharbockskraut (Blüte)
Vollfrühling1. Kultur-Apfel (Blühbeginn)
2. Bär-Lauch (Blüte)
Frühsommer1. Schwarzer Holunder (Blühbeginn, erste Dolde zur Hälfte aufgeblüht)
2. Eberesche (Blühbeginn)

Wegen der großen Bedeutung der Natur in unserer Gemeinde und dem Umstand, eine ehemalige Wetterbeobachterin des DWD vor Ort zu haben, ist ein eigener Bereich auf dem Biebertaler-Bilderbogen eingerichtet worden, in dem alle Beiträge mit Zusatzinformationen gesammelt erscheinen:
phaenologie.biebertaler-bilderbogen.de

Wetter: Der “Vorfrühling” hat begonnen

Die männlichen Blütenstände der Haselnuss (Foto: Winfried Senger)

Gestern habe ich an der Südseite unseres Gartens, der auf 240m Höhe (NN) liegt, die ersten blühenden Haselkätzchen entdeckt.
Für die Phänologen unter den Wetterkundlern wird damit der “Vorfrühling” eingeläutet.
Was Phänologie ist und wie es mit der Pflanzenentwicklung weitergeht, darüber möchte ich ab jetzt regelmäßig schreiben. Sie können diese Beobachtungen auch im Ihrem Umfeld durchführen.

Sinn der Phänologie: Auf viele Jahre kann man die Veränderungen des Klimas feststellen.

Hier der Stand des Blühbeginns der Hasel, dokumentiert beim Deutschen Wetterdienst